Eugenie Marlitt - Das Geheimnis der alten Mamsell
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Ein Blick hinunter in den Raum, den die vier Hintergebäude umschlossen, ließ plötzlich eine Ahnung in der kleinen Felicitas aufdämmern. Da drunten krakeelte und krähte es um die Wette – es war der Geflügelhof. Felicitas hatte ihn noch nie gesehen; denn aus Furcht, daß eines der schnarrenden Geschöpfe in den Vorderhof oder wohl gar in die Hausflur dringen könne, trug Friederike den Thürschlüssel stets in der Tasche. Wie oft aber war sie mit zornigem Gesichte in die Küche gekommen und hatte zu Heinrich hinübergescholten: »Die Alte da oben gießt wieder einmal ihr nichtsnutziges Gras, daß die Rinnen überlaufen ...!« Ach, das nichtsnutzige Gras waren die Tausende süßer Blumengesichtchen da drüben, und das Wesen, das sie pflegte und behütete, war – die alte Mamsell, die ja auch in diesem Augenblicke wieder den Sonntagnachmittag »entheiligte durch unheilige und lustige Weisen«.
Diese Gedanken waren kaum in dem Köpfchen aufgetaucht, als auch schon die kleinen Füße auf der Fensterbrüstung standen. Die ganze Elastizität der Kinderseele, die Leid und Kummer über etwas Neuem für einen Moment völlig vergessen kann, machte sich auch hier geltend ... Das Kind konnte ja klettern wie ein Eichhörnchen, und über die Dächer hinzulaufen, war eine Kleinigkeit. Da unten auf den zwei an den Dächern hängenden Rinnen ließ es sich jedenfalls prächtig marschieren; sie sahen zwar etwas bemoost und wackelig aus, und dort in der Ecke, wo sie zusammenstießen, hingen beide schief, allein sie zerbrachen jedenfalls noch lange, lange nicht und ließen sich ja gar nicht vergleichen mit dem dünnen Seile, auf welchem Felicitas noch viel kleinere Mädchen, als sie selbst war, hatte tanzen sehen. Sie schlüpfte zum Fenster hinaus, und nach zwei Schritten über das abschüssige Dach stand sie in der Rinne. Es ächzte und knackte widerwillig unter den Füßchen, die tapfer vorwärts trippelten – rechts nicht der mindeste Halt, und links eine gähnende Tiefe von vier Stockwerken – wenn das die Mutteraugen gesehen hätten! – aber es ging vortrefflich. Noch ein Hinaufklettern auf das bedeutend höhere Dach, dann ein Sprung über das Geländer und das Kind stand mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen mitten unter den Blumen und sah über die anderen Gebäude hinaus in die weite, weite Welt, auf die ein purpurglühender Abendhimmel niederstrahlte.
Auf dem runden Tischchen lagen auch verschiedene Zeitungen, und auf einer derselben las das Kind im Vorüberschreiten lächelnd den Titel: »Die Gartenlaube«. Eine Gartenlaube, ja, die paßte freilich prächtig hierher, wo es hell und sonnig war, und wo eine so reine, frische Luft wehte!
Und nun stand das kleine Mädchen da und blickte schüchtern durch die Glasscheiben, die vielleicht noch nie ein Kindergesicht widergespiegelt hatten ... Wuchsen denn die Epheuzweige durch das Dach und rankten sich da drinnen in dem großen Zimmer weiter? Von der Wandbekleidung konnte man nichts sehen, sie war völlig überstrickt von Gezweig, aber in kleinen Zwischenräumen traten Postamente aus der Wand hervor, auf denen große Gipsbüsten standen – eine merkwürdige Versammlung ernster, bewegungsloser Köpfe, die sich leuchtend und geisterhaft abhoben von dem kräftigen Grün der Blätterwand. Sie ließen es sich schweigend gefallen, daß die Epheuranken Allotria trieben und sich hier quer um die Brust des einen und dort als Kranz um eines anderen ernste Stirn schlangen. Die Mutwilligen machten es ja mit den Fenstern nicht besser; sie hingen wie eine grüne Wolke verdunkelnd über den Vorhängen, und doch waren diese zwei Fenster zwei prächtige Landschaftsbilder, sie ließen draußen die Straßendächer weit unter sich und faßten da drüben den herbstlichen bunten Wald auf dem Bergrücken und die fahlen Streifen der Stoppelfelder in ihren Rahmen.
Unter den Fenstern stand ein Flügel. Die alte Mamsell, genau so gekleidet wie gestern, saß davor, und ihre zarten Hände griffen mit gewaltiger Kraft in die Tasten. Das Gesicht sah etwas verändert aus; sie trug eine Brille, und ihre gestern so schneebleichen Wangen waren gerötet.
Die kleine Felicitas war leise eingetreten und stand in dem Bogen, welchen der Vorbau bildete ... Fühlte die alte Dame die Nähe eines menschlichen Wesens, oder hatte sie ein Geräusch gehört – sie brach plötzlich mitten in einem rauschenden Akkorde ab, und ihre großen Augen richteten sich sofort über die Brille hinweg auf das Kind. Wie ein elektrischer Schlag fuhr es durch die schwächliche Gestalt der Einsamen, ein leiser Schrei entfloh ihren Lippen; sie nahm mit der zitternden Rechten die Brille ab und erhob sich, während sie sich auf das Instrument stützte.
»Wie kommst du hierher, mein Kind?« fragte sie endlich mit unsicherer Stimme, die jedoch trotz des Schreckens sanft und mild blieb.
»Ueber die Dächer,« versetzte das ängstlich gewordene kleine Mädchen beklommen und zeigte mit der Hand zurück nach dem Hofe.
»Ueber die Dächer? – Das ist unmöglich! Komm her, zeige mir, wie du gegangen bist.« Sie faßte die Hand des Kindes und trat mit ihm auf die Galerie. Felicitas deutete auf das Mansardenfenster und nach den Rinnen. Die alte Dame schlug entsetzt die Hände vor das Gesicht.
»Ach, erschrecken Sie ja nicht!« sagte Felicitas mit ihrer lieblich unschuldigen Stimme. »Es ging wirklich ganz gut. Ich kann klettern wie ein Junge, und Doktor Böhm sagt immer, ich sei ein Flederwisch und hätte keine Knochen.«
Die alte Mamsell ließ die Hände vom Gesicht fallen und lächelte – es lag noch so viel Anmut in diesem Lächeln, das zwei Reihen sehr schöner, weißer Zähne sehen ließ. Sie führte die Kleine in das Zimmer zurück und setzte sich in einen Lehnstuhl.
»Du bist die kleine Fee, gelt?« sagte sie, indem sie Felicitas an ihre Kniee heranzog. »Ich weiß es, wenn du auch nicht auf rosa Gazewolken zu mir hereingeflogen bist ... Dein alter Freund Heinrich hat mir heute mittag von dir erzählt.«
Bei Heinrichs Namen kam die ganze Wucht des Leides wieder über das Kind. Wie heute morgen stieg eine glühende Röte in die Wangen, und Groll und Weh zogen jene herben Linien um den kleinen Mund, die über Nacht den Ausdruck des Kindergesichts zu einem völlig anderen gemacht hatten ... Den Augen der alten Mamsell entging diese plötzliche Veränderung nicht. Sie nahm schmeichelnd das Gesicht des kleinen Mädchens zwischen ihre Hände und bog es zu sich herab.
»Siehst du, mein Töchterchen,« fuhr sie fort, »seit vielen Jahren kommt der Heinrich allsonntäglich herauf zu mir, um Verschiedenes für mich zu besorgen ... Er weiß, daß er nie gegen mich erwähnen darf, was sich drunten im Vorderhause ereignet, und bisher hat er auch nie das Gebot überschritten ... Wie lieb muß er die kleine Fee haben, daß er plötzlich gegen meinen so streng ausgesprochenen Wunsch handeln konnte!«
Die trotzigen Augen des Kindes schmolzen.
»Ja, er hat mich lieb – sonst niemand,« sagte sie, und ihre Stimme brach.
»Sonst niemand?« wiederholte die alte Dame, während ihr unaussprechlich sanfter Blick ernst liebevoll auf dem Gesichte der Kleinen ruhte. »Weißt du denn nicht, daß einer da ist, der dich immer lieb haben wird, auch wenn sich alle Menschen von dir abwenden sollten? ... Der liebe Gott –«
»O, der will mich ja gar nicht, weil ich ein Spielerskind bin!« unterbrach Felicitas die Sprecherin mit ausbrechender Heftigkeit. »Frau Hellwig hat heute morgen gesagt, meine Seele sei so wie so verloren, und alle drunten im Vorderhause sagen, er habe meine arme Mama verstoßen, sie sei nicht bei ihm ... Ich habe ihn aber auch nicht mehr lieb – ganz und gar nicht, und ich will auch nicht zu ihm, wenn ich gestorben bin – was soll ich denn dort, wo meine Mama nicht ist?«
»Gerechter Gott, was haben diese Grausamen mit ihrem sogenannten christlichen Glauben aus dir gemacht, armes Kind!«
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