„Na also.“
Der Penis rammelte in langen Stößen.
„Und brav alles schlucken!“
Die Achtzehnjährige nickte unterwürfig. Ihre rechte Hand fasste seinen Hodensack und knetete ihn mit verkrallten Fingern, ihre linke Hand kraulte sein Schamhaar. Das Glied in ihrem Rachen schob sich heftiger vor und zurück, sie reizte die Eichel mit der Zungenspitze.
„Ja. Weiter.“
Eine Frau schrie ihren Orgasmus in die nebelduftende Finsternis, Männerstimmen murmelten. Glieder schmatzten zwischen Schamlippen und pumpten wie in nassen Lehm. Wie ein Berg häuften sich immer mehr nackte Gestalten vor dem kastenartigen Tisch, nebeneinander und übereinander, fickend und leckend und zu einer orgiastischen Pyramide zusammengefügt. Und immer noch sang die Stimme des Purpurnen durch die bleiche Dunkelheit, Psalmen des Bösen und der Erregung und voll seltsamer satanischer Anbetung.
„Es kommt mir“, zischte der Mann über dem Mädchen.
Sie presste die Eichel gegen den Gaumen.
„Viel. Es gibt...“
Seine Stimme erstickte.
Das Mädchen spürte den heißen Schlag seines Ergusses bis in die Kehle hinab, würgte, schluckte und erstickte fast. Eine beißend wilde Begeisterung erfasste sie, während sie das Sprudeln der Eichel seufzend auskostete und immer mehr von dem klumpigen Sperma schmecken wollte. Es freute sie, als der Schwanz sich zwischen ihren Lippen zurückzog, um von dort aus quer durch ihre Mundhöhle zu spritzen und ihr die Backen aufzufüllen. Sie saugte wie besessen und führte sich jäh am Rande eines zweiten Orgasmus. Doch dann rann der Samen nur noch über ihre Zunge und quoll heraus.
„Liebt euch. Oh!“, schrie die Stimme des Purpurnen.
„Liebe!“
„Ficken. Ja!“
„Leckt euch. Trinkt.“
„Ah. Ah.“
Das achtzehnjährige blonde Mädchen grub den Mund in das dichte Schamhaar des Mannes, spie den Rest Sperma in das drahtige Gewirr und saugte ihn wieder ein. Wie berauscht betrieb sie dieses Spiel, noch und noch. In ihrer Hand lag sein weicher Penis, speichelnasses Fleisch, irgendwie gummihaft und doch herrlich.
Denn »Er« war es, dem sie es gemacht hatte, »Er«, von dem nicht nur sie träumte, tagsüber und erst recht des nachts, wenn es sich die Mädchen gegenseitig oder selbst machten und sich dabei hemmungslose Liebhaber vorgaukelten. »Er«, der einem so fern und unerreichbar schien, wenn er...
„Bruder“, murmelte sie gegen seinen Bauch.
Er streichelte ihren Kopf.
„Das gerade du es bist!“, hauchte sie.
„Vergiss es“, flüsterte er.
„Unvorstellbar.“
„Niemand darf es erfahren.“
„So schön...“
„Kein Mensch, hörst du?“
Kein Mensch!
Sie presste die Lippen in seine Leistenfurche und küsste seine verschwitzte Haut. Natürlich musste es geheim bleiben. Doch ihn immer nur einmal so nah bei sich zu haben, ein kurzes einziges Mal in der Woche, geil und voll Samen und mit diesem beglückend strotzenden Glied, war verschenkte Lust. Und warum es bloß hier treiben, wenn die Stunde gekommen war? Warum es nicht Nacht für Nacht tun, wieder und wieder, sobald es sie danach verlangte?
Sie hob den Kopf.
Der Mann schob ihr die Hand unter das Kinn und beugte sich vor. Scharf musterte er sie durch den duftenden Nebelrauch, die Kapuze tief in der Stirn und die Augen wie glitzernde Punkte hinter den schmalen Augenschlitzen der Maske.
„Du wirst schweigen, verstanden?“, fauchte er mit fester Stimme.
„Wirst du mich auch sonst ficken?“
„Sonst?“
„Ja. Nicht nur wie jetzt und hier.“
Der Mann biss sich auf die Lippen.
„Jede Nacht“, hauchte sie lüstern.
„Verdammt, du dummes Mädchen.“
„Oder möchtest du mich nicht jede Nacht ficken?“
Er schwieg.
Sie warf den Kopf zurück, lachte und schüttelte ihr dunkelblondes Haar. Wie ein Bündel Schlangen züngelten die Strähnen über ihre nackten Schultern, herausfordernd und gefährlich. Der Mann löste den Körper vom Tisch und richtete sich auf. Sie packte ihn von rückwärts um die Hüften, schob die Kutte hoch und schlug die Zähne zwischen seine Arschbacken. Es traf ihn wie ein Schlag, er erstarrte. Dann riss er sich hastig los.
„Nicht!“, sagte er streng.
„Du bist mein“, murmelte die Achtzehnjährige.
„Irrtum.“
„Immer, wenn ich es will.“
„Nein.“
„In meiner Hand.“
Sie legte sich zurück, verschränkte die Arme unter dem Nacken und starrte zufrieden in die Duftschwaden, die dicht über ihr Gesicht dahinzogen. Gut, dass Sarah sie hierhergebracht hatte, endlich, und auch das war nicht ganz freiwillig geschehen. Aber schließlich war sie mit ihren achtzehn Jahren kein Kind mehr. Spätestens seit diesem Sommer, als Julian der Student aus München sie entjungfert hatte. Es wurde Zeit, dass es auch sonst weiterging mit Jungs, es gab so vieles zu lernen, um einen Mann richtig zu befriedigen. Und nicht immer nur die lesbischen Spiele mit den Klassenkameradinnen oder der blonden Lehrerin.
Das Mädchen seufzte genüsslich. Sie wollte gefickt werden, am liebsten jede Nacht!
Rings um den altarartigen Tisch stampfte die Lust, verröchelten Männer ihre Ejakulationen, stöhnten Frauen ihren Orgasmus heraus. Das Mädchen hatte es sich immer schon gewünscht, es mit anderen und unerschöpflich treiben zu können. Wer immer sie ficken wollte, er sollte es bekommen. Und auch sie würde es sich reichlich holen, von diesem Mann und...
Ein Schatten fiel über sie.
Sie blinzelte, schnurrte lasziv, und hob ihm den prallen Busen entgegen.
„Schwester?“
„Ja, Bruder?“
„Leb wohl, Schwester.“
Seine rechte Hand schoss herab, es blitzte und durchschnitt lautlos den duftenden Nebel. Wie ein glimmender Strahl furchte es den Rauch, ehe der Dolch die Haut berührte und in ihr weiches Fleisch eindrang. Die Achtzehnjährige stieß einen Schrei aus, doch dass es nach Tod klang, ließ sich im Brausen der Orgie nicht bestimmen.
„Liebe!“
„Liebt euch, Brüder und Schwestern.“
„Lecken. Saugen.“
„Vereinigt euch für Satan!“
„Oh, gut.“
Über dem kastenartigen Altar ballte sich der Dampf der Räucherstäbchen. Dass das achtzehnjährige Mädchen so sonderbar schlaff dalag, konnte auch Ermattung nach genossener sexueller Befriedigung sein. Ihre Finger hingen verkrallt über der samtschwarzen Decke, ihre Knie klafften herabgesunken auseinander. Doch über die Peitschenstriemen unter ihren straffen Brüsten rann eine fädig rote Bahn.
Vom Griff des Messers aus.
Das ihr zwischen den Rippen im Herz steckte!
Leon Hagenau, mein Assistent, tat geheimnisvoll.
„Sozusagen ein Spezialauftrag, Amelie.“
„Aha.“
„Ziemlich heikel und... tja...“
„Alle unsere Aufträge sind heikel, sonst bräuchte man keinen Privatdetektiv“, erwiderte ich.
Wir saßen im Pimpernel, unserem Stammlokal für späte Stunden. Die Bar in der Müllerstraße war derzeit ziemlich angesagt, was sicher an den stets wechselnden DJs lag, deren Repertoire von Soul über Exotica bis zu Disco und House reicht. Manche Gäste tanzten bereits auf den Bänken, schunkelten und sangen lautstark. Es herrschte hier eine Stimmung wie auf der Wiesn. Also klasse! Da durften wir nicht fehlen.
Als Stammgäste und Freunde der Inhaber bekamen wir einen Tisch am Rand.
„Dann schieß mal los, Schnuckelchen“, sagte ich.
„Es geht um das Lichtenberg Mädcheninternat.“
„Oha.“
„Ein typischer Munich Life Fall“, meinte Leon grinsend.
Das erkannte selbst ich, Amelie Freifrau von Abensberg, auf den ersten Blick. Ich war selbständige Ermittlerin, mit einer eigenen Privatdetektei. Mein kleines Unternehmen bestand aus der Sekretärin Anna Thun, und meinem Assistenten Leon Hagenau. Unser Dreierteam leistete seit über fünf Jahre erfolgreiche Arbeit, sodass wir einen sehr guten Ruf genossen. Ich hatte ein kleines Büro am Gärtnerplatz im Münchner Zentrum, dass über drei Räume, Teeküche und Nasszellen verfügt. Mein Hauptklient war die Munich Life AG, der drittgrößten Versicherung in Bayern, mit dem Hauptsitz in München-Schwabing. Wir erhielten regelmäßig hochdotierte Aufträge von der Versicherung. Es waren zwar meiste recht knifflige Fälle, aber wir konnten sehr gut davon leben.
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