Hermann Christen - Das Montags-Manifest

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Mirko, freischaffender Journalist mit dunkler Vergangenheit stößt zum Montags-Manifest, einer bunt zusammengewürfelten Schar von Möchtegernumstürzlern. Die Gruppe trifft sich jeden Montag zum Disput und bespricht 'Aktionen gegen die subversive Macht der bürgerlichen Despotie'. Fred ist der Anführer des Manifestes. Schnell realisiert Mirko, dass das Manifest nichts auf die Reihe kriegt.
Schuld daran trägt Fred, der das Manifest hindert, aus den von ihm aufgedrückten Schablonen auszubrechen Mirko beschließt, Fred eins auszuwischen und seine Selbstgefälligkeit in Scherben zu schlagen.
Mirkos ursprünglicher Plan scheitert, weil Fred eine Idee generiert, an der das Montags-Manifest Gefallen findet. Schnell entwirft Mirko eine Gegenstrategie, welche das Manifest erschüttert.
Fred gibt nicht auf und versucht seinen Einfluss zurückzugewinnen. Doch die Strukturen der Gruppe sind angegriffen und münden im Chaos.

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Es wäre bei diesem einem Besuch geblieben, wenn er an jenem Abend nicht seitlich der Zuhörer gesessen hätte. Da sich das Hinhören auf den Disput nicht lohnte, studierte er Gesichter. Gesichter im Halbdunkel geben mehr von den Gedanken hinter der Stirn preis. Das Schattenspiel der Mimik wirkt markanter. Mirko sah, dass im Montags-Manifest durchaus zersetzendes Potential vorhanden war. Aber Fred und der durchschnittliche Zuhörer, dem es genügte, einfach irgendwo mit dabei sein, verhinderten, dass sich dieses Potential Raum verschaffte. Es war eine Kraft, die gewaltsam im Zaum gehalten war und nur auf die Gelegenheit harrte, wie ein Vulkan aus zu brechen. Alles zu versengen, was sich in den Weg stellte. Alles zu ersticken, was nicht schnelle Beine hatte. Mirko entschied, zu testen, wie weit er gehen konnte. Er wollte ausprobieren, zu was er diese Gruppe aufhetzen konnte. Er wollte erfahren, ob er dieses langweilige Schema zerrütten konnte.

KAISERMORD

Seit einigen Minuten war niemand mehr gekommen. Mirko grinste. Es war erstaunlich, wie zeitig diese 'Revolutionäre' waren. Spießbürger durch und durch. Leute die unruhig auf den Stühlen rutschten, wenn der Disput um 22 Uhr nicht beendet war.

Von einer nahen Kirche hallte der Viertelstundenschlag herüber. Mirko rückte vom Stamm ab. Mitten in der Bewegung verharrte er und schüttelte missbilligend den Kopf.

Erschreckend, wie sehr der Mensch darauf konditioniert ist, sich nach den Rufen der Institutionen zu richten. Jahrzehnte, Jahrhunderte lange Gehirnwäsche war mittlerweile im Genom verankert.

Wer zuckte nicht zusammen, wenn eine Polizeisirene heulte? Wer fühlte nicht innere Rührung, wenn die eigene Nationalhymne zu Ehren des Siegers erschallte? Wer bedachte den Autofahrer, der das Rotsignal ignorierte nicht mit einem bürgerlich-strafenden Blick?

Die Institutionen brennen ihre Insignien mit schweren, glühenden Eisen in unsere Köpfe, dachte Mirko, und es ist schwer, sich davon zu befreien. Nicht mit ihm! Er wartete noch einige Minuten. Nicht die Kirchenglocke, er selber bestimmte den Zeitpunkt.

Bevor er das schützende Dunkel seines Versteckes verließ, prüfte er mit schnellen Blicken die Sackgasse. Der schlecht beleuchtete Weg war frei. Er hatte keine Eile und überschlug, während er hinüber schlenderte, sein Vorhaben nochmals im Kopf.

Seine ursprüngliche Idee, die Gruppe mit gezielter Polemik und verwegenen Vorschlägen aufzumischen, hatte sich gewandelt. Jetzt wollte er am Stuhl von Fred sägen und das geschwächte Stuhlbein mit einem gezielten Tritt selbst zertrümmern.

Fred nervte seit dem ersten Abend. Seine Unfähigkeit, den Laden zu führen statt nur zu managen war noch verzeihlich. Bürokratisches Managen war Mode und fand Rückhalt und Auftrieb durch den verschworenen Druidenkreis des weltweiten Topmanagements. Krankhafte Management-Methoden, die an teuren Wochenend-Management-Workshops vertieft und verfeinert und via die Universitäten in die Köpfe des Nachwuchses geprügelt wurden. Kein Grund, sich darüber zu echauffieren. Das würde sich wieder geben. Das Zeitalter der Erbsenzähler und Technokraten würde verschwinden, wie all die anderen Modelle, die der Mensch schon ausprobiert hatte.

Es war auch nicht der Führungsstil, der Fred in Mirkos Schussfeld brachte. Fred machte auf Obermacker. Seine zur Schau getragene Ernsthaftigkeit, wenn er mit gerunzelter Stirn zuhörte und anerkennend nickte, vermittelte den Leuten den Eindruck, dass er sie für voll nahm.

Diese Art erinnerte Mirko an die Sozialarbeiterin, die ihn betreut hatte. Damals befand das Jungendamt, dass er professionelle Unterstützung brauchte, weil er in der Schule durch Gewalt an Mitschülern auffiel. Die Säcke hatten es verdient - einer wie der andere. Was konnte er dafür, dass seine Mutter soff? Das hatte er ihnen auf seine Weise klar gemacht. Dafür hatte er anschließend die Sozialarbeiterin am Hals.

Ihr künstliches, erleichtertes Lachen, wenn er in ihrem Sinne redete, klang ihm noch heute störend in den Ohren. Ihre Schulterklopfer, wenn sie ihn gütig lobte: 'guter Junge, du bist auf dem richtigem Weg'. Ihrem Weg. Ihre zurechtweisende Mimik und das fahrig-entsetzte Zurückstreichen der Haarsträhnen hinter die Ohren, wenn er sich nicht in ihrem Sinne benahm. Das würdevolle, verantwortungstriefende Zureden 'guter Junge, DAS ist nicht GUT…", mit dem sie ihn zurück in die Spur zwang. Zwingen wollte.

Er hasste diese aufdringliche Zugewandtheit, die in Wahrheit nur Fassade war. Dahinter verbarg sich ein ichbezogener, beifallsheischender Charakter. Für sie war er nur eine Akte, die unbedingt mit Erfolg abgeschlossen werden musste. Hätte es seinem Vater nicht geschadet, er hätte ihr bei jedem Meeting die Zähne ausgeschlagen.

Leute wie sie und Fred in Führungspositionen sind ärgerlich aber unschädlich, solange ihre Untergebenen an ihnen vorbei agieren. Und selbst Freds schwer zu ertragende Schönschwatzerei, die Mirko eher erheiterte als störte, war verzeihlich. Der Soll-Ist Vergleich von Freds großmündigen Ankündigungen waren genialer Stoff für abendfüllende Satireprogramme. Fred konnte ohne Erröten oder Anstieg der Atemfrequenz von 'betont präzisen Akzenten' sprechen, wenn er berichtete, wie eine Aktionsgruppe des Montags-Manifestes auf der Rückwand eines abgelegenen Schuppens ein verschüchtert kleines Plakätchen mit dem Text 'NIEDER MIT DEN WIRTSCHAFTS-POPULISTEN' auftackerte und sich danach wie ein Hühnerdieb schleunigst aus dem Staub machte. Generell erreichte jede Aktion des Montags-Manifestes maximal das Niveau eines harmlosen Lausbubenstreiches.

Das alles nervte, doch der wahre Grund für Mikros Absicht lag wo anders.

Freds elementarster Fehler war, dass er sich nicht nur als Anführer aufspielte, sondern darauf bestand, dass ihm dafür ein gerüttelt Maß an Wertschätzung gebühre. Er wurde nie müde, diese Wertschätzung mehr oder weniger offensichtlich einzufordern. Der ganze Montags-Disput war darauf ausgelegt, den Zuhörern die Möglichkeit zu bieten, Fred zu huldigen.

Mirko kannte Kerle, die Bezeichnung 'Anführer' verdienten. Leute, welche Ordnung durch setzten und die anderen klarmachten, wo ihre Positionen waren. Aufrechte Burschen, die Gewalt und Bestrafung als bewährte Mittel einsetzten, um eine Gruppe straff zu führen und auf Vordermann zu bringen.

Fred fehlten sämtliche Attribute, die einen Anführer auszeichneten. Fred schwor auf Kooperation und Konsens. Fred huldigte dem Intellekt und der Kraft des Wortes. Fred baute darauf, dass sich die Gruppe an die Regeln, seine Regeln, hielt und tadelte nachsichtig höchstens hie und da ein bisschen. Dass er sich so lange gehalten hatte und unantastbar schien, war nicht sein Verdienst. Es lag an den Weicheiern, die er um sich raffte. Vielleicht war das seine einzige herausragende Fähigkeit. Sein unheimliches Gespür für devote Versager. Zielgenau holte er sich Kopfnicker und Spontanklatscher ins Manifest und sorgte dafür, dass diejenigen mit Willen für Veränderungen klar in der Unterzahl blieben.

Mirko zuckte mit den Schultern: so machte man heute Demokratie.

Traf Fred auf Widerspruch und kam er mit seinen verschlagworteten Argumenten nicht weiter, mutierte er zu einem enervierenden Paragrafenreiter. Er nahm den Umweg über die 'bewährten Regeln und Umgangsformen des Montags-Manifestes', um die Person, die nicht in seinem Sinne performte, bloß zu stellen und brachte den Aufrührer dazu, die Klappe zu halten.

Fred mochte keine Widerrede. Widerrede war hemmend. Fred erwartete von den Disputanten Stellungsnahmen, die seine eigenen Aussagen befürwortend akzentuierten und ihnen ehrfürchtig applaudierten.

Ein Anführer, so Mirkos Überzeugung, hörte auf seine Leute, wog ab und entschied. Seine Leute nicht an zu hören zeugte von Dummheit, Ignoranz und herrischer Eingebildetheit. Es war Zeit, Fred zu Fall zu bringen. Er hatte es nicht verdient, diese oder irgendeine andere Gruppe zu führen. Er hielt die Wenigen, die zu Taten bereit waren vom Handeln ab. Er war der Bremsklotz, der das konspirative Potential der Gruppe hemmte.

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