Gefressen und für gut befunden
Katzen artgerecht ernähren
Inklusive Rezepte zum Selberkochen
Maximilian Geisler
Annemarie Vogel
I. Vorwort
Katzen sind wundervolle Wesen. Sie zeichnen sich einerseits durch Abenteuerlust, Wildheit sowie Entdeckergeist aus und können anderseits sehr verschmust sein. Zwei scheinbar gegensätzliche Wesenszüge, denen wir gerecht werden müssen.
Katzen sind aber auch Gourmets. Wer für seine Katze kocht, kann sein Tier noch besser kennenlernen als bisher. Wir können auf den Charakter „unseres“ Tieres eingehen und die Liebesbeziehung stärken.
An dieser Stelle kommt das Buch „Gefressen und für gut befunden – Katzen artgerecht ernähren“ ins Spiel.
Im ersten Teil des Buches informieren wir Sie über die Grundlagen der artgerechten Katzenernährung. Im zweiten Teil gehen wir auf die Selbstversorgung der Katze ein und geben Ihnen Hinweise und nützliche Tipps. Anschließend folgen 16 erprobte Rezepte, mit denen Sie Ihre Lieblinge bekochen können.
Wir wollen Ihnen – als stolzen Katzenbesitzern – eine Idee geben, was Ihr Liebling benötigt. Und vielleicht haben Sie nach der Lektüre Lust, ihn mit den aufgeführten Rezepten einmal persönlich zu bekochen. Jedes dieser Rezepte ist von unserem Kater Phil getestet – und für gut befunden. Wir hoffen, Ihre Katze genießt diese ebenfalls.
II. Grundsätze artgerechter Katzenernährung –
Das brauchen Katze und Kater.
Unser kleiner Tiger kann selbstverständlich nicht das gleiche zu sich nehmen, wie wir Menschen. Das liegt daran, dass Katzen Raubtiere sind und sich dementsprechend karnivor (fleischfressend) ernähren. Die Ernährung unserer Lieblinge sollte in der Regel auf Fleisch basieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Katze überhaupt keine Pflanzen fressen. Im Gegenteil, sie müssen sogar.
Die Nahrungsbestandteile setzen sich optimaler Weise aus 40% Proteinen (Eiweißen), 25% Fett und 35% Kohlenhydraten (Saccharinen) zusammen.
Wiederspricht das nicht der Aussage, Katzen seien Fleischfresser? – Nein.
Um diese Zusammensetzung zu verstehen, müssen wir uns in Erinnerung rufen, dass die Katze ein Beutegreifer ist. Sie vertilgt ihre Beute wortwörtlich „mit Haut und Haaren“ – zumindest in freier Wildbahn. Das bedeutet, sie nimmt auch den Magen- und Darminhalt des Beutetiers auf und diese ernähren sich meist vegetarisch. Das macht natürlich nur einen kleinen Teil aus und dementsprechend niedrig, fällt auch der Bedarf der Katze an Kohlenhydraten aus.
Katzen benötigen ausreichend Flüssigkeit. In ihrem natürlichen Lebensraum nehmen sie diese größtenteils über Beutetiere auf. Der verbleibende Bedarf wird über sonstige Wasserquellen gedeckt.
Es kann sein, dass unser tierischer Mitbewohner zur Verfügung gestelltes Wasser nicht anrührt.
Folgende Tipps lösen gegebenenfalls das Problem:
Katzen trinken ungern direkt neben ihrem Fressplatz. Platzieren Sie den Wassernapf vorerst an einer entfernten Stelle.
Möglicherweise verschmäht Ihr Liebling das Wasser aufgrund von Chemikalien. Diese werden in bestimmten Regionen zum Leitungs- und Trinkwasser hinzugegeben. Sehen Sie sich nach einer alternativen Wasserquelle um. (Tatsächlich kann es vorkommen, dass Freigänger dabei beobachtet werden können wie sie aus vermeintlich schmutzigen Pfützen trinken, während er zu Hause das saubere Wasser nicht anrührt.)
Manche Katzen trinken lieber fließendes oder tropfendes Wasser. Im Handel können ver-schiedene Trinkbrunnen speziell für Vierbeiner erworben werden. Vielleicht werden Sie fündig und bringen Ihr Tier so zum Trinken.
Neben den benötigten Makronährstoffen (Proteine, Fette und Kohlenhydrate) benötigen Katzen außerdem Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spuren-elemente, etc.). Diese werden im Verhältnis zu den Makronähstoffen nur in sehr geringer Menge benötigt, gehören jedoch zu einer bedarfsgerechten Fütterung. Mikronährstoffe sind an allen Vorgängen des Organismus beteiligt und tragen unter anderem zu einem gesunden Immunsystem bei.
Aufgrund dessen dürfen sie bei der Fütterung nicht vergessen werden, auch nicht wenn die Katze durch Rohfütterung oder eigenes Futter ernährt wird.
Katzen benötigen zahlreiche Vitamine, ebenso verschiedene Mineralien – besonders Kalzium, Phos-phor, Magnesium, Natrium und Kalium – sowie die Aminosäure Taurin.
Taurinmuss an dieser Stelle extra erwähnt werden, da es jede Hauskatze zwingend benötigt. Taurin wird meist mit gesundheitsgefährdenden Energiegetränken assoziiert. Die Arminosäure hat jedoch wichtige Auf-gaben. Viele Lebewesen synthetisieren Taurin mithilfe ihrer Leber eigenständig. Katzen können nur die Hälfte ihres Bedarfs herstellen, die andere Hälfte muss über die Nahrung zugeführt werde. Ein Taurinmangel hat schwere Folgen. Er kann beispielsweise zu einer irreversiblen Netzhauterkrankung führen.
Ein Mikronährstoffmangel ist problematisch, da dieser häufig erst erkannt wird, wenn bereits erste Symptome auftreten und der Mangel sichtbar wird.
Da die benötigten Mengen schwer einschätzbar und von Tier zu Tier verschieden sind, ist es ratsam, einen Experten zu konsultieren. Der Tierarzt bietet sich als verlässlicher Ratgeber an, was die Katzengesundheit betrifft und sollte unbedingt aufgesucht werden, bevor der eigene Liebling komplett selbst ernährt wird.
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