Christoph Kessel - Nächster Halt - Darjeeling-Hauptbahnhof
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In Seattle, dessen Name vom Duwamish-Häuptling Sealth stammt, bekam ich zunächst einen Citykoller. Ich wollte unbedingt etwas außerhalb der Stadt unternehmen, da mich mittlerweile amerikanische Großstädte nicht mehr in ihren Bann ziehen. Per Zufall erfuhr ich in meinem Hostel von Wasserfällen, die rund 40 Kilometer östlich von Seattle liegen und genau das Richtige für mich waren, da ich sie mit dem Bus erreichen konnte. Überhaupt war in Washington der Öffentliche Personennahverkehr wesentlich attraktiver als in anderen Teilen der USA. In der Innenstadt war die Benutzung sogar kostenlos. Überall erhielt ich Fahrpläne und fand sogar Bushaltestellen mit den entsprechenden Buslinien. Es existierten Busspuren, die auch von Autos benutzt werden duften, die mit mindestens zwei Insassen besetzt waren. Auch sonst war ich von dem Umweltbewusstsein des Staates überrascht. Natürlich wurde wildes Entsorgen genauso wie in Vermont mit Gefängnis bestraft, ebenso wie Schwarzfahren außerhalb der Innenstadt. Im Supermarkt wurde ich sogar gefragt, ob ich Papptüten, Plastiktüten oder überhaupt eine Tüte wollte. Normalerweise wird man in den USA mit Tüten überhäuft. Diese halten höchstens zwei Straßenblöcke, ehe sie zerreißen und hoffentlich in der nächsten Mülltonne landen.
In Seattle konnte ich einen alternativen Blick auf die Skyline werfen. Meist fährt man in Metropolen ein paar Sekunden in einem Hochhaus in den 100. Stock, ist ein Dutzend Dollars los und sieht wegen der Umweltverschmutzung oder wegen des Dunstes doch nichts. Dieses Mal konnte ich in einem Park kostenlos einen Wasserturm hinaufklettern, den Sonnenuntergang über der nebelverhangenen Bucht genießen und dabei im fitness-bewussten Amerika sogar noch ein paar Kalorien verbraten. Bei dem vielen Kaffee, den ich während der Arbeit an diesem Kapitel genießen durfte, muss ich jetzt allerdings auf das Dringendste auf Toilette. Daher schließe ich dieses Kapitel nun umgehend ab.
Goldener Herbst im sonnigen Westen
Etappe: Von Seattle WA, USA 48° Nord 122° West (GMT-7) nach San Diego CA, USA 33° Nord 117° West (GMT-8): 2.439 km – Total 25.221 km
San Diego, 31. Oktober 2002
Nachdem ich in Seattle meinen Citykoller mit dem Besuch der Snoqualmie Falls überwunden hatte, war ich nun an der Geschichte dieser Stadt interessiert. Daher begab ich mich auf eine Tour in die Unterwelt der Stadt. Die kurze, aber ziemlich aufregende Entwicklung Seattles war das Interessanteste. Die ersten Europäer, die sich in der Region des heutigen Seattle niederließen, waren Pioniere, die versuchten, mit dem Holzhandel reich zu werden. Die Gegend war mit riesigen Bäumen übersät und daher für Holzfäller paradiesisch. Weniger ideal war die Lage knapp über dem Meeresspiegel, der Abhängigkeit von den Gezeiten und der schlammige Boden. Nachdem die ersten Bäume 1851 gefällt waren, wurde die erste dampfbetriebene Sägemühle im ganzen so genannten »Wilden Westen« dort aufgestellt. Das anfallende Sägemehl wurde als Baumaterial zum Auslegen auf dem Baugrund benutzt. Dass man damit seine Häuser und Straßen sozusagen auf Sand baute, machte anscheinend niemandem etwas aus. Nach und nach entstanden aber in den Straßen Seattles riesige Schlammlöcher, die mit der Zeit sogar Namen bekamen. Schließlich kam der tragische Tag, an dem ein Kind beim Spielen in den Schlammlöchern ertrank, sozusagen mitten auf der Straße. Statt die Löcher auszubessern, wurden Schwimmwesten an den Straßenecken aufgehängt. Als 1881 die Neuerfindung Toilette mit Wasserspülung in die Stadt kam, war Seattle darauf überhaupt nicht vorbereitet, da diese Erfindung damals auf dem Prinzip der Schwerkraft basierte. Seattle liegt aber schon auf Höhe des Meeresspiegels. Die Toiletten funktionierten daher nur bei Ebbe. Während der Ebbe konnte das Abwasser über Rohre ins Meer gelangen. Leider kam aber zweimal täglich die Flut und plötzlich funktionierte die Toilette in umgekehrter Richtung. Wie ein Minivulkan schoss das eben Vollbrachte wieder heraus. Schließlich gaben die Zeitungen bekannt, wann die Flut kam, damit nicht jeder auf dem stillen Örtchen von ihr überrascht wurde. Am 6. Juni 1889 kam die Erlösung für Seattle, in Gestalt eines Feuers, das die ganze Stadt niederbrannte, bei dem aber niemand ernsthaft verletzt wurde.
Danach wollte man die Stadt feuer- und für Toiletten funktionssicher wieder aufbauen. Dies hätte allerdings mindestens zehn Jahre gedauert. Man hätte die gesamte Stadt etwa zwei Meter nach oben versetzen müssen. So bauten die Menschen bereits am nächsten Tag ihre Häuser wieder auf – dieses Mal aus Stein. Die Stadtverwaltung aber ließ die Straßen tatsächlich erhöhen und baute auch ein Abwassersystem ein. So kam es dazu, dass die Straßen zwischen zwei und zehn Meter über dem Erdgeschoss der Häuser erbaut wurden, die Bürgersteige aber auf dem alten Niveau der Hauseingänge lagen. Dabei wurde mit jedem Block weiter vom Meer entfernt die Straße höher gebaut, damit das Abwassersystem funktionieren konnte. Wollte man nun als Passant die Straße überqueren, so musste man über Leitern auf die Straße klettern und anschließend auf der anderen Seite wieder hinunterklettern. Für Leute, die zuviel Bierchen gekippt hatten, war dies manches Mal wirklich fatal. Während dieser Zeit kamen 17 Menschen auf den Bürgersteigen oder beim Hinunterfallen auf diese ums Leben. Das Marschieren auf den Bürgersteigen war auch nicht sicher. Manchmal sind ganze Wagenladungen den Bürgersteig hinuntergefallen und haben die Menschen unter sich begraben. Irgendwann kam man auf die Idee, die Bürgersteige dem Niveau der Straße anzupassen. Es entstand das besagte Unterwelt-System. Man konnte nun die Häuser im ersten Stock auf Straßenhöhe betreten oder im Erdgeschoss ins Untergrundsystem gelangen. Dieses Untergrundsystem verkam immer mehr zu Opium-, Spielhöllen und Lagerstätten für Alkohol, besonders während der Zeit der Prohibition{60} von 1920 bis 1933.
Von Seattle reiste ich auf einer unglaublich unspektakulären Busfahrt mit dem Greyhound weiter in die Metropole des »Beaver State«{61} Oregon, nach Portland. Die Oregonians sind bekannt für ihre Liebe sämtlicher Outdoor-Aktivitäten. Aufgrund des Faibles für die Natur wurde in Oregon auch das Recycling auf amerikanischem Boden erfunden. Da auch ich mittlerweile auf den Outdoor-Trip gekommen war, wollte ich in Portland auch wieder nur raus in die Natur. Bob, der Busfahrer der Linie 63, gab mir den entscheidenden Tipp, während der kurzen Fahrt zu den Botanischen Gärten der Stadt. Bei Fred würde ich sicher gutes Kartenmaterial bekommen. Fred war zwar nicht da, aber im Besucherzentrum wurde ich förmlich mit Karten bombardiert. So konnte ich direkt aus der Stadt in die urigen Wälder Oregons ziehen. Der Lärm der Stadt ebbte nach und nach ab. Bald hörte ich nur noch fallendes Laub und Vogel-Gezwitscher. Die Sonnenstrahlen, die das dichte Blätterdach durchdrangen, sahen aus wie E.T.’s leuchtendes Raumschiff. Die Szenerie kam mir tatsächlich etwas unnatürlich vor, da ich Sonnenstrahlen in einer solchen Intensität nie zuvor gesehen hatte. Interessanterweise fühle ich mich bei solchen Wanderungen niemals einsam, obwohl ich stundenlang niemandem begegne, in den Großstädten hingegen kam ich mir manchmal wirklich einsam vor, obwohl Tausende von Menschen um mich herum waren.
In Portland holte mich die Realität aus meinen Träumereien zurück. An den Supermärkten hockten Dutzende von Obdachlosen, die den ganzen Tag bettelten. Da erinnerte ich mich an Papis Taktik, einen »Rastafarian«{62} aus Surinam, den ich auf einer früheren Reise traf: Biete den Bettlern etwas zu essen an. Wenn sie wirklich hungrig sind, werden sie es erfreut entgegennehmen. So bot ich einem indigenen Obdachlosen ein halbe Gurke an, die dieser doch tatsächlich entgegennahm. Es war schockierend, dass es im reichsten Land der Welt Menschen gab, die anscheinend tatsächlich nicht genug zu essen bekamen. Danach begab ich mich zum nächsten Abenteuer mit Greyhound. Da Freitag war, stellte ich mich rechtzeitig in die Schlange, da ich exakt drei Wochen zuvor bekanntermaßen aus dem überbuchten Bus nach Burlington hinausflog. Dieses Mal waren die Leute von Greyhound aber tatsächlich flexibel, denn der Bus war natürlich wieder überbucht. Doch sie setzten tatsächlich einen weiteren Bus ein. Vor dem Einsteigen mussten einige Passagiere, inklusive mir, einen Sicherheits-Check über sich ergehen lassen. Dieser war sehr genau, da Greyhound keine Röntgengeräte besaß und ich folglich mein gesamtes Handgepäck auskippen durfte. Mein Multifunktionswerkzeug musste ich in den Rucksack packen. Schließlich könnte ich unter Umständen mit dem Werkzeug ja den Bus entführen. Greyhound wäre nicht Greyhound, wenn diese Prozedur Sinn gemacht hätte. Nach der Hälfte der zu untersuchenden Passagiere hatte das Sicherheitspersonal Lust auf Burger und Chips und hörte einfach auf, das Handgepäck der Leute auszuleeren und zu untersuchen. Wir hatten allerdings trotzdem bereits eine halbe Stunde Verspätung. Die Busfahrer der beiden Busse waren aber sehr pragmatisch. Sie teilten die Passagiere nach Zielen auf. Somit konnte jeder Bus ein paar Stationen auslassen, sodass wir in Sacramento, der Hauptstadt Kaliforniens, mit rund 30 Minuten Verfrühung ankamen.
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