Annemarie Singer - Kopfstand

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Johanna steht mit beiden Beinen in einem sehr geordneten Leben. Sie hat einen Mann, ein schönes Haus, zwei wohl geratene Kinder und einen gut bezahlten Job. Alles da, alles sicher, alles gut.
Und dann wird alles anders. Ihre Mutter stirbt und damit auch die gute Tochter.
Johanna kann selbst kaum fassen, was sie alles tut und treibt. Mit einer unglaublichen Zielstrebigkeit fährt sie mit einem Bulldozer durch ihr Leben und walzt alles nieder, was nicht niet- und nagelfest ist. Sie trennt sich von allem, das ihr vertraut ist und das ihrem Leben Stabilität gibt.
Das alte Leben gibt es nicht mehr und ein neues hat noch nicht begonnen.
In dieser Schwellenzeit versucht sie herauszufinden, wer denn eigentlich Johanna ist. Sie möchte die Zusammenhänge zwischen gestern und morgen verstehen. Wo kommt sie her und wo will sie hin? Und irgendwo dazwischen ist Jetzt. Und da erlebt sie die verrücktesten Geschichten. Hinzu kommt, dass ihre tote Mutter dabei immer noch gerne ein Wörtchen mitreden möchte.

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Mutter - Erkenntnis

Nie hätte ich gedacht, dass sie unglücklich sein könnte oder sich ein anderes Leben wünschte. Sie strahlte so viel Freundlichkeit aus. Sie hatte einen fürsorglichen Ehemann, zwei gescheite, gesunde Kinder, eine gut bezahlte Arbeit, ein schönes Haus, alle mochten sie. Und allem voran, sie brachte Abwechslung in mein Leben. Sie kam oft sonntags zum Kaffee oder sie und ihr Mann holten mich ab und wir gingen zum Essen aus oder saßen in ihrem wilden Garten am Teich. Sie hatte ein perfektes Leben und hätte sie mir etwas anderes erzählt, ich hätte es nicht verstanden und das wusste sie. Nach all den Schmerzen, die ich in meinem Leben hatte überstehen müssen, wollte ich nur Frieden und meine kleinen Freuden des Lebens genießen. Sie machte einen Großteil davon aus. Es schmerzt mich im Nachhinein zu erkennen, dass mir nicht bewusst war, welchen Preis sie dafür bezahlte. Und doch muss jeder seinen eigenen Weg finden und die Verantwortung für das, was man tut und lässt, liegt immer in einem selbst.

Johanna - Rückschau

Durch das Eintauchen in meine Erinnerungen, erwachten längst vergessen geglaubte Ereignisse zum Leben. Scheinbar vollkommen banale Kleinigkeiten wurden plötzlich zum Symbol für einen ganzen Lebensabschnitt. Es ist schon einige Jahre her und wir hatten zu einem Osterbrunch Gäste eingeladen. Ich hatte gekocht und gebacken, so dass der Tisch prall gefüllt war mit tollen Leckereien. Die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings waren schon zu spüren und es hätte ein schöner Tag sein können. Eines meiner Kinder hatte etwas getan oder gesagt, das seinem Stiefvater nicht passte. Es kann nichts furchtbar Schlimmes gewesen sein, sonst würde ich mich daran erinnern. Aber er hat den ganzen Tag ein beleidigtes Gesicht aufgesetzt. Wenn er etwas sagte, dann nur, um einen blöden Spruch oder etwas Beleidigendes loszuwerden. So lange er sich so benahm, wenn wir alleine waren, konnte ich es verdrängen, mich ablenken oder weggehen. Doch im Beisein der Gäste wurde es wahr, ich sah es in und durch deren Augen. Ich war unglücklich und versteckte mich in der Abstellkammer zum Heulen.

Oder eine andere Situation: Ich unterhielt mich über den Gartenzaun mit einem Nachbarn. Er erzählte mir von seinem Wunsch, eine Frau zu finden und wir spannen Ideen, was für Möglichkeiten es denn gäbe, jemanden kennen zu lernen. Da kam mein Mann dazu, sagte „Hallo“ zum Nachbarn, nahm meine Hand, machte noch einen kleinen Scherz und zog mich dann mit sich ins Haus. Es war nicht die einzige Situation, in der er meine Gespräche auf diese oder ähnliche Weise beendete.

Ich bin immer noch traurig, wenn ich daran zurück denke, weil das Leben so nicht sein sollte. Wie viele Abendessen im Familienkreis habe ich erlebt, die nach dem folgenden Schema abliefen: ich koche, wir setzen uns an den Tisch, eins der Kinder benimmt sich nicht seinen Vorstellungen entsprechend oder sagt etwas, das er für falsch hält, und er reagiert lautstark, als würde man ihn persönlich beleidigen, obwohl es überhaupt nicht um ihn geht. Im besten Fall beenden wir das Essen unter drückendem Schweigen oder er verschwindet hinter der knallenden Tür in seinem Büro.

Wie bricht man aus solchen Mustern aus? Ich konnte mich dessen nicht erwehren und wusste beim besten Willen nicht, wie ich das ändern sollte. Es gab nur Aushalten für mich. An eine Trennung habe ich damals nie gedacht. Es wurde zum Alltag, dass er jederzeit explodieren konnte. Ich hatte jede Menge Erklärungen für seine Ausbrüche. Sein Leben war nicht einfach. Er war freischaffend tätig und hatte ständig Sorgen, genügend Aufträge zu bekommen. Die Beziehung zu seiner Familie, also seinem Elternhaus, war schwierig und belastend. Er war voller Schmerz. Und ich war in gewisser Weise abhängig von ihm. Ich hatte mich vollkommen auf meine Rolle als Ehefrau und Mutter eingelassen. Sie war mein Leben, meine Anerkennung, meine Identität. Was würde von mir übrig bleiben, wenn ich sie nicht mehr hätte?

Während der Trennungsphase hatte er mich oft nach dem „Warum“ gefragt. Er wollte Gründe von mir hören, weshalb ich nicht mehr mit ihm leben wollte. Er meinte, er hätte mir doch nie etwas Böses getan. Er hätte mich nie geschlagen, mich nie betrogen, wir hätten genug Geld und uns gehe es doch gut. Wie sollte ich ihm nur meinen Wunsch nach einem erfüllten, glücklichen Leben erklären, wenn ich doch selber gar nicht wusste, was ein solches ausmacht. Meine Tochter sagte mir, ich hätte eine „Midlife-Crisis“. Ja, die hatte ich. Ich habe in der Mitte meines Lebens Bilanz gezogen und festgestellt, dass es nur noch aus Grautönen bestand, dass sich alles in mir nach Leben sehnt, nach Singen, Tanzen und Leichtigkeit. Kennt ihr diese Sehnsucht, dieses Ziehen im Herzen?

Die Auszeit, die mein Mann uns gewährte, fand im März statt. Nachdem danach feststand, dass wir uns trennen würden, musste noch eine weitere Entscheidung gefällt werden. Wir hatten im letzten Jahr für Mitte April eine relativ teure Urlaubsreise gebucht und jetzt war die Frage, was damit passierte. Sollten wir zusammen fahren und das Ganze als Abschiedsreise zelebrieren? Ganz absagen? Zu guter Letzt und relativ kurzfristig habe ich mich entschlossen, alleine zu fahren.

Johanna - unbeschwerte Reise

Es war eine unglaublich schöne Rundreise durch Israel. Ich genoss es, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen, zu essen, wann und wie ich wollte, so weit und so schnell oder langsam zu laufen, wie ich Lust hatte, zu sprechen, wenn es mir danach war - es fand sich immer jemand für ein Gespräch, wenn ich wollte - und zu schweigen, wenn ich nichts zu sagen hatte. Es machte mir Freude die biblischen Orte zu besuchen und die Geschichte sowohl von ihrer historischen als auch der mystischen Seite zu erleben. Stundenlange philosophische Betrachtungen über Bibelzitate und Sichtweisen von Glauben und Religion.

Nach einem erfüllten Tag saß ich abends noch irgendwo alleine und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Immer mit diesem Hochgefühl der plötzlichen Freiheit. Ich weiß, dass Freiheit im eigenen Kopf anfängt und aufhört und ich noch viel an mir arbeiten muss. Es wäre ein Trugschluss, zu glauben, ich hätte schon irgendetwas von dem, das die Schieflage in meinem Leben verursachte, geklärt, nur weil ich mich gerade so gut fühlte. In dieser zu Hause so anstrengenden Zeit, war es einfach erholsam, mich von neuen Eindrücken und fremden Landschaften ablenken zu lassen. Raus aus der Waschmaschine in meinem Kopf, die seit Monaten auf Schleudergang gestellt war. Raus aus meinen Gedanken, die sich Tag und Nacht gebetsmühlenartig wiederholten. Ich machte ganz einfach Urlaub.

Das I-Tüpfelchen am Ende meiner herrlichen Reise war eine wundervolle Begegnung mit einem tollen Mann. Ich saß am Flughafen und mein Flug wurde zum Boarding aufgerufen. Ich hatte keine Lust, in der Schlange zu stehen und deshalb blieb ich noch sitzen und beobachtete die Menschen, wie sie alle ihre Bordkarten vorzeigten und durch die Türe hinter der Kontrolle verschwanden. Dabei fiel mir der große dunkelhäutige Mann auf. Sehr sympathisch, gut aussehend mit freundlichen Augen. Was soll ich lange herum reden, er saß im Flugzeug neben mir. Wir hatten eine Dreierreihe für uns zu zweit. Carlos war auf dem Heimflug nach Brasilien und hatte geschäftlich in Tel Aviv zu tun gehabt. Er erzählte mir, dass er die Geschäftsreise auch noch genutzt hatte, um sich von einem alten Freund zu verabschieden, der sehr krank war und im Sterben lag. Kein Smalltalk zwischen zwei Menschen, die sich gerade im Flugzeug zum ersten Mal gesehen haben. Es fühlte sich eher an, wie zwei Menschen, die sich schon sehr lange kannten. Wir brauchten nicht viele Worte und sprachen auch nur kurz über unsere jeweiligen aktuellen Lebensumstände. Es war nicht wichtig. Wir hörten über einen Kopfhörer mit jeweils einem Stöpsel im Ohr zusammen Musik und hatten furchtbar viel Spaß bei dem Versuch, Entspannungsübungen zu machen. Er fragte mich: „Was hast du noch vor in deinem Leben? Was sind die Dinge, die du noch ausprobieren oder sehen möchtest?“. Er schrieb mir seine Email-Adresse in das Buch, das ich gerade las. Zum Abschied hielten wir uns lange in den Armen und dann habe ich nie wieder etwas von ihm gehört. Es war eine intensive und sehr berührende Begegnung, an die ich immer noch gerne zurück denke.

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