Anja Obst - Unsichtbare Bänder

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Der Mord im August 1978 an einem korrupten Kader geht dem Polizisten Hua Junshi nicht aus dem Sinn. Kein Wunder: Das Opfer war sein Ersatzvater. Auf seiner Pensionierungsfeier rekapituliert der Polizist die Ereignisse. Hatte die alte Frau Li ihre Finger im Spiel? Oder war doch deren Ehemann der Schuldige? Hätte er den Täter in ganz anderen Kreisen suchen müssen? Nachweisen konnte Hua Junshi die Tat keinem. Führten die Beweise gegen seine eigene Mutter vielleicht doch in die richtige Richtung?
Mit dem Mord als Dreh- und Angelpunkt werden die wie zufällig miteinander verwobenen Lebensgeschichten von fünf Chinesen erzählt. Selbst Jahrzehnte später holen sie die Ereignisse noch einmal ein. Und noch immer ahnt niemand, welche unsichtbaren Bänder sie verbinden.

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Hua Junshis Mutter war geschockt, als ihr Sohn mit seinem Kollegen in dienstlicher Absicht vor der Tür stand. Viel konnte sie nicht helfen. Er habe zwar viel Zeit hier verbracht, aber nie über sich oder seine Arbeit geredet.

„Unser Verhältnis war freundschaftlich und man könnte es auch als eng betrachten“, erzählte sie weiter, wobei sie ihren Sohn eindringlich ansah. „Er war nach dem Tod meines Mannes wie ein Vater für meine Söhne und hat uns viel geholfen. Ich wüsste keinen Grund, weshalb ihm jemand etwas antun könnte.“

„Sie wussten aber, dass Lao Zhang verheiratet war, oder?“

„Ja, das wusste ich.“

„Können Sie Ihre Beziehung zu Lao Zhang bitte etwas deutlicher beschreiben?“

Hu Junshi sah seine Mutter an, auch sie blickte zu ihm. Fast ängstlich, wie ihm schien. Sie atmete tief ein. Jetzt sah sie eher angriffslustig aus.

„Ich glaube nicht, dass Sie das etwas angeht. Wir hatten, wie gesagt ein freundschaftliches Verhältnis, er hat viel für uns getan und das reicht. Ich habe ihn seit langem nicht mehr gesehen, er war in letzter Zeit sehr mit seiner Arbeit beschäftigt. Deswegen kann ich Ihnen auch nicht weiter helfen.“

„Hatten Sie jemals Kontakt zu seiner Frau?“

„Nein.“

„Lao Zhangs Frau hat Sie auch nie kontaktiert?“

„Nein.“

„Wie lange dauerte Ihre, äh, Freundschaft an?“

„Bis zum Beginn der Kulturrevolution. Lao Zhang wurde dann nach Anhui versetzt.“

„Haben Sie ihn danach noch mal wieder gesehen.“

„Ja.“

Dong Lian wurde wütend, dass er Hua Junshis Mutter alles aus der Nase ziehen musste, gab sich aber große Mühe, das zu verstecken.

„Wie oft haben Sie ihn noch gesehen?“

„Keine Ahnung, vielleicht dreimal, vielleicht aber auch viermal. Ich habe es nicht gezählt.“

„War das während der Kulturrevolution oder danach?“

„Während, danach habe ich ihn nicht mehr gesehen. Obwohl, doch, im Fernsehen.“

Lian Dong gab auf, er bekam das Gefühl, dass Hua Junshis Mutter tatsächlich nichts weiß, was zu der Aufklärung des Falles beitragen könnte. Und auch wenn sie deutlich ihren Unmut über diese Fragerei durchblicken ließ, glaubte er ihr. Hua Junshi indes fühlte sich wie in einer Zwickmühle. Er erinnerte sich an das Weinen der Mutter damals vor vielen Jahren und nahm sich vor, noch mal unter vier Augen mit seiner Mutter zu reden. Erst einmal zogen sie aber mit relativ wertlosen Erkenntnissen von dannen.

Die Frau von Lao Zhang machte derweil keinen Hehl aus ihrem Hass ihrem Mann gegenüber.

„Ein Frauenheld war er, nichts anderes! Ständig schlief er woanders, mir erzählte er, er müsse im Büro bleiben und Überstunden machen. Pah, das ich nicht lache! Für wie blöd hat er mich eigentlich gehalten! Und ich möchte nicht wissen, was er in Anhui alles getrieben hat! Monatelang kam er nicht nach Hause, rief nicht an, schrieb keinen Brief. Mich wundert es nicht, dass man ihn in einer Müllkippe gefunden hat. Wahrscheinlich hat ein gehörnter Ehemann ihm aufgelauert.“

In ihren Augen blitzte nur Wut, keine Trauer, keine Anteilnahme über den gewaltsamen Tod ihres Ehemanns, mit dem sie immerhin viele Jahre Tisch und Bett geteilt hatte. Dong Lian räusperte sich: „Ihnen ist bewusst, dass Sie auch zu den Verdächtigen gehören, oder?“

Erschrocken sah die Witwe auf, dann nahm die Wut wieder Überhand.

„Ich wünschte, ich hätte es getan und zwar viel früher! Aber Sie können mir glauben, an dem Kerl hätte ich mir nicht die Hände schmutzig machen wollen.“

„Einem die Kehle durchzuschneiden sieht auch eher nach Männerarbeit aus, findest du nicht?“ gab Hua Junshi später zu Bedenken.

„Wir dürfen uns nicht von dem Offensichtlichen blenden lassen, sondern müssen jedem Detail nachgehen“, warnte Dong Lian. „Mal sehen, ob der Autopsiebericht noch etwas hergibt.“

Aber bevor sie zurück ins Revier fuhren, stand noch ein Besuch in dem Büro von Lao Zhang auf dem Plan. Dort erfuhren sie allerdings nicht sehr viel, außer dass Lao Zhang ein geschätzter Kollege war, verlässlich und linientreu. Sie bekamen ein paar Telefonnummern und Adressen aus Anhui, um dort die Kollegen auf die Spur schicken zu können. Das veranlasste Hua Junshi sofort, als sie im Revier ankamen. Der vorläufige Autopsiebericht lag auch schon vor und gemeinsam gingen sie ihn durch. Fest stand, dass Lao Zhang auf der Müllkippe ermordet wurde. Die Spurensicherung fand sein Blut in dem stinkenden Müllberg, aber nicht die Tatwaffe. Bei der musste es sich um ein relativ kleines Messer gehandelt haben, nicht besonders scharf. Vielleicht ein kleines Küchenmesser. Der Täter muss Linkshänder gewesen sein, das konnte der Arzt an der Art des Schnittes feststellen.

„Das schränkt die Suche beträchtlich ein“, freute sich Dong Lian, denn die meisten Chinesen verlangten von ihren linkshändigen Kindern sich auf die rechte Hand umzugewöhnen, sobald sie schreiben lernten. Damit war die Zahl der Linkshänder relativ klein. Hua Junshi wurde blass. Seine Mutter war Linkshänderin. Die Todeszeit stand ebenfalls fest, er muss in der Nacht vom 26. August auf den 27. ermordet worden sein, so gegen zwei Uhr morgens.

„Wir müssen alle Befragten noch mal anrufen und nach dem Alibi fragen und natürlich, ob sie Linkshänder sind“, entschied Dong Lian.

„Das mach ich“, meldete sich Hua Junshi etwas zu eifrig zu Wort.

Misstrauisch sah der Vorgesetzte Liu den jungen Kollegen an. „Okay, ich möchte den vollständigen Bericht bis heute Abend auf dem Tisch haben.“

„Kein Problem!“

Hua Junshi sah betont gelassen in die Runde und notierte in seiner kaum leserlichen Handschrift den Befehl. Weiterhin ergab der Bericht, dass die Geldbörse als auch sämtliche Papiere fehlten. Die Frage war, ob er die nicht dabei hatte oder eben einem Raubüberfall zum Opfer gefallen war.

„Tja, sieht so aus, als ob wir diese Möglichkeit auch in Betracht ziehen müssen“, sagte Dong Lian, „aber erst einmal müssen wir uns ein genaues Bild von Lao Zhang machen. Vielleicht war es doch ein gezielter Mord. Seine Frau hat ja nicht gerade in den höchsten Tönen von ihm gesprochen.“

Bewundernd und ängstlich zugleich sah Hua Junshi seinen kombinierenden Kollegen an. Sollte seine Mutter etwas mit dem Mord zu tun haben, wird Dong Lian das herausfinden, das war ihm klar. Er musste heute Abend dringend noch einmal mit seiner Mutter sprechen. Und diesmal mussten er und vor allem sie mit offenen Karten spielen.

* * *

Langsam steigt schon die Übelkeit in Hua Junshi hoch. Dieses ganze verdammte Bier! Sich einem Toast zu widersetzen kommt in China einem Gesichtsverlust gleich. Es ist im Revier allgemein bekannt, dass Hua Junshi alles andere als trinkfest ist. Und er löst damit immer noch ungewollte Heiterkeit aus. Jedes Mal fragt er sich, wie seine Kollegen diese Unmengen an Alkohol vertragen.

„Vielleicht sollte ich einfach mal den Finger in den Hals stecken“, überlegt er. Doch schon allein der Gedanke genügt. Mit einer schnellen Bewegung dreht er den Kopf und erbricht das scharfe Huhn, den Sellerie mit Lilienblättern und ungefähr einen Liter Bier in einem bräunlichen Schwall auf die weißen Kacheln des Restaurantbodens. Das Erbrochene fliesst auf dem unebenen Boden Richtung Tür.

„Wenn ich nicht wüsste, dass dies eine Verabschiedung in die Rente ist, würde ich sagen, der Neuling hat sich nicht im Griff“, grölt ein Kollege belustig und alle stimmen in das Gelächter mit ein. Auch Dong Lian lacht, empfindet aber trotzdem noch ein wenig Mitgefühl für seinen Partner. Die Kellnerin kommt eilig heran, bewaffnet mit einem Wischmopp und einem Eimer Wasser. Trotz der Würgereize kommt Hua Junshi nicht umhin, sich zu fragen, wo sie das alles so schnell her hat. Es muss eine kleine Kammer hier in der Nähe geben, wo für alle Eventualitäten vorgesorgt ist. Und Erbrochenes wegzuwischen ist in dem staatlich geführten Restaurant sicherlich an der Tagesordnung. Wie viele Kader und Beamte hier täglich durchziehen, die sich den Bauch mit gutem Essen und Schnaps voll schlagen, kann er kaum schätzen. Sie können ja alle praktisch umsonst hier essen. Das ist ja einer der Vorteile der Staatsbeamten. Um die Lizenz zu behalten oder einfach nur um vorzusorgen, falls der Betreiber einen Gefallen braucht, lässt dieser sie alle umsonst essen. So funktioniert halt die Welt. Und jeder macht mit. Auch Hua Junshi. Es ist auch in seiner Laufbahn vorgekommen, dass er alle Fünfe gerade sein ließ, nachdem der Beschuldigte aus Versehen ein Packen Geldscheine liegen lassen hatte. Und bei dem Essen am Abend hatte Hua Junshi nicht mehr daran gedacht, es zurück zu geben und der Beschuldigte fragte auch von sich aus nicht. Stillschweigend war der Handel über die Bühne gegangen. Er konnte seine Familie auch oft mit Dingen versorgen, die er geschenkt bekommen hatte. Einmal bekam er von einem Geschäftsinhaber einen Fernseher. Darüber hinaus vergaß er dann, dass dieser eigentlich eine Strafe zahlen sollte, weil seine Lizenz seit ein paar Monaten abgelaufen war. Der Fernseher stand bis zu ihrem Tod bei seiner Mutter. Bei dem Gedanken an seine Mutter durchfährt ihn ein flaues Gefühl.

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