Christoph Kessel - Nächster Halt - Darjeeling-Hauptbahnhof

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Nächster Halt: Darjeeling-Hauptbahnhof: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Autor reiste ein Jahr lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln einmal um die Welt. Dabei verzichtete er möglichst oft auf das Flugzeug. Vielmehr ging es mit Bus, Bahn, Schiff, Rikscha, mit dem Fahrrad oder zu Fuß einmal um den Globus. Er beschreibt das Reisen mit den Einheimischen, die zur Arbeit, zum Verwandtenbesuch oder zum nächsten Markt unterwegs waren auf eine lebendige Art und Weise, die dem Leser das Rucksackpacken und Welt entdecken schmackhaft machen sollen.

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Nach 90-minütiger Busfahrt in Ensenada angekommen ging ich zur Einwanderungsbehörde. Dort sah ich schließlich das Objekt meiner Begierde liegen: die Touristenkarte. Da ich bisher immer mit dem Flugzeug in Mexiko-Stadt angekommen bin, war die Touristensteuer von umgerechnet 18 Euro im Flugticket inbegriffen. Aber dieses Mal kam ich bekanntlich zu Fuß in Mexiko an. Daher musste ich mit der Touristenkarte zunächst quer durch die Stadt laufen, um bei einer bestimmten Bank meine Touristensteuer zu entrichten, während mein Pass in der Behörde auf dem Schreibtisch liegen blieb. In der Bank herrschte natürlich Hochbetrieb, da Freitag Nachmittag war. Für die in der Schlange wartenden Kunden wurde sogar ein Fernseher mit den obligatorischen Talkshows am Nachmittag aufgestellt. Nach etwa einer halben Stunde konnte ich endlich meine Steuer zahlen, zur Einwanderungsbehörde zurücklaufen und offiziell in die »Estados Unidos Mexicanos« einreisen.

Ich genoss anfangs einfach das Gewimmel von Menschen, das Geschnatter der spanischen Sprache und die nun permanent zu hörenden Autohupen. Nach 78 Tagen in Hostels, Bussen, Fähren oder im Zelt hatte ich auf dieser Reise nun erstmals ein eigenes Zimmer mit eigener Dusche. Diesen Genuss konnte ich mir in den bisher bereisten Ländern einfach nicht leisten. Jetzt war auch Schluss mit dem Selbst-Bekochen, schließlich ist Mexiko wahrlich ein Paradies der Gaumenfreuden. Vorbei war die permanente Pasta-Tomatensoßen-Zeit. Statt in leeren Restaurants alleine vor einer Mahlzeit zu sitzen, kehrte ich bei einem der vielen kleinen Straßenstände ein. Als Vorspeise gab es gekochte Maiskolben mit Chili-Soße, Limette und Salz. Nachdem mein Mund derart mit scharfer Soße »desinfiziert« wurde, ging es in die nächste »Taqueria«{67}. Ich saß auf Barhockern neben der Straße, während drinnen eine ganze Familie damit beschäftigt war, den Hunger eines deutschen Reisenden und vieler Mexikaner zu stillen. Die Mama hockte hinter der Taco-Presse und schob einen Maisteig-Klumpen nach dem anderen in die Presse. Heraus kam ein frischer Taco, den sie auf ein Backblech legte. Nun lag es in der Hand des Hungrigen, wie man seine Speise komponierte. »Con todo« war meine Standardantwort. So erhielt ich die ganze Palette an Leckereien auf den Taco geklatscht. Der Junge war für das Braten des Fleisches zuständig, das später vom Papa auf einem Holzklotz in kleine Stückchen zerhackt wurde. Papa war natürlich der Chef der die Tacos geschickt mit allen Zutaten belegte, ohne dass etwas herausfiel. So flogen der Reihe nach Fleischstücke, Zwiebeln, Kräuter, eine sehr scharfe Soße, Avocadocreme und Bohnen auf den Taco. Ich konnte auch noch Käse für diesen bestellen, was für den deutschen Nichtgewohnheits-Taco-Schlemmer den Vorteil bot, dass die Zutaten am Taco kleben blieben, statt auf der Hose zu landen. Zur Auswahl standen dazu noch Limetten, Radieschen und Gurken, mit denen ich den Taco garnieren konnte. Am Meer gab es auch Tacos mit Fisch, Calamares oder Shrimps. Einfach köstlich! Nach jedem verspeisten Taco konnte ich wieder einen neuen Con-Todo-Taco bestellen, bis die Kapazitätsgrenze des Magens endgültig erreicht war. Die Tochter in der Taqueria war die Hüterin des Kühlschranks, der Cola zu bieten hatte. Auf die Klebebrause konnte ich mit gutem Gewissen verzichten, gibt es doch in Mexiko ganz andere leckere Getränke zum Ausprobieren. Wer brachte den Mexikanern beispielsweise das Bier? Deutsche Immigranten brauten den ersten Gerstensaft auf mexikanischem Boden. Das gute Corona gab es in zwei Varianten: die gewöhnliche Drittel-Liter-Flasche oder »Corona Familiar«, die Ein-Liter-Familien-Flasche.

Mit dem Erreichen Mexikos ging auch meine Reise durch Länder ohne Internetcafés zu Ende. Da in den USA die meisten Menschen einen Computer besitzen, bestand praktisch keine Möglichkeit, kurz einmal irgendwo spontan zu surfen. Ich musste zum Schreiben in Bibliotheken gehen und mich anmelden. Das war manches Mal ziemlich anstrengend, da ich bis zu zwei Stunden warten musste. Daher war der Aufenthalt bei Alex und Astrid für mich auch in dieser Hinsicht eine Erholung: Einfach einmal ohne Zeitdruck schreiben.

In Ensenada begann schließlich meine Fahrt mit den mexikanischen Bussen. Wer gedacht hat, Greyhound sei schon Horror und jetzt in Mexiko würde es sicherlich noch schlimmer, sieht sich getäuscht. Die Busse konnte ich im Voraus buchen und ich bekam ein Ticket mit Sitzplatz-Nummer. So musste ich nicht bereits eine halbe Stunde vorher Schlange stehen, um überhaupt einen Sitzplatz zu erhalten, wie bei Greyhound leider üblich. Der Fahrer hatte einen Sitzplan dabei und notierte mit Bleistift, welcher Sitz bis zu welcher Station besetzt war. So konnte ich auch zwischendurch ein- und aussteigen und bekam direkt meinen Sitzplatz zugewiesen. Die Busse waren meist mit einer Klimaanlage ausgestattet. Normalerweise wird diese in den tropischen Ländern auf maximale Leistung gestellt und man bekommt bestenfalls eine Erkältung, schlimmstenfalls »Frostbeulen«. Mexikanische Busfahrer haben anscheinend den Knopf zum Regulieren gefunden, sodass die Temperatur relativ angenehm war. Obwohl die Mexikaner sicherlich kleiner sind als die Gringos{68}, war der Sitzabstand größer als beim Greyhound, und die Sitze waren wesentlich bequemer. Die Filme, die ich in den mexikanischen Bussen sehen musste, waren mittlerweile auch von besserer Qualität als vor ein paar Jahren, als es nur Jean-Claude-Van-Damme-Karate-Filme zu sehen gab. Die Fensterscheiben der Busse wurden bei jedem größeren Stopp gereinigt, sodass ich auch während der Busfahrt Photos ohne Fettflecken und Dreckklumpen durch das Fenster machen konnte. In jeder Busstation existierte ein Schrein für Maria, die Mutter Gottes. Die meisten Lateinamerikaner sind sehr gläubige Menschen und bei jeder Reise bekreuzigen sich viele an diesen Schreinen, bevor es auf die große Reise geht. Anders als bei Greyhound kam das Kulinarische bei den Fahrten nicht zu kurz. Nun tauchten endlich die ersten Essenverkäufer beim Halten auch direkt im Bus auf, um ihre Leckereien anzubieten. Spezialität in der Oase San Ignacio waren Datteln. Sonst wurden meist Chips oder »Tamales«{69} angeboten. Ich genoss die ersten Busreisen durch Mexiko und konnte nur hoffen, dass dies möglichst lange so bleiben würde.

Von Ensenada begab ich mich auf die Durchquerung der Baja California. Sie ist mit über 1.200 Kilometern Nordwest-Südost-Ausdehnung die längste Halbinsel der Welt und besteht hauptsächlich aus Strand, Bergen und Wüste. Die ersten Europäer, die dort Siedlungen aufbauten, waren Missionare im 17. und 18. Jh. Ihre Missionsarbeit war oftmals nicht von Erfolg gekrönt, starben doch die meisten indigenen Ureinwohner an Krankheiten, die von den Europäern mitgebracht worden waren. Während der US-Prohibition war die Baja ein Paradies für Alkoholschmuggler, für Spieler und andere »Sünder«. Heute ist die größte Stadt der Halbinsel, die Grenzstadt Tijuana, Sitz des pazifischen Drogenkartells. Dieses ist so mächtig, dass es angeblich sogar einen der Vorgänger von Staatspräsident Fox, den unbeliebten Präsidenten Salinas, schmierte. Man stelle sich vor, unser Kanzler wäre in Drogengeschäfte verwickelt.

Die Baja California ist so lang, dass es auf ihr zwei Zeitzonen gibt. Der Norden hat noch die »Pacific Standard Time«, der Süden die so genannte »Mountain Time«. Dies ist wahrscheinlich der einzige Ort weltweit, wo eine Zeitzone an einem Breitengrad endet. Normalerweise wurden die Zeitzonen weltweit immer an Längengraden ausgerichtet. Die Fahrt auf der »Carretera Transpeninsular« oder MEX1 nach Südwesten war schockierend. Die MEX1 ist sicherlich einerseits die längste Müllkippe der Welt, da Mexikaner noch nicht auf den Trichter gekommen waren, Müll eventuell einmal im Auto zu behalten und später in einen Mülleimer zu werfen. Andererseits war es erschreckend zu sehen, wieviel Kreuze am Straßenrand standen. Es verging manchmal kein Kilometer, ohne dass ein Blumenkränzchen an einen Verstorbenen erinnerte. Oft lag das zerschellte Wrack völlig verrostet noch hinter der Straße im Graben, in der Schlucht oder es klebte am Fels. Nur gut, dass die Busfahrer ziemlich besonnen fuhren, da ich keine sonderlich große Lust verspüre, hier auch ein Blumenkränzchen zu erhalten. Der Grund für die vielen Unfälle liegt an der reizvollen Streckenführung durch Gebirge, dem ständigen Auf und Ab und den vielen Kurven. Die Straße war relativ eng, sodass ein Ausweichen unmöglich erschien. Ich war sehr froh, diesen Ort des Schreckens heil durchreist zu haben. Hinter den Bergen änderte sich die Landschaft abrupt. Plötzlich gab es nur noch Kakteen und dorniges Gestrüpp. Es begann die Wüste, die mich die nächsten 1.300 Kilometer begleitete. Das glühende Abendrot über der Baja war ein traumhaftes Erlebnis, das die Schrecken des Tages vergessen ließ.

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