Christoph Kessel - Nächster Halt - Darjeeling-Hauptbahnhof

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Nächster Halt: Darjeeling-Hauptbahnhof: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Autor reiste ein Jahr lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln einmal um die Welt. Dabei verzichtete er möglichst oft auf das Flugzeug. Vielmehr ging es mit Bus, Bahn, Schiff, Rikscha, mit dem Fahrrad oder zu Fuß einmal um den Globus. Er beschreibt das Reisen mit den Einheimischen, die zur Arbeit, zum Verwandtenbesuch oder zum nächsten Markt unterwegs waren auf eine lebendige Art und Weise, die dem Leser das Rucksackpacken und Welt entdecken schmackhaft machen sollen.

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Die Wanderung im Yosemite National Park gehörte sicherlich zu den Highlights dieser Reise. Auf einem Wanderweg mit Panoramablick an einer Felskante entlang, konnte ich die einzigartige Bergkulisse in der Herbstsonne genießen. Die Laubbäume waren mittlerweile kahl und glänzten im Sonnenlicht stark silberfarben. Das knochige Geäst erinnerte mich an Bilder von Salvador Dalí. Leider wurde der Nationalpark in den letzten Jahren von Waldbränden heimgesucht, sodass einige Teile endzeitlich aussahen. Trotzdem genoss ich den Aufenthalt in der Natur, die Ruhe und konnte wieder einmal Abstand nehmen von der Hektik der amerikanischen Großstädte. Lediglich vor Riesenzapfen, die eine Länge von bis zu 30 Zentimeter hatten, musste ich mich in Acht nehmen. Doch Alex’ OU-Kappe, die ich seither als Andenken an das Football-Spiel in Texas trage, beschützte mich vor der Gefahr von oben. Schließlich begab ich mich auf die letzte Fahrt mit dem »Dog«. Der Beginn verlief dieses Mal vollkommen anders, da ich eine Schlange mit mir selber bilden konnte, war ich doch der einzige Fahrgast, der in Merced an der geschlossenen Greyhound-Station auf den Bus wartete. Mit leichter Verspätung kam der »Dog« und auf ging es in Richtung San Diego.

¡Hola! – Ankunft in Lateinamerika

Etappe: Von San Diego CA, USA 33° Nord 117° West (GMT-8) nach Los Mochis, México 26° Nord 109° West (GMT-7): 2.015 km – Total 27.236 km

Los Mochis, 7. November 2002

Nachdem ich in der Unibibliothek von San Diego die letzten Zeilen des vorangegangen Kapitels verfasst hatte, begab ich mich auf die Suche nach der Hauptpost von San Diego, um dort meine hoffentlich postlagernden Sendungen abzuholen. Dass die Hauptpost unmittelbar am internationalen Flughafen liegt, war einmal mehr typisch für Amerika. Ohne Auto war ich wirklich aufgeschmissen. Glücklicherweise gab es noch Fahrräder. Aber die Frage »Where is your car?«, die ich in St. John’s, Neufundland erstmals hörte, wurde mir an diesem Tag sicherlich für die nächste Zeit zum letzten Mal gestellt. So durfte ich auf dem 8-spurigen Pazifikhighway mit dem Mountainbike meinen in der Hauptpost wartenden Diafilmen und einigen netten Briefen und Karten aus der Heimat entgegenfahren. Nach dem Lesen der Post fuhr ich zum Pazifik, um am Strand entlang zu radeln und den angeblich »coolsten« Menschen der Welt beim Surfen zuzuschauen. Die Badenixen von »Baywatch« waren entweder streiken oder wagten leider aufgrund des kühlen aber sonnigen Herbstwetters den Sprung ins kalte Nass nicht mehr. So gab es nur die Surfer zu beglotzen, was alles andere als spannend war, lagen diese doch die meiste Zeit wie ein Stück Treibholz im Wasser herum. Zurück in der Stadt hielt in San Diego tatsächlich ein bisschen das Chaos Einzug. Schließlich war Halloween. Die Kids, meist als Kürbis kostümiert, stürmten alle Geschäfte, um Süßigkeiten zu ergattern. Bedient wurde ich schon morgens auf der Hauptpost von »Frankenstein«, der direkt neben einer »Mona Lisa« im Bilderrahmen arbeitete. Mein Hostel organisierte irgendwoher Fassbier und zusammen mit Leuten aus Irland, England, Kanada, den USA, Australien, Brasilien, Belgien und der Elfenbeinküste zelebrierten wir unsere eigene Halloween-Party. Denn auf der Straße war das Trinken von Alkohol strikt untersagt, was wir Backpacker im Laufe des Abends schlicht ignorierten, ohne im Knast zu landen. Halloween ist für die Leute eine Art Fastnacht, die in geregelten Bahnen abläuft, und als Resümee des Ganzen muss ich sagen, dass dies schlicht und einfach nichts für einen Meenzer Bub{66} war.

Am nächsten Morgen rollte ich mit der Straßenbahn zum geschäftigsten Grenzübergang der Welt: San Diego, USA – Tijuana, Mexiko. Damit war meine Reise durch das »Land der unbegrenzten Möglichkeiten« beendet. Abschließend würde ich die USA eher als »Land der totalen Gegensätze« charakterisieren. Nirgends in der Welt traf ich innerhalb weniger Meter auf Superreiche und völlig arme Menschen, auf superfreundliche und F-Ausdrücke-am-Stück-benutzende Zeitgenossen, auf eklig fettes und fettfreies Futter, auf wunderschöne und potthässliche Umgebungen, auf Bush-Befürworter und Bush-Gegner, sicherheitsfanatische und Sicherheit vernachlässigende Wesen. Ob die USA, wie ihr Präsident meint, »das beste Land der Welt« sind, sei dahingestellt, aber sie waren trotz oder gerade wegen der Greyhound-Fahrten eine Reise wert, die man im Mietwagen so sicherlich nicht erlebt hätte. Um die USA zu verlassen, bedurfte es keiner großen Kunststücke. Es gab einfach gar keine Ausreisekontrollen. Ich hatte größte Mühe mein kleines grünes Einreise-Kärtchen abzugeben, ehe es nach Mexiko ging. Die Beamten schauten ein wenig ungläubig, als ich sagte, ich würde auf dieser Reise nicht mehr in die USA zurückkommen, nahmen das Papier aber schließlich entgegen. Ansonsten hätte ich das nächste Mal große Probleme, in die Vereinigten Staaten einzureisen. Dass mich niemand bei der Ausreise kontrollierte, konnte ich noch halbwegs nachvollziehen. Dass aber auf der mexikanischen Seite auch niemand meine Papiere sehen wollte, fand ich etwas komisch. Ich hatte bereits eine Vorahnung, dass dies sicherlich nicht die einfachste Einreise meiner Tour sein würde, bekomme ich doch normalerweise eine Touristenkarte beim Betreten von mexikanischem Boden in den Pass geklebt. Auf die Frage, wo ich meine Touristenkarte bekäme, meinten die Leute an der Grenze: »in der Busstation von Tijuana«. Dort angekommen wusste natürlich niemand etwas davon. Vielmehr erzählten mir die mittlerweile um mich versammelten Mexikaner, ich bekäme die Karte in Ensenada, 130 Kilometer weiter südlich. So stieg ich mit etwas mulmigem Gefühl in den Bus nach Ensenada, nachdem mich eine Woge aus freundlichen Mexikanern direkt bis zu dem Bus eskortiert hatte. Ich merkte sofort, dass ich tatsächlich in einem anderen Kulturkreis angekommen war. Fortan würde ich für viele Menschen eine Attraktion aus »Alemania« sein, die nun schon zum dritten Mal in ihr Mexiko reist, oder auch nur eine beliebte Abwechslung vom Alltag, vielleicht auch irgendwann ein »Money Target«, mit dem man leicht legal oder auch auf kriminelle Art und Weise Geld machen kann.

Es existiert sicherlich kaum eine Grenze auf der Welt, bei der ich beim Grenzübertritt tatsächlich in eine so völlig andere Welt gelange. Auf der einen Seite die Vereinigten Staaten von Amerika, die die Neuankömmlinge mit drei Fahnen begrüßen: Sternenbanner, California Bear Republic und McDonald’s. Auf der anderen Seite Mexiko, das mich mit Musik und Gehupe begrüßte. Es dauerte tatsächlich einige Zeit, bis ich realisierte, wo ich mich mittlerweile befand. Normalerweise benutze ich das Flugzeug, um in solche liebenswürdig chaotischen Länder zu gelangen. Seit meinem letzten Flug war ich aber nun bereits seit sechs Wochen über Land durch den gesamten nordamerikanischen Kontinent unterwegs. Der Übertritt in die so genannten Entwicklungsländer versetzte mich in eine totale Euphorie. Die Wochen der harten Geldkalkulation, des Schlafens im Greyhound-Bus und des notgedrungenen Fastfood-Essens waren zunächst vorbei. Jetzt begann das richtige Leben auf der Straße: Musik aus allen Ecken und Autofenstern, Kindergeschrei, Esel-Getöse, bellende Hunde, das Gackern der Hühner und das Krähen der Hähne, stinkende Auspuffabgase, dampfende Straßenstände mit leckerem Essen, dreckige Straßen und meterhohe Bordsteine wegen fehlender Kanalisation, einladende Biergärten – kurz und gut das Leben in den tropischen Ländern. Natürlich würde ich nun auch mit bitterer Armut und den nicht so positiven Seiten des Lebens jenseits der Grenze konfrontiert werden. Denn kaum eine Grenze verzeichnet so viele illegale Übertritte, die mittlerweile auf jährlich ca. 1,8 Millionen geschätzt werden. Nirgends sterben dabei pro Jahr wahrscheinlich so viele Menschen, wie die 400 armen Seelen, für die ihr Leben am Zaun endet.

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