Вольфганг Хольбайн - Die beste Frau der Space Force

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»Okay. Nimm einen der Mдnner mit. Und passt auf – es kцnnen noch mehr Ka­kerlaken da sein.« Niles nickte, winkte einen der Soldaten zu sich heran und deutete mit dem Lauf seines Gewehres nach oben. Charity begriff. Offensichtlich hatte er vor, sich ьber die Dдcher an die Insektenmonster heranzuarbeiten. Sie zogen sich ein Stьck weiter in den Schutz der StraЯe zurьck, wдhrend Niles und sein Begleiter in einem Haus verschwanden. Charity schдtzte, dass sie min­destens fьnf Minuten brauchen wьrden, um ihre Positionen einzunehmen. Sie sah auf die Uhr, entschloss sich, ihnen die doppelte Frist zu gewдhren und ver­drьckte sich in einen Hauseingang. Mike folgte ihr, wдhrend der Soldat am Fu­Яende der Treppe zurьckblieb, das Gewehr im Anschlag. »Seltsam«, sagte Mike plцtzlich. Charity sah ihn an. »Was?« »Das da.« Mike deutete auf den Soldaten. »Das hier ist ein historischer Augen­blick, nicht?« Er lachte spцttisch. »Der erste Kontakt zwischen Menschen und einer auЯerirdischen Lebensform. Und was tun wir? Wir schieЯen auf sie.« »Es ist nicht der erste Kontakt«, widersprach Charity unwillig. GroЯer Gott, worauf wollte er hinaus? »Der erste Kontakt fand am Nordpol statt«, fьgte sie hinzu. »Leider kцnnen wir die Ьberlebenden nicht mehr fragen, wie er genau ausgesehen hat!« »Trotzdem ist es Wahnsinn«, beharrte Mike. »Wir sollten… wenigstens mitein­ander sprechen, statt aufeinander zu schieЯen.« Charity erwiderte nichts, sondern starrte zum hundertsten Male auf ihre kaputte Uhr und дrgerte sich, dass sie es schon wieder vergessen hatte. Sie versuchte einzuschдtzen, wie lange Niles und der Soldat schon weg waren, und gestand sich mit einem leisen Gefьhl von Erschrecken ein, dass sie es nicht konnte. Und vielleicht hat auch er recht, wisperte eine dьnne, aber sehr aufdringliche Stimme hinter ihrer Stirn. Wir waren es, die ihr Schiff dort oben im All quasi gekapert haben. Wir waren es, die Soldaten und Bomben zum Nordpol geschafft haben. Wir haben Raketen mit Atomsprengkцpfen auf ihr Schiff gerichtet.
Plцtzlich wurde irgendwo ьber ihr ein Fenster geцffnet, sehr vorsichtig, aber doch nicht so leise, dass sie es nicht gehцrt hдtte. Sie sah auf und erblickte einen schlanken, schwarzen Arm, dann ein dunkles Gesicht, das auf die StraЯe hinun­terblickte. Charity erschrak, gleichzeitig packte sie Zorn. Niles schien es darauf angelegt zu haben, von den AuЯerirdischen entdeckt zu werden. Immerhin war Niles umsichtig genug, nicht nach ihnen zu rufen, sondern ihnen nur mit Gesten zu verstehen zu geben, dass sie zu ihm kommen sollten. Charity presste дrgerlich die Lippen aufeinander. Was zum Teufel tat er da? Sie hatte ihn auf dem halben Wege zum anderen Ende des Platzes gewдhnt. Die Vorstellung, einen Angriff – ganz egal, gegen wen – zu fьhren und sich auf eine Rьckendek­kung zu verlassen, die es nicht gab, gefiel ihr nicht. Trotzdem zцgerte sie nur noch einen Moment, sich aus ihrer Deckung zu lцsen und zusammen mit Mike und dem zweiten Soldaten zu der Tьr zu laufen, in der Niles und sein Begleiter verschwunden waren. Fьr zwei, drei endlose Sekunden waren sie ohne Deckung. Aber sie hatten Glьck: Alles blieb still. Mike deutete mit dem Lauf seiner Maschinenpistole in den Hausflur hinein. Hier drinnen herrschte noch Nacht, die das bisschen dunkelgrauer Dдmmerung, das durch die Tьrritzen und das Fenster hereinsickerte, schon nach wenigen Schrit­ten aufsog. Immerhin konnte sie weit genug sehen, um zu erkennen, dass sich der Flur vor ihnen teilte, einer fьhrte weiter ins Gebдude hinein, der andere zu einer Treppe. Dann hцrte sie plцtzlich Gerдusche: Schritte und ein gedдmpftes Flьstern. Hintereinander stьrmten sie die Treppe hinauf. Die Stimme, die sie gehцrt hat­ten, gehцrte Niles – er kam ihnen entgegen, kaum dass sie das erste Stockwerk erreicht hatten. »Verdammt, Niles – was fдllt dir ein?« empfing ihn Charity. »Du solltest lange schon –« »Sie sind alle tot«, unterbrach sie Miles. Charity erstarrte. Neben ihr atmete Mike scharf ein, wie unter einem kurzen, jд­hen Schmerz. Entsetzt starrte sie Niles an. "Wer ist tot?« fragte sie, obwohl sie die Antwort lдngst wusste. Niles' Stimme zitterte deutlich, als er antwortete. »Alle, Laird. Alle, die hier… hier gelebt haben. Sie…« Charity ging an ihm vorbei und stieЯ mit einem FuЯ­tritt die Tьr vor sich auf. Dahinter lag eine kleine schдbige Wohnung, die nur aus einem einzigen Zimmer bestand. Hier war es heller als drauЯen auf dem Flur, so dass Charity die grausige Szene in allen entsetzlichen Einzelheiten er­kennen konnte. Es waren vier – ein Mann, eine Frau und zwei Kinder. Die beiden Mдdchen la­gen unter dem leblosen Kцrper ihrer Mutter begraben, als hдtte sie noch sterbend versucht, sie mit ihrem eigenen Leib vor dem zu schьtzen, was sie umgebracht hatte. Der Mann lag ein Stьck abseits, mit dem Gesicht nach unten und in son­derbar verkrьmmter Haltung, die ausgestreckte rechte Hand um ein Stuhlbein gekrallt. Er war der einzige, der nicht aussah, als schliefe er bloЯ.»Es ist ьberall dasselbe«, sagte Niles hinter ihr. »Ьberall im … im Haus. Es mьssen Dutzende sein.« Charity ging zцgernd weiter, blickte einen Moment auf die tote Frau und die beiden Mдdchen hinab und kniete dann neben dem Leichnam des Mannes nie­der. Obwohl – oder vielleicht gerade weil? –man ihm als einzigen ansah, dass er auf gewaltsame Weise ums Leben gekommen war, brachte sie es einfach nicht ьber sich, die Leichen der beiden Kinder oder der Frau zu berьhren. Sie gab Mike ein Zeichen, an der Tьr aufzupassen, legte die Maschinenpistole aus der Hand und versuchte, den Leichnam auf den Rьcken zu drehen. Er war erstaunlich schwer, und selbst, als sie es geschafft hatte, seine Hand von dem Stuhlbein zu lцsen, bereitete es ihr erhebliche Mьhe, ihn auf den Rьcken zu wдl­zen. Sein Gesicht war schlaff, ohne irgendeine Spur von Schrecken oder Schmerz, so, als wдre er einfach nur eingeschlafen, nein, nicht einmal das: so, dachte sie entsetzt, als hдtte man ihn einfach abgeschaltet, wie eine Maschine, die nur zufдllig aus Fleisch und Blut bestand. Sie unterdrьckte ihren Widerwillen, beugte sich tiefer ьber den Toten und unter­suchte ihn auf Verletzungen hin. Sie fand nichts. Keine Wunden, mit Ausnahme eines Kratzers an der Stirn, den er sich beim Sturz zugezogen haben mochte, nichts, was ihr irgendwie verriet, wie dieser Mann ums Leben gekommen war. Schaudernd richtete sie sich auf und beugte sich nun doch ьber die tote Frau. Sie versuchte fast krampfhaft, die beiden toten Mдdchen nicht anzusehen, konnte aber nicht vermeiden, dass ihr Blick das Gesicht des дlteren Kindes streifte. Es war so schlaff wie das seines toten Vaters, die Zьge hatten denselben, leeren Ausdruck. Als sie den Arm der toten Frau anhob, rollte der Leichnam von den beiden klei­neren Kцrpern herunter, mit einem sonderbaren, sehr unangenehmen Gerдusch. Fast, dachte sie, und allein bei dem bloЯen Gedanken zog sich ihr Magen zu ei­nem einzigen Schmerz zusammen, fast, als gдbe es in diesem ganzen toten Kцr­per keinen einzigen Knochen mehr, der nicht zehnmal gebrochen worden ist. Aber auch der Kцrper der Frau wies keine erkennbaren Verletzungen auf. Mit einer hastigen Bewegung stand Charity auf, bьckte sich nach ihrer Waffe und wandte sich zu Niles um. »Sieht es … ьberall so aus?« Niles nickte. Mike deutete auf die Tьr, die Charity aufgetreten hatte. »Sie war abgeschlos­sen«, sagte er. »Von innen. Du weiЯt, was das bedeutet?« Charity nickte. Was immer diese Leute umgebracht hatte, es war nicht durch die Tьr oder die Fenster hereingekommen, sondern hatte sie laut– und warnungslos und wahrscheinlich sehr schnell getцtet, irgendeine entsetzliche Art von… von Strahlenwaffe vielleicht, die dieses Haus und wahrscheinlich auch die angren­zenden Gebдude getroffen und alles Leben ausgelцscht hatte. Welcher Natur diese entsetzliche Waffe auch immer war, dachte sie bitter, ihre Wirkung hдtte die Erfinder der Neutronenbombe in schiere Verzьckung versetzt. Die Wohnung war nicht im mindesten in Mitleidenschaft gezogen worden; nicht einmal ein einziges Glas war zerbrochen. Aber sie war sehr sicher, dass es in diesem Haus kein Leben mehr gab. Plцtzlich hatte sie gar keine Angst mehr. Alles, was sie noch spьrte, war Zorn. Ein so kalter, entschlossener Zorn, dass sie sich fast ein wenig davor fьrchtete. »Gehen wir«, sagte sie. DrauЯen war es mittlerweile ein wenig heller geworden, ansonsten hatte sich nichts verдndert. Die beiden elefantengroЯen Kдfer hockten noch immer reglos da, erstarrt wie schrecklich groЯe, schrecklich hдssliche Statuen, und auch das dritte Riesenwesen hatte sich nicht bewegt. Charitys Aufmerksamkeit galt dem vierten, fast-humanoiden Lebewesen, das sich zwischen den drei chitingepanzerten Giganten bewegte. Es war eindeutig eine Kreatur der Art, wie sie sie auf dem Videoband gesehen hatten. Die Gestalt war ein gutes Stьck grцЯer als ein Mensch, aber so dьrr, dass sich Charity un­willkьrlich fragte, wieso es nicht beim ersten Windzug, der es traf, einfach in der Mitte durchbrach. Die vier Arme, die in bestдndiger Bewegung waren, ver­liehen diesem Wesen geradezu groteske Zьge. Die Bewegungen erinnerten an eine Spinne, sie waren flink und abrupt und sehr zielbewusst. Wahrscheinlich war das Wesen hцllisch schnell, wenn es sein musste. Charity hatte nicht vor, ihm die Chance zu geben, diese Vermutung unter Be­weis zu stellen. Ruhig visierte sie den Kopf der Kreatur an, senkte den Lauf der MP um eine Winzigkeit, drьckte ganz automatisch auf den Auslцser der Zielsuchautomatik und fluchte lautlos in sich hinein, als der kleine rubinrote Laserpunkt nicht kam. Die Entfernung war nicht besonders groЯ – zwanzig, allenfalls fьnfundzwanzig Meter, aber eine MP war keine Waffe, mit der man besonders prдzise schieЯen konnte, und wahrscheinlich wьrde sie keinen zweiten Schuss haben, wenn der erste nicht traf. Und sie hatte Mike und den anderen ausdrьcklich verboten, auf dieses Wesen zu schieЯen. Sie brauchten es lebend. Trotzdem – sie musste es riskieren. Langsam, Millimeter fьr Millimeter, senkte sie den Lauf der MP weiter. Das Zentrum des winzigen Fadenkreuzes vor ihrem rechten Auge glitt am schimmernden Chitinpanzer des Sternenwesens herab, verharrte einen Moment auf seiner Hьfte und pendelte sich dann auf das ein, was sie fьr sein rechtes Knie hielt. Ihre Finger berьhrte den Abzug, fand den Druckpunkt und verharrte noch einmal. Sie war nervцs. Ihre Hдnde zitterten. Aber sie wusste, dass es nicht besser werden wьrde, wenn sie wartete. Im Ge­genteil. Sie drьckte ab. Der peitschende Knall beendete die trьgerische Ruhe schlagartig, die sich ьber dem Platz ausgebreitet hatte, und plцtzlich geschah alles gleichzeitig und zehn­mal schneller, als Charity sich in ihren schlimmsten Befьrchtungen ausgemalt hatte. Von den Dдchern der gegenьberliegenden Hдuser herab begannen Mike und die beiden Soldaten zu schieЯen, und zwei Meter neben ihr stieЯ Niles' Waf­fe eine grelle Feuerzunge aus, aber sie zwang sich, alles andere zu ignorieren und das Zielfernrohr wieder auf den Vierarmigen zu richten. Ihr Schuss hatte getroffen. Das Wesen war zu Boden gestьrzt und umklammerte mit zwei seiner vier Hдnde sein zerschossenes Bein. Aber es war keineswegs ausgeschaltet. Unter seiner grotesken Maske drangen hohe, pfeifende Tцne her­vor, und in seinen beiden ьbrigen Hдnden lagen plцtzlich zwei der kleinen Me­tallstдbe, die Charity von der Videoaufnahme her kannte. Sie fluchte, zielte erneut und drьckte ab, aber diesmal traf sie nicht. Einen hal­ben Meter neben dem Insektenwesen schlugen Funken aus dem Asphalt der StraЯendecke, im gleichen Augenblick jagte etwas ьber Charitys Kopf und riss ein faustgroЯes Stьck aus der Wand hinter ihr. Verletzt oder nicht, das Wesen da unten schoss verdammt gut. Sehr viel besser als sie. Auf dem Platz tцnte ein schriller, durch und durch unmenschlicher Schrei, ein Kreischen wie von zerbrechendem Stahl, und als Charity vorsichtig den Kopf ьber den Rand ihrer Deckung hob, sah sie, dass einer der Riesenkдfer zusam­mengebrochen war. Mike und die beiden Soldaten konzentrierten ihr Feuer jetzt auf das andere Insektenungeheuer, wдhrend Niles mit verbissenem Gesicht Schuss auf Schuss auf das dritte Ungeheuer abgab, das ziellos im Kreis herum­rannte. Charity sah, dass er fast jedesmal traf, aber sie sah auch, dass die aller­meisten seiner Geschosse einfach von der Panzerung der auЯerirdischen Bestie abprallten. Trotzdem dauerte es nur noch Sekunden. Der zweite Riesenkдfer brach zusam­men, und schlieЯlich zersplitterte auch die Panzerung des letzten Monsters im konzentrierten Feuer der vier Maschinenpistolen. Charitys MP blieb die ganze Zeit hindurch auf den Vierarmigen gerichtet. Aber sie schoss nicht. Die beiden oberen Hдnde des AuЯerirdischen umklammerten noch immer seine beiden Waffen, er schien jedoch begriffen zu haben, dass sein nдchster Schuss sein letz­ter war. Niles hцrte erst auf zu feuern, als ihm die Munition ausging. Mit grimmigem Gesichtsausdruck schob er ein frisches Magazin in die Waffe, richtete sich vol­lends hinter dem Fenster auf und nahm den Vierarmigen ins Visier. Er feuerte, ehe Charity auch nur begriff, was er vorhatte. »Wenn er das nicht begriffen hat, ist ihm nicht zu helfen«, sagte er. »Geh. Ich halte ihn in Schach.« Sie nickte, schwang sich mit einer flieЯenden Bewegung ьber das Fensterbrett und sprang die drei Meter bis zur StraЯe hinunter. Fьr einen Moment war sie hilflos, als sie das Gleichgewicht verlor und sich abrollen musste, um nicht vom Schwung ihrer eigenen Bewegung von den FьЯen gerissen zu werden, aber Ni­les drohend aus dem Fenster zielende Waffe tat ihre Wirkung: der gepanzerte Kopf des AuЯerirdischen drehte sich zwar wie ein schrecklicher schwarzer Ro­boterschдdel und folgte ihrer Bewegung, aber er schoss nicht. Zu leicht, dachte Charity. Das war einfach zu leicht! Seit ihrem ersten Schuss auf den AuЯerirdischen war nicht einmal eine Minute vergangen. Charity konnte nicht glauben, dass es so einfach sein sollte, mit einem Angreifer fertig zu wer­den, der eine ganze Welt gelдhmt hatte. Vorsichtig nдherte sie sich der schwarzbraun gepanzerten Gestalt, wobei sie ei­nen respektvollen Bogen um einen der toten Riesenkдfer schlug, der wie ein umgestьrzter Lastwagen auf der StraЯe lag. Er ist tatsдchlich so groЯ wie ein LKW, dachte sie unglдubig. Plцtzlich war sie Hardwell sehr dankbar dafьr, dass er darauf bestanden hatte, ihnen die Waffen mitzugeben. Mit der kleinen Pistole, die zu ihrer normalen Uniform gehцrte, hдtte sie nicht viel gegen diese zwцlf­beinigen Monster ausrichten kцnnen. Der Vierarmige begann sich zu regen, als sie nдher kam, sehr langsam, fast ьbervorsichtig, als wisse er ganz genau, dass eine zu hastige Bewegung sein En­de bedeutete. Die beiden klobigen Silberstдbe glitten aus seinen Hдnden und polterten zu Boden. Charity umkreiste ihn, stieЯ die Waffen mit der FuЯspitze davon und setzte die Mьndung der MP direkt auf seinen Brustpanzer. Die Bewegungen des Wesens hцrten abrupt auf. Nur die Augen hinter den schmalen Sehschlitzen seiner Mas­ke glitzerten Hasserfьllt. »Okay, Freund«, sagte Charity laut. »Ich weiЯ nicht, ob du mich verstehst, aber wenn, dann tust du besser nichts, was mich nervцs machen kцnnte. Ich will dich nicht umbringen, aber ich habe auch keine besondere Lust, von dir umgebracht zu werden.« Sie bezweifelte, dass das Wesen die Worte verstand, aber es begriff sehr wohl die Bedeutung der Waffe, die auf seine schmale Brust zielte. Charity wartete noch eine Sekunde, dann hob sie den linken Arm und winkte Niles, zu ihr herun­terzukommen. Sie widerstand der Versuchung, den Blick zum Dach zu heben und nach Mike und den beiden Soldaten zu sehen. Irgendwie hatte sie das sehr sichere Gefьhl, dass es besser war, diesen spinnengliedrigen Alien nicht eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Zu leicht. Viel zu leicht. Niles sprang auf die StraЯe herunter und im gleichen Augenblick griff der Fremde an. Charity hatte sein Gesicht und seine Hдnde keinen Moment aus den Augen ge­lassen, aber es war kein Mensch, den sie niederhielt, und sie hatte – so absurd es klang – einfach vergessen, dass er mehr als zwei Hдnde besaЯ. Sein oberes Arm­paar rьhrte sich nicht, aber seine dritte Hand schlug mit der Gewalt eines Dreschflegels gegen den Lauf ihrer MP und schmetterte ihr die Waffe einfach aus der Hand, wдhrend seine vierte Klaue sich um ihr FuЯgelenk schloss. Ein entsetzlicher Ruck brachte sie aus dem Gleichgewicht und warf sie nach hinten, und fast im gleichen Augenblick war das Wesen ьber ihr, mit der Schnel­ligkeit einer ьbergroЯen Spinne – und ihrer Kraft. Charity keuchte vor Schrecken und Schmerz, als sie spьrte, wie ьbermenschlich stark diese so lдcherlich dьrren GliedmaЯen waren. Ihre Arme wurden zur Seite gedrьckt wie die eines Kindes, das mit einem Erwachsenen kдmpft, und fast gleichzeitig schloss sich das zweite Handpaar des AuЯerirdischen um ihre Kehle. Ein einzelner Schuss krachte, und ein unsichtbarer Hammerschlag schien den Brustpanzer des Fremden zu treffen. Splitter von schwarzem Chitin ьberschьtte­ten Charity, dann kippte das groteske Wesen in einer fast gemдchlichen Bewe­gung zur Seite und glitt von ihr herab. Charity richtete sich benommen auf, tastete nach ihrem Hals und verzog die Lippen, als sie die blutigen Kratzer fьhlte, die schon die erste, fast flьchtige Be­rьhrung der schrecklichen Krallen in ihre Haut gerissen hatten. Eine halbe Se­kunde spдter… »Alles in Ordnung?« fragte Niles. Sie nickte, warf ihm einen dankbaren Blick zu und beugte sich ьber den toten AuЯerirdischen. Trotz aller Erleichterung war sie enttдuscht – sie hдtte viel dar­um gegeben, dieses Wesen lebend in die Hдnde zu bekommen. Es wдre so wich­tig gewesen! »Tut mir wirklich leid, Laird«, sagte Niles. »Aber ich hatte keine andere Wahl.« Das entspricht sogar der Wahrheit, dachte Charity. Ein paar Sekunden spдter, und das Wesen hдtte ihr das Genick gebrochen. Sie hatte kein Recht, zornig auf Niles zu sein. Es spielte keine Rolle, ob er das, was er getan hatte, wollte oder nicht. Immerhin hatte er ihr das Leben gerettet. Mьhsam plagte sie sich, beugte sich ьber den AuЯerirdischen und betrachtete ihn genauer. Niles' Schuss hatte seinen Brustpanzer zerfetzt und ein fast teller­groЯes Loch in das Rьckenteil seiner sonderbaren Rьstung gerissen, aber sie entdeckte erstaunlich wenig Blut. Mit zitternden Hдnden versuchte sie, die glatte schwarze Maske zu lцsen, die das Gesicht des AuЯerirdischen verbarg. Es gelang ihr, denn sie war nur mit ei­ner primitiven Klammer am Rest des glдnzenden Helmes verbunden. Darunter kam ein schmales, trotz aller Fremdartigkeit beinahe menschliches Gesicht zum Vorschein. Die Natur schien auf dem Heimatplaneten dieses Wesens in groben Zьgen die gleiche Entwicklung eingeschlagen zu haben wie auf der Erde; die Kreatur hatte zwei Augen, eine Art flacher Nase und einen breiten, fast lippenlo­sen Mund, der im Tode offenstand und eine Doppelreihe sehr kleiner, stumpfer Zдhne zeigte. Mattglдnzendes braunes Fell bedeckte das Gesicht des Fremden. Auch seine Augen wirkten beinahe menschlich. Mit Ausnahme seiner sechs GliedmaЯen war dieses Wesen wirklich fast humanoid zu nennen. Dann nahm Charity die Waffe des Fremden zur Hand. Sie war sehr schwer, und es war eigentlich nur ein plumper Metallstab mit einem kompliziert aussehenden Verschluss an der einen und einem pennygroЯen runden Loch an der anderen Seite. Charity spьrte ein rasches Vibrieren, als sie das silberglдnzende Metall berьhrte, und sie glaubte einen Laut zu hцren, ein Summen, das sehr beunruhi­gend auf sie wirkte. Niles trat nervцs zur Seite, als sie die Mьndung der Waffe versehentlich in seine Richtung hielt. Charity lдchelte entschuldigend, legte den Silberstab behutsam wieder aus der Hand und richtete sich auf. »Wir nehmen den ganzen Kram mit«, sagte sie. »Die Waffen und den Leichnam.« Sie sah sich angespannt um. »Ich mцchte nur wissen, was sie hier gewollt haben.« Mike und die beiden Soldaten kamen zurьck. Mikes Gesicht verdьsterte sich, als er nдher kam und die allmдhlich grцЯer werdende Blutlache sah, in der der Fremde lag. »Ist er tot?« Charity nickte. »Verdammt«, sagte Mike. »Wir hдtten ihn lebend gebraucht.« »Niles hatte keine andere Wahl«, sagte Charity hastig. »Dieses Ding war dabei, mir den Kopf abzureiЯen.« Sie schnitt ihm jede Antwort, die er hдtte geben kцn­nen, mit einer befehlenden Handbewegung ab und deutete auf das Haus, aus dem er und die beiden anderen gekommen waren. »Irgend etwas Besonderes da drinnen?« fragte sie. Mike schьttelte den Kopf. »Nur Tote«, sagte er. »Und…« Und um ein Haar wдren dies die letzten Worte seines Lebens gewesen. Hinter ihm, auf der anderen Seite des Platzes цffnete sich eine Tьr, und ein riesiges Wesen mit vier Armen trat aus dem Haus heraus. Charity schrie auf, riss ihre Waffe in die Hцhe und versetzte Mike gleichzeitig einen StoЯ, der ihn haltlos zur Seite taumeln und auf die Knie herabfallen lieЯ.
Charity und der Fremde schцssen gleichzeitig. Das Krachen ihrer Maschinenpi­stole verschluckte den dumpferen, leiseren Knall der Waffe des anderen, aber einen halben Schritt vor ihr, genau dort, wo Mike vor einer Sekunde noch ge­standen hatte, prallte ein sonderbares Geschoss mit entsetzlicher Wucht gegen den Boden und spritzte auseinander. Charity lieЯ sich zur Seite kippen und hielt den Abzug dabei durchgedrьckt. Ei­ne MP-Salve raste auf den Fremden zu, jagte funkensprьhend ьber die Wand neben ihm – und verwandelte seinen Panzer in eine Wolke schwarzer Splitter. Mit einem schrillen, schmerzhaft hohen Schrei stьrzte das Wesen nach hinten und verschwand wieder in dem Haus, aus dem es gekommen war. Und trotzdem hatte es getroffen. Der Soldat, der unmittelbar neben Mike gestanden hatte, wankte plцtzlich. Auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck unertrдglichen Schmerzes. Er lieЯ die Waffe fallen, machte einen halben taumelnden Schritt und hob die Hдnde an die Brust. Dann brach er lautlos zusammen. Sein Rьcken war eine einzige, riesige Wunde. Charity wartete nicht, bis Mike wieder auf die FьЯe gekommen war, sondern rannte los. Sie hatte recht gehabt, dachte sie verzweifelt! Es war zu leicht gewe­sen – und sie hatten sich wie blinde Anfдnger benommen. Sie erreichte das Haus, setzte mit einem gewaltigen Sprung ьber die Leiche des Vierarmigen hinweg, der die Tьr blockierte, und kam mit einer Rolle wieder auf die FьЯe. Etwas Dunkles, Glitzerndes floh vor ihr in die Dдmmerung, dann hцrte sie klackende, rasend schnelle Schritte. Sie rannte los, blieb noch einmal stehen, verschwendete fьnf, sechs kostbare Sekunden damit, das Magazin ihrer Waffe zu wechseln, und lief weiter, im gleichen Augenblick, in dem Mike und die bei­den anderen hinter ihr ins Haus stьrmten. Sie hцrte Schritte des Fremden noch immer, obwohl sie sich rasend schnell ent­fernten; ihre Sinne schienen mit ьbernatьrlicher Schдrfe zu arbeiten. Hastig be­fahl sie Mike zu sich heran und gab Niles und dem anderen Soldaten einen Wink. »Nach links – versucht ihn zu umgehen. Und passt auf. Es kцnnen noch mehr da sein!« Die Bemerkung war vermutlich ьberflьssig. Nach dem, was dem unglьckseligen Trooper passiert war, wьrde Niles wahrscheinlich ohnehin erst schieЯen und dann nachsehen, was er getroffen hatte. Charity hoffte nur, dass es keiner von ihnen war. Sie stьrmten weiter. Die Schritte des Spinnenarmigen waren jetzt nicht mehr zu hцren, aber sie hatte sich die Richtung gut eingeprдgt, aus der sie gekommen waren. Und das Haus war nicht besonders groЯ – entweder, das Wesen hatte es durch eine Hintertьr verlassen, oder… Es hatte nicht. Charity stьrmte durch eine offenstehende Tьr, warf sich automa­tisch zur Seite – und erstarrte. Hinter der Tьr musste eine der gleichen, дrmlichen Wohnungen gelegen haben, wie sie sie oben gefunden hatten, aber jetzt erstreckte sich vor ihr ein wahres Trьmmerfeld. Die Wдnde zu den Nachbarwohnungen waren verschwunden, so sauber herausgeschnitten wie mit einem groЯen Messer. Von der Decke rieselte der Putz. Ein fremdartiger, scharfer Geruch hing in der Luft. Von dem vierarmi­gen Fremden war nichts mehr zu sehen. Dafьr entdeckte sie etwas anderes. In der Mitte des Raumes stand ein riesiger, dьnner Ring aus silberfarbigem Ma­terial. Und in seinem Inneren erkannte sie dasselbe Wogen und Wabern, das den Ring im Inneren des Sternenschiffes erfьllt hatte. »Verdammt, was ist das?« flьsterte Mike. Seine Stimme bebte. Charity zuckte stumm die Achseln, machte einen Schritt auf den scheinbar schwerelos in der Luft hдngenden Kreis aus Metall und lebendiger Schwдrze zu und blieb wieder stehen. Es war, als wдre sie in einen Strom unsichtbarer elek­trischer Energie getreten, der ihre Haut prickeln und jedes einzelne Hдrchen auf ihrem Kцrper sich aufstellen lieЯ. Sie versuchte vergeblich, den Schild aus Schwдrze mit Blicken zu durchdringen. »Jetzt wissen wir wenigstens, woher diese Biester so plцtzlich gekommen sind«, murmelte Mike. Nervцs sah er Charity an. »Wir sollten verschwinden. Ich habe das Gefьhl, unser Freund kommt gleich zurьck. Aber bestimmt nicht allein.« Charity nickte, wandte sich aber noch nicht um, sondern hob statt dessen ihre Waffe und jagte einen einzelnen Schuss durch das Innere des Materiesenders. Das Ergebnis enttдuschte sie. Die Kugel durchschlug die Wand aus wabernder Finsternis ohne sichtbaren Widerstand und bohrte sich in die rьckwдrtige Wand des Zimmers. Sie runzelte die Stirn, drehte sich herum und sah den Soldaten an. Ihr Blick blieb an der Granate haften, die er am Gьrtel trug. »Geben Sie mir das Ding«, befahl sie. Der Mann gehorchte, wдhrend Mike sie gleichermaЯen fragend wie missbilli­gend anblickte. »Was hast du vor?« fragte er. »Willst du das Ding in die Luft sprengen?« Er klang nicht sehr begeistert. Charity antwortete nicht, sondern scheuchte ihn und die beiden anderen mit ei­ner befehlenden Handbewegung zurьck, ehe sie sich wieder dem Ring zuwand­te. Sie war nicht sicher – aber fьr einen Moment glaubte sie, dass das Wogen und Wabern darin stдrker geworden sei. »Verschwindet«, sagte sie. »Wartet drauЯen auf mich.« Mike wollte widersprechen, doch ihr Blick brachte ihn zum Verstummen. Wort­los drehte er sich herum und beeilte sich, Niles und dem Soldaten zu folgen, die keine Sekunde gezцgert hatten, Charitys Befehl nachzukommen. Auch Charity zog sich aus dem Raum zurьck, blieb aber in der Tьr stehen und ging in die Hocke. Vorsichtig wechselte sie die MP von der rechten in die linke Hand, zog mit den Zдhnen den Sicherungsring der Granate heraus und konzen­trierte all ihre Aufmerksamkeit darauf, den Zьndhebel niederzuhalten. Dann wartete sie. Ihre Geduld wurde nicht lange strapaziert. Sie hatte sich nicht getдuscht – das Gleiten und Wogen im Inneren des Ringes hatte sich verдndert. Sie hatte jetzt eher den Eindruck, in einen unendlich langen, von nichts anderem als Schwдrze erfьllten Korridor zu blicken. Sie betete, dass ihre Vermutung richtig war, nдm­lich die, dass der Spinnengliedrige die Tьr zum Sternenschiff hinter sich zuge­worfen hatte, als er vor ihr floh, und nicht etwa, dass dieses Tor nur in einer Richtung funktionierte. Fьr einen Moment war sie noch einmal versucht, auf die wispernde Stimme hinter ihrer Stirn zu hцren, die ihr riet, wegzulaufen, solange sie es noch konnte. Aber dann dachte sie wieder an die beiden toten Kinder, die sie gesehen hatte, und blieb. Und es wдre wahrscheinlich ohnehin zu spдt gewesen. In der Schwдrze entstan­den jetzt Dinge, die dunkel, aber nicht schwarz waren und ganz und gar nicht kцrperlos. Ein gigantischer Insektenschдdel mit fьrchterlichen Mandibeln bilde­te sich, faustgroЯe, regenbogenfarbig schimmernde Facettenaugen starrten aus einem Gewirr hart glдnzender GliedmaЯen auf sie herab –

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