Anja Obst - Unsichtbare Bänder

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Der Mord im August 1978 an einem korrupten Kader geht dem Polizisten Hua Junshi nicht aus dem Sinn. Kein Wunder: Das Opfer war sein Ersatzvater. Auf seiner Pensionierungsfeier rekapituliert der Polizist die Ereignisse. Hatte die alte Frau Li ihre Finger im Spiel? Oder war doch deren Ehemann der Schuldige? Hätte er den Täter in ganz anderen Kreisen suchen müssen? Nachweisen konnte Hua Junshi die Tat keinem. Führten die Beweise gegen seine eigene Mutter vielleicht doch in die richtige Richtung?
Mit dem Mord als Dreh- und Angelpunkt werden die wie zufällig miteinander verwobenen Lebensgeschichten von fünf Chinesen erzählt. Selbst Jahrzehnte später holen sie die Ereignisse noch einmal ein. Und noch immer ahnt niemand, welche unsichtbaren Bänder sie verbinden.

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„Ich nenne Ihnen mal ein paar Namen und Sie sagen mir einfach, ob derjenige angerufen hat.” Sie nickte und Hua Junshi begann, aufzuzählen: „Kader Cui.”

„Ja, der hatte an dem Tag angerufen, sogar dreimal, wenn ich mich richtig erinnere.”

„Ich weiß, das ist viel verlangt, aber erinnern Sie sich an die Uhrzeit?”

„Nur von einem Anruf, das muss so kurz vor sechs Uhr abends gewesen sein, ich wollte nämlich gerade nach Hause gehen. Die anderen Anrufe waren früher, ich glaube, sogar noch vor dem Mittag. Und ja, etwas war da noch”, erinnerte sie sich, „nach dem letzten Anruf war Lao Zhang ein wenig aufgebracht. Nicht wirklich wütend, aber doch merklich verstimmt.”

Hua Junshi horchte auf und notierte sich etwas in seinem kleinen Heftchen.

„Sie wissen aber nicht, worum es ging, oder?”

„Nein, nicht wirklich, ich hörte Lao Zhang nur etwas murmeln, es klang so wie „der elende Schmarotzer” oder so was. Aber ich habe keine Ahnung worauf Lao Zhang das bezog.”

Hua Junshi nickte Gedanken verloren und dann fuhr er fort: „Hat ein Herr Liang angerufen?”

„Liang . . . Nein, der Name sagt mir nichts. Aber wissen Sie, die wenigsten sagen ihren Namen, sie verlangen nach Lao Zhang, ich muss immer erst nachfragen, wer überhaupt am Telefon ist.”

„Und da gab es keinen, der sich dann als Liang oder Lao Liang vorstellte?”

„Soweit ich mich erinnere, nicht. Aber ich kann es nicht mit Gewissheit sagen.”

„Wie sieht es mit einer Frau Li aus? Li Xiaohua.”

Dong Lian sah verwirrt auf seinen Kollegen.

„Nein, ich glaube, nicht. Es haben an dem Tag nur zwei Frauen angerufen, die Exfrau von Zhang und eine andere, die hat aber nicht ihren Namen genannt. Aber”, fiel ihr ein, „ein Herr Li hat angerufen. Den kannte ich nicht. Hatte eine sehr angenehme, ruhige Stimme.”

Hua Junshi notierte sich die Bemerkung, obwohl er wusste, dass sie nutzlos war, und las dann noch vier andere Namen vor. Scheinbar hatte aber keiner von denen angerufen. Dong Lian und Hua Junshi verabschiedeten sich und mussten einsehen, dass auch dieses Gespräch keine neuen Erkenntnisse gebracht hatte. Sie entschlossen, noch einmal mit dem ehemaligen Anstaltsleiter Cui zu sprechen. Dieser war zwischenzeitlich nach Peking gebracht worden und galt als Hauptverdächtiger.

Er sah verhärmt und grau aus, als sie sich in dem kleinen, kahlen Vernehmungsraum des Vierten Reviers wieder trafen. Ruhig sass Cui an dem alten, wackelnden Holztisch und wartete überlegen grinsend auf die Fragen.

„Lao Zhangs Sekretärin sagte uns, Sie hätten dreimal bei ihm angerufen am Tag vor dem Mord. Um was ging es dabei?”

„Sie werden es mir eh nicht glauben”, schnaubte Cui verächtlich, „es ging um das Essen am nächsten Tag, wann und wo wir hingehen.”

„Wer hat diese Entscheidung getroffen?”

„Lao Zhang.”

„Wie kommt es, dass Sie bei dem Essen überhaupt dabei waren? Zwischen Ihnen herrschte ja eher eine Abneigung als Freundschaft.”

Der ehemalige Anstaltsleiter zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er wollte wohl nicht das Gesicht verlieren indem er mich nicht einlädt.”

„Sie haben doch nicht dreimal wegen einem Abendessen telefoniert, worum ging es in den anderen Gesprächen.”

„Meine Güte, ich hatte gehört, dass ein Essen geplant war und da der Chen auch dort sein würde, wollte ich auch kommen. Bei den ersten beiden Anrufen hatte Lao Zhang nicht von dem Essen geredet. Es war offensichtlich, dass er mich nicht einladen wollte. Bei dem dritten Gespräch habe ich ihm dann die Pistole auf die Brust gesetzt. Sind Sie jetzt zufrieden?”

Cui schien es egal zu sein, was die beiden Polizisten von ihm hielten. Für ihn war es ganz normal, das zu bekommen, was er wollte, zu jedem Preis. Und da er wusste, dass Lao Zhang ein traditioneller Chinese war, der empfindlich auf Gesichtsverlust reagierte und trotz eventueller Unannehmlichkeiten sich lieber mit jedem gut stellte, der vielleicht irgendwann mal nützlich sein konnte, war es eine Kleinigkeit, ihn dazu zu bringen, Cui eine Einladung auszusprechen. Zwar hatten ihm die Gespräche mit Kader Chen dann doch nicht das gebracht hatten, was sich Cui erhofft hatte, aber er verbrachte trotzdem einen vergnüglichen Abend auf Staatskosten.

Hua Junshi sah zu Dong Lian hinüber. Er war sehr verwirrt. Irgendwas in ihm wusste, dass Cui nicht der Mörder war. Auch wenn er nicht sicher war, ob dieser nicht doch an irgendeiner Stelle gelogen hatte. Er hatte es im Gefühl, dass er auf der falschen Fährte war. Nur wie durch Nebel hörte er, wie Dong Lian die Befragung fortführte. Aber es interessiert Hua Junshi nicht mehr. Cui war nicht ihr Mann. Für ihn blieben nur zwei Leute über, von denen er sich vorstellen konnte, dass einer der Mörder Lao Zhangs war: Lao Liang oder seine eigene Mutter. Was Dong Lian nicht wusste, war, dass Hua Junshi seine Mutter noch mal verhört hatte, ganz vorsichtig, ein bisschen hinterhältig mit Fallen in den Fragen, aber er brauchte die Gewissheit, dass sie es nicht war. Und auch wenn er glaubte, dass sie durch ihre Offenheit, mit der sie über Lao Zhang gesprochen hatte, ihm nichts verschwieg, ergaben sich einige Lücken in ihren Aussagen, die sie nicht zur Zufriedenheit ihres Sohnes füllen konnte. Und im Gegensatz zu Lao Liang hatte sie kein Alibi. Es fiel Hua Junshi schwer, seine Mutter als Mordverdächtige zu sehen. Eigentlich war Lao Liang für ihn der Hauptverdächtige, aber Dong Lian hatte Recht, er konnte es zeitlich nicht geschafft haben. Blieb dann tatsächlich seine Mutter übrig? War sie ein Mensch, der kaltblütig jemanden umbringen konnte? Er hatte noch einmal mit der Sekretärin von Lao Zhang telefoniert und gefragt, ob jemand mit dem Namen seiner Mutter angerufen hatte. Diese bestätigte aber ihre vorherige Aussage, dass nur die Exfrau von Zhang und eine unbekannte Frau angerufen hätten. Hua Junshis Mutter hatte bei der Frage ihres Sohnes zusammengezuckt und sehr lange, zu lange, für ihre Antwort gebraucht. Das Misstrauen wuchs in Hua Junshi und er wehrte sich vehement gegen dieses immer stärker werdende Gefühl, in seiner Mutter den Mörder gefunden zu haben. Und er focht nächtelang erbitterte Kämpfe mit sich, ob er über seine heimlichen Ermittlungen berichten sollte oder nicht. Er tat es nicht. Er wollte ihr ins Gesicht sagen, dass er wusste, dass sie Lao Zhang auf dem Gewissen hätte, aber dass er sie nicht anzeigen werde. Aber auch das tat er nicht. Er schwieg. Und es brach ihm fast das Herz, dass seitdem eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen entstanden ist. Sie war seine Mutter. Wie konnte er sie verraten? Und obwohl sie bei dem letzten Gespräch ihrem Sohn sagte, dass sie wüsste, was er denkt und dass es nicht stimmte, machte er sich mit diesem schrecklichen Gedanken vertraut. Um ihn dann zu verdrängen.

Nach dem fruchtlosen Gespräch mit Cui hatten Dong Lian und Hua Junshi lange zusammen gesessen, waren alle Verhöre durchgegangen und hatten schließlich dem Vorgesetzten Liu mitteilen müssen, dass alle Ermittlungen im Sande verlaufen waren. Für einen kurzen Moment war Liu noch über die Aussage der Mutter Hua Junshis gestolpert. Aber laut Report ihres Sohnes hatte auch sie ein Alibi. Unter großer Anstrengung hatte Hua Junshi unbeteiligt getan und als ob alles in bester Ordnung war. Der Vorsitzende hatte dann die Akte zugeklappt, sah die beiden Polizisten vor ihm an und sagte ohne eine erkennbare Gefühlsregung: „Genossen Dong und Hua, bringen Sie diese ins Archiv und lassen sich dann von Frau He den Fall Chao geben.” Damit war er aufgestanden und hatte die beiden wie begossene Pudel zurückgelassen. Dong Lian hatte mit den Schultern gezuckt, war ebenfalls aufgestanden und ging aus dem Raum. Nachdenklich hatte Hua Junshi die Akte Zhang in seinen Händen gehalten. Es war sein erster Mordfall gewesen und er wusste, dass er keinen schlimmeren Fall als diesen mehr bekommen würde, trotz seiner noch jungen Laufbahn als Polizist. Komischerweise hatte ihn dieser Gedanke sehr beruhigt. Mit der Akte im Archiv verschwanden vorerst seine Zweifel und Gedanken. Für eine Weile wenigstens. Aber sie sollten immer wieder auftauchen und ihn daran erinnern, dass er mit seinem schlechten Gewissen alleine war.

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