Finn Ritter - Am Ende des Ganges

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Wo münden die Fäden, an denen wir hängen? Was ist das Wirksame in der Wirklichkeit eines Einzelnen? Und was macht vor diesem Hintergrund ein gelungenes Leben aus? Gehört Glück dazu? Freiheit? Freundschaft? Liebe?
Um diese Fragen kreist der Entwicklungsroman «Am Ende des Ganges». Im Zentrum seines Plots steht der Lehrer Tom Ritter, dessen Leben bereits mit Mitte 30 geronnen zu sein scheint. Ohne Enthusiasmus versieht der alleinstehende Deutsch- und Geschichtspädagoge seinen Schuldienst an einem Hamburger Gymnasium, weit entfernt von seinen Wünschen und noch weiter entfernt von dem, der er ist und immer sein wollte.
In Entsprechung zu den Motiven der Reise und des fließenden Wassers, die notwendig schon zu Anfang des Romans anklingen, macht sich Ritter wie die von ihm betreuten Abiturienten zu Beginn der Sommerferien auf den Weg. Seine Reise, deren Verlauf über mehrere Wochen der Roman abbildet, führt ihn dabei zunächst an vergangene Orte und zurück zu frühen Freunden. Dieses ist zum einen der zum Scheitern verurteilte Versuch, die Vergangenheit zu restaurieren, für den Protagonisten gleichzeitig aber auch ein Sprungbrett in die lebendige Gegenwart, die hinter den Kulissen des Vergangenen liegt. Ritters Reise geht dabei über Berlin und Prag bis nach Indien, wo sie ein vorläufiges Ende findet, das zugleich einen neuen Anfang bedeutet. Sie beinhaltet das Ende alter und den Beginn neuer Freundschaften, mehr oder auch weniger beglückende Begegnungen mit verschiedenen Formen der Liebe sowie Reflexionen und Antwortversuche auf die eingangs genannten Fragen.
Über den unmittelbaren Plot hinaus gehen die in den Handlungsverlauf eingeschobenen Passagen, die als quasi autobiographische Texte Ritters Vergangenheit konturieren und in Form der kursiv gesetzten Prosatexte bereits ein Stück fernerer und möglicherweise beruflicher Zukunft des Protagonisten andeuten.

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„Sag mal, wie oft hast du eigentlich schon daran gedacht, deine Lebensstellung hier an den Nagel zu hängen?“, frage ich ihn.

Wir kennen beide die Antwort und sie kommt sofort.

„Nie, jedenfalls nicht wirklich. Klar denke ich manchmal, vor allem an Wochenenden wie diesem, dass ich mir das alles nicht mehr antue, aber ich tu's dann doch. Denn abgesehen davon, dass ich irgendwo tatsächlich einen Sinn in dem zu erkennen glaube, was ich hier tue, ist es doch so: Ich kann nichts anderes. Wenn ich so etwas wie ein Talent habe, dann liegt es hier. An mir ist kein Germanist verloren gegangen, und ein verkappter Künstler schon gar nicht.“

Darauf fällt mir nichts mehr ein.

Es ist selten ein gutes Zeichen, wenn die Nacht schon am Nachmittag beginnt. Gleich nachdem mich Koops im „Maybach“ verlassen hat, wechsele ich von Wasser und Kaffee zu Bier und Schnaps. Nicht, dass ich wirklich in Trinklaune wäre: Ich bin vielmehr gar keiner Laune und halte es für eine gute Idee, herauszufinden, welche mich als erstes erwischen wird, wenn ich ein bisschen nachhelfe. Alles, was folgt, kommt so vorhersehbar wie überraschend.

Hättest du das je gedacht, dass ich einmal die Lehrerrolle übernehmen würde? Ich weiß noch, wie beschämt ich jedes Mal war, wenn dein Großvater mich „Professor“ nannte, und wie sehr ich jedes Mal vergeblich hoffte, er würde es einmal nicht tun, wenn es uns aus Langeweile in den Garten oder in die Küche deiner Großeltern verschlug. Aber mir war nicht klar, wieviel Wahrheit in diesem Wort steckte. Oder wurde erst mit diesem Wort eine Wahrheit draus?

4

Neustrelitz 1986

Die Stadt blieb dieselbe und war doch nicht mehr die gleiche. Mit 15 erschienen mir die Häuser und Straßen noch kaputter und trostloser als in den Jahren zuvor, teils wohl, weil sie es tatsächlich waren, teilweise waren sie aber wohl auch einfach nur mein Spiegelbild.

Ich war in der neunten Klasse und Jörg bereits seit über einem Jahr nicht mehr an unserer Schule. Er hatte die Auszeichnung eines Wechsels an die Erweiterte Oberschule erfahren und besuchte dort eine der Spezialklassen mit sprachlichem Schwerpunkt, während mir die Worte mehr und mehr abhanden kamen. Noch immer waren wir die einzigen Bewohner unserer Welt, doch gab es jetzt plötzlich Parallelwelten, und während Jörg mit der meinen recht gut vertraut war - kannte er doch große Teile noch aus eigener Anschauung -, hatte ich in der seinen kaum Orientierung. War dies schon der Anfang vom Ende? Es gab neue Namen, neue Interessen, neue Gesten, aber verglichen mit den meinen erschienen mir die seinen wertvoller und richtiger zu sein.

Ich war nicht richtig. Ich sah falsch aus, ich dachte falsch, ich lachte falsch und ich machte das Falsche. Selbst wenn ich allein war, onanierte ich schamhaft. Alles war überzogen mit einem schmutzigen Tarnnetz und ich sah die Welt allein durch dessen Maschen.

Ich hatte das Wichsen während der Olympischen Sommerspiele 1984 für mich entdeckt, ohne gleich genau zu wissen, was ich da tat. Von da an hatte ich meine Sportart gefunden. Jörg erzählte ich nichts davon und von den sportlichen Höchstleistungen, die ich hier vollbrachte. Aber ich erzählte ihm von meinen Sehnsüchten und Verliebtheiten gegenüber verschiedenen Mädchen aus meiner Klasse. Nach Anke Tetzlaff, Manuela Kleinschmidt und Mona Reichelt war ich mittlerweile bei Julia Dröhmer angekommen, und wenn die Namen auch wechselten, war die Situation doch stets dieselbe. In anderen Worten: Es gab keine Situation. Ich gestand meine Gefühle nur Jörg und der reagierte stets mit viel Verständnis, ein Entgegenkommen, das ich mir bei Anke, Mona und Julia nicht erwarte und deshalb mit Offenbarungen lieber hinter dem Berg hielt. Nur Manuela eröffnete ich einmal mein Inneres, spontan und ohne auf eine der Strategien zurückzugreifen, die Jörg und ich in großer Zahl für solche Fälle entwickelt hatten. Es war auf der Klassenreise der achten Klasse und ich höre das Lachen aus den Mädchenzimmern noch heute.

Da es Jörg, ohne äußeren ersichtlichen Grund, in seinen Erwartungen ähnlich ging (nur hatte er den Praxistest scheinbar bisher gänzlich vermieden), gab es hier eine Idylle, die sich aus der Abwesenheit der Mädchen ergab, nur mit dieser Abwesenheit funktionierte, uns Schutz vor den erwarteten Härten der Annäherung bot und den so ungewollten wie zugleich gewollten Zustand der Abwesenheit einer Freundin über Jahre festschrieb. Hätten wir doch nur die sein können, die wir waren …

Veronyz

Veronyz war das definitiv Schönste, was meine noch relativ jungen Augen bis dahin gesehen hatten. Ich war 14, hatte Pickel wie der Sommer Schmetterlinge und dankte dem Herrgott täglich für die Schaffung meiner Hände und anderer Körperteile. Das neue Schuljahr hatte gerade angefangen und brachte uns die Langeweile des alten: rosa, rosae, rosae … Irgendwie waren wir wieder hierher gekommen, obwohl es noch vor wenigen Wochen so schien, als läge die Schule endgültig hinter uns. Rosae, rosarum … Ich wusste, was kommen würde, ich sah es schon jetzt vor mir: Mathematik bei Herrn Müller, für dessen Lebensglück es unabdingbar zu sein schien, mich vor der Klasse zu blamieren, Musik bei Herrn „Bach, nichts geht über Bach“ Schüssel und Latein bei „casus, casui …“ Brettschneider. All das sah ich vor mir und dann plötzlich Veronyz. „Neue Mitschülerin“, hörte ich aus der Ferne Brettschneiders Stimme, „herzlich willkommen heißen“ und „Veronyz Maibach“. Rosa, rosae, rosae. „Schön“, dachte ich, „sehr schön.“ Sie war das Mädchen, das ich immer gesehen hatte, wenn ich meine Augen zumachte, nur dass sie jetzt geöffnet waren. Da war es, das blasse Gesicht mit den langen blonden Haaren, das blaue Strahlen, das weiche Lächeln und all das andere Weiche auch. „Du setzt dich vielleicht am besten neben, warte mal …“, nein!, „Max.“ Doch. Ich rückte ein Stück zur Seite, obwohl genug Platz vorhanden gewesen wäre, selbst für jemanden, der nicht so schlank war wie sie.

„Na Dicker, endlich nicht mehr der Einzigste, der keine kriegt, wa.“

„Na Schmidtchen, immer noch der Einzige, der keinen grammatikalisch korrekten Satz rausbringt?“

Brettschneider, dafür liebte ich ihn, und das nicht nur heute. Schmidt sagte nichts mehr, Veronyz sah mich ruhig von der Seite an und so dauerte es noch etwas länger, bis mein roter Kopf wieder in seinen Ausgangszustand zurückkehrte. Bis zum Stundenende blieb es dabei, mehr, als man erwarten konnte.

„Na, ihr Möchtegerne, dann wollen wir mal Herkules Konkurrenz machen und euch die Dummheiten austreiben, die in den letzten acht Wochen euer Hirn vernebelt haben.“ Müller. Soweit es nach mir ging, durfte es gern nebelig bleiben.

„Na, Maxi Max, hast du in den letzten Wochen auch Herkulisches geleistet und Anschluss gefunden?“ Die Klasse lachte und Veronyz sah mich fragend an, glaubte ich jedenfalls, denn mein Blick klebte am Boden.

„Das ist …“

„Sag mal, Maxi, reicht es nicht, dass du deine neue Freundin räumlich einschränkst? Musst du ihr jetzt auch noch das Wort abschneiden?“

„Veronyz Maiberg“, hörte ich es neben mir.

„Ich weiß schon Bescheid. Angenehm, Müller. Und, fühlen Sie sich schon wohl in Ihrer neuen Klasse?“

„Ich weiß noch nicht, aber es scheint hier sehr lustig zuzugehen. Alle scheinen viel Spaß zu haben“, sagte sie und lachte hell auf, als sie zu mir schaute. Das Lachen der anderen folgte dem ihren.

5

Korrektur

Ajay bringt mir das sechste Bier, es könnte auch das siebente sein, so genau weiß ich es nicht mehr. Vor ein paar Stunden habe ich angefangen, die Schnäpse wegzulassen und den aufkommenden Frohsinn durch Korrekturen zu vertreiben, aber die anfänglich genial erscheinende Idee, Skrupel bei der Kommentierung und Notenfindung der Arbeiten, die ich nun schon zwei Wochen mit mir herumtrage, im Bier zu ertränken, zeigt nun ihre Schattenseite. Soweit ich noch denken kann, denke ich, dass ich zumindest einen Teil der so korrigierten Arbeiten so nicht werde zurückgeben können. Gerade habe ich die Klausur von Judith Eisler in den Händen, die mich immer viel zu sehr an Julia Dröhmer erinnert und deshalb häufig die noch bessere Note erhält. Manchmal jedoch auch die schlechtere. Abgesehen von der Korrektur eines schnell gefundenen Rechtschreibfehlers habe ich bisher erst zwei rote Tintenflecken auf ihrem ansonsten noch jungfräulichen Klausurbogen hinterlassen. Das passt zur gestellten Thematik (der Prager Fenstersturz und seine Ursachen), aber es passt ganz sicher nicht zu der formal-korrekten Haltung, die ich immer vorgebe und einzunehmen versuche. Und natürlich passt es auch nicht zu den Korrekturrichtlinien.

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