Thomas Schnorr - Frauen sind halt göttlich

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Hendrik Fröhlich ist ein erfolgreicher Anwalt in einer angesehenen Kanzlei.
Im Dialog mit einem imaginären Dritten führt er den Leser durch sein Leben und direkt hin zu seinem Hauptproblem: Frauen!
Ob zur Ehefrau, Mutter, Schwiegermutter, Mandantin oder zur Frau des Chefs, seine Beziehungen zum anderen Geschlecht sind allesamt gestört.
Als Hendriks Frau verreist, nehmen die Beziehungsdramen Fahrt auf, entwickeln sich dynamisch chaotisch und gipfeln in einem überraschenden Ende.
Auf witzige Art werden wiederkehrende Rollenkonflikte, Vorurteile und Alltagsprobleme zwischen Mann und Frau mit einem Augenzwinkern und auf eine Weise erzählt, die nicht nur für Männer amüsant und lesenswert ist.
Die Geschichte, mit ihrer lockeren und überzeichneten Erzählform, wird von der Erkenntnis getragen: Mit Frauen geht es nicht, aber ohne sie schon mal gar nicht!

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INHALT

Titel Frauen sind halt göttlich Thomas Schnorr epubli

Impressum IMPRESSUM Frauen sind halt göttlich Copyright: © 2014 Thomas Schnorr Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de ISBN 978-3-8442-9454-5

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

Frauen sind halt göttlich

Thomas Schnorr

epubli

IMPRESSUM

Frauen sind halt göttlich

Copyright: © 2014 Thomas Schnorr

Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-8442-9454-5

I

Ein weiterer stressiger Frühlingstag neigte sich dem Ende entgegen: nach meinem verspäteten Aufstehen hatte ich ein spärliches Frühstück eingeworfen, mich danach während der „Rush Hour“ stockend ins Büro gequält, dort jede Menge Mandanten „erledigt“, das fortwährend klingelnde Telefon verflucht, Fristabläufe hinausgeschoben und zwischendurch drei unerfreuliche Prozesse verloren. Als ich nun hungrig, erschöpft und erfolglos nach Hause kam, hoffte ich (wie fast immer vergebens), dass das Abendbrot auf dem Tisch stehen würde.

Schon vor der Haustür hörte ich meine Frau Konstanze an der Quasselstrippe hängen: „Lass dich von deinem Mann nicht unterkriegen … Emanzipier dich“, empfahl sie einer ihrer zahlreichen - unter ihren Ehemännern leidenden - Freundinnen aus unserem Golfclub, Tennisverein oder von ihrem 15:30Uhr-Mittwoch-Nachmittags-Kaffeekränzchen.

Ich kam ins Wohnzimmer, versuchte mich zunächst durch halblautes Hüsteln, dann durch vorsichtiges Gestikulieren und zuletzt durch einen zarten Kuss auf ihre Wange bemerkbar zu machen. „Dieses Schwein“, sagte sie, „ … dieser geile Sack treibt es mit seiner Sekretärin, während du seine Hemden bügelst. Du solltest ihn im Schlaf kastrieren“, steigerte sie sich in Rage, scheinbar ohne mich wahrzunehmen. „Nein! Er hat nichts Besseres verdient“, machte sie vermutlich einen genitalrettenden Einwand ihrer Gesprächspartnerin zunichte. „Wie unsensibel sind die Männer eigentlich“, fügte sie hinzu und sah dabei weiterhin durch mich hindurch.

Irgendwie fühlte ich mich schuldig, zog ab in die Küche und war sicher, heute Nacht nicht gut schlafen zu können. In unserer Küche hatte sich seit heute morgen nicht viel verändert. Zu den Überresten meines Frühstücks und denen der letzten vier Tage, war das Geschirr meiner Frau Konstanze hinzugekommen. Unsere Putzfrau Elvira war also immer noch krank! Na Klasse. Das waren ja super Aussichten fürs Wochenende: Neben der Gartenpflege und der Wagenwäsche konnte ich also auch noch das Haus putzen. Konstanze flog morgen mit drei Freundinnen irgendwohin nach Griechenland - in einen Robinsonclub - und brauchte sich ums Saubermachen keine Sorgen zu machen (… nicht, dass sie es sonst täte).

Der Kühlschrank war wie leergefegt. Auch in den anderen Schränken waren keine lebenserhaltenden Nahrungsreste zu finden. Nicht einmal das kleinste Brotkrümelchen war zu entdecken. „Ich bin heute nicht zum Einkaufen gekommen, Liebling. Du brauchst nicht weiter nachzusehen“, rief Konstanze aus der Ferne, offenbar von dem Türgeklapper genervt.

Da stand ich also nun: Hendrik Fröhlich, 38 Jahre, war Anwalt in der angesehensten Sozietät der Stadt, hatte ein Einfamilienhaus in der besten Wohngegend, einen repräsentativen Mercedes Benz, ein dickes Sparbuch, ein vielversprechendes Aktienpaket, ein Pinarello- Rennfahrrad, eine komplette Golfausrüstung, einen Golden Retriever und eine Ehefrau, aber nichts zu essen.

„Ruf doch den Pizza Service an“, sagte Konstanze als sie unerwartet in den für sie unheiligen Raum trat, … oder iss heute einfach mal nichts. Das wird deiner Figur bestimmt gut tun“, riet sie mir, dabei auf meinen Bauchansatz blickend. Mein leises Fluchen stieß bei ihr auf Unverständnis. „Du glaubst wohl auch, dass ich den ganzen Tag nichts Besseres zu tun habe, als für den gnädigen Herrn in der Küche zu stehen …“

Das glaubte ich natürlich schon lange nicht mehr.

„Statt immer nur ans Essen zu denken, solltest du dich lieber ein bisschen mehr um mich kümmern. Dir ist ja noch nicht einmal aufgefallen, dass ich heute beim Frisör und bei der Kosmetikerin war. Und zu meinem neuen Kleid hast du auch nichts gesagt.“

Klar, war mir ihr ungewöhnliches Outfit aufgefallen: Sonst empfing Konstanze mich meistens mit Lockenwicklern, Jogginghose und einer Joghurt-Gurkenmaske. „Die Joghurt-Gurkenmaske wäre an einem hungrigen Abend wie heute gar nicht so schlecht“, dachte ich magenknurrend. Nüchtern betrachtet kam ihr gestyltes Äußeres auch überhaupt nicht überraschend, denn immer wenn sie etwas vorhatte, wie Urlaub, Dinner-Party oder Verabredungen mit Anderen, brachte sie sich bestens auf Vorderfrau (Konstanze besteht auf einer emanzipierten Sprache!)

Anfangs - vor vier Jahren - hatte sie sich auch noch für mich Mühe gegeben. Nachdem sie mich dann eingefangen hatte, änderte sich dies allerdings rasch. Schon nach unserer ersten Nacht ließ sie sich von mir das Frühstück ans Bett bringen. Das hätte mich schon stutzig machen müssen. Tat es aber nicht! Stattdessen heiratete ich sie nach nur fünf Monaten.

„Ein eklatanter Fehler“, werden sie jetzt sagen. Falsch! Natürlich wäre ich sie auch sonst nicht losgeworden. Wenn Frauen erst einmal zugepackt haben, lassen sie nicht mehr so schnell los, entwickeln sich zu regelrechten Terriern, beißen sich fest, sind einfach nicht mehr abzuschütteln. So war es dann auch bei mir. Schließlich war ich schon zu diesem Zeitpunkt ein vielversprechender, aufstrebender junger Anwalt mit sehr gutem Einkommen und einer Eigentumswohnung. Was interessiert Frauen schon das Äußere, wenn nur die Kohle stimmt. Was Besseres als einen Mann, der regelmäßig einen Batzen Geld verdient und wenig zu Hause ist, kann einer Frau doch gar nicht passieren.

Machen wir uns nichts vor: Frauen wollen nur reiche Männer. Und sie bekommen in aller Regel was sie wollen. Mein Freund Willy zum Beispiel: klein, dick und Glatze. Kaum hatte er sich einen Jaguar gekauft, schon war er verheiratet. Den Jaguar fährt sie jetzt. Oder Joey: hässlich, plump, schmierig und allein - dann jede Menge geerbt und vier Wochen später war er unter der Haube! Ausnahmen? Zufall? Wohl kaum. Frauen sind scharf aufs Geld.

Ach - das glauben sie nicht? Sie sind auch noch einer dieser Romantiker. Von wegen Liebe und so … Lassen sie sich eines gesagt sein: Frauen lieben nur das Geld … Oder andersherum: haben sie schon einmal eine Frau gesehen, die sich in einen Stadtstreicher verliebt hat? Natürlich nicht. Sehen sie … Nur Geld macht Männer attraktiv, Armut macht uns hässlich.

„Ich habe gerade mit Barbara telefoniert“, sagte Konstanze. „Sie ist völlig aufgelöst. Konrad hat eine Affäre mit seiner Sekretärin. Kannst du dir das vorstellen?“

Natürlich konnte ich mir das vorstellen. Die beiden sind bei uns im Golfclub. Mit Konrad bin ich gut befreundet. Letzte Woche hatte er mir erzählt, dass Barbara überhaupt keine Lust mehr zeigt … Sie wissen schon was ich meine: von wegen Migräne und so … Auch bei uns steht inzwischen schon jede Menge Aspirin herum.

„Das gibt es doch nicht“, tat ich überrascht, nur um selbst nicht in Verdacht zu geraten. In diesem Punkt werden Frauen schnell misstrauisch, hellhörig und gemein: sobald eine neue Frau ins Spiel kommt, ist es so, als ob sich Raubtiere um ihr Erlegtes streiten. Sie mobilisieren dann das gesamte Rudel ihrer Freundinnen, um fremde Schmarotzer von dem Festbraten fernzuhalten. Das anfängliche Geplärre hat nichts, aber auch gar nichts mit Gefühlen zu tun. Das ist reiner Instinkt, wie das Heulen von Wölfen in der Nacht, pure Krokodilstränen. Wenn sie einmal Hyänen bei der Verteidigung von Kadaver beobachtet haben, werden sie wissen was ich meine …

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