Christoph Kessel - Nächster Halt - Darjeeling-Hauptbahnhof

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Nächster Halt: Darjeeling-Hauptbahnhof: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Autor reiste ein Jahr lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln einmal um die Welt. Dabei verzichtete er möglichst oft auf das Flugzeug. Vielmehr ging es mit Bus, Bahn, Schiff, Rikscha, mit dem Fahrrad oder zu Fuß einmal um den Globus. Er beschreibt das Reisen mit den Einheimischen, die zur Arbeit, zum Verwandtenbesuch oder zum nächsten Markt unterwegs waren auf eine lebendige Art und Weise, die dem Leser das Rucksackpacken und Welt entdecken schmackhaft machen sollen.

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Auf dem Weg zur Brauerei kam ich durch ein Viertel mit fast ausschließlich afroamerikanischer Bevölkerung. Da ich mir seit mehr als zwei Monaten nicht mehr die Haare schneiden ließ und in den amerikanischen Großstädten nur an Designercoiffeuren vorbeilief, kam mir der kleine Friseursalon an der Ecke wie gerufen. Von draußen hörte ich schon laute Rap-Musik. Drinnen dachte ich dann, ich wäre in einem Wil-Smith-Video gelandet. Ich sah lauter gestylte Afroamerikaner, die sich rhythmisch zur Musik aus dem Fernseher bewegten. Die Haarschnitte, die mein Maestro im Programm hatte, waren auf einem Bild an der Wand abgebildet. Sie unterschieden sich nur geringfügig in der Kürze der Frisur. Mein Maestro hatte auch keine Schere parat, dafür aber mindestens drei Rasierer. So ließ ich mir einen Afrolook rasieren, schließlich hatte ich keine andere Wahl. Ruck, zuck! Und runter war die Wolle. Schließlich kam ich mir wie ein Auto vor, das samstags nachmittags in Deutschland von Vierrad-Liebhabern gepflegt wird. Mein fast glattrasierter Kopf wurde gewienert, geschrubbt und mit dem Tuch poliert, sodass er richtig glänzte. Während der ganzen Prozedur rappte mein Maestro zur Musik aus dem Fernseher.

Nicht nur an das amerikanische Bier konnte ich mich gewöhnen, sondern auch an das Übernachten in Greyhound-Bussen. Von St. Louis reiste ich dieses Mal in zwölf Stunden weiter nach Westen, nach Oklahoma City, Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Für alle, die langsam Lust auf den Greyhound bekommen, hier zehn Dinge, die man absolut nicht vergessen darf, bevor man den »Dog« reitet:

1. Flüssigkeit, da Thrombose nicht nur beim Fliegen auftritt, sondern auch beim Bus fahren. Jeder Flug ist nach rund zwölf Stunden zu Ende. Ich bin später in 30 Stunden von Salt Lake City nach Vancouver gefahren.

2. Futter, schließlich denke ich manchmal, der Fahrer sei auf Diät gesetzt und rast deshalb an jeder Essenstation vorbei, damit er nicht in Versuchung gerät, sich Burger und Chips reinzuziehen.

3. Eine Schlafbrille ist auch notwendig, falls man es wenigstens einmal versuchen möchte, ein bisschen zu ruhen, da schließlich an jeder Busstation das Licht angeknipst wird und...

4. ...Oropax, denn nicht nur das Licht wird angeschaltet, sondern auch eine Ansage gemacht, damit keiner den Stopp mitten in der Wüste Utahs um drei Uhr nachts verpasst.

5. Ein Nackenkissen ist ebenfalls nicht schlecht. Ansonsten bekommt man ruck zuck eine Genickstarre, ohne je zu Guns N’ Roses gerockt zu haben.

6. Ein Pulli, der den Greyhound-Passagier abwechselnd vor Erfrierungen wegen funktionierender Klimaanlage oder Prellungen aufgrund der vielen Ecken und Kanten in den Bussen rettet, ist auch nicht zu verachten.

7. Bei vielen Marathon-Busfahrten hilft ein Discman oder noch besser, da platzsparender, ein Radio über die Langeweile hinweg, weil es in Amerika definitiv die besten Radiostationen für jeden Geschmack gibt und man sich gnadenlos wegdröhnen kann.

8. Frische Socken sind vor allem aus Mitgefühl für andere Passagiere nicht übel, schließlich kann man oft zwei Sitze okkupieren und die Füße richtig hoch legen, ohne dass die Nachbarschaft Wäscheklammern für die Nase mitbringen muss.

9. Eine funktionierende Uhr für die wenigen Stopps, die eingelegt werden, ist nicht schlecht. Ansonsten darf man schon einmal zwölf Stunden auf den nächsten »Dog« warten. Die Fahrer fahren ohne Rücksicht pünktlich weiter.

10. »Patience«{51}, dieser Song von Guns N´Roses drückt alles aus, was man unbedingt mitbringen muss, ansonsten wird die Fahrt zum Horror-Trip.

Die Busfahrt mit den Greyhound ist auch deshalb so interessant, weil ich Kontakt zu Menschen bekomme, die ich mit dem Mietwagen nie kennen lernen würde. Die meisten Passagiere haben den amerikanischen Traum sicher nie geträumt. Aber die Rumpel-Pisten, auf denen ich oft fuhr, ließen eh kein Träumen zu. Nintendo Gameboy spielende »Gangsta Rapper« und Latino-Familien mit Kind und Kegel bepackt, bilden die Mehrheit der Passagiere. Dazu kommen noch Bürger, die ihren Führerschein abgeben mussten oder aus dem Knast entlassen wurden. Aber auch Studenten und einen Backpacker aus Deutschland verschlägt es auf die nicht allzu bequemen Sitze dieser Busse. Die »interessanteste« Frage, die mir in diesen gestellt wurde, lautet: »Nennt Ihr in Europa den Quarter-Pounder tatsächlich, wie in Pulp Fiction behauptet, Royal mit Käse?«{52}

In den USA durchfuhr ich innerhalb des Landes bereits die zweite Zeitzone. Diese Zeitzonen wurden 1883, nach der Fertigstellung der Bahnstrecke Atlantik-Pazifik, eingeführt. Bis dahin hatte jeder Ort seine eigene Zeit, die auf zwölf Uhr mittags fixiert war, dem Zeitpunkt, an dem die Sonne am höchsten genau im Süden steht. Wenn es zwölf Uhr mittags in Chicago war, zeigte die Uhr in Buffalo schon 18 Minuten nach zwölf beziehungsweise erst zehn vor zwölf in St. Louis. Anfangs begann man lediglich in den USA vier Zeitzonen entlang der Längengrade einzuführen. Alle 15 Grad wurde später weltweit eine Zeitzone eingeführt, so wie wir sie heute kennen. Die Weltzeit wurde auf null Grad Länge festgelegt. Dieser Längengrad zieht durch den Londoner Vorort Greenwich. Daher wurde die Zeit auf Greenwich Mean Time (GMT) getauft.

Oklahoma ist auch unter dem Namen »Sooner State« bekannt. Dieser Name wurde den ersten Siedlern gegeben, die, bevor die US-Regierung Land verteilen konnte, ihr Land bereits besetzten, und die dort lebenden Indianer zuvor verdrängt hatten. Die Indianer schotteten sich in eigenen Gebieten ab, um einen Staat zu gründen. Dies wurde von der US-Regierung abgelehnt. Erst 1907 wurde Oklahoma Bundesstaat der USA.

Die Staaten westlich des Mississippi sind durch einen Zufall zu den Vereinigten Staaten gekommen. Eigentlich wollte der junge Staat USA nur bei den Franzosen, die Anfang des 19. Jh. noch Lousianna und New Orleans ihr Eigen nannten, anfragen, ob sie auf dem Mississippi Schiffahrt betreiben dürften. Daher wurde James Monroe nach Paris geschickt, um bei Napoleon dies anzufragen. Napoleon, der gerade ziemlichen Ärger in Europa und der Karibik hatte, schlug hingegen vor, das gesamte Gebiet von Lousianna, das den heutigen Staaten Montana, North und South Dakota, Minnesota, Iowa, Wyoming, Colorado, Missouri, Kansas, Oklahoma, Arkansas und Lousianna entspricht, zu verkaufen. Obwohl es nicht in der Macht von Monroe und Präsident Jefferson stand, neues Land zu kaufen, taten sie es. Für 15 Millionen US-Dollar waren die USA auf einmal doppelt so groß und der so genannte »Lousiana Purchase« abgewickelt. Die Bundesstaaten entstanden nach und nach, sobald die magische Grenze von 60.000 Einwohnern, die in die neuen Territorien zogen, überschritten wurde.

Traurige Bekanntheit erlangte Oklahoma City am 19. April 1995, als ein amerikanischer Terrorist ein Bundesgebäude in die Luft sprengte, bei dem 168 Menschen ihr Leben verloren. Heute erinnern an der Stelle 168 leere Stühle auf einer grünen Wiese an die Opfer dieses Terroraktes. Für mich war Oklahoma City allerdings ein Ort der Freude, schließlich holte mich mein Mainzer Freund Alexander von der Busstation ab, um seinen Geburtstag gemeinsam mit anderen Studenten und mir zu feiern. Er war für ein Jahr als Austauschstudent hierher gekommen. Am nächsten Tag überzeugte mich Alex, mit ihm und einigen anderen Studenten nach Dallas, Texas, zu fahren, um dort das Football-Spiel seiner Oklahoma University, »OU« oder »Sooners« genannt, gegen die Erzrivalen aus Texas, die so genannten »Longhorns« zu sehen. Da Tickets nur auf dem Schwarzmarkt für etwa 500 US-Dollar zu bekommen waren, war von vornherein klar, dass wir nur in einer Kneipe das Spiel anschauen würden. Daher hatte ich anfangs Zweifel, wollte Alexander aber auch nicht gleich wieder verlassen und hatte sowieso gerade nichts anderes vor. Also auf nach Texas!

François aus Clermont-Ferrand hatte sich während seiner Zeit an der Oklahoma Universität einen Kleinbus gekauft, mit dem wir nun nach Süden fuhren. Wir waren sozusagen mit einem internationalen Mandat ausgestattet, um OU siegen zu sehen, schließlich fuhren wir zu Zehnt mit Leuten aus Frankreich, Schweden, Deutschland, Kolumbien, Bolivien und den USA in François Bus dem Spiel entgegen. In Dallas, abends vor dem Spiel angekommen, war tatsächlich die große Party angesagt. Doch Amerika ist in Sachen Sport und Begeisterung nicht Europa. Überall trafen wir auf Fans aus Texas und Oklahoma, die sich verbal bekriegten. Von Aggression war nirgends etwas zu spüren. Dies wäre bei uns in Europa bei einem Fußballspiel von beispielsweise Schalke gegen Dortmund, wie Alex meinte, undenkbar. Wahrscheinlich würde alles in einer großen Schlägerei enden. Denken wir nur an die WM 1998 in Frankreich und den Auftritt deutscher »Fans« in Lens. Ein OU-Fan schrie am laufenden Band: »Boomer!«, die restlichen OU-Fans antworteten: »Sooner!«

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