Franz Werfel - Das Lied von Bernadette

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Franz Werfel erzählt in seinem Weltbestseller «Das Lied von Bernadette» die Geschichte des Bauernmädchens Bernadette Soubirous aus dem südfranzösischen Lourdes, das mehrere Marienerscheinungen hat. Die biografische Novelle ist spannend, sprachgewaltig und emotional. Werfel hatte auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht in Lourdes Aufnahme gefunden und sich danach entschlossen, in literarischer Form «das Lied von Bernadette zu singen».
Franz Viktor Werfel (1890 – 1945) war ein österreichischer Schriftsteller. Er ging aufgrund der nationalsozialistischen Herrschaft ins Exil und wurde 1941 US-amerikanischer Staatsbürger.

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Trotz der Aussicht auf die dreißig Sous – ein unerwartetes Himmelsgeschenk – wird es Soubirous immer dumpfer und schwerer ums Herz. Er spürt seinen Hunger als eine Art Übelkeit, die durch den Gestank der jammervollen Ladung hinter dem Kutschbock abscheulich verschärft wird. Die Fahrt geht vorbei am Besitztum des Herrn de Lafite, des sagenhaft reichen Mannes von Lourdes, der ebenso wie Soubirous als einfacher Müller begonnen hat, ehe er vom verwunschenen Glück zur schwindelnden Höhe emporgehoben wurde. Das ausgedehnte Grundstück liegt auf der sogenannten Chalet-Insel, die durch den Gave-Bogen und die Sehne des Savy-Bachs gebildet wird, der sich einige Schritte jenseits des Felsens Massabielle in den Fluss ergießt. Das Besitztum besteht aus dem Herrenhaus im Stil Heinrichs IV. mit vielen Türmchen und Erkerchen, aus dem Park, aus weiten Wiesenflächen und dem imposanten Sägewerk. In Lourdes wird diese Sägemühle mit Ehrfurcht »die Fabrik« genannt. Sie ist weitläufig gebaut, und ein prächtiger Staudamm sammelt die Kräfte des schmächtigen Mühlbachs zu ungeahnten Leistungen. Es gibt außerdem noch eine kleine, alte Mühle an diesem Bach. Soubirous kann sie jetzt von seinem Kutschbock sehen. Sie gehört Antoine Nicolau und seiner Mutter. Er beneidet diesen Nicolau hundertmal mehr als den ganzen Herrn de Lafite mitsamt seinem Schloss, seiner Fabrik und seinen Equipagen. Das Allzugroße flößt keinem Neid ein. Mit Nicolau aber kann er sich messen. Ist er vielleicht schlechter als Nicolau? Er ist vermutlich besser als Nicolau. Älter und erfahrener ist er sicher. Der unbegreifliche Himmel hat es eben so eingerichtet, dass die Besseren auf dem trockenen sitzen und die Schlechteren auf der Türschwelle der Savy-Mühle gelassen den Radschaufeln zuschauen dürfen, wie sie sich drehen und drehen. Soubirous versetzt dem Gaul einen Peitschenhieb über die knochige Kruppe, dass er einen Sprung macht und zu traben beginnt. Der Weg verliert sich im rostigen Heidegras. Die schönen Silberpappeln Herrn de Lafites liegen weit zurück. Die Chalet-Insel wird öde. Nur wilder Buchs und ein paar Haselnußstauden wachsen hier. Die beiden Striche von Erlengebüsch, die den Gave rechter Hand, den Savy-Bach linker Hand einsäumen, eilen aufeinander zu.

Am linken Ufer der beiden Wasserläufe erhebt sich die felsige Anhöhe der Montagne des Espélugues. Es ist ein unbedeutender, niedriger Rücken, dieser »Spelunkenberg« oder »Höhlenberg«. Wenn man sich vornehmer ausdrücken will, kann man ihn auch Berg der Grotten nennen. In sein Gefelse hat die Natur nämlich ein paar Grotten eingesprengt. Die größte unter ihnen hat Soubirous nun vor Augen, die Grotte Massabielle. Sie ist ein vielleicht zwanzig Schritt breites, zwölf Schritt tiefes Loch in der Kalkwand, einem Backofen nicht unähnlich. Nackt, feucht, angefüllt mit dem Geröll des Gave, dessen geringstes Hochwasser sie stets überschwemmt, bietet sie keinen erfreulichen Anblick. Zwischen dem Gerölle wächst ein wenig Farnkraut und Huflattich. Ein einziger magerer Dornstrauch klammert sich auf halber Höhe der Grotte etwa an den Felsen. Es ist eine wilde Rose, die einen ovalen oder spitzbogenförmigen Ausschnitt umarmt, eine schmale Pforte gleichsam, die in eine steinige Nebenkammer der Grotte führt. Man könnte fast meinen, diese Pforte oder dieses gotische Fenster sei in unbekannter Zeit von primitiver Menschenhand in den Fels gehauen worden. Die Höhle Massabielle ist nicht sehr beliebt beim Volke von Lourdes und bei den Bauern der Nachbardörfer im Tale Batsuguère. Die alten Weiber wissen von allerlei Schauer- und Geistergeschichten zu erzählen, die sich dort begeben haben. Wenn Fischer, Hirten, Holzsammlerinnen aus dem nahen Saillet-Wäldchen, vom Gewitter überrascht, in Massabielle Zuflucht suchen, so pflegen sie ein Kreuz zu schlagen.

François Soubirous ist kein altes Weib, sondern ein vom Leben geprüfter Mann, den Schauergeschichten nicht besonders schrecken. Auf der Landzunge zwischen Gave und Savy-Bach hat er sein Gefährt angehalten. Er klettert vom Bock und überlegt, wo und wie er seinen Auftrag am schnellsten erfüllen könne. Vielleicht wäre es gut, die Fuhre durch den seichten Bach zu lenken und den Spitalsunrat in der Grotte zu verbrennen, wo das Zeug schneller Feuer fängt als draußen in der Luft. Soubirous zögert. Der alte, morsche Wagen könnte durch die spitzen Steine im Bach Schaden nehmen.

François ist kein Mann der raschen Entscheidungen. Er kratzt sich den Kopf, als sein Ohr auf ein dumpfes Gegrunze aufmerksam wird, in das sich raue Laute mischen. Dort, das ist Leyrisse, der Schweinehirt. Er kommt ans Ufer gerannt, während sich seine schwarzen Säue in dem kleinen Morast zwischen Massabielle und dem Gemeindeforst wälzen. Auch Leyrisse ist ein von Gott geschlagener Mann. Soubirous verachtet ihn nicht wenig. Denn erstens ist Leyrisse ein Kretin, zweitens hat er einen Wolfsrachen, bellt und heult daher, wenn er redet, und drittens hütet er die Schweine der ganzen Gegend, was der gelernte Müller Soubirous für ungefähr die niedrigste Profession auf Erden hält. Leyrisse ist ein kleiner, stämmiger Bursche mit einem allzu großen Rotkopf auf dem Blähhals. Seine Gestalt ist von Kopf bis Fuß in Felle gewickelt. Er gleicht einem fest verschnürten Paket. (Schuldirektor Clarens meint, der Urmensch der Pyrenäen müsse ausgesehen haben wie Leyrisse.) Erregte Zeichen macht er zu Soubirous hin. Der Sauhirt ist immer erregt, wie all jene Unglücklichen, die sich durch eine Sprachstörung nur schwer verständlich machen können. Der Müller winkt ihn zu sich. Leyrisse durchwatet den Bach mit großen Schritten, als sei kein Wasser darin. Sein zottiger Hund folgt ihm, nicht minder erregt als der Herr.

»He, Leyrisse«, ruft Soubirous dem Hirten zu. »Willst du mir helfen?«

Leyrisse ist ein gutmütiges Wesen, dessen größter Ehrgeiz darin besteht, wo es nur kann, seine Brauchbarkeit und Lebenstüchtigkeit zu beweisen. Mit starken Armen hebt er die Kisten vom Wagen und trägt sie, wie Soubirous befiehlt, zur äußersten Spitze der Landzunge, wo er ihren Inhalt auf den Boden stürzt. Es erhebt sich eine übelriechende Pyramide aus blutiger Watte, eitrigen Verbandwickeln, schmutzigen Leinwandfetzen. Der Müller, an die reinlichste Arbeit gewöhnt und leicht von Ekel heimgesucht, zündet sich eine Pfeife an, um ein besseres Arom in die Nase zu bekommen. Er bildet sich ein, unter dem Unrat unaussprechliche Dinge erkannt zu haben, einen abgeschnittenen menschlichen Finger zum Beispiel. Rasch wirft er Leyrisse sein Päckchen mit den Schwefelhölzern zu, damit er den Haufen in Brand setze. Es ist schrecklich kalt geworden. Windstille herrscht. Der leicht entzündliche Graus lodert sofort auf. Hirt und Hund freuen sich, umtanzen das seltsame Opfer, dessen Qualm, vom Himmel günstig angenommen, kerzengerade emporsteigt.

Soubirous hat sich auf einen Stein niedergelassen, schweigt, sieht zu. Nach einer Weile setzt sich der gute Sauhirt an seine Seite. Er zieht ein Schwarzbrot aus dem Proviantbeutel und ein Stück Speck. Er schneidet von beiden zwei gleiche Portionen ab. Mit belfernder Liebenswürdigkeit bietet er Soubirous seinen Teil an. Dieser greift mit Heißhunger nach der würzigen Speise, der ersten dieses Tages. Schnell aber beherrscht er sich und beginnt langsam nachdenklich zu kauen, wie es sich für einen ehrsamen Mühlenbesitzer ziemt, der so hoch über dem Schweinehüter und Dorfkretin steht. Die Augen starr aufs Feuer gerichtet, das seine Nahrung blitzschnell verzehrt, murmelt er:

»Wenn man nur eine Schaufel hätte hier ...«

Kaum hört der dienstwillige Leyrisse das Wort Schaufel, als er schon aufspringt, durch das Bachwasser läuft, als wäre es keins, und aus der Grotte zwei Spaten herüberbringt. Arbeiter, die gegen die Hochfluten des Gave eine Mauer aufführten, mögen sie dort gelassen haben. Inzwischen hat das Feuer jene gräulichen Reste fleischlicher Qualen zu Asche gebrannt. Es kostet die beiden Männer nicht viel Mühe, den Aschenhaufen und was sonst vom verkohlten Zunder übrigbleibt, in den Gave zu schaufeln, der auch diese Gabe mit seinem cholerischen Temperament zum Flusse Adour und durch ihn in den Ozean führt.

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