Christian Springer - Giuseppe Verdi. Leben, Werke, Interpreten

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Dies ist eine Biographie Giuseppe Verdis, die sich auch als Entstehungsgeschichte seiner Werke und als Darstellung der Arbeit und Wirkung der Interpreten seiner Uraufführungen versteht. Ein Buch, das anhand zahlreicher zeitgenössischer Dokumente ein Bild vom Leben und Schaffen des großen Komponisten zeichnet. Teile aus diesem Bild sind seinen Librettisten und Verlegern, Dirigenten und Sängern gewidmet. Sie alle werden hier zitiert und portraitiert. Dadurch gelingt es dem Autor, die Atmosphäre der Uraufführungen wiedererstehen zu lassen und eine authentische Sicht auf die damalige Opernwelt zu vermitteln.
Behandelt wird etwa auch die Verdi-Rezeption im deutschen Sprachraum am Beispiel von Eduard Hanslick und die sogenannte Verdi-Renaissance im 20. Jahrhunderts.
In einem eigenen Kapitel wird Giuseppe Verdi als Interpret seiner Werke dargestellt, ebenso wie die Interpretationen seiner Werke, wie sie aus Besprechungen der von ihm selbst geleiteten Aufführungen seiner Werke, aus seinen schriftlich und mündlich überlieferten Anweisungen und aus der zu seiner Zeit geübten Aufführungspraxis abgeleitet werden können.
Schließlich wird auch die Entstehungsgeschichte des Librettos zu Re Lear und Verdis Auseinandersetzung mit diesem Shakespeare-Stoff in Augenschein genommen, der immer dann, wenn die Sujetwahl für ein neues Werk anstand, über einen Zeitraum von fünfzig Jahren in seinen Überlegungen präsent war und den er letztendlich doch nicht komponierte.
Eine detaillierte Betrachtung ist dem «Verdi-Bariton» gewidmet, einer oft mißverstandenen Stimmkategorie.
Bislang unbekannte Informationen wie z.B. Details über den Briefwechsel Giuseppe Verdi-Giuseppina Strepponi-Teresa Stolz runden das Bild Verdis im Jahr seines 200. Geburtstages ab.

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Graf Mocenigo, der Präsident des Direktoriums des Teatro La Fenice, bietet ihm 1842 die Mitarbeit als Hauslibrettist an diesem Opernhaus an. Vor seiner Arbeit an Ernani hat Piave nur ein einziges Mal mit einem Opernlibretto zu tun gehabt: bei der Mitautorschaft (zusammen mit Peruzzini) am Textbuch zu Pacinis Il duca d’Alba . Im Laufe seiner Karriere wird Piave rund siebzig Libretti verfassen (elf davon bleiben unvollendet), darunter Texte für Komponisten wie die Brüder Luigi und Federico Ricci, Balfe, Mercadante, Ponchielli und heute weniger bekannte Komponisten.

Piave kann seine Stärken am besten bei großen dramatischen Stoffen ausspielen, bei denen er tiefes psychologisches Einfühlungs- und Gestaltungsvermögen sowie großes Geschick beim operngerechten Vereinfachen und Raffen der umfangreichen Vorlagen Shakespeares, Byrons, Hugos usw. unter Beweis stellt. Über ihn wurde deswegen einmal geschrieben: „Piave ist ein Meister im Verkürzen und Verkleinern. Er versteht es, das Meer in einem Löffel einzufangen.“ Das leichte, heitere Genre ist ihm weniger kongenial. Er kennt die Erfordernisse der Opernbühne genau und ist sich bewußt, daß die romantische Oper nach großem rhetorischem Gestus verlangt. Dennoch versucht er immer wieder, seinen Libretti einen sprachlich „normalen“ Tonfall zu geben. Wenn ihm von manchen italienischen Kritikern bisweilen ausgefallene Wortwahl und gespreizte Formulierungen vorgeworfen wurden, so steckt oft nur sein geschicktes Bestreben dahinter, die Zensur hinters Licht zu führen.

Mit seiner pragmatischen Arbeitsweise, dem Handlungsverlauf der Vorlagen zu folgen, manche Passage sogar im Originalwortlaut zu übernehmen, jedoch auch die Charaktere und ihr Verhältnis zueinander so weit zu verändern, wie es die Anforderungen der Opernbühne verlangen, entspricht Piave den Wünschen Verdis. Er weiß, daß ein Opernlibretto anderen Gesetzen unterliegt als ein Stück für das Sprechtheater. Für einen Operntext muß – besonders bei personenreichen, handlungsmäßig komplexen und rhetorisch ausgefeilten Dramen wie jenen Shakespeares oder Hugos – zwangsläufig nicht nur eine Vereinfachung der Charaktere, sondern auch eine Reduzierung der Anzahl der Szenen und der Figuren vorgenommen werden. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, was ein Opernlibretto zu leisten hat: Erstens, dem Zuhörer verbal jene Informationen zu vermitteln, die er zum Verständnis des Handlungsablaufs benötigt, und zweitens, der Musik die Vorbedingungen in Form eines Gerüsts zu liefern, anhand dessen sie sich mit all ihren Möglichkeiten entfalten kann.

Vereinfachend kann man sagen: Was das Libretto nicht sagt oder nur andeutet, wird von der Musik gesagt. Oder, überspitzt formuliert: Ein gutes Libretto soll gar keine großen literarischen Qualitäten haben, denn sonst bedürfte es der Musik nicht. Sowie: Ein schlechtes Libretto kann eine gute Oper niemals verhindern. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki geht sogar so weit zu behaupten, er „glaube nicht, dass das Opernlibretto eine literarische Form ist und in der Literatur eine Rolle gespielt hat.“[200]

Verdi ahnt wohl schon bei der ersten Zusammenarbeit mit Piave, daß dieser in seinen Händen ein williges Instrument sein würde, ein „literarischer Sekretär“, dessen Libretti er selbst als Co-Autor firmieren können würde. Während er einen Romani, Cammarano oder Maffei zuvorkommend und respektvoll behandelte, entstand zwischen ihm und Piave eine Freundschaft, aber auch ein Verhältnis, das, wie es einmal formuliert wurde, jenem zwischen Herrn und Hund geähnelt haben soll. Wie essentiell für Verdi die Begegnung mit Piave allerdings wirklich ist, wird anhand einer Theorie deutlich, die der Herr-Hund-Formulierung diametral entgegengesetzt ist: Der Universitätsprofessor für englische Literatur, Shakespeare-Herausgeber, Literaturkritiker und Übersetzer Gabriele Baldini (Rom 1919-1969) vertritt die Meinung, daß die Zusammenarbeit mit Piave Verdis erste Begegnung mit sich selbst bedeutete. [201] Die Librettisten vor 1843 hatte Verdi höflich erduldet, nun ging es ihm darum, initiativ zu werden, Kreativität auch im Bereich des Librettos zu entwickeln. Baldini meint sogar, daß Verdis Zusammenarbeit mit Piave bedeutender sei als die mit Boito. Im ersten Fall handelt es sich um zwei junge, beinahe gleichaltrige Künstler am Anfang ihrer Karriere, im zweiten um die Arbeit mit einem Librettisten, der auch als Schriftsteller und Komponist arbeitet, um fast dreißig Jahre jünger ist als Verdi und ihn aufgrund des Altersunterschiedes und einer respektbedingten Distanz nie so gut wie Piave versteht.

Piaves Libretti sind die schönsten für die Musik Verdis – auch vom literarischen Standpunkt aus zweifellos viel schöner, da sie besser gemacht sind als die Boitos – und zwar einfach deshalb, weil es Verdi selbst war, der die Substanz und sogar Details geschaffen hat: Sie sind auch deshalb die schönsten, weil Piave von Kunst mehr versteht als Boito. Boito ist ein Künstler und ein Literat; er hat aber Verdi nie bis ins Letzte verstanden, er hat darüber hinaus immer versucht, ihn ein wenig nach seinem Ebenbild zurechtzubiegen. Piave hat mit tiefer kritischer Intuition auf den ersten Blick erfaßt, worum es ging und hat einfach zugelassen, daß ihm die Libretti in den Schoß fielen.[202]

Dies mag für manchen eine höchst überraschende Analyse sein. Sie ist unter anderem darauf zurückzuführen, daß Verdi ab dem Macbeth (1847) die Gewohnheit entwickelt, selbst ein Prosalibretto des jeweiligen Stücks zu verfassen, das er dann seinem Librettisten zur Versifikation übergibt.

Baldini untermauert seine Erkenntnis durch die Feststellung, daß Boitos Prosa im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Autoren heute kaum mehr lesbar ist. Dem ist hinzuzufügen, daß die Libretti des souveränen Sprachvirtuosen Boito sich einer originellen, überaus interessanten, geistreichen, aber, wie manche Kritiker anmerken, auch hochgestochenen, gestelzten Kunstsprache bedienen, die stellenweise nur höhergebildeten Muttersprachlern unmittelbar zugänglich ist. Dieses bewußt gewählte preziöse Vokabular setzt Boito, besonders im Falstaff , gekonnt als Stilmittel ein. Die Piave gegenüber manchmal herablassende Kritik im deutschen Sprachraum vergißt nur allzu gerne, daß Boitos Libretto zu La Gioconda Piaves Texte in keinem Moment übertrifft. Zudem stehen viele Kommentatoren vor einem sprachlichen Problem: profunde Kenntnisse der italienischen Sprache und Literatur sind zur Beurteilung italienischer Libretti (nicht nur derer von Piave) vonnöten, die Heranziehung der (oft grauenhaften) deutschen Übersetzungen seiner Texte sind hierfür nicht zweckdienlich.

Piave legt seinem genialen Freund Verdi gegenüber eine gewisse unterwürfige Nachgiebigkeit an den Tag, eine Haltung, die er auch im Umgang mit anderen einnimmt. Und weil er sein Licht unter den Scheffel stellt, kann er sich beruflich nur schwer durchsetzen. Mit neun Libretti ist er der meistbeschäftigte Librettist Verdis. Aus seiner Feder stammen neben Ernani die Texte zu I due Foscari , Macbeth , Il corsaro , Stiffelio / Aroldo, Rigoletto , La traviata , Simon Boccanegra und La forza del destino . Obwohl unter diesen Titeln ausgesprochene Kassenschlager sind, bleibt Piave zeitlebens arm: Es gibt noch keine Urheberrechte und somit keine Tantiemenzahlungen, denn der poeta (das Wort allein suggeriert schon klischeehaft triste Mittellosigkeit), der Librettist also, verkauft seine Arbeit an den Komponisten oder die Impresa, und damit ist das Geschäft beendet.

Abb 13 Francesco Maria Piave Verdis meistbeschäftigter Librettist und - фото 14

Abb. 13 – Francesco Maria Piave, Verdis meistbeschäftigter Librettist und Freund. Photographie, ca. 1860.

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