Вольфганг Хольбайн - Die beste Frau der Space Force
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ein Krieg zwischen zwei Planeten ist vцllig unmцglich. Selbst wenn sie hierher kommen kцnnten, es wьrde sich gar nicht lohnen.« »Sie sind doch schon da, Professor«, sagte Becker, fast sanft. »Aber es ist Irrsinn«, murmelte Soerensen. Charity spьrte, dass er dem Zusammenbruch nahe war. »Ein… ein Volk, das weit genug fortgeschritten ist, andere Welten zu besuchen, kann nicht…« »Auf Eroberungen aus sein?« Niles schnaubte. »O nein, natьrlich nicht. Es muss ethisch viel hцherstehend als wir sein, nicht wahr? Ich glaube, so etwas Дhnliches haben die Indianer vor zweihundert Jahren hier auch gedacht. Und wissen Sie was, Professor? Sie hatten unrecht.« Soerensen fuhr hoch, aber der erwartete Protest blieb aus. Er blickte Niles nur an, sah dann wieder weg und zьndete sich eine weitere Zigarette an, obwohl die alte erst halb aufgeraucht im Aschenbecher lag. »Das alles ergibt ьberhaupt keinen Sinn«, sagte Landers plцtzlich. Mit Ausnahme Terhovens war er bisher der Schweigsamste von ihnen gewesen; tatsдchlich hatte Charity fast vergessen, dass er ьberhaupt da war. Jetzt sah er abwechselnd Becker und Soerensen an. »Verdammt, wir alle wissen doch, wie es im Inneren dieses sogenannten Sternenschiffes aussieht. Das Ding ist primitiver, als hдtten wir es gebaut.« »Und?« fragte Becker. »Woher kommt dieser… dieser Materiesender, oder was immer es ist? Er paЯt einfach nicht ins Bild.« »Da passt eine ganze Menge nicht ins Bild«,"bestдtigte Becker. »Aber damit sollen sich die Wissenschaftler auseinandersetzen, nicht wahr? Frьher oder spдter werden wir eine Erklдrung finden.« »Wenn sie uns Zeit dazu lassen.« Becker sah Charity scharf an. »Sie sind nicht hier, um Pessimismus zu verbreiten, Captain«, sagte er. »Die Lage ist ernst, aber wir werden mit ihr fertig, keine Sorge. Es ist nur ein Schiff, ganz egal, wie groЯ es auch ist. Und ganz egal, wie viele Riesenkдfer und sonstige Ungeheuer herauskommen, wenn es sein muss, sprengen wir sie in die Luft.« Ja, dachte Charity, das war ganz genau die Antwort, die sie von Becker erwartet hatte. Und ein wenig hoffte sie sogar, dass er recht hatte, dass sie es konnte, wenn sie mussten. Sie war nicht sicher. »Das klingt, als warteten Sie nur darauf, Becker!« sagte Soerensen aufgebracht. Becker blieb ruhig. »Nein«, sagte er gelassen. »Wenn Sie es genau wissen wollen, habe ich eine ScheiЯangst davor. Aber ich bin vorbereitet, wenn es sein muss.« »Warum sind wir hier, Commander?« fragte Charity, ehe Soerensen erneut loslegen konnte. »Doch sicher nicht, um ьber einen Angriff auf die Aliens zu beraten, oder?« Becker lдchelte schwach und wurde sofort wieder ernst. »Nein«, sagte er. »Ich wollte Ihnen Ihre Marschbefehle persцnlich mitteilen, das ist alles. Die CONQUEROR und ihre beiden Schwesterschiffe werden verlegt.
Vorsorglich«, fьgte er hinzu. »Verlegt? Wohin?« »SS Nulleins«, antwortete Becker. Charity hatte das halbwegs erwartet, aber sie fragte sich, warum. Und sie stellte diese Frage laut. »Weil wir nur drei Kampfschiffe haben, Captain«, antwortete Becker unwillig. »Und weil wir gerne auf alle Eventualitдten vorbereitet sind. Sie kennen Plan Omega, oder?« Der Tadel in seiner Stimme war unьberhцrbar. Bis auf Soerensen wurden alle plцtzlich sehr ruhig. Der Wissenschaftler blinzelte irritiert. »Plan Omega?« Charity sah Becker fragend an, und der Commander nickte. »Ein Planspiel fьr den Ernstfall«, erklдrte Charity. »Natьrlich nicht fьr den, der jetzt eingetreten ist, sondern fьr die…« – sie betonte die Worte absichtlich spцttisch, was ihr einen weiteren дrgerlichen Blick Beckers eintrug – »…unwahrscheinliche Vorstellung, dass es eines Tages zum groЯen Knall zwischen uns und Demisows Brьdern auf der anderen Seite kommen sollte, Professor. Survival Station Nulleins ist der sicherste und tiefste Bunker dieses Landes. Angeblich hдlt er sogar einen Volltreffer aus, obwohl das noch niemand probiert hat. Plan Omega sieht vor, die Regierung der Vereinigten Staaten in diese Anlage zu evakuieren.« »Mit einem Raumschiff?« Charity lдchelte. »Natьrlich nicht. Aber es gibt bombensichere Hangaranlagen dort. Und vielleicht brauchen wir die drei Schiffe hinterher.« »Und wozu?« »Na, zum Beispiel, um uns einen neuen Planeten zu suchen, falls unsere gute alte Erde ein bisschen zu mitgenommen sein sollte.« »Das reicht, Captain«, sagte Becker дrgerlich. Und sein Blick fьgte hinzu: Er muss nicht unbedingt den ganzen Plan erfahren. Plan Omega sah noch mehr vor: nдmlich im allerschlimmsten Fall der Fдlle die Erdregierung mit Hilfe der drei Schiffe auszufliegen, auf eine der Mondbasen oder die Orbitstadt, sollte noch eine existieren. Immerhin, dachte Charity spцttisch, war es mцglich, dass die Jungs von dort oben aus ein Fleckchen Erde entdeckten, das noch nicht bombardiert worden war… »Und… was soll ich dabei?« fragte Soerensen verwirrt. Becker lдchelte kalt. »Ьberleben, Professor. Haben Sie keine Lust dazu?« Er machte eine rasche Handbewegung, als Soerensen widersprechen wollte. »Der Befehl kommt vom Prдsidenten persцnlich, Soerensen. Und ich habe ihm dazu geraten. Verdammt, Sie gehцren zu den fьnf besten Kцpfen auf der Welt, was unser Problem angeht. Glauben Sie im Ernst, wir werfen Sie den AuЯerirdischen zum FraЯ vor?« Beckers Wortschatz gefiel Charity nicht besonders, aber sie schwieg dazu und fragte nur einfach: »Wann?« »So schnell wie mцglich. Sie fliegen noch heute zurьck und ьberfьhren die DESTROYER, anschlieЯend die CONQUEROR. Die ENTERPRISE befindet sich noch im Dock. Aber ich mache ein bisschen Dampf. In ein paar Tagen ist sie flugfдhig.« Wenn es dann noch irgend etwas gab, wohin sie fliegen konnte, dachte Charity. Aber das sprach sie vorsichtshalber nicht laut aus. Doktor Tauber brauchte fast eine halbe Stunde, auch den letzten Rest der klebrigen Substanz aus ihrem Haar und von ihrer Haut zu pflьcken, und er ging dabei alles andere als sanft zu Werk. Charity kannte ihn seit Jahren, und sie war bisher immer ganz froh gewesen, dass sich ihre Bekanntschaft auf rein private Dinge beschrдnkt hatte. Tauber war ein grauhaariger Mann Mitte Vierzig, mit krдftigen Hдnden, die eher zu einem Hufschmied gepaЯt hдtten als zu einem Arzt. Er war sicher sehr fдhig, aber er gehцrte nicht zu den Дrzten, die ihre vornehmste Pflicht darin sahen, ihren Patienten ein MindestmaЯ an Unannehmlichkeiten zuzufьgen. Und er machte bei Charity keine Ausnahme, nur weil sie eine Frau war; das Zeug, mit dem er die Fдden von ihr herunterwusch, brannte kaum weniger wie die Spinnenseide. Mehr als einmal konnte sie sich einen Schmerzlaut nicht mehr ganz verkneifen, und als er endlich fertig war und ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass sie jetzt aufstehen und sich wieder anziehen konnte, atmete sie so erleichtert auf, dass sich seine buschigen Augenbrauen missbilligend zusammenzogen. »Tut weh, nicht?« sagte er, in einer Art, von der Charity nicht wusste, ob sie spцttisch oder ernst gemeint war. Sie rang sich zu einem gequдlten Lдcheln durch, stand vorsichtig von der lederbezogenen Liege auf und bьckte sich nach ihren Kleidern, fьhrte die Bewegung aber nicht zu Ende. Die schwarzen Jeans und ihr T-Shirt waren schon vor einer Woche reif fьr die Mьlltonne gewesen. Tauber wies mit einer Kopfbewegung auf den weiЯen Wandschirm, der auf der anderen Seite der Liege stand. »Dahinter liegt eine frische Uniform fьr Sie«, sagte er. »Ich weiЯ nicht, ob sie passt, und die Rangabzeichnen sind wohl auch falsch. Aber das«, er lдchelte, »spielt ja wohl im Moment keine besondere Rolle mehr.« Er beobachtete sie scharf, wдhrend sie um die Liege herumging, und ging ihr nach. »Sobald Sie mit Becker gesprochen haben, will ich Sie noch einmal sehen, Captain«, sagte er. »Die Wunde da an Ihrem Bein gefдllt mir nicht.« Charity schьrzte die Lippen. »Mir auch nicht«, sagte sie. »Aber sie heilt schon ganz gut.« Tatsдchlich hatte sie die Verletzung wдhrend der vergangenen drei Tage praktisch gar nicht mehr gespьrt. Erst jetzt, als Tauber sie darauf ansprach, fьhlte sie wieder ein leichtes Klopfen im rechten Oberschenkel. Aber es war eher lдstig als wirklich schmerzhaft. Rasch, ehe Tauber Gelegenheit hatte, sie grьndlicher in Augenschein zu nehmen und vielleicht noch mehr zu finden, schlьpfte sie in den einteiligen Kampfanzug und zog den ReiЯverschluss hoch. Tauber hatte recht gehabt – er war um mindestens drei Nummern zu groЯ, und die Rangabzeichen waren die eines Fregattenkapitдns der Navy. Mochte der Teufel wissen, wie das Ding hier herunter kam. Sie schloss den Gьrtel, schaltete den Bordcomputer ein und drьckte die Prьftaste. Das halbe Dutzend kleiner Leuchtdioden begann in beruhigendem Grьn zu flackern. »Das Ding ist in Ordnung«, sagte Tauber, der ihr neugierig zusah. »Und falls es Sie beruhigt, Captain – sein Trдger ist nicht darin gestorben, sondern…« »Schon gut«, unterbrach ihn Charity hastig. »Das will ich gar nicht so genau wissen.« Tauber grinste, zog eine angebrochene Zigarettenpackung aus der Brusttasche seines Kittels und hielt sie ihr hin. Charity schьttelte den Kopf. »Angst vor Lungenkrebs?« fragte Tauber, wдhrend er sich selbst eine Zigarette aus der Packung schnippte und mit einem billigen Einwegfeuerzeug anzьndete. »Das brauchen Sie nicht zu haben, meine Liebe. Ich glaube nicht, dass noch irgend jemand von uns lange genug lebt, um eine solche Krankheit zu bekommen.« »Sollten Sie nicht Optimismus verbreiten, Doc?« fragte Charity. Tauber zuckte die Achseln und blies eine Rauchwolke in ihre Richtung. Charity zцgerte einen Moment, dann streckte sie die Hand aus, nahm die Zigarettenschachtel aus Taubers Brusttasche und zьndete sich doch eine an. Nach dem ersten Zug hustete sie. Eigentlich hatte sie das Rauchen vor drei Jahren aufgegeben. Aber vielleicht war es ein guter Moment, wieder damit anzufangen. »Ist es so schlimm?« »Schlimmer«, sagte Tauber ruhig. »Ich weiЯ nicht, was Becker Ihnen gleich erzдhlen wird, aber was immer es ist – glauben Sie ihm nicht. Wir haben noch ein paar Wochen. Wenn sie nicht vorher hier herunterkommen und uns umbringen.« Charity dachte an zweihundert Tonnen schwere Panzertьren, an elektronisch gesteuerte Laserbatterien und Giftgasbarrieren, aber nichts von alledem vermochte Taubers Worten auch nur einen Deut von ihrer beunruhigenden Eindringlichkeit zu nehmen. »Die Leute sterben«, fuhr Tauber fort, als sie nicht antwortete. »Man sieht es noch nicht, aber sie sterben. Viele sind krank, noch mehr verletzt.« Er schnippte seine Asche auf den Boden und sah einem winzigen Glutpьnktchen nach, das sich von der Spitze seiner Zigarette lцste und auf halbem Wege erlosch wie ein fallender Miniatur-Meteorit. »Und noch schlimmer ist, Sie wollen nicht mehr. Wir hatten neunzehn Selbstmorde in den letzten beiden Wochen.« Nichts von alledem ьberraschte Charity. Nach einem Volltreffer war Bunkerkoller die Gefahr Nummer zwei auf der Liste gewesen, die ihre Ausbilder ihr und den anderen eingehдmmert hatten. »Sie waren drauЯen«, sagte Tauber plцtzlich. »Wie sieht es aus?« Charity nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarette und genoss das kurze Schwindelgefьhl, das das ungewohnte Nikotin hinter ihrer Stirn auslцste, ehe sie antwortete: »Wollen Sie das wirklich wissen, Doc?« »Nein«, sagte Tauber. »Aber erzдhlen Sie trotzdem. Was ist mit New York?« Sie begriff erst in diesem Moment, worauf Tauber die ganze Zeit ьber hinausgewollt hatte – er selbst stammte aus New York. Seine Frau, seine Kinder und ьberhaupt seine ganze Familie lebten dort. Falls sie noch lebten. Sie antwortete nicht. Tauber lдchelte bitter. »Ich verstehe«, sagte er. »Aber Sie kцnnen mir ruhig die Wahrheit sagen, Charity. Ich habe den Idiotentest ebenso bestanden wie Sie. Sonst wдre ich nicht hier, wissen Sie?« »Natьrlich«, antwortete Charity. »Aber ich . . ich weiЯ es nicht. Die Stadt wurde angegriffen, aber das… das heiЯt nicht, dass Ihre Familie tot sein muss. Es gab eine Menge Ьberlebende. Viele sind herausgekommen, ehe es richtig losging.« »Vielleicht ist es gerade das, wovor ich Angst habe«, murmelte Tauber, so leise, dass sie nicht wusste, ob die Worte nicht fьr sie bestimmt gewesen waren. Sie reagierte auch nicht darauf, sondern tat das, was sie schon vor fьnf Minuten hдtte tun sollen – sie drьckte ihre Zigarette in den Aschenbecher, richtete sich auf und wandte sich zur Tьr. »Ich muss gehen, Doc. Becker wartet auf mich.« Tauber starrte an ihr vorbei ins Leere. Er schien ihre Worte gar nicht gehцrt zu haben. Mit einem Ruck wandte sich Charity vollends um und verlieЯ die kleine Kammer, so schnell sie nur konnte. Lieutenant Stone und die beiden anderen Soldaten erwarteten sie vor der Tьr. Sie hatten die Zeit genutzt, ihre silberglдnzenden Schutzanzьge auszuziehen, und wirkten nun wie ganz normale, junge Soldaten: vielleicht sogar ein bisschen zu jung fьr die Aufgaben, die ihnen zugedacht waren. Einer von ihnen rauchte, der andere sprach mit Stone. Charity konnte die Worte nicht verstehen, ihr Tonfall war sehr ernst. Der Soldat mit der Zigarette erschrak sichtbar, als er Charity erblickte. Fьr einen Moment wusste er offensichtlich nicht, wohin mit seinen Hдnden. »Bringen Sie mich zu Becker, Lieutenant«, sagte sie, an Stone gewandt. Sie durchquerten ein zweites Mal die groЯe Halle, in der die Leute aus Brainsville untergebracht waren. Eine fast greifbare Anspannung lag in der Luft. Dann begriff sie. Vorhin, als sie das erste Mal hier gewesen waren, hatte kaum jemand Notiz von ihnen genommen. Jetzt starrten sie Dutzende von Augenpaaren an, und die allerwenigsten dieser Blicke waren freundlich. Aber auch nicht feindselig, sondern … ja, was eigentlich? ьberlegte sie verwirrt. Wenn sie den Ausdruck, den sie in den Gesichtern dieser Menschen las, hдtte beschreiben mьssen, dann wдre ihr als aller erstes das Wort vorwurfsvoll eingefallen. Und vielleicht enttдuscht. Aber warum? Wдhrend sie zwischen Stone und den beiden anderen Soldaten zum Lift ging, ьberlegte sie angestrengt, was sich verдndert hatte, in den wenigen Minuten, die sie bei Tauber gewesen war. War es ihre Kleidung? Vorhin hatten sie nur Stone und seine beiden Begleiter gesehen, die eine fremde und offensichtlich verletzte Frau zum Arzt brachten, eine Frau in Zivilkleidern. Jetzt trug sie Uniform. Sie erreichten den Lift, ehe sie den Gedanken zu Ende verfolgen konnte, und Stone drьckte den Knopf zur 19. Etage, der Kommandoebene. Die Tьren glitten lautlos zu, und auch die Fahrt verlief diesmal wie gewohnt – sehr schnell und fast unmerklich, ohne die allerkleinste Erschьtterung. Sie ьberlegte, ob sie Stone fragen sollte, was mit den Leuten unten in der Halle los war, tat es aber dann nicht. Wahrscheinlich war gar nichts mit ihnen los. Sie hatten Angst, das war alles. Und verdammt noch mal, sie hatten allen Grund dazu.
29. November 1998
Der Abend, an dem die Invasion wirklich begann, unterschied sich kaum von denen davor: Die Welt befand sich seit drei Monaten in einer Art Schockzustand, und daran hatte sich nichts geдndert, seit die Nachricht vom Verschwinden der Wissenschaftler und Soldaten aus der Nдhe des Sternenschiffes an die Цffentlichkeit gedrungen war. Becker und seine Leute hatten alles versucht, aber natьrlich lieЯ es sich nicht geheim halten. Und natьrlich geschah genau das, was Tausende von berufsmдЯigen Schwarzsehern prophezeit hatten: Die Welt stьrzte ins Chaos. Aber dies war Charitys ganz persцnliche Geschichte, und sie gehцrte zu den wenigen – vielleicht Glьcklichen –, die sehr wenig von all den entsetzlichen Begleiterscheinungen dieser noch gar nicht stattgefundenen Invasion mitbekamen, ganz einfach, weil sie viel zu tief in der Geschichte drinsteckte, viel zu sehr beschдftigt war, um Zeit zu einem groЯen Ьberblick zu finden. Natьrlich war sie informiert: An tausend Orten auf der Welt brach Panik aus, es entstanden Sekten, Kriege flammten auf oder erloschen jдh, die Selbstmordrate stieg um etliche tausend Prozent; und selbst wenn das Schiff in diesem Moment abhob und wieder im Weltraum verschwдnde, wдre der angerichtete Schaden mit einem direkten Angriff durchaus zu vergleichen. Aber die Fremden wьrden nicht gehen. Irgendwie wusste Charity es. Sie hatte es gespьrt, schon im aller ersten Moment, als sie dort oben im Inneren dieses riesigen leeren Schiffes stand und den titanischen Block sah, und Soerensen hatte es gespьrt, und alle anderen hatten es in ihren Blicken gelesen. Was immer sie vorhatten, es hatte noch nicht einmal richtig begonnen. Sie stand auf, schaltete den Fernseher ab, der wieder einmal eine Satellitenaufnahme des Schiffes zeigte – das Bild hatte sich in den letzten zwцlf Wochen nicht verдndert –, und trat auf den Balkon hinaus. Die Stadt lag still und fast dunkel unter ihr, und es war bereits empfindlich kalt, vor allem hier oben, fьnfzehn Stockwerke ьber der StraЯe. New York schien ausgestorben zu sein. Nur wenige Autos krochen unter ihr ьber den Asphalt, die Leuchtreklamen und die Nachtbeleuchtungen der Bьrohochhдuser waren abgeschaltet… Die Notstandsgesetze galten noch immer, und erstaunlicherweise wurden sie auch eingehalten. Charity fragte sich, wie lange das Leben in dieser Zehn-Millionen-Stadt noch so weiterlaufen konnte, ehe alles zusammenbrach. Wenn dieser Belagerungszustand, in den sie sich freiwillig begeben hatte, noch lange anhielt, brauchten die AuЯerirdischen gar nicht mehr zu kommen. Sie seufzte, leerte ihren Martini – es war der dritte an diesem Abend, und somit der letzte, den sie sich selbst gestattete – und sah auf die Uhr. Es war nach zehn. Mike war vor einer halben Stunde hinuntergegangen, um irgendwo ein paar Hamburger aufzutreiben, aber er war lдngst ьberfдllig. Sie machte sich Sorgen um ihn. Die Stadt war nicht mehr sicher. Jeder dritte Wagen, der noch auf der StraЯe war, trug das fleckige Grьn der Nationalgarde. Sie spielte einen Moment lang ganz ernsthaft mit dem Gedanken, ihr Martiniglas am ausgestreckten Arm ьber die Balkonbrьstung zu halten und dann in die Tiefe fallen zu lassen, und tat es dann doch nicht. Ihr Blick wanderte nach oben, suchte den Sternenhimmel ab. Es war kalt, aber wie viele kalte Novembernдchte war auch diese ganz besonders klar. Ьber ihr flimmerten Tausende von Sternen. Alles sah so friedlich aus. So verdammt friedlich, als herrsche dort oben nichts als die groЯe Leere, als gдbe es dort nichts, was eines Tages hierher kommen und … Ja, und was? dachte sie. Bereiteten sie wirklich einen Angriff vor? Und wenn ja, warum? So viele Fragen, auf die sie vermutlich niemals eine Antwort finden wьrden. Frцstelnd drehte sie sich um und ging in die Wohnung zurьck. Sie schloss die Balkontьr nicht, obwohl die Novemberkдlte dadurch weiter ins Zimmer strцmte. Immer цfter in letzter Zeit hatte sie das Gefьhl, ersticken zu mьssen, wenn sie in einem geschlossenen Raum war. Sie ging zum Regal, nahm sich ein Buch und versuchte zu lesen, ohne auch nur einen Blick auf den Titel zu werfen. Nach einer Weile merkte sie, dass sie seit fьnf Minuten die gleiche Seite anstarrte, und legte es wieder aus der Hand. Verdammt, auch sie war nur ein Mensch, und auch sie hatte ein Recht, Angst zu haben. Vielleicht sogar ein bisschen mehr als der Rest der Menschheit, ganz einfach, weil sie ein bisschen mehr wusste als die allermeisten anderen. So zum Beispiel, dass keiner der Mдnner, die sie und die Russen in den vergangenen drei Monaten zum Nordpol geschickt hatten, zurьckgekommen war. Oder zum Beispiel, dass ein paar von Beckers ьberschlauen Mitarbeitern in gerade diesem Moment dabei waren, eine Wasserstoffbombe mit einem primitiven Aufschlagzьnder zusammenbastelten, die sie im allerschlimmsten Fall aus dem Orbit heraus auf die Sternenscheibe werfen wollten. Charity bezweifelte, dass dieser Plan auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg hatte. Was immer diese AuЯerirdischen waren, die da am Nordpol hockten und einen ganzen Planeten nur durch ihre bloЯe Anwesenheit in Lдhmung versetzten – dumm waren sie gewiss nicht. Sie warf das Buch achtlos in eine Ecke, stand wieder auf und begann ruhelos im Zimmer auf und ab zu gehen. Die Untдtigkeit, zu der sie seit zwei Tagen verdammt war, machte sie rasend. Nach drei Monaten Dauerstress hatte sie sich nach ein paar Tagen Ruhe gesehnt, aber es zeigte sich, dass diese Ruhe keine Erholung, sondern der pure Nervenkrieg war. Sie kam sich vor wie jemand, der auf dem elektrischen Stuhl saЯ und darauf wartete, dass der Knopf gedrьckt wurde. Seit zwцlf Wochen. AuЯerdem hatte sie Hunger. Wo blieb Mike mit diesen verdammten Hamburgern? Sie musste sich noch geschlagene zehn Minuten gedulden, bis sie die Aufzugtьr hцrte und dann Mikes schnelle – beunruhigend schnelle, dachte sie – Schritte. Sie war bei der Tьr, eine Sekunde, bevor er den Klingelknopf berьhrte. Und sie sah sofort, dass etwas passiert war. Er war blass. Sein Atem ging schnell, als wдre er die fьnfzehn Stockwerke hinaufgerannt, statt mit dem Aufzug zu fahren. »Was ist passiert?« fragte sie. Mike antwortete nicht auf ihre Frage, sondern drдngte sich an ihr vorbei und lief ins Wohnzimmer. Hastig schaltete er den Fernseher ein und gestikulierte ihr, zu ihm zu kommen. »Verdammt, was ist los?« fragte Charity noch einmal. »Etwas tut sich beim Sternenschiff«, fiel ihr Mike ins Wort. »Zum Teufel, wieso hast du das Ding nicht angelassen, wie ich es gesagt habe?« Charity verzichtete auf eine Antwort, zumal in diesem Moment der Fernsehschirm aufleuchtete und das vertraute Bild des Sternenschiffes zeigte, ьbertragen von einem Satelliten, der in dreihundertfьnfzig Meilen Hцhe ьber dem Nordpol geparkt war. Das hieЯ – es war nicht ganz das vertraute Bild. Es hatte sich verдndert, aber es dauerte einen Moment, bis Charity auffiel, was es war. Dann erschrak sie. Etwas kam aus dem Schiff heraus; genauer gesagt, fьnf-hundertundzwцlf unbekannte Objekte, denn genau soviel Lцcher waren in die Oberseite der riesigen Stahlscheibe gestanzt. Und in jedem dieser Lцcher war jetzt eine silberne, kreisrunde Scheibe erschienen. Wenn die Lцcher – wie Charity wusste – einen Durchmesser von fьnf Metern hatten, mussten diese Flugobjekte etwa drei Meter messen. Ganz langsam stiegen sie hцher, Millimeter fьr Millimeter, wie es durch die verkleinerte Abbildung aussah, in Wirklichkeit aber mit ganz erstaunlicher Geschwindigkeit. Charity konnte weder Dьsenflammen noch irgendeine andere Art von Antrieb erkennen. Die Scheiben glitten einfach in die Hцhe, als existiere so etwas wie Schwerkraft fьr sie nicht. So viel zum Thema primitive Technik, dachte sie dьster. »GroЯer Gott, ich glaube, es geht los«, murmelte Mike. »Was ist das?« Aus dem Fernseher drang jetzt die Stimme eines Kommentators, der ьberflьssigerweise erklдrte, was einige Milliarden Menschen live auf der Mattscheibe miterlebten. Charity hцrte gar nicht hin. Wie Mike trat sie nдher an den Apparat heran und beugte sich vor, als kцnnte sie so mehr Einzelheiten erkennen. Die kleine Flotte silberfarbener Flugscheiben stieg allmдhlich hцher, wobei sie sich sowohl vom Schiff als auch voneinander entfernten, so dass sie eine riesige, allmдhlich expandierende Halbkugel ьber der Sternenscheibe bildeten. »Es geht los«, sagte Mike noch einmal. Er hatte recht. Es ging unheimlich schnell – und ohne jegliche Warnung: Von einer Sekunde auf die andere wurde aus dem gemдchlichen Dahingleiten der kleinen Silbermьnzen ein rasender Flug in die Hцhe. Die geordnete Formation zerplatzte wie unter einer lautlosen Explosion, als die Scheiben in alle Himmelsrichtungen davonrasten, und dann –
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