David Poppen
Ermittlungen im Club der Reichen
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Inhaltsverzeichnis
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Impressum neobooks
Schloss Rosenau
96472 Rödental, Rosenau 1
Bayern, Deutschland
Bayern im Herbst.
Fahle, goldgelbe Bäume, welkende Blumen, leichter, kühler Wind.
„Es ist angerichtet, Herr Baron“, sagt der alte grauhaarige Butler mit zittriger Stimme und schlägt kraftlos den großen Gong in der Halle von Schloss Rosenau.
Sechs achtbare Herren, die bisher unter einer zweihundert Jahre alten Eiche bei ihrem Portwein zusammensaßen, erheben sich. Leise aufeinander einredend, schreiten sie nun durch die gepflegte Parkanlage, die von einer dreireihigen dichten Tannenkette uneinsehbar verschlossen ist.
Die sechs Herren sind ausnahmslos nackt!
Ihre halbsteifen oder auch schlaffen Glieder wippen bei jedem Schritt auf und ab; weder die Dienerschaft noch die Herren selbst messen ihrer Nacktheit besondere Aufmerksamkeit bei; man ist gewohnt, sich in diesem Kreise ohne Bekleidung zu begegnen. In diesem Kreise ist man noch ganz andere Dinge gewohnt.
Das lukullische Mahl wird auf exzellente und ungewöhnliche Art serviert:
Auf einem überdimensionalen runden Tisch liegen sechs blutjunge, nackte Mädchen. Arme und Beine weit gespreizt, liegen sie auf dem Tisch in dessen Mitte sich ihre Köpfe berühren.
Diese sechs Mädchen — in Größe und Körperform recht unterschiedlich — sind mit erlesenen Speisen garniert.
Die schwarzhaarige Zierliche mit den auffallend breiten und dunklen Brustwarzen bietet zwischen ihren Schenkeln gefüllte Artischocken an. Ihr Bauchnabel ist mit Kaviar bedeckt, ihre kleinen spitzen Brüste sind von Früchten aller Art eingerahmt. In dem geöffneten Frauenmund steckt ein gespickter Fasan, bereit, von einem der Männer verspeist zu werden.
Die große füllige Frau mit den großen Brüsten und breiten Schenkeln hat auf ihrem glattrasierten Venushügel einen gekochten Krebs deponiert, zwischen ihren mächtigen Titten schaut ein zerlegter Truthahn hervor. In ihren Nasenlöchern stecken dunkelrote Weintrauben, vom Hals abwärts schimmert ihre weiße Haut dunkelrot vom Portwein. Die Frau liegt ein wenig auf der Seite, und so ist in ihrem Hintern die saftige Keule einer Wildsau zu erkennen.
Die dritte; eine rothaarige Frau mit auffallend langen Beinen, ist von den Brüsten bis zu den lackierten Fußnägeln mit Hühnerschenkeln garniert. In ihrer Möse steckt eine Flasche Weißwein Jahrgang 1992; den Flaschenhals hat man weit in ihre klaffende Möse geschoben.
Auch die restlichen drei Frauen dienen köstlichen Speisen und Getränken als Tablett. Alle atmen ruhig, halten die Augen geschlossen und warten darauf, dass sich die Herren an den Speisen und ihren Körpern ergötzen werden.
Die Männer setzen sich an den Tisch und beginnen, von ihren lebenden Tellern zu essen und zu trinken. Die leise Musik wird jetzt vom Schmatzen und Schlürfen der Speisenden übertönt.
Die sechs Mädchen liegen regungslos auf dem runden Tisch und lassen die Lippen der Männer, ihre Zungen und Finger über ihre Haut gleiten. Geröstete Hühnerschenkel werden mit spitzen Lippen aus Frauenmösen gesogen, nebenan knabbert ein Mann zwischen weichen Brüsten an einer Putenkeule, ein anderer schleckt den schweren Portwein vom Körper der großen Fülligen.
Doch noch ehe das Mahl beendet ist, stürzen sich die Männer auf die liegenden Frauen, reißen ihnen die verbliebenen Speisen von den Leibern und jagen ihnen ihre knochenharten Schwänze zwischen die gespreizten Beine. Schwänze schieben sich nun in triefende Fotzen, Frauenhände massieren noch schlaffe Männerschäfte, heiße Lippen bringen die alten, müden Schwänze in Hochstimmung.
Nur einer beendet in Ruhe seine Mahlzeit:
Baron Leopold von Greifenstein, mit seinen 56 Jahren das jüngste Mitglied dieses eigenartigen Clubs, trinkt gelassen seinen vorzüglichen Wein und schaut interessiert dem Treiben der anderen zu. Er ist das Oberhaupt eines alten bayerischen Adelsgeschlechts und vermögender Unternehmer, jedoch noch neu in dieser erlauchten Runde.
Bis vor sechs Wochen wusste er nicht einmal, dass es dieses ausschweifende sexuelle Leben überhaupt gab und dass erwachsene, ernsthafte Menschen so haltlos und leidenschaftlich sein können. Bisher galt seine ganze Aufmerksamkeit seinen vielzähligen Schlössern, und der Arbeit als Vorstandsvorsitzender der Dynamic Software AG, deren Aktenmehrheit er besitzt.
Außerdem kümmerte er sich liebevoll um seine beiden Kinder. Vor drei Jahren war seine Frau gestorben; von dem Tag an hatte er sich ausschließlich der Arbeit, seiner Stieftochter Isabell und seinem Sohn Maximilian gewidmet.
Seit dem Todestag seiner Frau gab es auf Schloss Greifenstein keine Gesellschaften, keine Jagdfeste mehr. Die Lichter in diesem schönen, früher so gastfreundlichen Haus scheinen endgültig erloschen. Er schickte seine beiden Kinder nach England auf eine exklusive Universität, zog selbst nach München und kümmerte sich sieben Tage die Woche um den Erfolg der Dynamic Software AG.
Der Lebenslauf schien bis ans Ende seiner Tage festgelegt — da lernte er eines Tages Sophie von Anhalt kennen.
Sophie! Ihr langes, kupferrotes Haar, ihre strotzenden, herausfordernden Brüste, ihre raubtierhaften Bewegungen hatten Leopold vom ersten Augenblick an fasziniert.
Gleich nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht war er ihr rettungslos verfallen. Er reiste mit ihr quer durch Europa, blieb tagelang mit ihr im Bett, verwöhnte und genoss sie unentwegt. Ihre kundigen Hände, ihre warme geile Zunge, ihre heißen Schenkel trieben ihn jedes Mal aufs Neue in höchste Ekstase. Es gab von diesem Tag an nichts, was er für Sophie nicht getan hätte.
Sein zweiter Frühling hatte ihn mit einer nie erahnten Gewalt überfallen!
Und eines Tages führte Sophie von Anhalt ihn in diesen Club ein, der sich in den vornehmen Räumen von Schloss Rosenau befindet. Sex, ausschweifende Lebensgewohnheiten sind das ungeschriebene Gesetz dieses Clubs; beinahe eine Religion. Ein Mitglied dieses Club kann nur jemand werden, der über einen untadeligen Leumund, einen ehrenwerten Namen und ein hohes Vermögen verfügt. In diesem Club trifft sich die gehobene Gesellschaft – ausschließlich Macht und Geld!
Und Baron Leopold von Greifenstein wurde vor kurzem in diesen erlauchten Kreis aufgenommen!
„So nachdenklich und allein?“ Sophie von Anhalt steht hinter ihm und streicht mit ihren nackten Brüsten über sein Gesicht.
„Ich schaue zu.“
Sophie lacht rauchig und dreht seinen Kopf zur Seite.
„Sieh, wen ich dir mitgebracht habe.“
Vor Leopold steht ein etwa achtzehnjähriges Mädchen aus dem Mittleren Orient. Es könnte ein Flüchtlingsmädchen aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak sein. Ihre großen, leicht schrägen Augen sind erwartungsvoll auf ihn gerichtet, ihr mittelgroßer, fester Busen hebt und senkt sich gleichmäßig.
Sophie schlägt das Kleid des Mädchens zurück und streicht über die tief gebräunten, glatt schimmernden Schenkel des Mädchens.
Unwillkürlich spreizt das Mädchen ihre Beine, und da sie kein Höschen trägt, hat Leopold einen ungehinderten Einblick in ihre blutrot schimmernde, fleischige Möse.
„Donnerwetter, ist das ein hübsches Kind“, entfährt es Leopold. „Wer ist sie?“
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