Anja Obst - Unsichtbare Bänder

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Der Mord im August 1978 an einem korrupten Kader geht dem Polizisten Hua Junshi nicht aus dem Sinn. Kein Wunder: Das Opfer war sein Ersatzvater. Auf seiner Pensionierungsfeier rekapituliert der Polizist die Ereignisse. Hatte die alte Frau Li ihre Finger im Spiel? Oder war doch deren Ehemann der Schuldige? Hätte er den Täter in ganz anderen Kreisen suchen müssen? Nachweisen konnte Hua Junshi die Tat keinem. Führten die Beweise gegen seine eigene Mutter vielleicht doch in die richtige Richtung?
Mit dem Mord als Dreh- und Angelpunkt werden die wie zufällig miteinander verwobenen Lebensgeschichten von fünf Chinesen erzählt. Selbst Jahrzehnte später holen sie die Ereignisse noch einmal ein. Und noch immer ahnt niemand, welche unsichtbaren Bänder sie verbinden.

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„Hast du die Alibis von den bislang Verdächtigen überprüft?“ hatte der Vorgesetzte Liu am nächsten Morgen gefragt.

„Ja, habe ich!“

„Und? Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?“

„Nein, Vorgesetzter Liu, natürlich nicht“, hatte Hua Junshi gestammelt, noch verzweifelt versucht, Zeit zu schinden. „Äh, also, die Frau von Lao Zhang sagt, sie hätte geschlafen. Es gäbe keine Zeugen. Meine Mutter ebenfalls, sie hat aber Zeugen.“

Wie Schmierseife aus der Hand war der letzte Satz aus Hua Junshis Mund geflutscht.

„Was für einen Zeugen?“ hatte der Vorgesetzte nachgefragt.

„Äh, ein Freund, ich habe ihn schon befragt, er bestätigte, was meine Mutter sagte.“

Verzweifelt hatte Hua Junshi versucht, seine innere Unruhe zu verbergen. Der Vorgesetzte Liu hatte ihn noch einmal scharf angesehen und dann langsam genickt.

„Außerdem sind beide Rechtshänder.“

Hua Junshi hatte offen gelassen, wen er meinte, die Witwe und den Freund oder seine Mutter. Aber im Grunde wusste er, dass er die zweite Lüge aufgetischt hatte.

„Haben sich die Kollegen aus Anhui schon gemeldet?“

Erleichtert über den Themenwechsel hatte sich Hua Junshi merklich entspannt und vorgeschlagen, dass Dong Lian und er selbst vielleicht besser nach Anhui fahren sollten, um vor Ort mit den relevanten Personen zu sprechen. Die Kollegen dort schienen die Sache nicht so ernst zu nehmen. Bis jetzt hatte sich noch keiner gemeldet.

„Ich werde das mal beantragen. Macht aber nichts, ohne mich zu informieren“, hatte der Vorgesetzte Liu gewarnt.

„Nein, natürlich nicht!“

Hua Junshi hatte gewartet, bis sein Chef in seinem Zimmer verschwunden war und ist dann langsam zu den roten Thermoskannen gegangen, die immer im Flur neben dem Heißwassergerät bereit standen, um eine mit an seinen Schreibtisch zu nehmen. Ein heißer Tee würde ihm jetzt gut tun. Trotz der Hitze in dem kleinen Büro, war ihm kalt.

Es schien, als ob die Konzentration der Polizei bei der Suche des Mörders auf die Witwe von Lao Zhang übertragen wurde. Und sie sprachen natürlich von der Möglichkeit, in Anhui einen Täter zu finden. Die Fahrt wurde genehmigt und Dong Lian sowie Hua Junshi fanden sich wenig später im Zug wieder in Richtung Süden. Wie sie vermuteten, hatte keiner der Kollegen in Anhui auch nur einen Finger krumm gemacht. Sie frönten fast ausschließlich nur den Annehmlichkeiten: Essen und Trinken. Ab und zu in weiblicher Gesellschaft, von der keiner sagen konnte, wo die Damen herkamen. Dong Lian, im Grunde seines Herzens ein gewissenhafter Polizist, ließ sich aber am ersten Tag einlullen und ging mit auf ein Gelage, welches angeblich zu Ehren der Ankunft der Kollegen aus Peking abgehalten wurde. Hua Junshi nahm am Bankett teil, ging aber danach gleich in das Hotel, dem besten in der kleinen Stadt Tuxian. Als Dong Lian gegen frühen Morgen ins Zimmer kam, war Hua Junshi schon längst wach.

„Ich muss ein bisschen schlafen“, lallte Dong Lian unnötigerweise. „Weck mich doch in drei Stunden“, bat er, sank dabei aufs Bett und fing noch in sitzender Haltung an zu schnarchen, bevor er wie ein Sack Reis nach hinten kippte.

Hua Junshi war sauer und stolperte absichtlich einige Male lautstark über den einzigen Stuhl im Zimmer. Da er aber seine Zeit nicht verplempern wollte, machte er sich auf in den Frühstücksraum, aß eine fade Suppe mit Ölgemüse, danach einen Hefekloß und ging noch kauend hinüber zu der einzigen Polizeiwache in Tuxian. Tatsächlich fand er seine Anfrage, die er per Telefon übermittelt hatte, am schwarzen Brett wieder. Seufzend machte sich Hua Junshi an die Arbeit.

Es gab nur einen Ort, an dem die Fäden zusammenlaufen konnten: dem örtlichen Gefängnis. Hier hatte Lao Zhang während der Kulturrevolution gearbeitet, als Dienst habender Chef. Das Gefängnis war groß, hier wurden damals alle Gefangenen der Provinz Anhui eingesperrt, mittlerweile gab es in jeder größeren Stadt ein Zuchthaus. Mitte der 60er Jahre wurden die Zellblöcke nach Geschlechtern aufgeteilt, der rechte Flügel war den Männern, der linke, etwas kleinere Flügel den Frauen vorbehalten. Doch während der Kulturrevolution nahmen die Anstaltsleiter es nicht so genau. Wo Platz war, wurde der Gefangene hingebracht. Ein einziger Unterschied wurde allerdings immer beachtet und zwar, ob es sich bei dem Delinquenten um einen politischen oder kriminellen Insassen handelte.

Hua Junshi meldete sich bei dem Anstaltsleiter, ein gewisser Herr Bo.

„So, Sie suchen also einen Mörder?“ fragte dieser sichtlich gelangweilt. „Wieso hier? Ich denke der Mord ist in Peking passiert.“

„Das stimmt“, antwortete Hua Junshi. „Wir müssen aber alle Spuren verfolgen und die genauen Lebensverhältnisse des Opfers überprüfen. Lao Zhang hatte mehrere Jahre hier in diesem Gefängnis Dienst gehabt. Es kann durchaus sein, dass der Mörder ihn von hier kannte.“

Hua Junshi nahm eine Schachtel Zigaretten aus seiner Jackentasche, zog eine heraus und gab sie Herrn Bo, ohne zu fragen, ob er rauchen würde. Letztere nahm sie, zündete sie an und verzog beim Auspusten des Rauchs sein Gesicht, als ob er scharf nachdenken würde.

„Sind noch Kollegen von Lao Zhang im Dienst, die ich befragen könnte?“ begann Hua Junshi seine Vernehmung.

„Das müsste ich raussuchen lassen, ist ja schon ein paar Jahre her, dass der Typ hier war“, antwortete Herr Bo gedehnt.

Frustriert erkannte Hua Junshi, dass niemand sich auf seinen angekündigten Besuch vorbereitet hatte, weder die Polizei noch die Gefängnisleitung.

„Wie lange, denken Sie, wird es dauern, bis ich ein paar Namen von seinen damaligen Kollegen bekommen kann?“

Herr Bo runzelte die Stirn, ließ sein Gesicht in der Denkermine und ärgerte sich insgeheim, dass er diesem Grünschnabel behilflich sein musste.

„Morgen früh, spätestens morgen Mittag.“

Hua Junshi schluckte seine Wut über den offensichtlich unkooperativen Gesprächspartner runter.

„Ich hatte auf heute Nachmittag gehofft.“

Ein dröhnendes Lachen war die Antwort.

„Wissen Sie eigentlich, wie viele Leute hier kommen und gehen? Meine Sekretärin muss sich durch sämtliche alten, verstaubten Akten wühlen, aber die hat auch noch anderes zu tun!“

Ja, Tische für die Banketts im Restaurant organisieren und dir den Hintern abwischen, dachte Hua Junshi zornig.

„Machen wir es doch so, sie soll die alten Akten heraussuchen und ich sehe sie selbst durch.“

Misstrauisch sah Herr Bo Hua Junshi an. Er überlegte eine Weile, wog ab, welche Informationen in den Akten sein könnten, die nicht jeder wissen sollte, kam zu dem Schluss, dass alles was ihn angeht, gar nicht in Frage kommen konnte, da er erst vor drei Jahren in der Anstalt zu arbeiten begonnen hatte. Er ließ es sich aber nicht nehmen, noch mal laut zu stöhnen, als ob dies alles ein riesiger Aufwand wäre.

„Na gut“, sagte er schließlich, „so können wir es machen. Vor Mittag brauchen Sie hier aber nicht wieder angelaufen kommen, Genosse!“

Mit sichtlicher Freude, doch die Fäden in der Hand zu haben, strich er sich über seinen dicken Bauch und räkelte sich gnädig in dem breiten Bürosessel. Hua Junshi ging ohne sich zu verabschieden aus dem Raum, schloss die Tür, ging zum Treppenhaus und schlug mit der Faust dreimal gegen die Wand, dass der Putz abblätterte. Danach ging es ihm besser und er nutzte die Zeit, sich das Gelände anzusehen.

In dem mittleren Trakt waren die Büros der Angestellten, eine Kantine sowie eine große Halle bei der Eingangstür, wo ein Wegweiser die einzelnen Zimmer auflistete. In einem Sitzungsraum, durch dessen gläserne Tür Hua Junshi neugierig schielte, hingen Bilder von Kadern an der Wand. Er drehte an dem Türknauf und freute sich, dass nicht abgeschlossen war. Die Portraits an der Wand stellten in chronologischer Reihenfolge die ehemaligen und den derzeitigen Anstaltsleiter vor. Unter jedem Bild standen der Name, das Geburtsdatum sowie herausragende Leistungen, die diese Person vollbracht hatte. Die Leistungen waren nachträglich angebracht worden, voraussichtlich nach dem Weggang der Person, denn unter dem Kopf von Herrn Bo klaffte eine auffallende Lücke. Hua Junshi grinste spöttisch. Ein Geräusch an der Tür ließ ihn herumfahren.

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