Dorothée Linden - SCHULD-LOS

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1976. Vier Geschwister verbringen mit Freunden den Sommer in der Normandie. Eine Zeit, die 34 Jahre zurückliegt, in der aber die unterschiedlichen Lebensläufe schon vorbereitet scheinen.
Frank entwickelt sich vom charmanten Autoschieber zum gerissenen Großganoven. Sein Zwillingsbruder Konrad ist inzwischen nach China zwangsversetzt worden, von wo aus er mit zweifelhaftem Geschick versucht, Frank bei seinen verantwortungslosen Betrügereien behilflich zu sein.
Zusammengeführt werden die Geschwister, zu denen auch das Nachzüglerkind Vera und der in die Familie aufgenommene Halbwaise Martin gehören, durch den Tod der Mutter, die – auf einem riesigen Vermögen sitzend – ein seltsam anmutendes Testament hinterlässt. Es hat seinen Ursprung in dunklen Familiengeheimnissen, die unter allen Umständen bedeckt bleiben sollen, nun aber zu Tod und Verzweiflung führen.
Liebe, Schuld, Verrat – die großen Themen dieses Buches

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Martin war noch keine zwölf gewesen, sein Bruder Gregor gerade dreieinhalb. Sie hatten Gregor und ihn einfach auseinandergerissen. Gregor wurde in die Familie von Tante Ulla gesteckt. Dort haderte er noch eine Weile mit seinem Schicksal, schien sich dann aber bald in seine Situation fügen zu können. Ihr Vater und dessen Schwester, ihre Tante Ulla, waren sich schnell einig geworden: Der Jüngere musste eingebunden werden. In eine Familie. Zwei Jungen aufzunehmen war Tante Ulla zu viel. Martin als dem Älteren trauten sie es ohne weiteres zu, in der Woche im Internat zu sein und die Wochenenden bei seinem Vater zu Haus. Was nach dem Feuer davon übrig war. Auch Gregor sollte nach Möglichkeit an den Wochenenden zu Hause mit seinem Vater und seinem Bruder verbringen. Soweit der Plan.

Es kam natürlich wieder völlig anders. Tante Ulla wohnte zu weit weg. Niemand hatte Lust und Ausdauer, Gregor am Freitag nach Hause zu bringen und sonntags wieder zurückzufahren. So schlief die Abmachung der Erwachsenen bald ein. Und Martins Vater, der von Berufs wegen für ein Pharmaunternehmen Herzmittel im Außendienst verkaufte, tauchte immer seltener zu Hause auf. Martin hatte nicht verstanden, was er eigentlich so im Einzelnen zu tun hatte. Jedenfalls war er ständig weg, was schon seine Mutter genervt hatte. Dass er sich nun noch rarer machte, mochte anfangs durchaus an der Zerstreuung gelegen haben, die er nach Mutters Tod zunächst mal suchte. Das hatte Martin ihm damals, am Anfang jener Schreckenszeit, noch durchgehen lassen.

Inzwischen war ihm aber klar, dass sein Vater Zerstreuung ganz anderer Art gesucht und auch gefunden hatte. Seine Söhne waren untergebracht, irgendwie, im praktischen Leben hatte er mit Kindern sowieso nichts anzustellen vermocht, und so war der Rest der kleinen Familie zerfallen. Selbst die beiden Brüder verloren sich bald aus den Augen. Gregor war noch zu klein, um sich gegen die Abschottung zur Wehr zu setzen. Martins Wort hatte kein Gewicht. Tante Ulla, die in Wahrheit keine Lust auf die Chauffierdienste gehabt hatte, redete sich damit heraus, dass der Kleine nur unnötig Heimweh bekomme und hin- und hergerissen würde, wenn er ewig pendeln müsse.

Martin hatte seine Mutter vermisst, unendlich vermisst. Der Verlust von Gregor und Vater hatte ihm zusätzlich weh getan und an seinem kindlichen Gemüt genagt. Inzwischen lebte Gregor in San Francisco, mit einem Freund zusammen. Er hatte sich einen Punkt auf der Erde gewählt, der ganz entfernt gelegen war. Unerreichbar für die Erinnerungen und Verletzungen seiner nie verheilten Seele. Martin und er schrieben sich gelegentlich eine freundliche E-Mail. Mehr Nähe zur Vergangenheit war für Gregor nicht drin. Martin bedauerte dies sehr. Er fühlte sich seinem kleinen Bruder verbunden und wünschte sich, mehr mit ihm im Austausch stehen zu können. Aber er respektierte Gregor und sein Bedürfnis nach Distanz. Und er hatte den Eindruck, dass es seinem kleinen Bruder gut erging in der Ferne, in seinem neuen Leben, zu dem er ganz alleine aufgebrochen war.

Vielleicht wäre es in einem Internat sogar ganz schön gewesen. Wenn man dem Glauben schenken konnte, was so in den Büchern stand. Ein Leben zu führen voller Streiche, Unsinn und gemeinschaftlicher Rebellion gegen die Strenge willkürlicher Regeln von mächtigen Erwachsenen. Nicht einmal diesen Plan hatte sein Vater zu Ende gedacht. Als die Prospekte vom Internat kamen – Vater hatte von einem Bekannten gehört, „Hellfeld“ sei ein gutes Haus – tat er überrascht, dass nicht nur für die Unterbringung als solche zu zahlen sei, sondern auch noch Schulgeld obendrein. Das war ihm deutlich zu viel gewesen. Martin wusste inzwischen, dass sein Vater einen guten Verdienst erzielt hatte. Allerdings war sein Lebenswandel sehr aufwändig. Da hatte sein Vater Präferenzen gesetzt. Und so war Martin nicht nur an den Wochenenden oft allein geblieben. Vater war immer seltener nach Haus gekommen. Martin hatte die Tage sich selbst überlassen in dem Anbau beim toten Haus verbracht. Allein und verlassen mit all dem Kummer, den er mit niemandem teilen konnte.

Noch viel schlimmer waren die Nächte gewesen. Seinen Freunden in der Schule war das Thema lästig geworden. Natürlich, sie hatten ihn bedauert, ernsthaft bedauert. Aber es gab Raucherecken, Fußball, küssende Pärchen, bei denen man vielleicht was lernen konnte. All das war viel interessanter, als wieder und wieder über Feuer, Angst und eine tote Mutter zu sprechen. Es war eine einsame Zeit für Martin gewesen, allein mit dem Haus, mit dem Gestank von Tod und Schrecken. In den verkohlten Kleidern war nicht mal mehr der sanfte Duft des Trostes zu erschnuppern.

Vater hatte sich sein möglicherweise doch ein wenig knarrendes Gewissen und die Jugendfürsorge geschickt vom Hals gehalten. Frau Albertin aus der Nachbarschaft wurde engagiert, „nach dem Jungen zu gucken“. Und das war etwas, das Martin seinem Vater richtig übel genommen hatte. Er hatte die Hexe gehasst und unter keinem denkbaren Aspekt auch nur einen Moment ertragen können. Und das hatte auf Gegenseitigkeit beruht. Vater zahlte ihr ein Salär, das vielleicht gut, aber ganz sicher nicht üppig gewesen sein konnte. Aber das war Hexe egal. Sie nahm alles mit, dieser alte Geizkragen. Da in Vaters Beitrag auch das Geld für Martins Versorgung enthalten war, war von vornherein klar, wie es um die Qualität der Mahlzeiten bestellt sein würde.

Alles war schrecklich an der Frau gewesen. Mit der Stimme ging es los. Hexe oktavierte ihr von Natur aus fiepsiges Organ in eine noch dünnere Höhe, sobald sie Martin begegnete. Dem nicht genug, belegte sie die Laute mit einem schleimigen Schlick. In der Kombination vermittelte sie den Eindruck, als wäre der ihr anvertraute Schützling gerade erst auf die Welt gekommen und schon jetzt sichtbar mit lebenslanger Idiotie ausgestattet. Martin hatte mit vollständiger und konsequenter Ablehnung reagiert und alles, wirklich alles verweigert, was sie ihm vorgesetzt und was mit ihr zu tun gehabt hatte. Die falschen Worte hatte er mit eisernem Schweigen quittiert. Mahlzeiten hatte er bei Freunden eingenommen oder sich was zurecht gemischt aus den vergessenen Vorräten, die sein Vater an den seltenen Besuchen nach wilden Einkäufen hinterlassen hatte.

In einem Punkt hatte Hexe allerdings gesiegt, nämlich wenn sie ihre widerwärtige Kohlsuppe gekocht hatte, und das auch noch in dem zur Küche umfunktionierten kleinen Flur des Anbaus. Das Allerletzte! Der dumpfe Gestank war mit sturer Hartnäckigkeit bis in die hinterste Ecke gekrochen, um mit unausweichlicher Präsenz zu triumphieren. Säuerlich-stumpf kam der Gestank daher, wie Martin ihn aus großen Wohnblocks kannte, in denen sich die Gerüche winterlicher Mittagsgerichte im Treppenhaus sammelten, von wo sie keinen Ausweg finden konnten. Die Albertin hatte noch eine Weile lieblos herumgefuhrwerkt, und Vater hatte ihr unbekümmert den Lohn für praktisch nichts gezahlt.

Ein Ende nahm das ganze Elend schließlich, als sein Vater unangekündigt an einem Samstag heimkehrte, niemanden antraf und bald auf die blühenden Ekelwerke der Hexe im Kühlschrank stieß. Erstaunlicherweise hatte der Zorn nicht seinem Sohn gegolten. Voller Wut war er rüber zur Nachbarin gestampft und hatte ihr eine ordentliche Standpauke gehalten. Sie hatte mit der Beschreibung eines bösen, undankbaren Rotzlöffels gekontert, und fortan hatte Martin Ruhe gehabt.

Tante Lore hatte Wind von den Zuständen bei den Schüllers bekommen. Sie lud Martin ein zum Kennenlernen, und mir nichts Dir nichts war er dort eingezogen. Martin war nicht ganz klar, ob sein Vater auch ihr einen Beitrag für die Versorgung seines Kindes angeboten hatte. Er vermutete aber, dass Tante Lore das abgelehnt hätte. Und damit war Vater feiner raus gewesen, als Martin es ihm vergönnt hätte. Er war ein weggegebenes Kind, für seinen eigenen Vater nicht mal einen Pfennig wert. Gregor hatte sich ähnlich verraten fühlen müssen. Er hatte am Ende seinen Weg in der Ferne gefunden. Und Martin hatte das Glück gehabt, bei den Westerholts aufgenommen zu werden.

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