Manfred Braasch - Mohn und Schatten

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Die Wählergunst bei den Europawahlen hat gerade die Rechtspopulisten in vielen Ländern nach oben gespült. Vor dieser gesellschaftspolitischen Kulisse kehrt Katharina Jensen nach Hamburg zurück. Sie arbeitet nach den dramatischen Ereignissen vor zwei Jahren endlich wieder als Journalistin und lernt den Fotografen Nik Brahms kennen. Wenige Tage später begeht ein gemeinsamer Freund Selbstmord in der Nähe von Hamburg. Zusammen mit der Schwester des Toten machen sie sich auf, die Hintergründe dieses anfangs so eindeutigen Freitods zu klären. Und entdecken im Grenz-land zwischen Dänemark und Deutschland mehr als ihnen lieb ist.

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Nachdem sie ein bisschen aufgeräumt hatte, kontrollierte sie ihre privaten Mails, nichts Wichtiges. Sie machte den Fernseher an und zappte durch die Programme, blieb an einer Reportage über Westaustralien hängen. Den Abend ließ sie mit dem heute-journal ausklingen. Marietta Slomka hatte zwar nicht ihren besten Abend, aber das Interview mit SPD-Chef Sigmar Gabriel war durchaus amüsant.

Katzenwäsche, aber mindestens zwei Minuten Zähneputzen, darauf achtete sie auch an diesem Abend. Als sie im Bett lag, fühlte sie, wie anstrengend der Tag gewesen war. Sie hoffte auf eine ruhige Nacht, machte das Licht aus und suchte den Schlaf.

Mit mäßigem Erfolg, wie Katharina feststellen musste, als am nächsten Morgen der Radiowecker klingelte. Sie war immer wieder wach geworden, die Geräusche in diesem Haus waren noch fremd. Über ihr wohnte jemand, der Schicht arbeitete. Irgendwo rauschte mehrmals eine WC-Spülung. Müde schob sie ihre Beine aus dem Bett und schleppte sich zur Dusche.

Als Katharina gegen halb zehn in die Redaktion kam, war schon geschäftiges Treiben. Noch 15 Minuten bis zur Konferenz, genügend Zeit, den Rechner hoch zu fahren und festzustellen, dass der Kaffee auch heute nicht zu genießen war. Die taz bot in ihrem Shop exzellenten tazpresso an und warb kräftig für die kultige Bohne. Im realen Leben aber schnorchelte in der Hamburger Redaktion eine hässliche uralte Kaffeemaschine jeden Tag vor sich hin, die, egal welches Kaffeepulver man einsetzte, offenbar nur schwarze Plörre produzieren konnte. Aber irgendwie passte auch dies zu der Truppe. Katharina begann sich wohlzufühlen.

Die Aufgaben waren schnell verteilt. Henning hatte ihr heute ein Thema gegeben, das es in sich hatte.

»Schau ruhig mal über den Tellerrand hinaus. Wenn die Zahlen meine These stützen, wandert Dein Text in die Hauptausgabe nach in Berlin. Aber vergiss den Hamburg-Bezug nicht, ok?«, sagte Henning und grinste sie an.

»Und Du kommst heute mit zur Landespressekonferenz im Rathaus. Musst schließlich auch mal das eigentliche Machtzentrum dieser Stadt kennenlernen«.

Katharina freute sich und grinste zurück. Die Erschöpfung war wie weggeblasen, die unruhige Nacht vergessen. Ihr neues Thema war wirklich spannend. Sie sollte den möglichen Nährboden für rechte und extremistische Ansichten in Deutschland und speziell in Hamburg beleuchten. Was sagte die Statistik zu den Themen Bildung, Armut, Sucht, Gewaltbereitschaft im rechten Spektrum? Gäbe es einen charismatischen Populisten, wäre ein breiter Zuspruch des Wahlvolkes wie in Frankreich für Le Pen oder wie in den Niederlanden für Wilders auch hier denkbar? Und im aufgeklärten Hamburg? Es war nur ein paar Jahre her, da konnte Richter Gnadenlos alias Roland Schill mit dem Thema Innere Sicherheit aus dem Stand 20 Prozent der Hamburger Wähler für sich gewinnen.

Spannend , sagte sich Katharina erneut und fing an zu recherchieren. Die Finger flitzten über die Tastatur, sie machte sich Notizen und langsam wuchs ihre Liste der Schande – so der vorläufige Arbeitstitel.

In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, mit Schulpflicht, dualen Ausbildungskonzepten und fast kostenlosen Universitäten, galten unglaubliche siebeneinhalb Millionen Menschen als Analphabeten. Das hatte jedenfalls die Universität Hamburg herausgefunden. Nicht zu fassen. In der Hansestadt sollte es immerhin noch 60.000 Erwachsene geben, die nicht ausreichend lesen und schreiben konnten.

Laut Paritätischem Wohlfahrtsverband galten über zwölf Millionen Menschen in Deutschland als arm, 1,6 Mio. Kinder lebten unterhalb der Armutsgrenze, Tendenz steigend. In Hamburg lag die Armutsquote bei 17 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Schere zwischen Arm und Reich ging offensichtlich in der Hansestadt und in ganz Deutschland immer weiter auseinander. In Teilen der Mittelschicht kursierte mittlerweile die nackte Angst, auf der sozialen Leiter weiter abzurutschen. Alleinerziehende hatten es offensichtlich am schwersten, aus der Armutsfalle wieder herauszukommen. Kinder zu bekommen vergrößerte das Armutsrisiko ungemein, nicht nur für die meist weiblichen ökonomischen Opfer einer Scheidungsrate von mehr als 30 Prozent.

Andere Zahlen waren ebenfalls wenig ermutigend. Es gab fast zehn Millionen Alkoholsuchtgefährdete, zwei Millionen davon alkoholsüchtig im medizinischen Sinne. Seit 2006 war die Anzahl der extremen Trinker um 36 Prozent gestiegen. Mehr als eine Million Deutscher war von Beruhigungsmitteln abhängig. Ein Beleg dafür, dass viele Menschen das Leben, um das uns die wirklich Armen auf der ganzen Welt beneideten, nicht mehr aushielten.

Ups, dachte Katharina, als sie die Zahlen und Fakten noch einmal durchging. Was sie da in einer Stunde recherchiert hatte, konnte nicht richtig beruhigen. War Deutschland ein Pulverfass, zu dem nur bislang niemand die passende Zündschnur gefunden hatte?

Sie machte eine kurze Pause und versuchte, die politische Dimension der Fakten zu erfassen. Hennings These, für sie am Anfang noch sehr gewagt, schien sich zu bestätigen. Mit Geld, einer anschlussfähigen charismatischen Führungsfigur und einer guten Strategie ließ sich auf diesem deutschen Nährboden einiges bewegen. Wahrscheinlich gingen viele der Frustrierten, der Ungebildeten, der Kranken und Enttäuschten gar nicht mehr zur Wahl. Es gab in Deutschland Landtagswahlen, bei denen weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgaben. Schaffte es jemand, den schlafenden Riesen der Nichtwähler zu mobilisieren, wurde es nicht mal mehr die Programmatik der CSU schaffen, den deutschen rechten Rand abzufedern.

Katharina war so in ihren Artikel und ihre Gedanken vertieft, dass sie Henning Haupt gar nicht kommen sah. Erst als dieser direkt vor ihren Schreibtisch stand, blickte sie auf. Ein breites Grinsen erwartete sie und die Aufforderung, nun aber mal schnell die sieben Sachen zusammen zu kramen. Die Landespressekonferenz beginne in 30 Minuten und sie müssten schließlich noch ins Rathaus kommen.

Schlaglicht eins

Die Konzeption stammt aus 1996 – das Geburtsjahr des Pumas. Ein Schützenpanzer, der von den deutschen Rüstungsunternehmen Kraus-Maffei-Wegmann (KMW) und Rheinmetall-Landsystem (RLS) entwickelt und produziert wird. Der Puma soll für das Deutsche Heer in einer Stückzahl von 350 Fahrzeugen beschafft werden, um den mittlerweile in die Jahre gekommenen Schützenpanzer Marder zu ersetzen.

Ein Panzer mit Problemen. Obwohl nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 die sogenannte Luftverlegbarkeit von Schützenpanzern weltweit erklärtes Ziel der Militärs wird, hält man an der Produktion des Fahrzeuges weiter fest. Je nach Ausstattung wiegt der Panzer bis zu 43 Tonnen. Für das ebenfalls neue Transportflugzeug der Bundeswehr, den A 400 M, da maximal 32 Tonnen dazu laden kann, deutlich zu viel.

Und die Auslieferung des Panzers verzögert sich. Zwar werden die ersten Fahrzeuge bereits im Dezember 2010 übergeben, aber die eigentlich für 2014 vorgesehene Serienauslieferung von 350 Fahrzeugen an die Bundeswehr ist nicht in Sicht. Der Panzer verfügt trotz jahrelanger Tests und Probeeinsätze weiterhin nicht über die notwendige Einsatzreife. So der offizielle Kommentar.

Der Puma ist mit fast neun Millionen Euro pro Stück der teuerste Schützenpanzer der Welt. Die Verträge mit den beteiligten Rüstungsfirmen beinhalten laut eines aktuellen Gutachtens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Auftrag des Verteidigungsministeriums zahlreiche Mängel. Es ist von Unklarheiten in den Beschaffungsverträgen, unpräzisen Gewährleistungsklauseln und dem Fehlen elementarer Rahmenverträge für die technisch-logistische Betreuung in der Nutzungsphase die Rede. Des Weiteren wird auf erhebliche Kostenrisiken bei der Integration des neuen Raketenabwehrsystems Mell verwiesen.

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