Orson Card - Der rote Prophet
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- Название:Der rote Prophet
- Автор:
- Издательство:Bastei-Lübbe
- Жанр:
- Год:1989
- Город:Bergisch Gladbach
- ISBN:3-404-20123-X
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
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Und wie üblich hatte Gott Geschichtentauscher nicht viel zu sagen.
Geschichtentauscher wollte Ta-Kumsaw nicht stören. Genauer gesagt erriet er, daß es Ta-Kumsaw nicht sonderlich danach verlangte, ausgerechnet in diesem Moment mit einem Weißen Mann zu reden. Und doch spürte er eine Vision, die in seinem Inneren wuchs. Keine Vision, wie sie die Propheten Gerüchten zufolgte schauten, keine Vision der inneren Schau. Geschichtentauscher erfuhr Visionen als Worte, und er wußte nicht, um welche Vision es sich handelte, bis seine eigenen Worte es ihm sagten. Und selbst dann wußte er noch, daß er kein Prophet war; seine Visionen waren nie von jener Art, wie sie die Welt veränderten, nur von jener, wie sie die Welt beschrieben, wie sie sie verstanden. Jetzt aber verwandte er keinen einzigen Gedanken darauf, ob seine Visionen würdig waren oder nicht. Die Vision kam zu ihm, und er mußte sie festhalten. Da ihm aber an diesem Ort die Möglichkeit genommen war, Worte aufzuschreiben, konnte er sie nicht schriftlich festhalten. Was blieb ihm dann anderes übrig, als sie laut auszusprechen?
Also sprach Geschichtentauscher, formte die Worte zu Zweizeilern, während er sie aufsagte, weil dies die Weise war, wie Visionen auszudrücken waren, durch Dichtung. Es war zunächst eine verwirrende Geschichte, und Geschichtentauscher war sich nicht sicher, ob es Gott oder Satan war, dessen entsetzliches Licht ihn blendete, als die Worte hervorperlten. Er wußte nur, daß der, der es sein mochte, der der Welt ein solches Gemetzel beschert hatte, Geschichtentauschers Zorn wahrhaftig verdient hatte, und so zögerte er auch nicht, ihn in seiner Sprache zu geißeln.
So intensiv war der Strom der Worte, daß Geschichtentauscher dabei kaum atmete, keine sinnspendende Pause im Rhythmus seiner Rede einlegte, daß seine Stimme lauter und lauter wurde, als sich ihm die Zeilen entrangen, und daß er gegen die harte Mauer aus Luft anrannte, die ihn umgab, als wollte er Gott herausfordern, ihn anzuhören und seinem Trotz zu widerstehen.
»Halt!«
Es war Ta-Kumsaw. Geschichtentauscher wartete mit aufgesperrtem Mund, weitere Worte, weitere Pein wartete darauf, aus ihm hervorzuströmen. Doch Ta-Kumsaw war jemand, dem man gehorchte.
»Es ist vorbei«, sagte Ta-Kumsaw.
»Sind alle tot?« flüsterte Geschichtentauscher.
»Von hier aus kann ich kein Leben spüren«, antwortet Ta-Kumsaw. »Ich kann den Tod spüren — die Welt ist zerrissen wie ein altes Tuch, nie kann sie wieder geflickt werden.« Verzweiflung wich sofort dem kalten Haß. »Aber man kann sie reinigen.«
»Wenn ich es hätte verhindern können, Ta-Kumsaw …«
»Ja, Ihr seid ein guter Mann, Geschichtentauscher. In Eurem Volk gibt es auch andere von Eurer Art. Brustwehr-Gottes Weaver ist ein solcher Mann. Und wenn alle weißen Männer, die kämen, so wären wie Ihr, um von diesem Land zu lernen, dann gäbe es zwischen uns keinen Krieg.«
»Es gibt auch keinen Krieg zwischen Euch und mir, Ta-Kumsaw.«
»Könnt Ihr die Farbe Eurer Haut ändern? Kann ich meine ändern?«
»Es ist nicht unsere Haut, es ist unser Herz…«
»Wenn wir dastehen, alle roten Männer auf einer Seite des Feldes und alle weißen Männer auf der anderen Seite, wo werdet Ihr dann stehen?«
»In der Mitte, um beide Seiten anzuflehen, zu…«
Wie hätte Geschichtentauscher ihm widersprechen können? Vielleicht hätte er den Mut aufgebracht, eine solche Entscheidung zu verweigern. Vielleicht aber auch nicht. »Betet zu Gott, daß es niemals dazu kommen wird.«
»Dazu ist es bereits gekommen, Geschichtentauscher.« Ta-Kumsaw nickte. »Nach diesem Tag werde ich keine Schwierigkeiten mehr haben, endlich meine Rotenarmee auszuheben.«
Geschichtentauschers Erwiderung brach spontan aus ihm heraus: »Dann ist es ein schreckliches Werk, das Ihr gewählt habt, wenn der Tod so vieler guter Menschen es beflügelt!«
Ta-Kumsaw antwortete mit einem Brüllen; plötzlich sprang er Geschichtentauscher an, und warf ihn auf den Grasboden der Wiese. Ta-Kumsaws rechte Hand packte des weißen Haar; seine Linke drückte gegen Geschichtentauschers Kehle. »Alle weißen Männer werden sterben, alle, die nicht über das Meer fliehen!«
Und doch stand ihm der Sinn nicht nach Mord. Selbst in seinem Zorn drückte Ta-Kumsaw nicht so fest zu, als daß er Geschichtentauscher erwürgt hätte. Im nächsten Augenblick stieß sich der rote Mann ab und rollte beiseite, vergrub sein Gesicht im Gras, Arme und Beine ausgestreckt, um mit seinem Körper soviel von der Erde zu berühren, wie er nur konnte.
»Es tut mir leid«, flüsterte Geschichtentauscher. »Ich war im Unrecht, so etwas zu sagen.«
»Lolla-Wossiky!« .rief Ta-Kumsaw. »Ich wollte nicht recht behalten, mein Bruder!«
»Ist er am Leben?« fragte Geschichtentauscher.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Ta-Kumsaw. Er drehte den Kopf, um die Wange gegen das Gras zu pressen; seine Blicke jedoch durchbohrten Geschichtentauscher, als wollte er ihn damit töten. »Geschichtentauscher, diese Worte, die Ihr gesagt habt — was haben sie zu bedeuten? Was habt Ihr gesehen?«
»Ich habe nichts gesehen«, sagte Geschichtentauscher. Und dann fuhr er fort, obgleich er die Wahrheit seiner Worte erst durch das Sprechen selbst erfuhr: »Es war Alvins Vision, von der ich gesprochen habe. Es war, was er schaute. Meine Brüder und mein Vater gehen voran, die Himmel befleckt von menschlichem Blute. Es war seine Vision und mein Gedicht.«
»Und wo ist der Junge?« fragte Ta-Kumsaw. »Die ganze Nacht hat er auf dem Hügel verbracht, und wo ist er jetzt?« Ta-Kumsaw sprang auf, er richtete sich nach dem Achtgesichtigen Hügel aus. »Niemand verbringt dort die ganze Nacht, und nun ist die Sonne schon aufgegangen und er ist nicht wieder zurückgekehrt.« Abrupt wandte sich Ta-Kumsaw Geschichtentauscher zu. »Er kann nicht herunterkommen.«
»Was meint Ihr damit?«
»Er braucht mich«, erklärte Ta-Kumsaw. »Ich kann es spüren. Eine schreckliche Wunde ist in ihm. Seine ganze Kraft verblutet in die Erde.«
»Was ist dort auf dem Hügel? Was hat ihn verwundet?«
»Wer weiß schon, was ein weißer Junge im Inneren des Hügels findet?« erwiderte Ta-Kumsaw. Dann wandte er sich wieder dem Hügel zu, als spürte er einen neuen Ruf. »Ja«, sagte er, und dann ging er schnell auf den Hügel.
Geschichtentauscher folgte ihm, ohne ein Wort über den Widerspruch des ganzen zu verlieren — den Widerspruch, der darin bestand, daß Ta-Kumsaw geschworen hatte, Krieg gegen die Weißen zu führen, bis alle entweder tot waren oder sein Land verlassen hatten, um dann doch zum Achtgesichtigen Hügel zurückzueilen, um einen weißen Jungen zu retten.
Gemeinsam blieben sie an der Stelle stehen, wo Alvin seinen Aufstieg begonnen hatte.
»Könnt Ihr die Stelle sehen?« fragte Geschichtentauscher.
»Da ist kein Pfad«, antwortete Ta-Kumsaw.
»Aber gestern habt Ihr ihn doch gesehen«, warf Geschichtentauscher ein.
»Gestern gab es auch noch einen Pfad.«
»Dann muß es einen anderen Weg geben«, entschied Geschichtentauscher. »Euren eigenen Weg auf den Hügel.«
»Ein anderer Weg würde mich nicht zur selben Stelle führen.«
»Komm schon, Ta-Kumsaw, der Hügel ist zwar groß, aber doch nicht so groß, daß Ihr dort oben jemanden nicht finden würdet, wenn Ihr nur eine Stunde nach ihm sucht.«
Ta-Kumsaw musterte Geschichtentauscher nur verächtlich.
Eingeschüchtert sprach Geschichtentauscher schon weniger zuversichtlich weiter. »Man muß also immer denselben Weg nehmen, um zum selben Ort zu gelangen?«
»Woher soll ich das wissen?« fragte Ta-Kumsaw. »Ich habe noch nie davon gehört, daß jemand den Hügel emporgestiegen ist und daß ein anderer ihm auf demselben Pfad gefolgt wäre.«
»Geht ihr denn nie zu zweit oder zu dritt hinauf?«
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