Dorothée Linden - SCHULD-LOS

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1976. Vier Geschwister verbringen mit Freunden den Sommer in der Normandie. Eine Zeit, die 34 Jahre zurückliegt, in der aber die unterschiedlichen Lebensläufe schon vorbereitet scheinen.
Frank entwickelt sich vom charmanten Autoschieber zum gerissenen Großganoven. Sein Zwillingsbruder Konrad ist inzwischen nach China zwangsversetzt worden, von wo aus er mit zweifelhaftem Geschick versucht, Frank bei seinen verantwortungslosen Betrügereien behilflich zu sein.
Zusammengeführt werden die Geschwister, zu denen auch das Nachzüglerkind Vera und der in die Familie aufgenommene Halbwaise Martin gehören, durch den Tod der Mutter, die – auf einem riesigen Vermögen sitzend – ein seltsam anmutendes Testament hinterlässt. Es hat seinen Ursprung in dunklen Familiengeheimnissen, die unter allen Umständen bedeckt bleiben sollen, nun aber zu Tod und Verzweiflung führen.
Liebe, Schuld, Verrat – die großen Themen dieses Buches

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Während sie dies erzählte, legte sich ein so trauriger Ausdruck auf ihr Gesicht, dass Martin befürchtete, sie würde jene Zeiten erneut durchleben und jeden Moment zu weinen beginnen. Mit weinenden Frauen wusste er nun gar nicht umzugehen.

„Ich will das gerne abkürzen“, hatte Tante Lore glücklicherweise gesagt. „Du siehst ja schon ganz ängstlich aus. Keine Sorge, die Zeiten sind vorbei. Also, Kurt, mein nach nur kurzer Zeit mir völlig fremd gewordener Ehemann, drangsalierte mich, ohne Rücksicht auf die schwangere Ehefrau, ohne Rücksicht auf sein werdendes Kind.

Ich lernte, mich daran zu gewöhnen, es einfach auszuhalten. Immerhin ging es jedes Mal auch wieder vorbei. Bald war ich froh, wenn er in der Nacht nicht heimkehrte oder gar mehrere Nächte hintereinander fort blieb. Am Ende des sechsten Monats sagte der Arzt, es sei zwar schwer zu sehen gewesen, weil sie eineiig seien, aber nun sei seine schon seit längerem bestehende Vermutung Gewissheit: Ich würde Zwillinge bekommen.

Ich habe diese Nachricht wohl um die drei Wochen für mich behalten. Ich hatte Angst vor Kurts Reaktion. Seit Beginn der Schwangerschaft war er immer noch gröber geworden. Was, wenn er jetzt von einer bevorstehenden Zwillingsgeburt erfuhr. Nachdem ich schließlich all meinen Mut zusammengenommen und mich ihm offenbart hatte, zog er die Schultern hoch und sagte nur: ‚Deine Eltern werden wohl ein paar Mark zusätzlich locker machen müssen‘.

Vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin setzten die Wehen ein. Der Arzt verordnete mir absolute Ruhe. Ich war in furchtbarer Sorge, dass den Kindern etwas passieren könne und bettelte um den Aufenthalt in einer Klinik. Das war nicht möglich. Es gab keine freien Plätze für eine wie mich, die ja nicht an einer Krankheit litt. Und dann habe ich mich tatsächlich von Vater abholen lassen, nach Hause. Ja, nach Hause, Martin. Dabei hatte ich doch eine eigene Familie mit einem eigenen Zuhause gegründet. Kurt war mit der Erklärung zufrieden, dass ich den ganzen Tag liegen und versorgt werden müsse. Den Eltern habe ich von wichtigen Terminen erzählt, die Kurt daran hindern würden, mich versorgen zu können.

Ich gebar Frank und Konrad in einer Klinik in Westfalen. Kurt holte uns drei Tage später ab. Er war mächtig stolz, als er seine beiden Söhne auf den Armen hielt. Er lächelte sogar. Ich schöpfte auf der Stelle neue Hoffnung, dass nun doch noch alles gut werde. In dem Moment konnte ich meinen Eltern gegenüber ein ehrliches Glück präsentieren.

Fast fünf Monate ließ er mich in Ruhe, bevor die Torturen wieder von vorn begannen. Schlimmer noch, als es jemals gewesen war. Der erste Schlag traf mich völlig unvorbereitet. Hinterher murmelte er so etwas wie eine Entschuldigung. Bei dem ständigen Babygeschrei würden einem eben mal die Nerven durchgehen. Dann machte er sich wieder rar und blieb nächtelang weg.

Ich hielt weiterhin durch und gab mich nach außen als glückliche Ehefrau und Mutter zweier Söhne, die außer mir kein anderer auseinanderhalten konnte. Das Geschrei des einen glich dem des anderen. Augen, Mund, Nase – ein Gesicht. Nicht einmal an ihrem Geruch konnte man sie voneinander unterscheiden. Der Duft hinter den Ohren - identisch.

Dennoch wusste ich genau, ob ich Frank rechts und Konrad links in meinen Armen hielt oder umgekehrt. Ich liebte sie beide von ganzem Herzen und versuchte, ihnen eine geborgene Kindheit zu geben. Kurt nahm seine Söhne zur Kenntnis, nicht viel mehr. Ab und zu maulte er, wenn sie in seiner seltenen Anwesenheit im Haus nicht seinen Regeln gehorchten. Das Wichtigste war für mich: Er schlug sie nicht. Immerhin.

Als die beiden aufs Gymnasium sollten, folgte ich der Empfehlung, sie in verschiedene Klassen zu stecken. Die Folge war tatsächlich, dass sie im Lauf der Zeit etwas freier voneinander wurden und ihre eigenen Züge entwickelten.

In jenem Sommer stellte ich fest, dass ich erneut schwanger war. Wieder wuchs ein Kind in mir heran, das Ergebnis einer der groben, brutalen Nächte jener Wochen. Ich war hin- und hergerissen. Eine Abtreibung war verboten, und ich weiß auch nicht, ob ich das überstanden hätte. Man konnte das in Holland machen lassen, aber ich hatte Angst davor. Mein Vater war inzwischen verstorben. Mutter hatte sich schnell in ihre Rolle eingefunden, allein zurechtzukommen. Sie verwaltete das Familienvermögen mit glücklicher Hand und half mal hier, mal dort.

Es war an der Zeit, sich ihr endlich einmal anzuvertrauen. Ihre Reaktion überraschte mich. Sie war außer sich vor Wut. Nur wenige Stunden nach unserem Telefongespräch war sie persönlich zur Stelle. Sie wartete tagelang an unserer Seite, bis Kurt endlich auftauchte, übermüdet und verwahrlost nach fast einer Woche zielloser Beutezüge. Sie schrie ihn an, schimpfte mit Ausdrücken, die ich ihr im Leben nicht zugetraut hätte. Sie setzte ihn kurzerhand vor die Tür. Einfach so. Mit einer Autorität, die keinen Widerspruch duldete, lauthals zeternd und hinter ihm her fluchend. Er sei ein brutaler Verbrecher, von ihrem Geld hätte er die längste Zeit genommen. Keinen Pfennig würde er der Familie jemals wieder rauben. Das schien ihn zu überzeugen, denn dann war er weg. Anstandslos. Mit zwei eilig zusammengepackten Taschen und sonst nichts. Ich war perplex von Mutters Ausbruch, erleichtert und zutiefst dankbar. Vera gebar ich in friedlicher Atmosphäre. Die Jungen bestaunten das kleine Wesen, und wir hatten erst einmal Ruhe.“

Tante Lore seufzte und schloss ihren Bericht mit Martins Erscheinen in der Familie: „Als wir Dich aufgenommen haben, war ich sehr glücklich, dass mein Mädchen endlich einen Freund und Gefährten haben würde. Die Brüder waren ja um so vieles älter“. Sie hielt einen Moment inne. Erneut legte sich ein finsterer Blick auf ihre Miene.

„Du gehörst zu unserer Familie. Das weißt Du, das wissen alle.“

Martin war froh, dass sie gleich weitersprach. Er hätte keinen passenden Kommentar zu ihren Schilderungen geben können.

„Du bist Bestandteil dieser Familie“, wiederholte sie, „aber eben doch nicht mein eigenes Kind. Ich hätte Dich gerne adoptiert, aber dafür hätte ich die Zustimmung Deines Vaters gebraucht.“

„Worauf will sie eigentlich hinaus?“, fragte sich Martin und rutschte unruhig auf dem Art-Deco-Sessel hin und her.

„Ich bin gleich soweit. Ich erzähle Dir das alles nicht einfach so, sondern aus einem ganz bestimmten Grund“, sagte sie. Sie kannte ihn wirklich gut.

„Ich habe mich beraten lassen, und es geht nur so, wie ich es Dir jetzt schildern werde.“ Sie nahm drei Umschläge aus einer Mappe, die sie die ganze Zeit schon neben sich liegen hatte. Die Angelegenheit wurde immer kryptischer.

„Da Du nicht mein leibliches Kind bist, wirst Du keinen Anspruch auf mein Erbe haben.“

„Aber, Tante Lore!“

„Nun warte doch erst einmal“, sagte sie und streckte ihm einen der Umschläge entgegen. „Das ist für Dich! Ich habe dazu folgende Bitte, hör mir genau zu. Du darfst niemanden von unserer Unterredung erzählen und auch niemandem von diesem Umschlag und seinem Inhalt, auch nicht Deiner Frau. Und Du sollst ihn – wenn Du es aushalten kannst – erst nach meinem Tod öffnen. Verwahre den Umschlag sicher, am besten in einem Schließfach.“

Sie entnahm der Mappe einen kleinen Schlüssel.

„Ich habe schon eins gemietet, auf Deinen Namen. Du musst bei der Bank noch eine Unterschrift hinterlegen und künftig die Gebühren selbst bezahlen. Für dieses Jahr habe ich das im Voraus erledigt.“

„Was ist in dem Umschlag?“, fragte Martin. „Ich möchte nicht, dass Du Dich verpflichtet fühlst, mir irgendwas zu geben. Du hast schon so viel für mich…“

„Basta“, fiel sie ihm ins Wort. „Du bist mir wie ein eigener Sohn. Ich mache das ganze Trara auch nur, weil ich keinen Streit und keine Auseinandersetzung will, wenn ich nicht mehr bin. Ich habe Dir lang genug erklärt, dass und warum ich Streit nicht leiden kann und Frieden brauche.“

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