Carmen Sommer
Lillys kleine Backstube
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Inhaltsverzeichnis
Titel Carmen Sommer Lillys kleine Backstube Dieses ebook wurde erstellt bei
Lilly‘s kleine Backstube
Der Fremde
Das romantische Picknick am Strand.
Paul zog weiter
Liams Ankunft.
1. Weihnachten mit Liam.
Lilly und Max.
Die Hochzeit von Saskia und Alesander.
Pauls Kampf um Liam.
Die Hochzeit von Lilly und Max.
Wer ist Samantha.
Impressum neobooks
„Guten Morgen, Lilly. Ist heute nicht ein herrlicher Tag?“
„Guten Morgen, Richard. Ja, er ist wunderschön. Da macht mir das Arbeiten noch mehr Spaß.“, lächelte sie ihn an.
„Du solltest nicht zu viel arbeiten, schon gar nicht bei diesem Wetter.“, winkte Richard ihr zu.
Lilly öffnete gerade ihr kleines Cafe. Sie stellte ein paar Tische und Stühle auf die kleine Terrasse. Auf jeden Tisch stellte sie ein kleines von ihr arrangiertes Blumengesteck. Dann ging sie in die Backstube, die sich an das Cafe anschloss und machte noch die Torten fertig, die sie am Tag zuvor vorbereitet hatte. Lilly hatte immer eine große Auswahl an Torten und anderen Kuchen. Die Bewohner des kleinen Ortes liebten ihre Kuchen. Lilly hatte sich vor drei Jahren selbstständig gemacht und es bisher nicht bereut. Sie konnte gut davon leben, mehr wollte sie nicht.
Es war die richtige Entscheidung, hierher zu kommen, in den Ort, in dem sie ihre Kindheit verbrachte, bis dann, eines Tages ihr Vater ein Jobangebot in einer anderen Stadt bekam und sie mit ihren Eltern wegziehen musste. Lilly musste all ihre Freunde zurücklassen. Sie hatte sich nie in dieser anderen Stadt wohlgefühlt. Nach dem Abitur verließ sie diese Stadt und studierte ganz in der Nähe ihres jetzigen Wohnsitzes. Dies war ihr Heimatort und ist es bis heute geblieben. Sie liebte diesen herrlichen Ort. Von ihrem Cafe sah man auf das Meer hinaus. Man sah die kleinen Segelschiffe und Fischerboote, die auf den Wellen tanzten. Es war ein herrlicher Anblick. Nie wieder würde sie hier wegziehen, dass stand für Lilly fest.
Sie stellte ihre leckeren selbstgebackenen Kunstwerke in die Vitrine. Alle sahen zum Anbeißen aus.
Es war fast Mittag, als Lilly fertig war.
„Hey, Lilly. Wie geht es dir?“
„Hallo, Martha. Gut. Kann ich dir helfen?“
„Aber ja. Ich bekomme heute Nachmittag Besuch. Was kannst du mir von deinen leckeren Kuchen empfehlen? Meine Freundinnen kommen zum Kaffee.“
„Schön, Martha. Wie viel Personen sind es denn?“
„Mit mir sieben. Es soll schon jeder zwei Stücke bekommen, wenn er möchte.“
„Gut. Dann stell ich dir was zusammen. Ich denke, da ist für jeden etwas dabei. Einverstanden?“
„Super. Auf jeden Fall musst du mir von dieser Torte zwei Stücke dabei machen. Die sieht köstlich aus.“
„Gerne.“
Lilly stellte die Tortenstücke in einen hübschen Karton, damit Martha sie gut transportieren konnte. Sie wohnte nicht weit entfernt. Martha bedankte sich und verließ das Cafe.
Nach und nach kamen Gäste, die auf der Terrasse und auch im Cafe platz nahmen. Lilly hatte alle Hände voll zu tun, um die Gäste
rechtzeitig zu bedienen. Sie überlegte, ob sie nicht eine Bedienung einstellen sollte, damit alle noch schneller ihren Kaffee und Kuchen
bekamen. Es gab ein paar junge Mädchen im Ort, die wollte sie fragen, ob sie Lust hätten, bei ihr auszuhelfen.
Als sie abkassierte bedankten sich die Gäste bei ihr für ihre leckeren Kuchen. Auch Fremde, die zum ersten mal ihr Cafe besuchten, wollten auf jeden Fall wieder vorbei schauen.
Das freute Lilly sehr.
Am späten Nachmittag, als die letzten Gäste gegangen waren und Lilly aufgeräumt und ihre wenigen restlichen Kuchenstücke in die Kühlung gestellt hatte, setzte sie sich mit einer Tasse Kaffee auf die Terrasse und schaute auf das Meer hinaus.
Aus dem kleinen Lokal, in der Nähe, drang leise Musik an ihr Ohr. Lilly schloss die Augen und träumte. War es nicht schön, das Leben. Vor allem, wenn man hier, an diesem herrlichen Ort sein durfte.
„Das scheint ja ein sehr schöner Traum zu sein.“
„Bitte?“
Lilly öffnete die Augen und sah genau in das Gesicht eines Fremden, der über sie gebeugt stand.
„Sie haben mich nicht kommen hören?“
„Nein. Was tun sie hier. Mein Cafe ist schon lange geschlossen.“
„Oh, dass ist ihr Cafe. Hübsch. Sehr hübsch. Aber ich wollte nichts aus ihrem Cafe. Ich wollte nur wissen, ob es ihnen gut geht.“
„Mir geht es gut. Danke.“
„Das habe ich bemerkt, als ich sie von nahem betrachtete. Wer ist der Glückliche, von dem sie geträumt haben. Er muss ein Glückspilz sein.“
„Es gibt keinen.“
„So eine wunderschöne Frau und kein Verehrer? Ist das zu fassen? Die Männer müssen blind sein.“
„Hallo, was geht es sie eigentlich an, ob ich einen Verehrer habe oder nicht?“
„Entschuldigung. Es geht mich natürlich nichts an. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Paul. Paul Davies.“
Paul reichte Lilly die Hand.
„Lilly Forland.“
„Das hier ist wirklich ein herrliches Fleckchen. Ihr Cafe ist bezaubernd und liegt sehr schön. Man hat einen wunderschönen Blick auf das Meer.
Darf ich mich zu ihnen setzen?“
„Bitte. Aber was tun sie hier eigentlich? Wen oder was suchen sie in unserem Ort?“, schaute Lilly ihn fragend an.
„Niemanden. Ich bin auf der Durchreise. Überall wo es schön ist und mir gefällt, bleibe ich ein paar Tage. Dann geht es wieder weiter.“
„Aha. Wie lange sind sie schon auf Tour? Wovon leben sie?“
„Zwei Jahre. Und ich jobbe ab und zu, um über die Runden zu kommen.“
„Also kein Sohn reicher Eltern. Haben sie ein Ziel? Man muss doch ein Ziel vor Augen haben. Einen Beruf erlernen und so.“, schaute Lilly ihn skeptisch an.
„Muss man dass? Ich habe kein Ziel. Und der Beruf kann warten.“
„Sie haben also keinen Beruf? Sind immer auf Wanderschaft? Kein Zuhause, kein Geld? Super Einstellung. Das wäre kein Leben für mich.“, stellte sie klar.
Paul lächelte.
„Sie wissen nicht, was ihnen entgeht. Arbeiten sie hier alleine?“
„Ja. Ich backe alles selbst und bediene die Kundschaft. Es macht mir Spaß. Es war immer schon mein Traum, ein eigenes Cafe zu haben.“
„Und sie haben es geschafft. Hut ab. Zielstrebig.“
„Ja. Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich es durch. Eigentlich habe ich was ganz anderes studiert.“
„Was haben sie studiert?“
„Management. Aber ich habe bald bemerkt, dass es nicht das ist, was ich eigentlich möchte.“
Lilly schaute nachdenklich über den Meeresspiegel.
„Es war reine Zeitverschwendung. Aber warum erzähle ich ihnen dass eigentlich alles. Ich kenne sie ja kaum.“
„Weil ich ein guter Zuhörer bin.“, stellte Paul fest.
„Ich würde gerne hier übernachten. Können sie mir etwas empfehlen?“
Lilly nannte ihm drei Adressen, bei denen er es versuchen sollte. Garantieren konnte sie ihm nichts.
„Dann werde ich mich mal auf die Suche nach einer Unterkunft machen. Vielen Dank für die Tipps. Wir sehen uns bestimmt morgen wieder. Gute Nacht, Lilly.“
Dabei schaute er sie seltsam an.
„Gute Nacht.“
Paul entfernte sich und drehte sich noch einmal zu ihr um. Lilly beobachtete ihn, bis er nicht mehr zu sehen war.
„Was war das denn, ich habe einem Fremden von mir erzählt.“, sagte sie zu sich selbst.
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