Orson Card - Der rote Prophet
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- Название:Der rote Prophet
- Автор:
- Издательство:Bastei-Lübbe
- Жанр:
- Год:1989
- Город:Bergisch Gladbach
- ISBN:3-404-20123-X
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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»Seine Trauer galt den Toten und auch den Lebenden«, erwiderte Geschichtentauscher. »So, wie ich Alvin kenne, besteht seine tiefste Wunde darin, daß er glaubt, versagt zu haben, daß er sich nur stärker hätte abmühen müssen, um Measure rechtzeitig dorthin zu bringen, bevor der erste Schuß fiel.«
»Weiße Männer trauern nur um Weiße«, sagte Ta-Kumsaw.
»Belügt Euch ruhig selbst, wenn es Euch gefällt«, entgegnete Geschichtentauscher, »aber mich könnt Ihr mit Lügen nicht narren.«
»Rote Männer aber trauern überhaupt nicht«, fuhr Ta-Kumsaw fort. »Rote Männer werden weißer Blut in die Erde strömen lassen für jenes Blut, das heute vergossen wurde.«
»Ich dachte, Ihr würdet dem Land dienen«, warf Geschichtentauscher ein. »Begreift Ihr denn gar nicht, was heute geschehen ist? Erinnert Ihr Euch denn nicht daran, wo wir hier sind? Ihr habt einen Teil des Achtgesichtigen Hügels kennengelernt, von dem Ihr nicht einmal wußtet, daß er existiert, und weshalb? Weil das Land uns gemeinsam an diesen Ort geführt hat, um …«
Ta-Kumsaw hob eine Hand. »Um diesen Jungen zu retten.«
»Weil Rot und Weiß dieses Land teilen können, wenn wir…«
Ta-Kumsaw streckte den Arm vor und legte einen Finger auf Geschichtentauschers Lippen.
»Ich bin kein Farmer, der Geschichten von fernen Orten hören will«, sagte Ta-Kumsaw. »Geht und erzählt Eure Geschichten jenen, die sie hören wollen.«
Geschichtentauscher schlug Ta-Kumsaws Hand beiseite. Eigentlich hatte er lediglich den Arm des roten Mannes wegschieben wollen, statt dessen aber schlug er mit viel zu großer Kraft zu, so daß Ta-Kumsaw das Gleichgewicht verlor. Ta-Kumsaw sprang sofort auf, und Geschichtentauscher tat es ihm gleich.
»So fängt es an!« rief Ta-Kumsaw.
Alvin, der zu ihren Füßen zwischen ihnen lag, bewegte sich.
»Ein roter Mann hat Euch zornig gemacht, und Ihr habt ihn geschlagen, genau wie ein Weißer, keine Geduld…«
»Ihr habt mir gesagt, ich solle schweigen, Ihr habt gesagt, meine Geschichten wären…«
»Worte, das ist es, was ich Euch gegeben habe, Worte und eine sanfte Berührung, und Ihr habt mir mit einem Hieb geantwortet.« Ta-Kumsaw lächelte. Es war ein entsetzliches Lächeln, wie die Zähne eines Tigers, die in der Dunkelheit des Dschungels aufblitzten, seine Augen glühten, seine Haut war flammenhell.
»Es tut mir leid, ich wollte nicht…«
»Der weiße Mann will nie irgend etwas, er kann sich nur nicht beherrschen, immer war alles nur ein Versehen. Das denkt Ihr doch wohl, nicht wahr, weißer Lügner! Alvins Volk hat mein Volk getötet, weil es ein Versehen war, weil sie glaubten, daß zwei weiße Jungen tot seien, und wegen zweier weißer Jungen haben sie zugeschlagen, genau wie Ihr es getan habt, und sie haben neuntausend von meinem Volk getötet, Säuglinge und Mütter, alte Männer und kleine Jungen, ihre Kanonen…«
»Ich habe auch gehört, was Alvin erzählt hat.«
»Gefällt Euch meine Geschichte etwa nicht? Wollt Ihr sie gar nicht hören? Ihr seid Weiß, Geschichtentauscher. Ihr seid wie alle weißen Männer, schnell dabei, um Verzeihung zu bitten, doch sehr langsam, wenn Ihr sie selbst gewähren sollt. Immer erwartet Ihr Geduld, braust dabei aber auf wie ein Windstoß — Ihr brennt doch gleich einen ganzen Wald nieder, nur weil Ihr über eine Wurzel gestolpert seid!« Ta-Kumsaw machte kehrt und begann, schnell den Weg zurückzugehen, den sie gekommen waren.
»Wie könnt Ihr ohne mich gehen!« rief Geschichtentauscher ihm nach. »Wir müssen zusammen von hier fort!«
Ta-Kumsaw blieb stehen, drehte sich um, legte den Kopf zurück und lachte ohne Fröhlichkeit. »Um hinunterzukommen brauche ich keinen Pfad, weißer Lügner!« Dann lief er auch schon weiter.
Alvin war inzwischen erwacht.
»Es tut mir leid, Alvin«, sagte Geschichtentauscher. »Ich wollte nicht…«
»Nein«, erwiderte Alvin, »laß mich raten, was er getan hat. Er hat Euch auf diese Weise berührt.« Und Alvin berührte Geschichtentauschers Lippen genauso wie Ta-Kumsaw es getan hatte.
»Ja.«
»Das tun Shaw-Nee-Mütter mit kleinen Jungen, die zuviel Lärm machen. Aber wenn ein roter Mann das mit einem anderen tut… Er wollte Euch provozieren.«
»Ich hätte ihn nicht schlagen dürfen.«
»Dann hätte er Euch so lange weiter provoziert, bis Ihr es doch getan hättet.«
Darauf wußte Geschichtentauscher keine Antwort. Wahrscheinlich hatte der Junge recht. Das einzige, was Ta-Kumsaw heute nicht ertragen konnte, war das friedliche Zusammensein mit einem weißen Mann.
Alvin schlief wieder ein.
Die Sonne neigte sich schon am Horizont, als Alvin wieder erwachte und Geschichtentauscher ihm auf die Beine half.
»Wenn ich stehen muß, fühle ich mich wie ein neugeborenes Fohlen«, sagte Alvin. »Ich fühlte mich so schwach.«
»Du hast ja auch in den letzten vierundzwanzig Stunden nur knapp die Hälfte der Arbeiten des Herkules vollbracht«, meinte Geschichtentauscher.
»Des Herrn was?«
»Herkules. Ein Grieche.«
»Ich muß Ta-Kumsaw suchen«, sagte Alvin. »Ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen, aber ich war so müde.«
»Du bist auch weiß«, erwiderte Geschichtentauscher. »Glaubst du etwa, daß er dich bei dir haben will?«
»Tenskwa-Tawa hat prophezeit«, erwiderte Alvin, »daß Ta-Kumsaw so lange nicht sterben wird, wie ich bei ihm bin.«
Geschichtentauscher stützte Alvin. Sie stiegen den sanften, grasbewachsenen Abhang hinauf. Dann blieben sie stehen und sahen nach unten. Geschichtentauscher konnte keinen Pfad ausmachen — nur Dornensträucher, Schlingpflanzen, Büsche. »Da komme ich nicht durch.«
Alvin musterte ihn verwundert. »Der Pfad ist doch ganz deutlich zu sehen.«
»Für dich vielleicht«, antwortete Geschichtentauscher. »Aber für mich nicht.«
»Ihr seid doch auch hierhergekommen«, wandte Alvin ein.
»Ja, zusammen mit Ta-Kumsaw«, versetzte Geschichtentauscher.
»Der ist auch hinuntergekommen.«
»Ich bin kein roter Mann.«
»Ich werde Euch führen.«
Alvin machte einige forsche Schritte vorwärts, ganz leicht, wie bei einem Sommerspaziergang. Für Geschichtentauscher aber sah es so aus, als würden sich die Dornensträucher kurz für ihn öffnen, um sich hinter ihm sofort wieder dicht zu schließen. »Alvin!« rief er. »Bleib bei mir!«
Alvin kam zurück und nahm ihn bei der Hand. »Geht ganz dicht hinter mir«, forderte er ihn auf.
Geschichtentauscher versuchte es, doch noch immer schnellten die Dornenzweige zurück und schlugen ihm ins Gesicht.
Solange Alvin voranging, kam auch Geschichtentauscher weiter, doch er fühlte sich dabei, als würde man ihn von hinten durchpeitschen. Nicht einmal seine Lederkleidung konnte solchen dolchspitzen Dornen und peitschenden Zweigen längere Zeit trotzen. Er spürte, wie ihm das Blut die Arme, den Rücken und die Beine hinunterströmte. »Ich kann nicht mehr weitergehen, Alvin«, sagte Geschichtentauscher.
»Ich sehe ihn«, erwiderte Alvin.
»Wen?«
»Ta-Kumsaw. Wartet hier.«
Er ließ Geschichtentauschers Hand los. Einen kurzen Augenblick verschwand er, dann war er auch schon wieder zurück. »Folgt ganz dicht hinter mir. Es ist nur noch ein Schritt.«
Geschichtentauscher nahm seinen ganzen Mut zusammen und machte einen Schritt.
Dann führte Alvin seine Hand ein Stück nach vorn, bis sie eine andere Hand berührte, und plötzlich teilten sich die Dornensträucher ein wenig, und Geschichtentauscher konnte Ta-Kumsaw erblicken, der dort auf dem Boden lag, während ihm das Blut aus hundert Wunden seines fast nackten Körpers strömte. »Er ist allein bis hierher gekommen«, bemerkte Alvin.
Ta-Kumsaw öffnete die Augen, sie flackerten vor Zorn. »Laßt mich hier liegen«, flüsterte er.
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