A. A. - Weißer Mann, was nun?

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Die psychische Entwicklung zweier Männer, die dem Wahnsinn verfallen. Obwohl sie aus nahezu identischen Familienstrukturen und sozialen Hintergründen stammen, ziehen minimale Unterschiede in ihrem Lebenslauf charakterliche Entwicklungen nach sich, die beide Männer auf vollkommen verschiedene Pfade für ihr weiteres Leben setzen. Getrieben von Talent und Talentlosigkeit, Anspruch und Wirklichkeit, Ehrgeiz und Isolation, werden sie zunehmend auf sich selbst zurückgeworfen und verfallen nach und nach ihrem eigenen, ganz privaten Wahnsinn. In einem Land, das sich im Zuge der Flüchtlingskrise geradezu lüstern in Untergangsphantasien und Extremismen steigert und ein entgrenzter Kapitalismus keinen Halt mehr gibt, jenseits des steten Konsums von Objekten und Körpern, scheint der optimale Nährboden gegeben, um ihren eigenen, privaten Radikalisierung freien Lauf zu lassen.

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Das sie von „uns“ sprach gefiel ihm. Wie sehr sie mit allem abgeschlossen zu haben schien, wie sehr sie resigniert hatte, konnte ihn dagegen kaum überraschen, spiegelte es doch die demütigende Entwicklung sein eigenes Leben wieder. Aber das machte es nicht weniger furchteinflößend. Erst langsam, wenn seine Blicke an Sarahs ebenem Gesicht vorbeizogen, begann er zu realisieren, dass die Bar schäbiger war, als er zu Beginn ihres Gesprächs bemerkt hatte. Der gezielte Einsatz von Lichtern, und somit vor allem von Schatten, verwischte die Spuren des Verfalls, versuchten unkenntlich zu machen, was bei Tageslicht offensichtlich sein musste. An der Theke saßen alte Männer, vielleicht die üblichen Alkoholiker der meisten Bars in diesem Stil.

„Wann haben wir uns eigentlich das letzte Mal gesehen? Ich weiß, nach unserem Abschluss. Aber wann genau?“ Ihre Frage brannte auf seiner Haut. Denn wie könnte er darauf antworten, ohne nicht dieses Gespräch zu beenden? Und wie konnte es überhaupt sein, dass sie es vergessen hatte?

Der Regen vor den Fenstern wurde stärker, tiefe Rinnsale flossen der Scheibe herab, verästelten sich in hunderten kleiner Wege, die alle ins Nichts führten.

Was machten sie hier eigentlich?

„Ich weiß es nicht mehr. Aber es ist schade, dass wir den Kontakt verloren haben.“

„Ja, finde ich auch“, sie lächelte, die Augen weiterhin feucht, vielleicht war es doch bedeutungslos gewesen. „Übrigens, was ist denn mit Nico? Hast du von ihm nochmal etwas gehört? Mit ihm habe ich leider auch den Kontakt verloren.“

Christian wusste nicht, ob sie das Blut sehen konnte, dass durch seine Adern schoss, seinen Schädel vollpumpte, die Kopfschmerzen, die es antrieb, den Schweiß, der seinem Rücken herablief. Sein Körper schien nur wenige Sekunden nach Nennung dieses Namens bereits überall zu jucken und nur mit Mühe konnte er den Reflex zu kratzen unterdrücken. Wie ein Ausschlag breitete er sich über sie und das ganze Gespräch aus.

„Nein, ich hab nichts mehr von ihm gehört. Schon während dem Studium haben wir uns etwas aus den Augen verloren.“

„Wirklich? Das wusste ich gar nicht. Was ist denn passiert?“

„Nichts besonderes, glaube ich. Er hatte den Durchbruch mit seiner Band, war viel unterwegs, war dauernd beschäftigt. Ich weiß nicht einmal, ob er seinen Abschluss gemacht hat.“

„Wahrscheinlich braucht er so etwas auch gar nicht mehr.“

„Wahrscheinlich.“

„Ich hab ihn vor ein paar Tagen ihm Fernsehen gesehen“, sagte sie nach einer kurzen Pause.

„Ja? Worum ging es dabei?“

„Um die Terroranschläge.“

„Und, war es gut?“, zu spät bemerkte er die Sinnlosigkeit seiner Frage und versuchte dagegen zu steuern. „Also, hat es dir gefallen, was er gesagt hat? Hat es Sinn gemacht?“

„Ich denke schon. Er meinte, wir sollten uns auf keinen Fall unterkriegen lassen und vor lauter Furcht aufhören so zu leben, wie wir davor gelebt haben. Es war irgendwie mutig, dass zu sagen. Während alle anderen nach strengeren Gesetzen rufen und nur ihre alten Ideen von Gesetzgebungen und Eingriffen ins Privatleben umsetzen wollen. Manchmal könnte man meinen, CDU und CSU hätten nur darauf gewartet.“

„Und die AfD.“

„Die sowieso. Von solchen Sachen leben diese Arschlöcher doch. Stell dir vor, es wären keine Flüchtlinge gekommen und niemand mit Migrationshintergrund würde um sich schießen. Dann wären sie schon alle verschwunden.“

„Meinst du, er ist glücklich?“

„Wieso fragst du das?“

„Wieso stört dich das?“

„Es stört mich nicht. Ich wundere mich nur, dass du das fragst. Außerdem habe ich keine Ahnung, woher ich das wissen sollte. Da müsstest du ihn schon selbst fragen und wahrscheinlich würdest du dann auch keine richtige Antwort bekommen.“

„Ich habe nie verstanden, was eigentlich zwischen euch vorgefallen ist.“

„Nichts ist vorgefallen.“ Er wusste selbst, wie unglaubwürdig das klang. Aber wie hätte er es erklären sollen, jeden einzelnen Vorfall, ohne sich selbst in ihren Augen vollkommen zu entwürdigen. Wie gerne wäre er auf einmal nicht mehr hier gewesen, weg von ihr, verschwunden. Wie gerne wäre er Teil der Dunkelheit dort draußen. Sich endgültig auflösen zu können erschien ihm verlockender als jemals zuvor. Es kam ihm der Gedanke, dass es nur diese besondere Art der Schönheit ihres Gesichts war, welches ihn noch an diesem Tisch, in dieser Bar hielt. Vielleicht auch die Unmöglichkeit dieses stillen Sehnens nach ihr, das er so lange ignoriert hatte.

„Du musst es mir auch nicht sagen. Ich habe mich nur gerade daran erinnert, wie gut ihr miteinander befreundet gewesen wart und wie schade es ist, dass es sich so entwickeln musste.“

„Ja, das mag sein. Aber so ist es eben und ich habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Ganz abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass er Interesse daran haben würde. Er scheint offensichtlich auch so ganz gut klar zu kommen.“

„Das kannst du nicht wissen.“

„Er ist reich und berühmt, ich glaube man kann es schlechter treffen.“

„Das muss trotzdem nicht bedeuten, dass er glücklich ist.“

„Warum ist dir das so wichtig?“

„Ist es nicht, ich habe es mich nur spontan gefragt. Lass uns lieber das Thema wechseln, ich wollte nicht streiten.“

„Nein“, er schüttelte den Kopf, „schon in Ordnung. Ich bin nicht sauer. Außerdem kannst du ja nichts dafür. Wahrscheinlich kann niemand etwas dafür.“ Woraufhin sie ihn anlächelte, wenn auch schwach und dennoch war ihm sofort wieder bewusst, warum er noch hier saß, warum er sie hatte sehen wollen. Wie hatten sie sich nur so lange verlieren können? Vielleicht würden sie sich auch wieder verlieren, aber dieses Mal würde er zumindest versuchen es zu verhindern, soviel war ihm bereits klar.

„Darf ich fragen, warum ihr euch getrennt habt, du und Julian?“

Stumm schüttelte sie den Kopf, die Augen auf ihr Getränk gerichtet, zu tief in die Höhlen zurückgezogen, um noch ihre Pupillen zu erkennen. Ihre Haut war so bleich, als könnte man durch sie hindurchblicken, als könnte er das Blut in ihren Adern fließen sehen, wenn er aufmerksam genug war. Wie sie wohl nackt aussehen würde? Die gesammelte Trauer ihrer zusammenbrechenden Ausstrahlung ließ ihn Schlimmes ahnen. Verzweiflung kroch von ihrer Tischhälfte auf die seine, wie ein Insekt dem man die Flügel herausgerissen hatte, sich aber dennoch weiter auf einen stürzen wollte und unnachgiebig den ursprünglich eingeschlagenen Weg weiterverfolgte.

Irgendwo bellte ein Hund einsam durch die leeren Straßen, in die er sich später selbst würde begeben müssen, um vielleicht noch eine oder zwei Stunden durch die leblose Stadt zu spazieren, hoffend, auf diese Weise der Nacht leichter entkommen zu können und vielleicht erschöpft genug ins Bett zu fallen, um zumindest dieses Mal durchschlafen zu können.

Sie bestellten sich je ein weiteres Bier, wobei er sich fragte, ob Rotwein nicht die klügere Variante gewesen wäre, damit es mehr den Eindruck eines Dates haben würde. Aber vielleicht trank sie auch gar keinen Rotwein. Vielleicht lag es daran.

„Wohnst du hier in der Gegend?“, versuchte er das Gespräch wieder aufzunehmen.

„Nein, ich wollte mich nur hier treffen, weil ich die Bar mag. Kann aber gar nicht genau sagen, wieso.“ Es dauerte ein wenig, bis sie weitersprach. Christian konnte trotzdem nicht sagen, ob sie über die nächsten Worte nachgedacht hatte. Vielleicht waren sie nur ein bedeutungsloser oder umso bedeutungsvollerer, spontaner Auswurf an Informationen und Emotionen. „Hier fühle ich mich nicht so einsam.“

Und kurz war es, als hingen die Worte in der Luft, aufsteigend wie ein tiefschwarzer Heißluftballon, hinaus steigend aus dem Bierdunst und der kollektiven Einsamkeit dieser Bar und der ganzen Stadt. Verzweifelt versuchte er danach zu greifen, ihn an sich zu reißen und festzuhalten. „Sonst schon?“. Erst jetzt richteten ihre Blicke sich wieder direkt auf ihn.

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