Ein kleiner Hinweis noch vorab: Du kannst neugierig auf deine Träume sein, ohne ein Tagebuch zu führen. Es wird dir nur wesentlich leichter fallen.
Nimm dir einige Minuten Zeit und stell dir vor, wie, aufgrund deiner mangelnden Neugier an deinen Träumen und deiner Umgebung (Wach- und Traumwelt), dein Ziel, häufig und regelmäßig klarzuträumen, in weite Ferne rückt?
Ist diese Vorstellung schmerzhaft, hast du dein starkes Motiv.
Wenn nicht, dann grab etwas tiefer.
Was kannst du dir alles »abschminken«, wenn du diese Neugier auf deine Träume und Umgebung (Wach- und Traumwelt) nicht entwickelst? Welche tollen und fantastischen Sachen würdest du dann wohl nie bewusst im Traum erleben?
Nachdem du die schmerzhafte Seite erfahren hast, kommen wir abschließend noch zum positiven i-Tüpfelchen, dem Sahnehäubchen auf die Motivation.
Stell dir nun vor, du entwickelst diese Neugier auf deine Träume und Umgebung (Wach- und Traumwelt). Was für tolle und fantastische Dinge könntest du dann in Zukunft häufig und regelmäßig bewusst im Traum erleben?
Beim sogenannten »Ankern«, eine Technik aus dem NLP, wird ein gewünschter emotionaler Zustand mit einer Bewegung, Berührung, einem mentalen Bild oder Symbol oder einem Wort verbunden. Ist der Anker etabliert, so kann allein, beispielsweise mithilfe der Bewegung, der gewünschte Zustand wieder hergestellt werden.
Wie wäre es mit einem Anker für Neugier?
Schritt 1:Entscheide dich erst einmal für eine passende Bewegung, Berührung, ein Bild, ein Symbol oder ein Wort. OK. Ich helf dir ein wenig.
Bewegung/Berührung:Such dir einen Finger der linken Hand aus. Bring die Fingerspitze dieses Fingers und die Daumenspitze der gleichen Hand zusammen und übe, wenn sie sich berühren, einen gegenseitigen mittleren Druck aus. Die Druckstärke sollte eindeutig sein und du solltest sie dir für später merken.
Bild/Symbol:Stell dir ein großes gelbes Fragezeichen auf blauem Grund vor. Präge dir dieses Bild genau ein.
Wort:Sprich das Wort »Neugier« innerlich oder laut aus, in einem passenden Tonfall. Merk dir diesen und auch die Lautstärke für später.
Welche der drei Möglichkeiten du wählst, liegt bei dir. Hast du Probleme mit dem Visualisieren, so scheidet schon mal die Zweite aus. Die Erste hat für mich das meiste Potenzial, da du später noch weitere hilfreiche emotionale Zustände, beispielsweise »Gelassenheit«, »im Hier und Jetzt sein« oder »motiviert sein«, mithilfe der gleichen Vorgehensweise, an den anderen Fingerspitzen ankern kannst.
Schritt 2:Wenn du dich für deinen Neugier-Anker entschieden hast, dann erinnere dich an etwas, worauf du so richtig neugierig warst. Vielleicht gibt es auch gegenwärtig etwas, auf das du extrem neugierig bist. Vielleicht dein erster Klartraum, ein neues Spiel, was auch immer.
Du hast etwas gefunden. Sehr schön.
Schritt 3:Entspann dich, atme ein- bis zweimal tief ein und aus und schließ die Augen.
Denk nun an das Objekt (oder Subjekt) deiner Neugier.
Wenn du an dieses denkst, was siehst du? Lass dir Zeit. Was hörst du? Was spürst du?
Fühlst du das Gefühl der Neugier? Wo genau in deinem Körper fühlst du es am stärksten? Verdoppele dieses Gefühl. Dein Körper weiß, wie das geht.
Verdoppele das Gefühl der Neugier noch einmal ... und noch einmal, solange bis jede Zelle deines Körpers mit Neugier erfüllt ist und dann, kurz bevor du schier vor Neugier »platzt«, verbinde dieses Gefühl mit dem Anker (Bewegung, Berührung, Bild, Symbol oder Wort), für den du dich entschieden hast.
Schritt 4:Wiederhole Schritt 3 noch einige Male (5- bis 6-mal sollte ausreichend sein), heute oder über die nächsten Tage verteilt, bis der Anker etabliert ist. Du kannst dafür gerne ein anderes, vielleicht noch stärkeres Objekt deiner Neugier wählen. Der Anker muss jedoch immer derselbe sein. Dass dieser »sitzt« erkennst du daran, dass, wenn du ihn auslöst, du wieder diese Neugierde fühlst. Vielleicht nicht ganz so stark, wie in Schritt 3, jedoch sollte sie zweifelsfrei spürbar sein.
Was kannst du nun generell mit diesem Anker anfangen? Sicherlich gibt es viele Situationen in deinem Leben, in denen ein wenig mehr Neugier hilfreich wäre. Stehst du vor einer solchen, oder befindest dich mittendrin, dann lös deinen Neugier-Anker aus.
Auf deine Träume und deine Umgebung gemünzt, sieht das folgendermaßen aus.
Schritt 5:Du hast das Gefühl, dass dein Neugier-Anker etabliert ist.
Bewerte jetzt einmal, wie stark zurzeit dein Interesse an deinen Träumen ist, auf einer Skala von 0-10 (0 bedeutet keine Neugier ̶ 10, du »platzt« vor Neugierde).
Sehr schön.
Ist deine Neugier noch nicht bei 7 oder höher, dann schließ die Augen, denk einmal kurz an deine Träume (im Allgemeinen) und lös deinen Neugier-Anker aus. Atme danach einmal tief ein und aus und öffne wieder die Augen.
Gut gemacht. Wenn du jetzt an deine Träume denkst, wie hoch ist der Neugier-Wert?
Schritt 6:Sollte der Neugier-Wert für deine Träume nicht gestiegen sein, dann war der Anker nicht stark genug. In diesem Fall, wiederhole noch einige Male den 3. Schritt.
Ist er gestiegen, jedoch noch nicht bei 7 oder 8, dann wiederhole Schritt 5, bis dies der Fall ist.
Schritt 7:Wiederhole die Schritte 5 und 6, in Bezug auf die Neugier auf deine Umgebung, die Welt (Landschaft, Menschen, Tiere, Pflanzen, Dinge), die dich umgibt, jenseits deiner »Scheuklappen«. Was das Klarträumen betrifft, ist dies in meinen Augen der wichtigste Punkt.
Tipp:Selbst wenn die Neugier auf deine Umgebung letztlich bei 7 oder mehr liegt, tu Folgendes vor dem nächtlichen Einschlafen, vor dem Einschlafen bei einem Nickerchen und vor dem Wiedereinschlafen nach einer Schlafunterbrechung:
Schließ deine Augen, denk einmal kurz an die Welt, die dich umgibt, und lös deinen Neugier-Anker aus. Atme danach einmal tief ein und aus und schlaf (wieder) ein.
Damit gibst du der Neugier auf deine Traumwelt, kurz vor dem Träumen, einen gehörigen »Kick«.
Vielleicht möchtest du die Verstärkung deiner Neugier ja lieber direkt im Unterbewusstsein vollziehen. Eine Kombination mit der Ankertechnik ist natürlich auch möglich.
Mach es dir bequem und spann daraufhin einmal alle Muskeln deines Körpers für einige Sekunden an, lass los, schließ die Augen und mach drei tiefe Atemzüge.
Stell dir vor, du befindest dich auf der obersten Stufe einer wunderschönen Treppe, die du nun Schritt für Schritt langsam hinuntergehst. Stufe für Stufe entspannst du dich mehr und mehr und mehr und mehr.
Das Ende der Treppe ist gleichsam der Beginn eines kurzen Ganges, der wiederum an einer prachtvollen Tür endet. Es ist die Tür zu deinem Unterbewusstsein.
Du schreitest auf diese zu, öffnest sie langsam und erblickst einen riesigen Raum mit Dutzenden von Monitoren und riesigen Rechnern, die alle miteinander verbunden, vernetzt sind. Wie auch der kleine Bildschirm, der sich auf einem futuristischen Schreibtisch in der Mitte des Raumes befindet. Die Kommandozentrale.
Vor dem Schreibtisch befindet sich ein bequemer Stuhl, auf dem du jetzt Platz nimmst.
Dein Unterbewusstsein ist nun bereit deine Befehle anzunehmen. Dieses funktioniert überwiegend per Sprachsteuerung.
Du sagst laut: »Neugier-Steuerung«, und wie durch Zauberhand erscheint auf dem Tisch vor dir ein Mischpult mit vielen Reglern und Schaltern. Du kümmerst dich jedoch ausschließlich um den Regler mit der Überschrift »Neugier – Umgebung«.
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