József Wieszt - Mittendrin und am Rande – Lebenserinnerungen eines Vertriebenen

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Mittendrin und am Rande – Lebenserinnerungen eines Vertriebenen: краткое содержание, описание и аннотация

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Der 1942 geborene József Wieszt wurde im Alter von vier Jahren als Donauschwabe mit seiner kleinbäuerlichen Familie aus dem ungarischen Dorf Perbál bei Budapest nach Nordhessen vertrieben. Dort verbrachte er – im Kreise einer großen Familie – seine mitunter beschwerliche Kindheit und Jugend. Einen Ausweg aus dem für ihn zunehmend beengenden Milieu suchte er unter dem Motto: Rebellion und Bildung! Wie es dazu kam und was im Laufe der Jahre dabei passierte, ist nicht nur die Geschichte einer besonderen Kindheit und der Erlebnisse eines jungen Mannes, sondern gibt vor allem Zeugnis von den typischen Problemen und Schwierigkeiten der Donauschwaben zwischen Ansiedlung und Vertreibung und außerdem wertvolle Einblicke in deren facettenreichen Dialekt.

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Der Hof der Familie diente als Sammelplatz für Schrott. Wenn genügend beisammen war, fuhr ihn Herr Weiß zum Großhändler. Für mich und meinen Verwandten Lorenz K. war der Hof eine wahre Fundgrube. Wir fanden immer Kleinigkeiten, die wir gebrauchen konnten, und die Familie Weiß schenkte uns das großzügig. Fotos von ihren ermordeten Verwandten hatten sie damals nicht. Nichts war gerettet worden. Fotos ganz andere Art brachte Herr Weiß eines Tages mit nach Hause. Sie steckten in einem ein braunen Lederalbum. Er hatte es irgendwo beim Schrott gefunden. Zunächst zögerte er, es mir zu zeigen. Doch dann setzte er sich an den Tisch, rief mich hinzu und schlug das Album auf. Lauter Soldaten in schwarzen Uniformen waren auf den Bildern zu sehen. „Sieh dir das an Junge, die SS, waren doch scheene große Menschen, sahen so gut aus und haben so schlimme Verbrechen begangen. Und jetzt missen se sich verstecken.“

28Damals war die Benutzung dieses Begriffs üblich. Die Namen Sinti und Roma kannte keiner von uns. Die Bezeichnung „Zigeuener“ wurde in Perbál nicht als diskriminierend empfunden. Wir sind ihm mit als Bestandteil unseres Dialekts aufgewachsen. Das waren halt Zigeuner, die zogen umher und stahlen. Man musste aufpassen, das war alles.

Unser Vater

Der Liebling seiner Mutter

Wie oben erwähnt, wurde unser Vater am 21. Juli 1917 in Perbál geboren. Dass seine Eltern arme Kleinbauern waren, habe ich schon gesagt. Er hat das Schicksal aller Kinder von Kleinbauern in Perbál geteilt: ein Leben in Armut mit harter Arbeit. Als Erstgeborener war er der Liebling seiner Mutter. Mir hat er einmal erzählt, dass er noch mit vier Jahren gestillt wurde.

Das musste in Konkurrenz zu seinem jüngeren Bruder geschehen sein. Dieser wurde 1920 geboren. Über sein Leben als Kind und als Jugendlicher hat unser Vater uns kaum etwas erzählt. Wir haben ihn leider auch nicht gefragt. Zu fremd war uns dieser Mann, den wir erst mit sechs bzw. sieben Jahren kennenlernten. Da er uns ausführlich über seinen Fress-Opa berichtet hat, war seine Bindung an diesen Mann wohl sehr ausgeprägt. Emotional am stärksten war er an seine Mutter gebunden, und sie auch an ihn. Das führte zu ständigen Konflikten in unserer Familie, weil er bei Streitigkeiten stets zu seiner Mutter hielt. Dadurch war unsere Mutter bei entstehenden Differenzen mit dieser Oma automatisch ins Unrecht gerückt. Mit sechs Jahren kam er, wie die anderen Kinder auch, in die Schule, die er mit 12 Jahren wieder verließ. Er war inzwischen ein kräftiger Junge geworden, der in der kleinen Landwirtschaft seiner Eltern mithelfen musste. Mit 14 ging er in den „Dienst“ zu einem größeren Bauern. Stolz erzählte er mir einmal, dass er schon in diesem Alter bei der Ernte als „erster Schnitter“ arbeitete. (Ob das zutrifft, kann man bezweifeln, obwohl er ein kräftiger Bursche war. Die älteren Schnitter hatten sicher eine längere Ausdauer.) Der erste Schnitter mähte vorneweg und gab das Tempo vor. Je nach Breite des Feldes folgten noch ein paar andere, sodass in einem Durchgang drei bis sechs Schnittbreiten Getreide abgemäht wurden. Das waren ungefähr drei bis sechs Meter. Später arbeitete er dann als Fuhrknecht bei einem Weinhändler. Diese Arbeit war noch schwerer als die in der Landwirtschaft, weil die schweren Weinfässer aufgeladen, transportiert und wieder abgeladen werden mussten. Bei einem Fass von 100 Litern Inhalt waren das etwa 120 Kilo Gewicht. Die größeren Fässer waren entsprechend schwerer. Die Weinlieferungen dieses Händlers reichten bis nach Raab (Györ). Es ist davon auszugehen, dass er schon als Jugendlicher bis dorthin gekommen ist. Györ liegt über 100 km nordwestlich von Perbál.

Levente und Soldat

Wie alle Jugendlichen in Ungarn musste unser Vater in die 1921 gegründete Jugendorganisation „Levnte“ eintreten. In ihr erhielten die Jugendlichen ab 16 Jahren eine vormilitärische Ausbildung. Mit 17 1/2 Jahren wurde er Rekrut. Am 1. Februar 1939 wurde er zur ungarischen Armee eingezogen. Über Kampfeinsätze hat er uns nicht viel erzählt. Ich erinnere mich nur an Folgendes: Unter schwerem Artilleriebeschuss der Russen musste seine Einheit einen Bahndamm erstürmen. Er habe so große Angst um sein Leben bekommen, dass er am anderen Tag die ersten weißen Haare bekommen hatte, mit 28 Jahren.

Unsere Mutter kannte er von klein auf. Als sie heiratsfähig geworden war, begann er, um sie zu werben. Sie sträubte sich lange, ihn zu heiraten, bis sie schließlich „musste“. Am Tag der Hochzeit (23. November 1940) war sie bereits im siebten Monat schwanger. Als schwangere Braut konnte sie kein weißes Brautkleid tragen. Das war für sie eine schwere Kränkung, die sie ihrem Mann wohl ihr Leben lang nicht vergeben hat. Im Winter 1940/41 kam unser Vater nach Perbál zurück. Dort war er bei der Geburt meines Bruders dabei (Januar 1941).

Er muss noch mindestens bis Mitte Mai 1941 in Perbál gewesen sein, denn ich kam neun Monate später zur Welt. 1942 war er auch noch in Perbál. Wie er uns sagte, zog ihn die deutsche Wehrmacht nach ihrem Einmarsch in Ungarn 1943 nicht ein, weil er nirgendwo mehr als Soldat erfasst war, weder bei den Ungarn noch bei den Deutschen. Angeblich musste er sich nicht mehr bei der ungarischen Armee zurückmelden, vielleicht, weil er Vater von zwei Kleinkindern war und schon zwei Brüder im Krieg verloren hatte. Somit war er der einzige lebende Sohn der Familie.

Vater auf dem Motorrad Mitglied im Volksbund Die Auslandsorganisationen der - фото 12

Vater auf dem Motorrad

Mitglied im Volksbund

Die Auslandsorganisationen der deutschen Minderheiten in Ländern, die die deutsche Wehrmacht überfallen hatte/sollte, wurden zu Beginn des Zweiten Weltkrieges dem Chef der SS, Heinrich Himmler, direkt unterstellt. Sie galten damit als Naziorganisationen. Von unserem Vater kann ich sagen, dass er kein Nazi war. Keine seiner Äußerungen, die ich jemals von ihm hörte, lässt darauf schließen. Aber er war Mitglied des Volksbundes der Deutschen in Ungarn. In Perbál war er sogar der Kassierer des Volksbundes. Die allgegenwärtigen Neider im Dorf warfen ihm vor, aus diesem Grund nicht an der Front zu sein. Uns sagte er, dass ihn „die Perbáler Weiber“, deren Männer im Krieg waren, bedrohten. Er musste also weg und flüchtete. Vielleicht hatte er Angst, dass sie ihn wirklich umbringen wollten.

Beim Einmarsch der Wehrmacht war im Haus seiner Eltern ein Offizier einquartiert gewesen, den mein Vater kannte. Als er aus Perbál verschwinden musste, sei er nach Budapest auf die Csepel-Insel zu dem Offizier gegangen, der dort in einem Stab war. Dieser habe ihn gefragt, was er wolle. Als er ihm sagte, er wolle sich zur Wehrmacht melden, habe der Offizier ihm gesagt, er solle sofort abhauen und sich nicht mehr blicken lassen. Wo ging er hin? Wieder zurück nach Perbál? Das ist unwahrscheinlich. Eventuell hielt er sich bei Verwandten in der Umgebung auf?

Wie er unserer Schwester Maria erzählte, schloss er sich im Sommer 1944 an eine deutsche Wehrmachtseinheit an und kam in deren Gefolge an den Plattensee. Dort verloren Hitlers Elitetruppen gerade eine Schlacht gegen die auf Budapest vorrückenden Sowjetsoldaten. Regulär gehörte er dieser Einheit nicht an, konnte sich dort aber Verpflegung holen. Geschlafen hat er in Scheunen, Schuppen oder Ställen. Mit dieser Einheit kam er zunächst nach Slowenien. Er habe dort keinen Schuss abgegeben. Ursprünglich habe er desertieren wollen, das sei ihm aber schließlich zu gefährlich gewesen. Über die Mur kam er nach Österreich und von dort nach München. Dort stellte er sich den Amerikanern und kam in amerikanische Gefangenschaft, ins Lazarett.

Mir hat er auch erzählt, dass er von Slowenien aus über die Mur nach Österreich gekommen sei. Dort habe er sich zusammen mit einem Kameraden ein Mittel (Kupferlösung?) in die Augen gerieben. Sie schwollen stark an und wurden rot. Die beiden seien dadurch in einen Lazarettzug aufgenommen und nach München gebracht worden, wo sie in amerikanische Gefangenschaft gerieten. Aus einem Lager schrieb er einen Brief an seine Mutter nach Ungarn. Sie wusste also, wo er war. Dass er an seine Mutter schrieb – und nicht an seine Frau – ist bezeichnend für ihn. Gehungert hat er bei den Amerikanern nicht. Drei Wochen lang bekam er, wie er sagte, nur „Kochkäse“ zu essen. Es könnte aber auch ein anderer Käse gewesen sein. Jedenfalls hat er seit dieser Zeit kaum noch Käse gegessen.

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