Hans-Günter Wagner - I. Die Bio-Ökonomie - Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen

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I. Die Bio-Ökonomie - Die nachhaltige Nischenstrategie des Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Bild der Nachhaltigkeit wird der Typus einer Wirtschaftsweise skizziert, die auf vielfältige symbiotische Beziehungen zwischen Mensch und Mitwelt gründet. Die Menschheit ist nur ein Spross am großen Baum des Lebens und kann ihre vollen Lebensmöglichkeiten letztlich nicht über die Herrschaft und Ausbeutung anderer Wesen, sondern nur im Einfügen in die große Kette des Seins verwirklichen. Die Bioökonomie setzt gegen die Reduzierung aller Qualitäten auf Geld, Preise, Gewinne und Kosten das wirtschaftliche Denken wieder in Bezug zu seinem Ausgangspunkt: der Umformung von Naturgütern und der sozialen Interaktion von Menschen in der gesellschaftlichen Produktion. Während in der Mainstream-Ökonomie die Natur nur als Ressourcen- und Vorratslagerstätte, Abfalldeponie und Erholungsraum für gestresste Städter auftaucht, sieht das neue bioökonomische Paradigma in der Natur vor allem die ursprüngliche Wertpotentialität, deren lebensspendende Funktionen durch ökonomisches Handeln nicht zerstört werden dürfen. Die Bioökonomie als Schule und Methodologie einer ganzheitlichen Ökonomie, die wirtschaftliches Handeln an die Funktionen der natürlichen Systeme rückbinden will, hat sich inzwischen zu zwei konträren Paradigmen verdichtet: einem ganzheitlichen und einem reduktionistischen. Beiden ist gemeinsam, dass sie die Strukturen des Lebendigen daraufhin untersuchen, inwieweit sie als Vorlage für ökonomische Prozesse und sozioökonomische Entscheidungen dienen können, beide sind transdisziplinär angelegt und greifen für die Entwicklung ihrer Modelle auf Erkenntnisse der Thermodynamik, der Ökologie und Evolutionsbiologie zurück.

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Das Konzept einer nachhaltigen, auf Stabilität und Dauer gerichteten Wirtschafts- und Lebensweise gründet auf Erkenntnissen gewonnen aus der Beobachtung natürlicher Ökosysteme und traditioneller Mischkulturen. Anstelle des Kampfes gegen die Natur stehen hier Kooperation und Dialog mit der Lebensumwelt. Orientierungspunkte sind maximales Verstehen und minimale Einmischung. Die gesellschaftliche Perspektive liegt in einem Zusammenschluss sich auf eigene Kräfte stützender kommunaler Einheiten auf der Basis innerer Autonomie und Stärke. Solche konzeptionellen Orientierungen sehen die Wirklichkeit als komplexes Netzwerk vielfach ineinander verwobener Faktoren, die sich alle in wechselseitiger Abhängigkeit voneinander entwickeln. Nicht nur in der modernen Systemtheorie und Arthur Koestlers Idee des Holons als Entität finden sich Muster eines solchen Bildes der Wirklichkeit, sondern bereits im Lehrgebäude des Pali-Buddhismus wird mit der Metapher vom Juwelennetz Indras das Entstehen aller Dinge in Abhängigkeit gelehrt. Das Juwelennetz Indras verkörpert im frühen Buddhismus die Lehre vom Entstehen in Abhängigkeit , die besagt, dass sich alle Phänomene wechselseitig bedingen. An jeder Verzweigung dieses Netzes liegt ein lichtreflektierendes Juwel (das heißt ein Phänomen, Ding etc.) und jedes Juwel enthält ein weiteres Netz ad infinitum . Aber jedes Juwel existiert nur als Reflexion aller anderen und besitzt keine Selbstnatur. Alle Phänomene können daher mit dem Ganzen identifiziert werden. Keines hat eine Eigenexistenz, außer als Manifestation des Ganzen.[49] Unsere Bild von uns selbst und unsere Wahrnehmung der Natur sind keine separaten Entitäten, sondern Teile einer zusammenhängenden komplexen Realität. Der Zustand der Welt hängt maßgeblich vom Zustand unseres Denkens und Fühlens ab. Ökologische Veränderung beginnt daher mit einer veränderten Wahrnehmung unseres Selbst und der Art und Weise unseres Seins in der Welt. Die Umgestaltung des eigenen Selbst ist der erste Schritt einer ökologischen Umgestaltung der Wirklichkeit.

Fragen der Wirtschaftsweise sind immer Fragen der menschlichen Naturbegegnung, weil ohne Natur weder Produktion noch Verbrauch möglich sind. Die Art und Weise, wie wir mit Natur umgehen, wird durch kulturelle und religiöse Faktoren nachhaltig gesteuert. Die Gewalt, die der Mensch gegenüber der Natur ausübt steht im engen Zusammenhang mit entfremdeten Lebensstrukturen und Herrschaftsverhältnissen innerhalb der menschlichen Gesellschaft selbst. Vielfach ist vermutet worden, dass die naturzerstörerische Wachstumsdynamik auch eine Auslagerung und Abwälzung sozialer Konflikte auf dem Rücken der Natur ist.[50] So wie die Vorstellung, dass der Mensch die Natur beherrschen müsse direkt aus der Beherrschung des Menschen entstanden ist[51], so schließt die Forderung nach einer ökologienahen Wirtschaftsweise auch die Perspektive einer humanen und von Ausbeutung freien gesellschaftlichen Ordnung ein. Es gibt gute Gründe zu hoffen, dass ein neues Verhältnis des Menschen zur Natur auch zum Vehikel eines neuen Verhältnisses der Menschen zueinander werden kann. Wenn es keine Schlachthöfe und industrielle Massentierhaltung mehr gibt und einmal ein erweitertes Selbst an die Stelle selbstsüchtiger Ich-Ziele tritt, könnte es dann noch Kriege geben? Wie sehr die Unterwerfung der Natur und die Unterdrückung des Menschen miteinander verzahnt sind, zeigt auch die Deformation des menschlichen Körpers in der Industriegesellschaft. Es sind nicht allein in der Bundesrepublik die Millionen behandlungsbedürftiger Neurotiker, Alkoholkranker und Drogenabhängiger, die trauriges Zeugnis über die Zerstörung der Leiblichkeit durch eine auf abstrakte Zielgrößen wie Geld, Macht und Prestige gerichtete Lebensform ablegen, sondern bereits das Ineinanderwirken zwischen seit früher Kindheit erzwungener Erregungsbeherrschung einerseits und dem Dauererregungszustand des Einzelnen durch Hektik, Lärm und Stress der industriellen Lebensumwelt andererseits, die den verspannten und schmerzenden Körper zum verzerrten Spiegelbild gesellschaftlicher Spannungen macht. Die industriell-kapitalistische Wachstumsdynamik hat die Gier des Menschen bis aufs Äußerste angestachelt und damit den Menschen aus der Selbstgenügsamkeit und Ganzheit, dem In-sich-Ruhen früherer Wirtschaftsweisen herausgeschleudert.[52] Doch die Gier nach grenzenlosem Sinnengenuss kann ihr selbst gegebenes Versprechen nicht einlösen. Statt neue und dauerhaft befriedigende Erfahrungsqualitäten zu verschaffen, hat die kapitalistische Lebensform mit ihrer auf den Protestantismus zurückgehenden Ethik den Menschen der ursprünglichen Sinnlichkeit seines Körpers enthoben, während sie ihn gleichzeitig in gigantische virtuelle Scheinwelten katapultiert. Immer mehr lösen sich die Menschen so von den sinnlichen Qualitäten unmittelbarer Naturbegegnung und echter menschlicher Kommunikation, um uneinlösbaren Glücksversprechen in phantasmagorischen Scheinwelten nachzujagen.

Wir wissen um die Gefahren unseres zivilisatorischen Kurses, doch es fehlt an ausreichender Handlungsbereitschaft, um nachhaltige Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Gerade unser ständiges Verweilen in imaginären Scheinwelten und dieLoslösung von den Dimensionen unmittelbarer Erfahrung verleiht den Abstraktionen, denen wir nachjagen, eine solch fesselnde Macht über unser Leben. Betroffenheit kann Handlungsbereitschaft aktivieren, doch damit sie wirksam werden kann, ist Wissen erforderlich. Nun stellt sich jedoch die Frage nach der Qualität eben dieses Wissens. Wie viel Wissen über Umweltgefahren ist notwendig, um Menschen zum Handeln zu veranlassen. So tun Menschen bei gravierenden Umweltschäden, wie der schleichenden Trinkwasservergiftung durch Pestizide und andere Umweltgifte oft relativ wenig, während auf - gesamtökologisch betrachtet - eher kleinere Schäden - wie zum Beispiel die Verunreinigung eines Badesees durch Fäkalien und Überfütterung - vergleichsweise heftig reagiert wird.

Hinzu kommen das Problem der Zuschreibung von Verantwortlichkeit und der Umfang individueller Handlungsmöglichkeiten.[53] Ein besonders heikler Punkt ist die Zeitdimension zwischen einer umweltbezogenen Handlung und der erfahrbaren Rückwirkung der Natursysteme auf die menschliche Sphäre. So liegt die Zeit des hauptsächlichen Einflusses von Flurkohlenwasserstoffen (FCKW) in der Atmosphäre erst im Zeitraum von mehr als zehn Jahren nach ihre Herstellung bzw. Emission. Die Amtszeiten politischer Entscheidungsträger betragen vier Jahre, die Amortisationszeiten für größere Investitionen liegen vielleicht bei 5-7 Jahren.[54] Handlung und Handlungsfolgen, Verursacher und Geschädigter drohen im anonymen Getümmel zwischen Harmlosigkeitsbeteuerungen, vollmundigen Sicherheitsversprechen und einsamer Gefahrenwarnung sich wie Nebel ins Nichts zu zerstreuen.

Die etablierten Regeln der Zuordnung von Kausalität und Schuld versagen, weil sie der Komplexität der Handlungs- und Verantwortungslinien der modernen Industriegesellschaft immer weniger gerecht werden. Die bestehenden Beweislasten sind extrem ungleich verteilt. Großgefahren sind auch kraft technisch-medizinischer Autorität oft nicht eindeutig fassbar und gegen den Normalfall abzugrenzen. Sie werden zur Angelegenheit aller, aber letztlich fühlen sich doch nur wenige persönlich zum Handeln veranlasst. Die Hilflosigkeit auf das Ganze gerichteter Handlungsorientierung manifestiert sich dann in Vertröstungsformel wie jeder einzelne muss ... oder die Gesellschaft muss oder einfach des man sollte ... Die Welt, schreibt Beck (1988, S.19f).,

„... ist zum Experimentierfeld riskanter Technologien geworden, das heißt zu einer potentiellen Widerlegung der Sicherheitsversprechen staatlicher, wirtschaftlicher, technischer Autorität (...) Politik, Recht und Verwaltung haben die Sicherheitskonstruktionen von Industrie und Technikwissenschaft 'verinnerlicht' und verspielen nun mit dem Aufbrechen des Jahrhundertfehlers in der sie leitenden, technikzentrierten 'Sicherheitsphilosophie' ihre Autorität.”

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