Sabine Wallner - Milas Wunschliste ans Universum

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Mila ist das, was viele sind: Nicht mehr jung und noch nicht alt, ausgestattet mit Mann und Kindern, angekommen in der Mitte der Gesellschaft. Was sie prägt ist ihre Unfähigkeit, etwas zu Ende zu bringen. Gefangen in den Erfahrungen, die sie als Kind gemacht hat, gelingt es ihr als erwachsene Frau kaum, ein gesetztes Ziel zu erreichen. So scheitern zwei große Liebesbeziehungen, ihr Studium der Japanologie bleibt ohne Abschluss und ihr Konto ist leer gefegt. Erst als ihre Kinder beginnen, ihr das Leben zu erklären und eine gute Freundin an Krebs stirbt, ändert sich alles für Mila. Der Tod der Freundin, die ihr Glück wünscht, die Begegnung mit einem Hund namens Herrn Müller und seinem Herrchen und der Verlust von drei Zehen, hilft ihr, sich an ihren Mut zu erinnern und am Ende genau das Leben zu leben, das sie sich vom Universum gewünscht hat.

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An dieser Stelle holte er immer ein wenig aus und erzählte mir, dass er seine Stiche und das Nähen von Wunden an Schweinehaut geübt hatte, die wohl der des Menschen sehr ähnlich ist. Er ließ mich jedes Mal aufs Neue wissen, wie sein kleines Zimmer in der Pension ausgesehen hatte (Schrank, Stuhl, Tisch, Bett, Badezimmer am Flur, aber mit herrlicher Aussicht auf die Alpen), was es in der Kantine für die Schwestern und Jungärzte zu essen gab („Eintopf in allen Varianten, es wurde einfach alles zusammen geworfen, was übrig war, neu gewürzt und aufgekocht und fertig war das Gericht“) und dass die „Herren Oberärzte“ die allgemeine Essensausgabe mieden wie der Teufel das Weihwasser und sich lieber beim Gasthof zwei Straßen weiter mit zarter Gänseleber, gefüllten Teigtaschen oder Forelle Blau vollstopften. Er erzählte davon, dass er immer müde war, in den ersten Jahren seiner Anstellung. Weil man den jüngsten Ärzten die längsten Dienste und die unangenehmsten Arbeiten zumutete. Dabei strahlte er über das ganze Gesicht, als wäre diese anstrengende Zeit in seinem Leben die beste überhaupt gewesen. Diese Stelle genoss ich am allermeisten, wissend, dass es jetzt nur noch wenige Sätze dauern würde, bis meine Mutter auf seiner inneren Leinwand erschien. Wissend, dass seine Augen dann noch mehr Glanz und seine Ausführungen noch mehr Farbe bekommen würden.

Meine Mutter trat in sein Leben und alles wurde bunt. Die Bäume, Büsche und Gräser, die er von seinem kleinen Zimmer aus sah, waren noch niemals so Grün und in so vielen verschiedenen Nuancen vertreten gewesen, die Wäsche, die an sonnigen Tagen im Wind zum Trocknen wehte leuchtete wie ein Gemälde und in seiner Wahrnehmung leuchteten auch Mutters Augen in einem Blau, dass er bis dahin nicht gekannt hatte. „Ihre Augen waren Azurit Blau, so wie es bereits die alten Maler verwendeten. Du musst wissen Mila, Azurit war das wichtigste blaue Pigment in der europäischen Malerei des Mittelalters und der Renaissance. Es wurde aber auch schon bei den alten Ägyptern, bei den Römern als Schminke für die Augenlider, in China in der Sung und Ming Dynastie, in Japan in der Ukiyo-e-Schule und in der präkolumbianischen Kunst verwendet. Bis heute ist diese wunderbare, wenn auch seltene Farbe im Einsatz. Das habe ich alles von Deiner Mutter gelernt!“. Ihr erstes Zusammentreffen war ebenfalls sehr farbenfroh, wenn auch etwas unglücklich. Mein Vater war nach einer langen Nacht im Operationssaal mehr schlafend als wach mit seinem Rad über die Felder nach Hause gefahren. Beseelt von nur einem Wunsch: endlich schlafen zu dürfen. Während dessen hatte sich meine Mutter an ihrem freien Tag ihren Korb mit Broten, verschiedenen Farbtuben und Pinseln und einem dicken Mal Block gefüllt, um schon am frühen Morgen an einem kleinen Waldsee, nur wenige Kilometer von der Werkstatt entfernt, die Morgenstimmung einzufangen. Sie war zu Fuß unterwegs, der sperrige Korb hatte keinen Platz gefunden auf ihrem Fahrrad. Aber sie war gut vorangekommen in der morgendlichen, noch recht kühlen Luft und sah schon die kleine Abzweigung, kaum mehr als ein bemooster Waldweg, den sie nehmen musste, um fünf Minuten später an ihrem gewohnten Lieblingsplatz am See sitzen zu können. Einen Fuß hatte sie bereits auf den dampfenden Waldboden gesetzt, da schoss mein Vater mit seinem Rad um die Ecke und riss sie zu Boden. Ihr Korb flog in hohem Bogen durch die Luft, der Inhalt prasselte auf Anna nieder. Natürlich landeten die Brote mit der Butterseite nach unten auf ihrem eben noch zitronengelben Kleid. Ebenso logisch erschien es ihr nach den Erzählungen meines Vaters später, dass sich auch zwei der zehn Tuben geöffnet hatten und sich deren Inhalt zusätzlich auf Anna ergoss. Sie befand sich tief in ihrer expressionistischen Phase, was auch die Auswahl der Farben auf ihrem Körper erklärte. „Weißt du Mila, komplementäre Farben sind solche, die miteinander gemischt einen neutralen Grauton ergeben. Im Farbkreis stehen sich die Komplementärfarben gegenüber, wie eben Magenta und Grün. In ihrer Leuchtkraft verstärken sich komplementäre Farben gegenseitig und stellen in einem ausgewogenen Verhältnis ein Gleichgewicht im Auge her. So hat es mir jedenfalls Deine Mutter erklärt, damals“. Ähnlich Gaugin, der zum Beispiel bei seinem Bild „In den Wellen“ mit Rot und Grün gearbeitet hatte, lag nun auch meine Mutter, die blutjunge Anna, hingestreckt wie ein Gemälde. Auf der linken Körperseite war sie hauptsächlich in ein kräftiges, sehr dunkles Grün getaucht. Auf der rechten in ein wunderbar leuchtendes Rot. Was meinen Vater vorerst jedoch in großen Aufruhr brachte, dachte er doch, meine Mutter wäre am Verbluten und er, der angehende Arzt, hätte Schuld daran.

Der junge Friedrich eilte der noch jüngeren Anna zur Hilfe, fest entschlossen ihre Blutungen zu stillen und ein Leben zu retten, das er so fahrlässig aufs Spiel gesetzt hatte. Aber nachdem ihm aus dem ansonsten farbgetränkten Haar ein unversehrtes, überaus hübsches Gesicht mit strahlend weißen Zähnen und den bekannten Azurit blauen Augen anstrahlte, wandelte sich seine Sorge schnell in Glück. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bis zu diesem Tag jemals so glücklich war in meinem Leben als an eben diesem, an dem ich deine Mutter zum ersten Mal sah“, schwärmte er. Was wohl auch daran gelegen haben mag, dass meine Mutter unversehrt wie sie war, aufsprang, dem verdutzen Friedrich kichernd ihren Korb in die Hand drückte mit dem Befehl „einsammeln!“ Und los rannte, hin zum See. Noch bevor mein Vater die verstreuten Utensilien einsammeln konnte, war sie zusammen mit ihrem Kleid in das Wasser gesprungen und prustend wie ein Wal aufgetaucht. Als mein Vater eingeschüchtert ihren Korb brachte, ihn am See Rand abstellte und seine formvollendete Entschuldigung stammelte, hatten sich bereits große Farbkreis um Anna herum gebildet und wie sie da in ihrem nassen, anliegenden Kleid in grünen und roten Farbringen schwamm, erschien sie meinem Vater wie ein Fabelwesen aus einem wunderbaren Märchen. „Ich habe niemals zuvor etwas so Schönes gesehen. Mein Herz wusste: Das ist die Frau, die ich heiraten will. Mit der ich Kinder haben werde. Die mich nicht mehr loslässt. Anna war so frei und wild und voller Ideen und unglaublich kreativ, sie war so ganz anders als all die verhuschten, schrecklich gehemmten Mädchen, die ich sonst kannte. Als sie endlich aus dem Wasser kam hat sie völlig ungeniert ihr Kleid ausgezogen und stand in Unterwäsche vor mir. Sie fror, es war ja noch sehr früh am Morgen und die Sonne war noch nicht besonders stark. Ich zog also mein Hemd aus und wickelt sie darin ein. Und sie strich mit federleichter Hand über meine weiße Brust, die den ganzen Sommer nie draußen gewesen war an der frischen Luft und hauchte ‚schön’“. Dieses „schön“ hatte meinem Vater den Rest gegeben. Alle Dämme waren gebrochen. Und seine Liebe bereits am ersten Tag so stark und grenzenlos, dass sie ein ganzes langes Leben anhielt. Auch dann noch, als meine Mutter aufhörte ihre bunten, figurbetonten Kleider zu tragen und sie gegen einförmige Säcke zu tauschen begann, sich nur noch nachts im Dunkeln auszog und später auf ein eigenes Schlafzimmer bestand, weil es sich „ziemte“. So erfuhr ich über kleinste Erzählfragmenten über die Jahre, wer meine Mutter gewesen war, bevor sie ihre Eltern verloren hatte. Ich ertappte mich dabei, dass ich diese ungewöhnliche Frau vermisste, dass ich in der Mutter, die mir tagtäglich meine Pausenbrote schmierte und sie immer in dieselbe, senfgelbe Brotzeitdose packte, nach Anzeichen ihrer jüngeren Ausgabe suchte. Aber selbst ihre Augen hatten die Intensität ihrer Jugend verloren und aus wässrig blauen Augen heraus beobachtete sie sehr genau, ob ein Funken ihrer Lebendigkeit sich widersetze und in mir, ihrem Kind, zu neuem Leben erwachte.

Schwesterherz

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