Felix C. Volker - LEIDEN auf Ausländisch

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LEIDEN auf Ausländisch: краткое содержание, описание и аннотация

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Politische Korrektheit ist ein Ausdruck der Höflichkeit, des Respekts. Oder der Feigheit, um es politisch unkorrekt zu formulieren. Die sechs Geschichten in diesem Buch versuchen zu zeigen, dass wir alle, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ob hier oder in der Wallachei, nicht in Schubladen gehören; sondern in einem riesigen Käfig, wo wir uns gegenseitig frei betrachten können − mit all unseren Ideen, Meinungen, Wehwehchen, Ängsten und Marotten. Dadurch würden wir wahrscheinlich nicht besser werden, als uns irgendein Gott erschaffen hat; dafür vielleicht etwas gelassener.
Der Autor selbst kommt aus dem Banat (das liegt irgendwo in der Nähe der Wallachei − für diejenigen, die das nicht wussten) und nimmt sich die Freiheit, mal an vernarbten Tabus zu kitzeln.
Felix C. Volker

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Stand nun wirklich AUSKUNFT auf dem Schild, der oberhalb der jungen Frau hing, oder EMPFANG? Wäre sie dann eine Empfängerin? Quatsch. Oder Empfangsdame? Auch nicht, Empfangsdame ist so was wie Puffmutter ... oder höchstens so, ein knochiges Weib, das ein Tablett mit Cocktails oder mit ... Fingerfood ... oder belegten Brötchen vorhält ... Mit Wurst und Käse, wenn ... Ja, wenn was? Wenn potentielle Kundschaft in eine neu eröffnete Bank geködert werden soll? ... Ja. Solche Kundschaft, die gerade von der Arbeit kommt und Hunger hat ... Dann stürzen die sich garantiert alle rein ...

Schade, dachte ich plötzlich, dass Schwiegermutter jetzt nicht das alt vertraute Gebiss trägt, welches die ganze Zeit in ihr Mund herumeiert, dann würde ich mich jetzt mit der Frage beschäftigen können, wann das Zeug mal endlich herausfliegt – das würde der Situation eine erfrischende Spannung verleihen und mir die Möglichkeit geben, um eine Villa auf Madeira zu wetten, oder vielleicht nur auf ein paar Frikadellen ... Mit Pommes ...

Pommes wie?

Pomfritz.

Ja, schon verstand’, junger Mann, aber klein, mittel oder groß?

Riesig!

Mayo, Ketchup?

Schranke!

Heey, der kennt sich aus, der junge Mann! ... Wat zum trinken dazu?

Kaffee, groß. Und ein rappelvoller Zuckerstreuer.

Na dat nenn’ ich ’ne Bestellung! ... Sagen Sie mal, wo kommen Sie den her, wenn ich fragen darf?

„Constantin!“

„Nein, ich wollte nur ein bisschen die Augen zuhalten, dieses Licht macht mich wahnsinnig.“

„Na klar, die sparen wo die nur können, und die Patienten dürfen ruhig erblinden! Gut ist jeder, der seine Beiträge bezahlt, aber sei mal unverschämt und werde krank, dann ...“

Perfekt, jetzt kriegen auch die Kassen ihren Speck weg, da ist jede Menge Stoff zu debattieren und zu verbessern; und somit habe ich auch Zeit genug, die unendliche Strecke auf den Korridoren des Krankenhauses zu rekonstruieren und zu versuchen, irgendwo doch einen Automaten zu entdecken, sei er auch bloß einer mit irgendwelchen Schoko-Riegel. Aber, nach langen Mühen komme ich mit leeren Händen zum Eingang ... Scheiße, ich habe mich derart auf die Anweisungen der Brillenfrau konzentriert, dass ich nichts um mich herum gesehen habe – und da stand ganz bestimmt so’n Apparat irgendwo! ... Oder auch nicht. Na klar, wer betritt schon ein Krankenhaus, um sich sofort Essen zu kaufen? Die fragen alle an den Pult nach den jeweiligen Patienten, und dann machen sie sich auf der Suche nach Omi, nach ihrem frisch operiertem Chef, nach ... – und alle haben bereits gegessen, damit sie später am Krankenbett nicht auf die mitgebrachte Pralinenschachtel schielen müssen ... Schließlich sind solche Institutionen für Patienten gemeint, nicht für Konsumenten. Und die Patienten heißen so, weil sie geduldig, nicht etwa hungrig sind ... Patientia vincit omnia ... Schade nur, dass mein Magen kein Latein versteht. Na gut, die meisten Insassen hier haben andere Sorgen, und das Personal ... Ja, das Personal bringt sich belegte Brötchen mit, redete ich mir entschlossen ein, weil es hier keine Kantine, keine Cafeteria und überhaupt keine Automaten gibt, so! ...

... Die zwei Frauen von dem Ambulanz-Empfang haben auch einen kleinen Kühlschrank in ihre Bude, irgendwo, unter dem Tisch ... Aber die halten lediglich Salat drin, die sahen relativ mager aus ... Ernährungsbewusst ...

... Und, falls auf dem Hängeschild INFORMATION stünde, würde sich dann die junge Frau Informantin nennen?

Schwiegermutter nahm mein dünnes Schmunzeln nicht wahr, sie fuchtelte rege mit der Hand ... Was zum Kuckuck erzählt sie gerade? Ich nicke brav, als Bestätigung, und sie hält kurz inne, mit fragenden Augenbrauen.

„Echt?” lalle ich müde und amüsiert zugleich.

„Doch! Direkt so hab ich’s der gesagt! Und dann wurde sie ganz rot und dann ganz blau, und erst dann bin ich so richtig in Schwung gekommen, also Moment mal!” Aha, die Geschichte mit ihrer Cousine, Tante Mutzi, und mit der blauen Handtasche, damals, als Mari noch in die Grundschule ging ...

... Erstaunlicherweise war Röntgen kein Arzt gewesen, kein Physiker oder ähnliches, er hatte angeblich nicht mal Abitur. Er war einfach ... Hausmeister in einem Forschungsinstitut, oder Laborant, oder eine Art Azubi ... Lehrling? Wurscht, Azubi zum Laboranten, entschloss ich mich. Wo hatte ich wohl das her? Vom Gymnasium, vielleicht? Tja, was man uns nicht alles beigebracht hatte, damals ... Oder war es doch von hier, von so einer dämlichen Quiz-Show? Die Show ... Die Sonne ... Nein, in keiner Sprache der Welt ist die Sonne weiblich, das ist schon mal klar – vielleicht lebten die germanischen Stämme im Matriarchat ... Dafür: das Weib. Dann das Pferd. Das Ferd . Ffee-aad , die Blagen auf dem Spielplatz vor unserem Balkon spielten immer wieder Ffee-aad , Nachmittag für Nachmittag und Wochenende für Wochenende, bis in den Wahnsinn ... Dustin ... René ... Kevin ... Mindestens eines davon hieß Kevin, ab und zu kam ein Patrick dazu, Petrick . Oder auch mal ein Tschastin ... Vorige Woche war sogar ein Keanu vorhanden, aber nur kurz, dann hatte ihn die Mutter zurückgerufen, von der Bushaltestelle, zweihundert Meter entfernt ... Das wunderbare Echo zwischen den Blocks, Ke-aaaa-nuuuu ... Vielleicht waren Mutter und Kind nur auf Besuch gewesen ... Einer der Kevins erschien immer mit einem Bollerwagen auf dem Spielplatz und karrte dann freiwillig, ja sogar begeistert, andere Gleichgesinnte durch die Gegend, und er wollte immer das Pferd sein. Die Alpha-Rolle wurde ihm auch nie strittig gemacht, und er war mir, trotz – oder sogar wegen seiner masochistischen Ader, einigermaßen sympathisch, auch wenn sein urlautes, ungeschicktes, zwischen den Blocks grotesk schallendes Wiehern meine Trommelfelle und mein Gemüt zerfetzte. Gelinde gesehen, seine Pferdekutscherei wies zu einer Spur Phantasie hin – alle Anderen waren nicht imstande, etwas Gemeinsames zu unternehmen, außer sich gegenseitig zu schubsen und zu hauen ... Doch, gelegentlich, zur Abwechslung, schmissen sie sich einander Sand in die Augen ... Ob der Alpha-Kevin Verwandtschaft auf dem Lande besaß?

„Ffee-aad”, entfuhr mir zischend zwischen den Lippen.

„Was?”

Weit und unerhofft öffnete sich die Tür, und eine neue Schwester, diesmal voll in Weiß, trat stürmisch ein.

„Soo, Frau Tscherdar , jetzt ist es soweit, jetzt geht‘s zum Herrn Doktor!”, erklärte sie martialisch, dann begab sie sich mit einem breiten Schritt hinter den Rollstuhl und verpasste dem Pedal einen kurzen, gekonnten Tritt mit dem Latschenrand.

Schwiegermutter klammerte sich ruckartig an die Armlehnen fest und machte keine Bemerkung mehr. Ich sprang rege auf meine starr gewordenen Beine auf und lief humpelnd den Damen nach, diesmal durch einen Flur, der mir nicht mehr bekannt vorkam, und wir gelangen, nach etlichen Biegungen, in einen großen, grellbeleuchteten, mit bunter Apparatur vollgestopften Raum. In der Mitte befand sich ein unwahrscheinlich hohes und breites Bett, und daneben stand stramm eine jüngere Schwester, die uns mit einem erstarrten Blick zunickte.

„‘ Nabjend !”, donnerte eine Baritonstimme von der Seite, und ein bärtiger Riese in weißen, wie für sogar noch größeren Menschen geschnittenen Klamotten, stand lustlos von einem vergleichsweise winzigen Schreibtisch auf.

Ich tat instinktiv einen Schritt zurück und machte mich in der Ecke zwischen der Tür und einen Blechschrank klein, während der Hüne seine beträchtige Körpermasse vor Schwiegermutters Stuhl zum Stillstand brachte.

„Ich bin Doktor Wjebjer , und sie sind Frau ...” und er schaute stirnrunzelnd auf das Blatt, das die starre Schwester ihm vorhielt, „ Ssssch...jerdjer !”

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