Carmen Sommer - Neuanfang im Schmuckkästchen

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Sanna hat endlich eine neue Aufgabe gefunden. Sie übernimmt einen kleinen Blumenladen. Aber an diesem Blumenladen ist etwas besonders. Er enthält eine Leseecke. In Sannas Laden sollen sich auch Kunden unterhalten, wohlfühlen und nicht nur Blumen kaufen.

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Carmen Sommer

Neuanfang im Schmuckkästchen

David

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Inhaltsverzeichnis Titel Carmen Sommer Neuanfang im Schmuckkästchen David - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Carmen Sommer Neuanfang im Schmuckkästchen David Dieses ebook wurde erstellt bei

Ein Neuanfang im Schmuckkästchen

Neue Freunde

David

Das Schmuckkästchen

Neue Liebe?

Sannas Weihnachtsfest

Der Liebesbrief.

Die Familie von Mats.

Die Silvesterparty von Doreen und Sascha.

Die Hochzeit.

Abschied von David.

Die Fremde.

Die Überraschung.

Verwirrende Gefühle.

Die Aussprache.

Impressum neobooks

Ein Neuanfang im Schmuckkästchen

Heute war wieder einmal einer der grauen, trüben Tage.

Der Nebel schlich langsam, in dicken Schwaden, über die Felder, die man nur schemenhaft erkennen konnte. Von der Landschaft war sonst nichts zu sehen.

Hier sollte sie sich wohlfühlen? In dieser kalten, unwirklichen, einsamen Gegend?

Klar, sie wollte neu anfangen. Allem entfliehen. Aber wenn sie aus dem Fenster schaute und sah, wie trostlos ihre neue Heimat vor ihr lag, zweifelte sie, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. War es ein Fehler, diesen Job anzunehmen?

Neugierig war sie schon auf diesen kleinen Ort und den Laden, den sie übernehmen wollte. Sie hatte sich sofort in den kleinen Laden auf den Bildern verliebt, die ihr die Vermieter und Besitzer zugeschickt hatten. Deshalb nahm sie das Angebot auch sofort an. Die Miete für den Laden und die kleine Wohnung, die man ihr anbot, war erschwinglich.

Eigentlich sollte sie sich freuen. Endlich fing ihr neues Leben an. Ihre Eltern ermunterten sie auch dazu. Sie konnte von vorne beginnen.

Der Zug lief im kleinen Bahnhof ein. Der Nebel hatte sich gelichtet. Die Sonne kam hervor und hüllte den kleinen romantischen Bahnhof in gleißendes Licht.

Sie stieg langsam aus und sah sich um. Das musste das Ehepaar sein, dass sie abholen wollte.

Die Beiden kamen freudestrahlend auf sie zu.

„Herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr, sie endlich kennenzulernen.“

Das Ehepaar umarmte sie. Die Begrüßung war wirklich sehr herzlich.

„Ich freue mich auch und bin schon sehr gespannt, auf den kleinen Laden.“

„Wir fragen uns nur, warum sie in diesem kleinen Ort leben wollen. Da draußen wartet die große, weite Welt auf sie.“, schaute Herr Becks sie fragend an.

„Ich hatte genug von dieser hektischen Welt.“, entgegnete sie nur kurz.

„Na, dann kommen sie mal mit.“

Johanna Becks nahm sie am Arm und führte sie zu ihrem kleinen Wagen.

Die Fahrt war kurz. Die Landschaft zeigte sich jetzt, ohne Nebel und im hellen Sonnenlicht, von

ihrer schönsten Seite. Die Straße war mit großen, grünen Bäumen gesäumt. Gelbe Stoppelfelder verströmten den Duft von gemähtem Korn. Die Wiesen dazwischen leuchteten in saftigem Grün.

Man konnte schon den Ort sehen. Sanna atmete die frische Luft tief ein. Plötzlich war sie sich sicher, dass dies die richtige Entscheidung war.

Sie fuhren durch die Straßen, bis sie vor einem kleinen, wunderschönen Laden hielten. Der Ort kam ihr doch größer vor, als sie dachte. Denn der Laden lag in einer kleinen Fußgängerpassage, in der ein paar Menschen unterwegs waren.

Vor dem Geschäft stand eine kleine einladende Bank. Daneben stand ein wunderschöner Kastanienbaum und spendete Schatten.

Der Laden war blau gestrichen und in dem kleinen Schaufenster standen bunte Kübel mit frischen Blumen in vielen verschiedenen Farben.

„Das ist jetzt ihr Laden.“, lächelte Ed.

Er öffnete die Tür und der Duft der Blumen strömte ihnen entgegen.

Sanna schaute sich um. Überall standen kleine Kunstgegenstände auf den Regalen, zwischen den Pflanzen und Blumenkübel. In einer Ecke standen sogar drei kleine Tische mit Stühlen, auf denen man sich ausruhen und die Blumenpracht bestaunen konnte.

„Der Laden ist wunderschön.“, staunte Sanna.

„Hier saßen so manche unserer Kunden, bevor sie sich für einen Blumenstrauß entschieden.“, zeigte Johanna auf die Sitzgruppe.

„Das ist schön. Eine gute Idee. Vielleicht kann ich ihnen noch einen Kaffee oder sonst irgendwas anbieten. Ich werde mir was überlegen.“

Sanna hatte da schon so eine Idee.

„Die Wohnung liegt gleich nebenan.“

Johanna ging voran und zeigte ihr alles.

„Wow. Die Wohnung ist ja wunderschön. Sie haben hier nicht gewohnt?“, wollte Sanna wissen.

„Nein. Sie gehörte unserem Sohn. Doch er musste beruflich ins Ausland. Wird wohl auch nie mehr zurückkommen.“, berichtete Johanna.

„Er besucht uns natürlich, so oft er kann. Aber hier leben will er nicht.“, berichtete Ed.

„Mittlerweile lebt er mit seiner Lebensgefährtin zusammen. Also stehen die Chancen noch schlechter,

dass er wieder zurückkommt. Sie möchte hier nicht leben.“, erzählte Johann weiter.

„Sie ist sehr modern eingerichtet. Das hätte ich nicht gedacht. Es fehlt an nichts.“

Sanna war überrascht. Die Wohnung war geschmackvoll eingerichtet. Vom Wohnzimmer ging eine Tür zur Terrasse und in den Garten. Der hatte es Sanna sofort angetan. Es blühten hunderte Blumen in vielen Farben. Einige Sträucher waren ebenfalls in voller Blüte. Der Garten war klein, aber ein Paradies.

„Ich bin überwältigt. Wer von ihnen hat einen solch guten Geschmack?“, wollte sie wissen.

„Es war unser Sohn. Er hat die Wohnung eingerichtet und den Garten angelegt. Dann kam der Auftrag der Firma, in der er arbeitet und er musste das alles hinter sich lassen. Am Anfang fiel es ihm nicht leicht, aber mittlerweile gefällt es ihm dort, wo er jetzt lebt gut und er möchte nicht mehr zurück.“

Ed war nicht begeistert, als er darüber berichtete.

„Schade, dass es ihm hier nicht mehr gefällt. Es ist wunderschön hier. Einfach alles. Der Laden, die Wohnung, die Umgebung, der Ort. Obwohl ich noch nicht alles gesehen habe, fühle ich mich schon wohl. Es war gut, wie ich mich entschieden habe.“, lächelte sie die beiden an.

„Wir sind froh, dass sie hier sind. Unser Geschäft übernehmen und der Wohnung endlich wieder Leben einhauchen.“, freute sich Johanna.

„Ja, sie stand lange genug leer.“, nickte Ed.

„Wir haben alles ganz besonders gut geputzt.“

„Das war doch nicht nötig. Ich hätte es doch machen können. Aber danke.“

„Ich hole mal ihr Gepäck. Ist das eigentlich alles, oder kommt noch etwas nach?“, staunte Ed, über die wenigen Koffer.

„Das ist alles. Ich musste und wollte einiges zurücklassen. Und das war gut so.“, schaute Sanna etwas traurig.

„Es sind wohl keine schönen Erinnerungen?“, streichelte Johanna ihr über den Rücken.

„Nein, das sind sie nicht.“, gab Sanna kurz zur Antwort.

Ed und Johanna wollten sie nicht weiter bedrängen.

„Wir werden sie jetzt mal alleine lassen, bis sie sich eingerichtet haben. Morgen zeigen und erklären wir ihnen alles weitere. Sind sie einverstanden?“

„Aber ja, nochmal danke.“

Sanna schaute sich erneut in der Wohnung um. Geschmack hatte er, dass musste man ihm lassen. Vieles musste sie nicht verändern. Ein paar Sachen

wollte sie umstellen. Aber alles in allem konnte sie alles so lassen. Die Wohnung gefiel ihr. Wahrscheinlich hätte sie sie sogar so ähnlich eingerichtet. Gerne hätte sie den Menschen kennengelernt, der einen solch guten Geschmack hat.

Sie räumte ihre Sachen ein und stellte noch ein paar Gegenstände um.

Als sie im Wohnzimmer einige Schubladen füllte, fiel ihr ein Bild in die Hände. Darauf war ein junger Mann mit einer bildhübschen Frau zu sehen. Sollte das der Sohn der Fam. Becks sein? Sie hatten das Bild anscheinend übersehen. Sie wollte es ihnen morgen übergeben.

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