Harry Flatt-Heckert - Ein Mal noch!

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Mark, ein glücklicher und zufriedener Mittfünfziger, verheiratet und gutsituiert, wird durch eine Krebsdiagnose aus seinem gewohnten und geliebten Leben gerissen. Er wird sterben. Alles, was eben noch richtig und klar war, gerät durcheinander. Dieser Roman erzählt den Weg von der Diagnose bis zum unausweichlichen Ende. Aber der Weg dorthin wird von vielen Gedanken über das Leben, über Ziele, Wünsche und über den Tod begleitet. Seine Frau und seine Kinder sind in diesen letzten Wochen seines Lebens intensiv an seiner Seite und müssen sich ebenfalls massiv mit dem, was war, was ist und was sein wird, auseinandersetzen.
Ein leises Buch, das man sicher ein paar Mal aus der Hand legen muss. Aber auch ein Buch, bei dem der Leser mitgenommen und vielleicht auch für sich selbst Fragen stellen und sich auf die Suche nach Antworten machen wird.

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Eine Stunde später trafen wir uns in einem Parkhaus in der Stadt. Wir schlenderten durch die Ernst-August-Galerie, einer neuen Einkaufspassage, die wir noch nie besucht hatten. Wir stöberten durch die Geschäfte und stellten schnell enttäuscht fest, dass diese neue Einkaufspassage allen anderen Galerien, die es in Hannover schon gab, fast aufs i-Tüpfelchen glich. Die gleichen Läden, die gleichen Fressbuden, die gleichen Coffee-Shops. Wir beschlossen, in die Altstadt am Leine-Ufer zu gehen. Da gab es wenigstens noch ein paar unabhängige Boutiquen, richtige Cafés und urige Kneipen. Außerdem war in der Seilwinderstraße ein ausgezeichnetes kleines Sushi-Restaurant. Nachdem wir ein bisschen shoppen waren – ich brauchte dringend ein paar neue Hosen und Sarah wünschte sich schon lange eine neue Übergangsjacke -, gingen wir essen. Ich war froh, heilfroh, dass ich mich endlich setzen konnte. Wir waren zwar noch nicht viel gelaufen, aber irgendwie war ich schon ziemlich erledigt. Sarah bestellte sich eine Variation von Maki- und Nigiri-Sushi, dazu einen trockenen Weißwein. Ich mochte nichts essen und trank Kaffee und stilles Wasser. Ich hatte schon wieder diese Übelkeit, die mich seit einigen Tagen zu verfolgen schien. Ich schob es auf eine Magen- und Darminfektion, die schon seit Wochen – wie jedes Jahr im Herbst – grassierte. Aber irgendwas in mir machte sich Sorgen.

Nachdem ich die Rechnung beglichen hatte, gingen wir Hand in Hand zurück zu unseren Autos, verabschiedeten uns im Parkhaus und fuhren nach Hause. Ich war extrem bedient und glücklich, dass ich allein in meinem Auto sitzen durfte. Allein und ohne reden zu müssen. Es war gerade fünfzehn Uhr, als wir zuhause ankamen. Zu spät, um jetzt noch einen verspäteten Mittagsschlaf zu machen, zu früh, um sich in unsere Küche zu setzen und eine Flasche Wein aufzumachen. Wir entschieden uns dafür, Kaffee zu machen, es uns auf dem Sofa gemütlich zu machen und uns unseren Lieblingsfilm „Au chocolat“ mit Juliette Binoche und Johnny Depp anzuschauen. Wir liebten diesen Film. Eigentlich liebte nur Sarah diesen Film. Ich ertrug ihn nur und genoss es, dass Sarah ihn liebte. Hinterher hatten wir immer grandiosen Sex. Ich war allerdings hundemüde und schlief schon nach der ersten Viertelstunde ein. Sarah bemerkte es sofort. Sie betrachtete mich. Ich atmete zwar ganz ruhig und dennoch wusste sie, so ganz tief in ihr wusste sie es, dass sie Angst haben sollte. Sie wickelte sich ihren Schal, den sie um den Hals trug, etwas enger. Sarah trug eigentlich immer Schals. Sie fand es gemütlich und so ein Schal setzte immer einen wunderbaren farblichen Akzent. Aber heute brauchte sie ihn, weil sie fror. Obwohl sie sich unter ihrer Wolldecke eingekuschelt hatte. Vielleicht war es auch die Angst, die sie frieren ließ.

*

Es war schon dunkel, als ich wieder wach wurde. Der Fernseher war aus und ich war allein auf dem Sofa. Sarah klapperte in der Küche herum. Es roch nach Essen. Irgendwie roch es nach etwas Asiatischem. Ich nahm Curry wahr. Und Koriander. Ich stand auf und ging in die Küche, wo Sarah am Herd stand. Ich schlich mich leise an und umarmte sie von hinten. „Oh, da bist du ja wieder.“, freute sie sich. Es gibt gleich Essen. „Ich rieche es, ich sehe es und ich habe einen Mordshunger.“, versicherte ich fröhlich. In Wahrheit hatte ich überhaupt keinen Appetit. Ich konnte den Geruch von Essen ehrlicherweise kaum ertragen. „Möchtest du ein Glas Wein?“, fragte ich sie. Sarah nickte, ich zog eine Flasche Weißwein auf, füllte zwei Gläser und wir stießen miteinander an. „Auf dich!“, sagte ich. Sarah antwortete mit einem stillen Nicken.

Zweites Kapitel

Als Dr. Matthiesen am nächsten Tag anrief und mich bat, erneut – am besten in Sarahs Begleitung – in die Praxis zu kommen, wusste ich, dass es schlimme Nachrichten gab. Warum sonst sollte ich nochmal persönlich vorbeikommen? Warum sonst konnte er mir das nicht am Telefon sagen? Warum sonst sollte Sarah mitkommen? Ich war wie erstarrt. Ich sagte Sarah nicht, dass Matthiesen mir riet, mich von ihr begleiten zu lassen. Ich wollte nicht, dass sie mich begleitete. Wenn es, wie zu befürchten war, schlimme Nachrichten gab, wollte ich sie zunächst allein hören. Ohne sie. Also fuhr ich allein. Dr. Matthiesen redete nicht lange drum herum. Er kam gleich auf den Punkt. Ich war wie erschlagen.

*

Scheiße. Scheiße. Scheiße. Ich hatte also Krebs. So eine verdammte Scheiße. Dieses Scheiße-Gefühl war das erste echte Gefühl seit Tagen. Vorher war alles, was ich fühlte so dumpf gewesen. So unwirklich. Selbst die Angst, die ich vor der Wahrheit hatte, hatte diese Dumpfheit. So, als hätte das nicht wirklich etwas mit mir zu tun. Als sei ich nur Zuschauer. Jetzt realisierte ich, dass ich kein Zuschauer war. Dass ich vielmehr der Hauptdarsteller war. Der Protagonist in einem Film, den ich nicht mochte und für den ich auch gar nicht vorgesprochen hatte. So eine gottverdammte Scheiße. Tränen schossen mir in die Augen. Ich musste irgendwo anhalten. Ich saß in meinem Auto und weinte. Ich weinte hemmungslos. Wie beschissen sich das anfühlte. So hatte ich zuletzt beim Tod meines Vaters geweint.

*

Sarah war sauer. Sauer, dass ich allein zum Gespräch mit Dr. Matthiesen fahren wollte. Dass ich sie nicht dabeihaben, sie nicht an meiner Seite wollte. In diesem Moment. Sie wusste, dass es nicht gegen sie ging, dass ich solche Sachen immer erst einmal allein anging. Ich musste so etwas immer zunächst allein durchdenken, durchfühlen und durchleiden. Sie war auch nicht richtig sauer, sie war eher traurig. Oder enttäuscht. Oder alles zusammen. Ja, alles zusammen. Auch als mein Vater im letzten Jahr starb, war das so. Sarah wäre natürlich bei mir gewesen, sie hätte mich gehalten und mir gezeigt, dass sie immer, wirklich immer für mich da sein würde. Aber ich wollte das nicht. Ich zeigte früher nicht gern, wie es mir ging. Machte eher aus meinem Herzen eine Mördergrube, als dass ich mir von anderen hinter die Stirn, in meine Seele, in mein Herz schauen ließ. Ich zog mich damals mit einer Flasche Bordeaux in mein Arbeitszimmer zurück und hörte die alten Louis Armstrong-Songs, die mein Vater so geliebt und die ich ihm am Sterbebett stundenlang vorgespielt hatte. Sarah saß allein in der Küche und litt mit und wahrscheinlich noch mehr an mir, und fühlte sich in eine Reihe mit den anderen gestellt. Mit denen, die ich nicht zu meinem „inner cirle“ zählte und von denen ich mir schon gar nicht in die Karten gucken ließ. Aber sie war meine Frau. Das tat ihr damals sehr weh. Warum ließ ich in solchen Momenten niemanden an mich heran? Nicht einmal sie?

*

Sarah wartete nach dem Gespräch mit Matthiesen auf mich. Nervös. Ungeduldig. Sie fragte sich, warum ich mich nicht meldete. Sie wusste, dass mein Termin bei meinem Arzt jetzt mehr als drei Stunden her war. Warum rief ich nicht an und sagte ihr, was ich von meinem Arzt gesagt bekommen hatte? Sie wusste ja, dass es keinen Sinn hatte, mich zu drängen. Ich würde dann nur wieder ganz dichtmachen. Irgendwann konnte sie ihre eigene aufgeregte Angst wohl nicht mehr ertragen und rief mich an. Aber sie erreichte nur meine Mailbox. Sie wurde natürlich immer unruhiger, tigerte durch das Haus und versuchte verzweifelt, die Zeit mit irgendwelchen sinnlosen Beschäftigungen totzuschlagen.

*

Irgendwann hatte ich mich etwas gefangen. Ich saß in meinem Auto und rauchte eine Zigarette. Ich zog den Rauch tief ein. Es tat weh, aber das spielte jetzt keine große Rolle mehr. Es tat ja schon lange weh. Ich nahm diesen Schmerz nur ganz unterschwellig wahr und starrte stumpf vor mich hin und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war völlig leer. Mir war nicht danach zumute, nach Hause zu fahren und über das zu reden, was Dr. Matthiesen mir da eröffnet hatte. Wie sollte ich das meiner Frau auch beibringen? Dass ich Krebs hatte. Dass ihr geliebtes Leben – so oder so – vorbei sein würde. Dass nichts mehr so sein würde, wie bisher. Dass ich sterbenskrank war, dass ich vielleicht sogar zum Tode sterbenskrank war. Wie sollte ich ihr das erklären? Dafür hatte ich damals keine Worte. Nicht für Sarah. Ich hatte ja nicht mal einen klaren Gedanken für mich selbst.

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