Anja Obst - Unsichtbare Bänder

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Der Mord im August 1978 an einem korrupten Kader geht dem Polizisten Hua Junshi nicht aus dem Sinn. Kein Wunder: Das Opfer war sein Ersatzvater. Auf seiner Pensionierungsfeier rekapituliert der Polizist die Ereignisse. Hatte die alte Frau Li ihre Finger im Spiel? Oder war doch deren Ehemann der Schuldige? Hätte er den Täter in ganz anderen Kreisen suchen müssen? Nachweisen konnte Hua Junshi die Tat keinem. Führten die Beweise gegen seine eigene Mutter vielleicht doch in die richtige Richtung?
Mit dem Mord als Dreh- und Angelpunkt werden die wie zufällig miteinander verwobenen Lebensgeschichten von fünf Chinesen erzählt. Selbst Jahrzehnte später holen sie die Ereignisse noch einmal ein. Und noch immer ahnt niemand, welche unsichtbaren Bänder sie verbinden.

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„Ach, die beiden! So süß! Er macht wirklich alles für seine Frau! Ich hatte kaum Arbeit mit ihr. Er wusch und fütterte sie, er drehte sie auf die Seite, damit sie keine wunden Stellen bekam. Er ging mit ihr im Rollstuhl spazieren, er war ständig da. Ich glaube, er hat das Krankenhaus immer nur kurz verlassen, um zu schlafen.“

Hua Junshi horchte auf.

„Hatte er eine Gewohnheit? Ging er zum Beispiel immer um die gleiche Zeit?“

„Nein, es war nicht auf die Minute genau, wenn Sie das meinen. Manchmal ging er um eins, manchmal erst um zwei.“

Hua Junshi konnte sein Glück nicht fassen, der Alte hätte demnach eventuell kein Alibi für die Tatzeit. Die Nachtschwester zerstörte aber prompt seine Hoffnungen auf die heiße Spur.

„Zum Abendessen war er aber immer wieder da. Er hat wohl immer nur zwei oder drei Stunden geschlafen.“

Den letzten Satz hörte Hua Junshi gar nicht mehr, so heftig nahm ihn die Erkenntnis mit, dass die Nachtschwester von nachmittags sprach.

„Ist er vielleicht irgendwann mal nachts nach Hause gegangen?“

„Nein, nicht, dass ich wüsste. Immer wenn ich nach dem rechten sah, saß er an ihrem Bett und hielt ihre Hand.“

„Haben Sie feste Zeiten für Ihre Runden, Schwester?“

„Ja, die habe ich, jede Stunde mache ich meinen Gang durch alle Zimmer auf meinem Stockwerk. Das dauert, wenn es keine Zwischenfälle gibt, zehn Minuten.“

Ist es machbar, vom Krankenhaus innerhalb von 50 Minuten ungesehen zu Lao Zhang zu fahren, ihn umzubringen und dann wieder zurück zum Krankenhaus zu fahren? Der Tatort war nicht in der Nähe von Lao Zhangs Haus. Wo war Lao Zhang eigentlich kurz bevor er ermordet wurde? Ob er seinen Mörder kannte und vielleicht blindlings in eine Falle gelaufen ist? Hua Junshi merkte, wie wenig er bis jetzt eigentlich wusste. Er machte sich eine Notiz, dass dies unbedingt nachgeholt werden musste.

„ . . . dann gehe ich manchmal später los.“

Die Nachtschwester hatte einfach weiter geredet, doch Hua Junshi hatte das gar nicht mitgekriegt.

„Äh, wenn Sie Zwischenfälle haben, hat das Auswirkungen auf die Regelmäßigkeit der Kontrollgänge?“

„Das sagte ich doch grad“, schmollte die Schwester, „manchmal gehe ich zur nächsten Runde später los, aber selten. Kommt drauf an, was für Patienten hier liegen und in welchem Zustand sie sind.“

„In der Nacht vom 26. auf den 27. August, gab es da Unregelmäßigkeiten in ihrem Dienst? Irgendwelche Besonderheiten?“

Die Nachtschwester holte ein Büchlein hervor, in dem alles eingetragen wurde, was sich während ihrer Dienstzeit ereignete.

„In der Nacht hatte der Patient in 104 einen akuten Asthmaanfall, den ich medikamentös behandeln musste. Aber das dauerte nicht sehr lange, ich musste nur zum Schwesternzimmer zurück und die Spritze holen.“

„Liegt das Zimmer vor oder hinter dem von Frau Li?“

„Hinter, Frau Li lag auf 101. Ich habe die nächste Runde trotzdem wieder pünktlich begonnen und alles war wie sonst.“

Hua Junshi war enttäuscht. Er sehnte sich so sehr nach einem Faden in dieser ganzen Geschichte, einem konkreten Anhaltspunkt. Und nichts war in Sicht.

„Danke, Schwester, Sie waren eine große Hilfe“, log Hua Junshi.

Geschmeichelt erhob sich die Schwester. Die Unaufmerksamkeit von vorhin verzieh sie ihm.

„Soll ich meine Kollegin jetzt herein bitten?“

„Ja, bitte“, antwortete Hua Junshi fast automatisch. Zerstreut sah er auf seine Notizen. Als die Schwester schon draußen war, steckte sie noch mal den Kopf durch die Tür.

„Ach, eins war noch in der Nacht. Der alte Liang war irgendwie anders. Er kam mir entgegen, als ich die Spritze holte. Er war viel trauriger als sonst. Und von einer inneren Unruhe getrieben. Ich merke so was häufig, da ich eben viel mit Menschen zu tun habe und gelernt habe, auf solche Signale zu achten“, fügte sie nicht ohne Stolz hinzu.

Hua Junshi riss den Kopf hoch. Kann es sein, dass er doch etwas mit der Sache zu tun hatte oder war es nur Zufall, dass er gerade an dem Abend auf dem Gang herumlief? Oder war es schlicht die Sorge um seine Frau, dass er nervös war?

„Wie ging es Frau Li eigentlich an dem Abend?“

Seine Frage klang Anteil nehmend und die Schwester vergewisserte sich noch mal mit einem Blick in ihr Büchlein: „Oh, schon viel besser! Sie wurde am nächsten Tag entlassen.“

Die Tagschwester stand im Türrahmen.

„Darf ich?“

„Häh? Äh, ja, natürlich!“

Im Eiltempo stellte er seine Fragen, nicht darauf eingestellt, etwas Wichtiges von ihr zu hören. Und er behielt recht. Aber trotzdem das Alibi von Lao Liang noch hieb- und stichfest war, wurde er den Gedanken nicht los, dass dieser etwas mit dem Mord zu tun hatte. Er musste dem auf den Grund gehen.

* * *

“Na, schläfst du gleich ein?”

Dong Lian stubst seinen ehemaligen Partner sanft in die Seite. Hua Junshi blickt erschrocken auf. Er kann sich auf dieses seichte Geplänkel seiner Kollegen, das heißt Exkollegen, nicht konzentrieren. Kein Wunder, dass die Erinnerungen ihn überrollen wie eine große Welle. Er reibt sich mit der linken Hand über die Augen und hinterläßt dabei ein Reiskorn an seiner Braue.

„Lange mache ich es wirklich nicht mehr”, flüstert er Dong Lian zu. „Solche Veranstaltungen liegen mir einfach nicht.” Er seufzt laut.

„Ja, ich weiß”, antwortet Dong Lian, während er ihm das Reiskorn aus der Braue zupft. Wo er gerade dabei ist, zieht er ihm auch noch das Jacket an der Schulter gerade.

„Wenn ich daran denke, wie viele Bankette wir über uns ergehen lassen mussten!”

„Ach, komm, wir hatten auch ein paar schöne Abende dazwischen.”

„Ja, schon, aber irgendwie weiß doch immer jeder, worum es geht: Beziehungen knüpfen, um sie später anzapfen zu können.”

Hua Junshi stochert lustlos mit seinen Stäbchen in der kleinen Schale Reis vor ihm. Dong Lian greift zu der Bierflasche neben sich und schenkt beiden wieder ein. Über die Unsitte der Polizei, sich mit gutem Essen bestechen zu lassen, möchte er nun gar nicht reden. Er überlegt fieberhaft, wie er Hua Junshi in ein Gespräch vertiefen kann, das weder mit dem Fall Zhang noch mit etwaigen Fehltritten zu tun hat.

„Prost, mein alter Freund!”

Hua Junshi verzieht das Gesicht, als er auf den vollen Becher mit der gelben Flüssigkeit sieht. Tapfer nimmt er es auf und grinst gequält seinem Nachbarn zu.

„Prost!”

Er nippt nur. Kaum schmeckt er das Bier in seinem Mund, will sein Magen schon wieder rebellieren. Er unterdrückt den Würgereiz und schluckt hinunter. Er schüttelt mit angewidertem Gesicht seinen Kopf. Dong Lian lacht.

„Komm, so schlimm ist es doch auch nicht!”

„Ich glaube, ich esse noch ein bisschen von den Sesambällchen, die beruhigen meinen Magen vielleicht.”

Dong Lian dreht ihm die Tischplatte so zu, dass die gewünschten Bällchen direkt vor im stehen. Hua Junshi piekt eins auf und steckt es gleich ganz in den Mund.

„Ah, der Appetit kehrt zurück”, freut sich Vizeinspektor Liu. “Das ist gut!”

Alle am Tisch blicken auf Hua Junshi, der stumm auf seinem Bällchen kaut. Er versucht, zu grinsen, bringt aber nur eine komische Fratze fertig. Seine Kollegen lächeln und Fotograf Peng hebt sein Glas: „Geschätzter Kollege Hua, lass dich beruhigen, dies ist das letzte Polizeibankett für dich! Das sind doch fantastische Aussichten, oder?”

Hua Junshi hat sich eigentlich immer für einen ganz passablen Schauspieler gehalten, aber scheinbar hat jeder seine Abneigung gegen diese Völlereien mitbekommen. Wenigstens kriegt er jetzt ein vernünftiges Grinsen zustande und hebt ebenfalls sein halbvolles Glas: „Auf die Zukunft!”

„Auf die Zukunft!”

Geräuschvoll schlürfen die Anwesenden ihr Bier und setzen fast gleichzeitig mit einem lauten Klirren die leeren Gläser ab. Wie auf Knopfdruck beginnen einzelne Gespräche mit den Nachbarn. Nur Hua Junshi bleibt stumm und sieht langsam von einem zu anderen.

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