Hans-Christian Huf - Unterwegs in der Weltgeschichte

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Unterwegs in der Weltgeschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine ungewöhnliche und unterhaltsame Darstellung von 5000 Jahren Weltgeschichte.
»Unterwegs in der Weltgeschichte« lädt zu einer spannenden Reise durch das Labyrinth der Weltgeschichte ein. Zu den Halte- und Wendepunkten, den Zwischenstationen, aber auch den Meilensteinen der Geschichte. Nicht immer sind es die ausgetretenen Pfade, häufig sind es eher versteckte Routen, auf denen die Geschichte voranschreitet. Immer aber sind es Orte und Zeiten, die Bewegung signalisieren und anzeigen, dass etwas Neues beginnt. Der große Alexanderzug gehört ebenso dazu wie der Geheimweg, auf dem die Perser den Engpass der Thermopylen überwanden. Natürlich das Mittelalter, als Herrschen für Kaiser oder Könige vor allem Herumreisen, Unterwegs-Sein hieß, aber auch die Seepassagen der Hanse oder der Karawanenverkehr auf der Seidenstraße; von all den Wegen, die nach Rom, zur Wartburg oder zu den Gewürzinseln im Fernen Osten führen, ganz zu schweigen.
Eine großartige Entdeckungsfahrt durch fünftausend Jahre Geschichte!

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Selbst die Hauptrolle in der Kyffhäusersage lässt sich dem bärtigen Kaiser noch streitig machen. Denn in ihren ersten Überlieferungen im 14. und 15. Jahrhundert wird zumeist nur der Name Friedrich genannt. Und ihr Anlass war mit hoher Wahrscheinlichkeit der plötzliche Tod Friedrichs II., der wegen heftiger Leibschmerzen einen Jagdausflug in Apulien abbrechen musste und dann auf Schloss Fiorentino gebracht wurde. Dort fand er gerade noch Zeit, seine testamentarischen Anweisungen zu geben, ehe er verstarb. Die Frage, ob dies ein »natürliches« Ende war, hat mörderische Fantasien ausgelöst, die von Vergiftung bis Tod durch Ersticken - genauer gesagt: Ersticktwerden - reichen und bis heute gelegentlich wieder aufflammen.

Lassen wir also Barbarossa noch eine Zeitlang weiterschlafen und wenden wir uns seinem Enkel zu. Der Papst war einmal sein Vormund gewesen. Aber jetzt war er mündig und sprach für sich selbst: er, König von Sizilien, deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Friedrich II., der Staufer. Gebildet, in vielen Sprachen bewandert, interessiert an allen Wissenschaften, mit Vorrang für Mathematik und Philosophie, Verfasser volkstümlicher Verse sowie eines Buches über die Falkenjagd, eines Meisterwerks der frühen Naturkunde, war er eine Ausnahmeerscheinung unter den Herrschern des Mittelalters. Stupor mundi - »der die Welt in Erstaunen versetzt«, oder kürzer: das »Staunen der Welt« - hat man ihn schon zu Lebzeiten genannt. Und der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt hat ihn als den »ersten modernen Menschen auf dem Thron« bezeichnet.

Wie kaum ein anderer hat Friedrich seine Umgebung beeindruckt. Ein Zeitgenosse schrieb: »Sein Antlitz ist von anmutsvoller Schönheit, mit heiterer Stirn und einer noch strahlenderen Heiterkeit der Augen, so dass es eine Freude ist, ihn anzuschauen.« Diese Freude haben sich vor allem die Frauen gegönnt: drei Ehefrauen und neun Mätressen. Von zwanzig Kindern berichten die Chroniken.

Regieren im Mittelalter hieß vor allem: reisen. Physische Präsenz des Herrschers war gefordert, je größer und unübersichtlicher sein Territorium und je schwieriger die Nachrichtenübermittlung war. Hof gehalten wurde dort, wo sich Kaiser oder König gerade befanden. Im Vergleich zu Karl dem Großen, der immerhin noch eine beträchtliche Zeit des Jahres in Aachen verbrachte, waren seine Nachfolger wahre Nomaden. Wer die Macht ausübte, musste sich zeigen und, da es keine Hauptstadt gab, möglichst viele kleine Residenzen schaffen - die Pfalzen -, in denen der Herrscher Station machen, Hoftage oder Reichsversammlungen abhalten, hohe kirchliche Feste feiern und vielleicht sogar den Winter verbringen konnte.

Sowohl die ambulante Seite seiner Herrschaft, sein Reisekaisertum sozusagen, als auch der stationäre, der sesshafte Teil seines Amtes trugen zum Staunen der Welt, das Friedrich II. bewirkt haben soll, bei. Sein Hof in Palermo war eine kleine Akademie - ähnlich der von ihm 1224 in Neapel gegründeten ersten »Staatsuniversität« des Abendlandes -, ein Anziehungspunkt für Dichter, Künstler und Wissenschaftler und ein Hort der Toleranz. Hier begegneten sich Angehörige des arabischen, griechischen und romanischen Kulturkreises zum Austausch von Ideen, zur gemeinsamen Forschung, zum Vortrag von Liedern und Gedichten und zur Übersetzung bedeutender Schriften, häufig vermittelt durch jüdische Gelehrte.

Wenn dies schon ein erfrischend anderer Herrschaftsstil im Vergleich zu den meisten Vorgängern oder Nachfolgern Friedrichs II. ist, so wird Ihnen das bunt gemischte Gefolge, mit dem der Kaiser auf Reisen ging, erst recht ungewöhnlich, ja aufregend exotisch vorkommen. Sie dürfen ruhig an einen Wanderzirkus oder an eine Arche Noah zu Lande denken. Geschützt durch die dem Herrscher treu ergebene Leibwache, die aus Sarazenen bestand, war nicht nur der fast komplette Hofstaat des Kaisers unterwegs, sondern in der Karawane wurden auch prächtig geschirrte Kamele, an Ketten gehaltene Panther und Löwen, Leoparden und Luchse mitgeführt, neben Hunderten von Jagdfalken, Papageien und Pfauen. Den Gedanken an eine artgerechte Behandlung müssen Sie sich leider abschminken. Dafür aber sicherte dieses einzigartige Schauspiel fast morgenländischer Pracht- und Machtentfaltung dem Kaiser ungeteilte Aufmerksamkeit und bezeugte seine Herrschaft über alles, was sich auf der Erde bewegte.

Ein solcher Mann zog nicht nur Bewunderung, sondern auch Neid und Hass auf sich. Viele seiner Zeitgenossen wollten ihn mundtot machen, ihn als einen Feind Gottes und der Kirche, einen Verächter der Religion brandmarken, der nur zum Schein ein Christ sei, in Wahrheit aber ein Ketzer und Gotteslästerer. Politische Interessen machten sich diese Beschuldigungen zunutze. Das zweite Konzil von Lyon erklärte ihn 1245 für abgesetzt und begründete das mit Eidbruch, Verletzung des Friedens und Sakrileg, womit die Beschlagnahme von kirchlichem Besitz gemeint war. Ein weiterer Vorwurf lautete: Häresie, also Missachtung der kirchlichen Lehrmeinung. Damit wurden vor allem Friedrichs freundschaftliche Beziehungen zu muslimischen Sarazenen ins Visier genommen. Zu dieser Art von Anschuldigung und Dämonisierung passte die Zeremonie der Absetzung des Kaisers: Die Konzilsteilnehmer nahmen den Urteilsspruch des Papstes stehend und mit brennenden Kerzen in den Händen entgegen, ließen dann die Kerzenflammen sinken und löschten sie aus.

In seiner weltberühmten »Göttlichen Komödie«, entstanden um 1315, zwängt Dante den Kaiser ins Innerste einer eisigen Hölle, wo er das Jüngste Gericht und die ewige Verdammnis zu erwarten hat. Aber Friedrich II. war viel zu groß, um auf diese Weise einsortiert werden zu können. Sein Format sprengte die Grenzen seiner Zeit. Mit viel taktischem Geschick hielt er die deutschen Fürsten in Schach, die schon seinen Großvater Barbarossa in Atem gehalten hatten. Er ordnete die Machtverhältnisse in seinem geliebten Königreich Italien und besiegte nach einem geglückten Täuschungsmanöver in offener Feldschlacht die Truppen der »lombardischen Liga«, eines machtvollen Bündnisses der oberitalienischen Städte. Er zog ins Heilige Land und ließ sich die Krone des Königreichs Jerusalem aufsetzen. Er riskierte den Konflikt mit dem Papst, sicherte sein Reich gegen die Ansprüche des Kirchenstaates, nahm die Exkommunikation in Kauf und förderte - nachhaltig, aber scheinbar ganz nebenbei - die modernen Wissenschaften. Er überlebte zwei Attentatsversuche. Als er am 13. Dezember 1250 starb, war der Bann der römischen Kirche gegen ihn nicht aufgehoben.

Ein rätselhaftes Bauwerk ist mit Friedrich II. verbunden, obgleich nicht bezeugt ist, dass er jemals dort war: Castel del Monte. Dieser Ort hat bis heute sein Geheimnis nicht preisgegeben. War der achteckige Bau ein Jagdschloss oder ein Gebäude zur Aufbewahrung des Staatsschatzes? War er überhaupt ein Zweckbau? Die Architektur erinnert an eine achteckige Krone - auch die Kaiserkrone des Reiches hat acht Ecken, ebenso die Pfalzkapelle in Aachen. Schon im Alten Testament galt die ominöse »8« als Stufe der Vollendung, als Schlusspunkt der sieben Schöpfungstage. Das symbolfreudige Mittelalter erhob sie gänzlich zum Zeichen der Wiedergeburt und Erlösung, der Auferstehung Christi, aber auch des Jüngsten Gerichts.

In der Fülle der Interpretationen finden sich außerdem Hinweise auf eine Verbindung zwischen dem Castel del Monte und der Kathedrale Notre-Dame in Chartres, dem Felsendom in Jerusalem und der Cheops-Pyramide. Ein ausgeklügeltes Gangsystem im Innern und ein Fallgitter im Portalbereich könnten aber - jenseits aller Zahlenmystik - auch die sehr bodenständige Meinung bestätigen, dass das Castel eine Fluchtburg war, die dem Kaiser Schutz bieten sollte. Heute gehört das Gebäude dem italienischen Staat und ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe.

Friedrich II. war - in vielerlei Hinsicht - ein Wanderer zwischen den Welten: zwischen Italien und Deutschland, zwischen päpstlicher und kaiserlicher Macht, zwischen Abend- und Morgenland, zwischen Mittelalter und Neuzeit. Als er den Thron bestiegen hatte, reichte das Imperium der Staufer von der Nord- und Ostsee bis nach Sizilien. Als er starb, konnten seine Söhne Konrad IV. und Manfred die Dominanz der Dynastie noch eine Weile aufrechterhalten. Aber die »Stauferdämmerung« kündigte sich schon an. Als der im Dom von Messina aufgebahrte Leichnam Konrads IV., der 1254 einer fiebrigen Krankheit erlegen war, von einem Blitzschlag getroffen wurde, munkelten viele von einem Gottesurteil. König Manfred von Sizilien wurde bis zu seinem Tod auf dem Schlachtfeld 1266 vom unerbittlichen Hass des Papstes Urban IV. verfolgt. Seine Frau Helena starb 1271 in Kerkerhaft, seine Söhne verschwanden in den Gewölben des Castel del Monte, das nun zu einem dunklen Verlies geworden war.

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