Sabine Wallner - Milas Wunschliste ans Universum

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Mila ist das, was viele sind: Nicht mehr jung und noch nicht alt, ausgestattet mit Mann und Kindern, angekommen in der Mitte der Gesellschaft. Was sie prägt ist ihre Unfähigkeit, etwas zu Ende zu bringen. Gefangen in den Erfahrungen, die sie als Kind gemacht hat, gelingt es ihr als erwachsene Frau kaum, ein gesetztes Ziel zu erreichen. So scheitern zwei große Liebesbeziehungen, ihr Studium der Japanologie bleibt ohne Abschluss und ihr Konto ist leer gefegt. Erst als ihre Kinder beginnen, ihr das Leben zu erklären und eine gute Freundin an Krebs stirbt, ändert sich alles für Mila. Der Tod der Freundin, die ihr Glück wünscht, die Begegnung mit einem Hund namens Herrn Müller und seinem Herrchen und der Verlust von drei Zehen, hilft ihr, sich an ihren Mut zu erinnern und am Ende genau das Leben zu leben, das sie sich vom Universum gewünscht hat.

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Auch wenn sie aus Paris keinen Abschluss mit nach Hause brachte, hatte sie doch viel über sich im Speziellen und über die Menschheit ganz allgemein gelernt in ihren Jahren in Frankreich und war für sich davon überzeugt, dass der Beruf der Bankkauffrau sie glücklich machen würde. Er ließ ihr genügend Raum für ein Parallelleben und sicherte die Grundversorgung, die ihr wichtig war. Meine Eltern waren natürlich entsetzt, dass Isa ihnen die akademische Laufbahn verwehrte, um einem aus Sicht ihrer Sicht völlig stupiden Broterwerb nachzugehen. Aber Isas Beruf passt, wenn man ihre Auswahlkriterien kannte, hervorragend in ihr Lebenskonzept. Sie saß tagtäglich von neun bis fünf, mittwochs nur bis mittags hinter schusssichererem Glas in der örtlichen Filiale einer mittelgroßen Bank. Jeden Tag wickelte sie an ihrem Schalter den Zahlungsverkehr mit Bargeld ab. Sie war nun seit fast zwanzig Jahren in dieser Position und hatte nach ihrer Lehre in derselben Filiale nie den Ehrgeiz gehabt, etwas anderes zu tun als Geld zu zählen. Sie liebte die Ordnung in Ihrem automatischen Kassentresor, in dem sich mehrere Geldkassetten und – rollen befanden. Sie genoss die Klarheit, die Strukturiertheit ihres Tages. Jeder Handgriff war definiert, die meisten Kunden kannte sie persönlich und wenn sich doch einmal ein Fremder vor ihren Schalter verirrte, behandelte sie den mit derselben stoischen Sprachlosigkeit, wie jeden anderen auch. „300 Euro?“, „Ja, bitte!“, „Große oder kleine?“ „Große oder Kleine was?“ „Scheine, große oder kleine“, „Oh, kleine, bitte“. Die Dialoge waren minimalistisch. Und wer sich von ihrem Platz wegbewegte, hatte immer das unbehagliche Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Isa rangierte in der Beliebtheitsskala bei Kunden und Kollegen gleich hinter dem Bankauszugsdrucker. Aber das war nicht entscheidend. So lange ihr niemand das nahm, was sie für ihren täglichen Rausch brauchte, war alles gut. Ihre kleinen Gefälligkeiten gegenüber dem Filialleiter waren eine Art „Zusatzversicherung“ für sie. Ihr abgebrochenes Studium an der Sorbonne war für ihre Karriere wertlos, aber ihre Ausbildung zur Domina „Made in France“ war exquisit. Sie wusste, so lange der Mann im dunkelgrauen Einreiher - den sie während der Geschäftszeiten beflissen „Herr von Berg“ nannte und zwischen 18 und 18.45 Uhr entweder „Du dreckiger Köter“ oder nur „Mistvieh“ - nichts mehr liebte, als von ihr am Hundehalsband durch das Vorstandszimmer gezerrt zu werden, brauchte sie sich kein Sorgen um ihre berufliche Zukunft zu machen.

Wandelbar

Ob eine Beziehung lebendig und gut ist oder den Zenit bereits überschritten hat und sich in einer Phase befindet, in der man von „auslaufend“ oder „nahezu tot“ sprechen könnte, merke ich oft daran, welche Geschenke man sich gegenseitig macht. Schließlich gibt es im Jahreskreis immer wieder Gelegenheiten dazu, sich auszuleben: Geburtstage, Weihnachten, manchmal auch andere außerordentliche Anlässe wie Valentinstag, Muttertag oder Jahrestag. Je nach persönlicher Nähe zu einem Menschen kann ein Badezusatz demnach eine freudige Überraschung oder eine grobe Beleidigung darstellen. In Phasen, in denen die Beziehung auf ihrem sexuellen Tiefpunkt angelangt ist, bekommen Frauen gerne verführerische Unterwäsche geschenkt. Klaus hatte mir sehr viel Unterwäsche geschenkt, in den letzten Jahren. Männer neigen überhaupt gerne dazu, mit ihren Geschenken eigene Bedürftigkeit auszudrücken.

Das eindrucksvollste Geschenk in diesem Zusammenhang war wohl ein sündteures Autopflegeset, dass mein Vater mir unter den Christbaum gelegt hatte. Dazu sollte ich sagen, dass das Innenleben meines Autos in der Regel mehr als „Charakterstudie“ bezeichnet werden kann. Mit Spuren jener Menschen, die bei mir mitfahren. Die da sind: Berge von Kies und Dreck, die Kinderschuhe hinterlassen, ebenso wie Kaugummis (gebraucht), Radiergummi (verloren) oder Essensreste (in allen Stadien der Verwesung). Darüber hinaus CDs ohne Hüllen und Hüllen ohne CDs – natürlich nicht zueinander passend, Lesebrillen, Landkarten, einzelne Handschuhe, Kopfbedeckungen, Schreibgeräte. Wenn ich es nicht mehr aushalte, fahre ich in die Waschstraße und sauge alles, was ich für nicht erhaltenswert erachte, mit dem großen Staubsauger an der Tankstelle ein. Nie im Leben käme ich aber auf die Idee mit einem Echtlederschwamm und Polierpaste meinen Lack auf Knien rutschend aufzufrischen. Frauen tendieren, ich nehme mich da gar nicht aus, zu emotionalen Präsenten, die eine bestimmte Botschaft transportieren sollen. Lektüre über die „50 schönsten Plätze auf der Welt, die man sehen sollte, bevor man stirbt“ kann z. B. dahingehend ausgelegt werden, dass die Partnerin keine Lust mehr auf die gemütliche Familienpension mit Gemeinschaftsdusche am Flur hat, zu der es den Gatten seit zehn Jahren hinzieht. Auch Klaus war, was die Wahl der Urlaubsregionen anging, wenig experimentierfreudig. Zwar wechselten die Destinationen, aber vertraute Komponenten wie z. B. eine bestimmte Hotelkette oder ein vertrauter Club waren ihm durchaus wichtig. Während die allermeisten Frauen, so wie ich auch, beleidigt auf ein neues Bügeleisen oder einen ultra modernen Dampfgarer reagieren würden, haben Männer gar kein Problem mit einem knallroten Aufsitzrasenmäher oder einer Schlagbohrmaschine, selbst wenn sie in der 5. Etage eines Mehrfamilienhauses ohne Gartenanteil leben.

Als ich meinem Vater vor vielen Jahren aus der Not heraus einen Gutschein für den Baumarkt ums Eck schenkte, war er so gerührt, dass er mir um den Hals fiel und sich wortreich für dieses „unfassbar schöne Geschenk“ bedankte. Das Gesagte lässt zwei Schlüsse zu: 1. Männer und Frauen sind, was wir schon immer wussten und doch nie wahrhaben wollen, völlig verschieden. 2. Die Auswahl eines Geschenkes lässt in den allermeisten Fällen auch Rückschlüsse auf das Verhältnis zwischen Beschenktem und Schenkenden zu. Alles, was mir meine Mutter je geschenkt hatte, war entweder praktisch gewesen oder symbolträchtig, jedenfalls aber von erlesener Qualität. Meine Mutter hatte immer schon einen ausgezeichneten Geschmack, sowohl bei der Wahl ihrer Garderobe, als auch bei der Ausstattung des großen Hauses, in dem ich meine Kindheit verbracht habe. Für die Wahl ihres Ehemannes hat sie, laut eigener Angabe, weniger Zeit verwendet als für das Zusammenstellen der einzelnen Gegenstände auf ihrem Hochzeitstisch. Das Porzellan war farblich abgestimmt auf die Waschlappen für das Gästebadezimmer. Und die Salzstreuer hatten exakt dieselbe Form, wie Seifenspender. Ich verbrachte meine Kindheit in einem Traum aus Puder mit einem Hauch Lavendel. Später, als grasgrün das neue Pastell wurde, kamen auch Akzente dieser Farbe vor. Es schlich sich so ein, das neue Farbschema. Bis kurz vor dem Tod meines Vaters vor fünf Jahren das ganze Haus einer irisch-grünen Weide mit wenigen Pastellpünktchen war.

Mein Vater war als anerkannter Chirurg am städtischen Krankenhaus zeitlebens von dunkelgrünen Operationstüchern und nüchternen, weiß gekachelten Operationssälen umgeben. Weiß in seiner Schlichtheit war ihm verhasst, überhaupt Unität. Je verzweigter, verspielter, differenzierter etwas war, umso mehr fühlte er sich davon angezogen. Er wäre schockiert gewesen von der Wandlung, die sich in seinem ehemaligen Zuhause vollzogen hatte: Denn nur zwei Wochen nach Papas Begräbnis erkaltete das ganze Inventar, im wörtlichen Sinn. Das gemütliche Stoffsofa mit Kissen in den verschiedenen Grüntönen war einer schwarzen Lederbank gewichen, die so ungemütlich aussah, dass man es sich gar nicht erst setzen wollte. Landete man schließlich doch auf dem Sitzmöbel, stellte sich rasch heraus, dass es hart wie eine Streckbank und ebenso schmerz erzeugend war. Nur wenige Minuten dauerte es, bis einem die gesamte Gesäßmuskulatur eingeschlafen war, nach einer halben Stunde konnte man nicht mehr alleine aufstehen, weil der Schmerz über die Becken nach oben in die Wirbelsäule aufgestiegen waren und zur völligen Unbeweglichkeit zwang. Neben dem Sofa waren auch sämtliche Teppiche verschwunden. Die Böden sahen nackt aus, ohne die bunten Kelims, die meine Mutter jahrzehntelang in der ganzen Welt gesammelt und wie einen Familienschatz gehütet hatte. Alle Wände waren nun rein weiß, sämtliche Tapeten und jedes Witzelchen Farbe war meisterhaft entfernt worden, die bunten Bilder waren den düsteren Radierungen aus den frühen Studententagen meines Vaters gewichen. Er hatte sie in seiner „liederlichen“ Phase, wie er es nannte, beim Kartenspiel erpokert. Meiner Mutter erzählte er bis zu seinem Tod, er hätte sie günstig einem jugoslawischen Trödler abgekauft und wir mussten Stein auf Bein schwören, das Geheimnis nie zu verraten. Meine Mutter hätte keinen Spielgewinn geduldet, nicht hängend, nicht stehend, nicht sitzend. Gar nicht. Aus moralischen Gründen. Mit den Radierungen hatte er die rohen Wände in seiner engen Studentenbude tapeziert. Ein Nagel je Bild, durch das Papier getrieben, hatte ausgereicht, um die insgesamt zwölf Motive von Heiligen an die Wand zu pinnen. Mutter hatte die einzelnen Blätter nach Vaters Tod aus dem Karton geholt, sorgfältig hinter ein Passepartout gepackt und schöne, schlichte Echtholzrahmen besorgt. Alles war, nach wie vor, sehr geschmackvoll. Aber schrecklich düster. Und das nicht nur, weil es sich bei den Heiligen zu gut einem Drittel um Märtyrer handelte, die wahlweise kopfüber oder brennend oder gevierteilt aus dem Bild stierten. Die Rahmung und das drum herum war, wie ihr später ein kunstsinniger Versicherungsmakler versicherte, zehn Mal mehr wert als das Papier, was sie umrahmten. Aber da war es bereits zu spät und meine Mutter hatte sich an das lange Leiden in ihrem Wohnraum gewöhnt. Sie schnitt sich ihr langes, sorgfältig gefärbtes kastanienbraunes Haar zu einem strengen Pagenkopf und färbte es – ebenso so sorgfältig – blauschwarz. Was ihrem spitzen, blassen Gesicht mit der etwas zu lang geratenen Nase etwas krähenhaftes verlieh. Um es freundlich zu sage: Die Veränderung, weg von der Farbe, schmeichelte weder ihr, noch den Räumen. Der Priester, der meinen Vater, Friedrich Ristsporn eingegraben hat, war entzückt von der Hinwendung meiner Mutter zur Trauer. Er konnte es sich nicht verkneifen, Schwarz als liturgische Trauerfarbe zu loben und die Witwe in ihren Bemühungen zu bestärken, jegliche Buntheit aus ihrem Leben konsequent zu verbannen.

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