Orson Card - Der rote Prophet

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Der junge Alvin zieht aus dem Berg der Magie. Dort herrscht Ta-Kumsaw, der Prophet der Indianer, und er haßt alle Weißen.

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»Dein Fluch soll der gleiche sein«, sprach der Prophet, »nur daß deine Geschichte viel länger und häßlicher ist. Und du wirst nicht erst auf Fremde warten, die vorbeikommen, bevor du sprichst. An jedem Tag deines Lebens wirst du irgend jemanden finden müssen, der diese Geschichte noch nie von deinen Lippen gehört hat, und du wirst sie ihm erzählen — jeden Tag einmal! —, sonst sollen deine Hände von Blut triefen. Und solltest du dich verstecken, heimlich um mit blutüberströmten Händen zu leben, anstatt neue Menschen zu finden, denen du deine Geschichte erzählen mußt, so sollst du den Wundschmerz meines Volkes spüren, an jedem Tag eine weitere neue Wunde, bis du die Geschichte wieder erzählst, für jeden Tag, den du ausgelassen hast, einmal. Und versuche nicht, dich selbst zu töten — du kannst es nicht. Du wirst dieses Weißenland von einem Ende bis zum anderen durchwandern. Die Menschen werden dich kommen sehen und sich verstecken, sie werden den Klang deiner Stimme fürchten; du wirst sie anflehen, stehenzubleiben und dich anzuhören. Sogar deinen alten Namen werden sie vergessen, und sie werden dich bei jenem Namen nennen, den du dir heute verdient hast. Tippy-Canoe. Das ist dein neuer Name, weißer Mörder Harrison. Dein wahrer Name, bis du als alter, uralter Mann eines natürlichen Todes stirbst.«

Harrison beugte sich über die Mähne seines Pferdes und weinte über seine blutigen Hände. Doch es waren Tränen der Wut, nicht der Trauer oder der Scham. Tränen des Zornes darüber, daß all seine Pläne gescheitert waren. Wenn er gekonnt hätte, er hätte den Propheten selbst jetzt noch getötet. Überall würde er nach irgendeiner Hexe oder einem Zauberer suchen, die diesen Fluch brechen konnten. Er konnte es nicht ertragen, daß dieser erbärmliche, einäugige Rote ihn besiegt hatte.

Measure sprach den Propheten vom Ufer aus an. »Wohin werdet Ihr nun gehen, Tenskwa-Tawa?«

»Nach Westen«, erwiderte Tenskwa-Tawa. »Mein Volk, all jene, die noch an mich glauben, wir alle werden westlich des Mizzipy ziehen. Wenn ihr eure Geschichte erzählt, so sagt den Weißen folgendes: Daß das Land westlich des Mizzipy das Land des roten Mannes ist. Kommt nicht dorthin. Das Land kann die Berührung durch den Fuß eines weißen Mannes nicht ertragen. Ihr atmet den Tod; eure Berührung ist Gift; eure Worte sind Lügen; das lebendige Land wird euch nicht dulden.«

Er drehte sich um, schritt zu den Roten hinüber, die am anderen Ufer auf ihn warteten, und half einem verwundeten Kind, die Böschung in den Wald hinaufzugehen. Hinter ihm begann das Wasser des Tippy-Canoe wieder zu strömen.

Miller schritt den Abhang hinunter zu der Stelle, wo sein Sohn stand. »Measure«, sagte er.

Measure drehte sich um und streckte die Arme aus, um seinen Vater zu umarmen. »Alvin lebt, Vater, weit im Osten. Er ist bei Ta-Kumsaw und…«

Doch Miller bedeutete ihm zu schweigen, hielt die Hände seines Sohnes vor sich. Sie troffen von Blut, genau wie Millers eigene. Miller schüttelte den Kopf. »Es ist alles meine Schuld«, sagte er. »Alles meine Schuld.«

»Nicht alles, Vater«, widersprach Measure. »Es gibt genug Schuld für jeden.«

»Aber nicht für dich, Sohn. Das ist meine Schande an deinen Händen.«

»Nun, vielleicht wirst du sie dann weniger spüren, weil wir sie zu zweit tragen können.« Measure streckte wieder den Arm vor und nahm seinen Vater an der Schulter, drückte ihn an sich. »Wir haben das Schlimmste mit angesehen, was Menschen tun können, Pa, und wir sind das Schlimmste gewesen, was Menschen sein können. Aber das bedeutet nicht, daß wir nicht eines Tages auch das Beste zu sehen bekommen werden. Und wenn wir nach alledem nie wieder vollkommen sein können, nun, dann können wir immer noch ziemlich gut sein, nicht wahr?«

Vielleicht, dachte Miller. Doch er bezweifelte es. Oder vielleicht bezweifelte er nur, daß er es jemals würde glauben können, selbst wenn es wahr sein sollte. Nie wieder würde er in sein eigenes Herz hineinschauen und auch mögen, was er dort vorfand.

Dann kamen Millers andere Söhne herbei. Sie kamen mit blutigen Händen — David, Calm, Wastenot, Wantnot.

»Wir müssen nach Hause«, sagte Measure.

»Nein«, sagte Miller.

»Sie werden sich alle Sorgen machen«, sagte Measure. »Ma, die Mädchen, Cally.«

Miller erinnerte sich an seinen Abschied von Faith. »Sie hat gesagt, daß sie… wenn ich… wenn das…«

»Ich weiß, wie Ma manchmal redet; aber ich weiß auch, daß deine Kinder ihren Vater brauchen, und sie wird dich schon nicht hinauswerfen.«

»Ich werde ihr erzählen müssen, was wir getan haben.«

»Ja, und den Mädchen und Cally auch. Wir alle werden es ihnen erzählen müssen, und Calm und David müssen es ihren Frauen berichten. Es ist besser, es gleich zu tun und unsere Hände dadurch zu reinigen, damit unser Leben weitergehen kann. Alle zur gleichen Zeit. Alle auf einmal. Und auch ich habe eine Geschichte zu erzählen, nämlich von mir und Alvin. Wenn wir mit dieser Geschichte fertig sind, werde ich meine erzählen. Bist du damit einverstanden?«

Brustwehr empfing sie am Wobbish. Measure streifte seine blutigen Kleider ab. Brustwehr machte ihnen keine Vorwürfe, doch keiner der anderen konnte seinem Schwager in die Augen sehen. Measure nahm ihn beiseite und berichtete ihm von dem Fluch, während die Fähre langsam ans andere Ufer gezogen wurde. Brustwehr hörte zu, dann schritt er zu Miller hinüber, der ihm den Rücken zukehrte, und das ferne Ufer anstarrte.

»Vater«, sagte Brustwehr-Gottes.

»Du hast recht gehabt, Brustwehr«, sagte Miller, ohne ihn anzusehen. Er hob seine Hände. »Hier ist er, der Beweis dafür, daß du recht hattest.«

»Measure hat mir gesagt, daß ich von jedem von Euch die Geschichte einmal hören muß«, sagte Brustwehr und wandte sich um, um seine Worte an alle zu richten. »Aber danach werdet ihr von mir kein weiteres Wort mehr darüber hören. Ich bin noch immer euer Sohn und Bruder, sofern ihr mich haben wollt; meine Frau ist eure Tochter und eure Schwester, und ihr seid die einzigen Verwandten, die ich hier draußen habe.«

»Zu deiner Schande«, flüsterte David.

»Bestrafe mich jetzt nicht dafür, daß meine Hände rein sind«, sagte Brustwehr.

Calm streckte ihm eine blutige Hand entgegen. Brustwehr nahm sie ohne zu zögern, schüttelte sie fest, dann ließ er sie fahren.

»Schaut euch das an, wenn du uns berührst, geht es auf dich über!«

Zur Antwort streckte Brustwehr dieselbe befleckte Hand Miller entgegen. Nach einer Weile nahm Miller sie.

15. Zwei-Seelen-Mann

Geschichtentauscher erwachte, als es zu dämmern begann. Sofort merkte er, daß etwas nicht stimmte. Ta-Kumsaw saß auf dem Gras, das Gesicht nach Westen gewandt, schaukelte vor und zurück und atmete schwer, als würde er unter einem stumpfen und schweren Schmerz leiden. War er krank?

Nein. Alvin hatte versagt. Das Gemetzel hatte begonnen. Ta-Kumsaws Schmerz entsprang nicht seinem eigenen Körper. Es war Ta-Kumsaws sterbendes Volk, irgendwo in der Ferne, und was er spürte, das war nicht Trauer und nicht Mitleid, es war der Schmerz seines Todes. Für einen Roten wie Ta-Kumsaw bedeutete ein solch starkes Gefühl, daß viele, viele Seelen den Tod gefunden haben mußten.

Wie so oft schon zuvor, richtete Geschichtentauscher einige stumme Worte an Gott, die immer auf dieselbe Frage hinausliefen: Warum machst du uns so viele Mühe, wenn am Schluß doch alles sinnlos ist? Geschichtentauscher ertrug die Sinnlosigkeit des Ganzen nicht. Ta-Kumsaw und Alvin waren durch das Land gejagt, und er, Geschichtentauscher, war so schnell gelaufen, wie es ein weißer Mann nur konnte; und Alvin hatte den Achtgesichtigen Hügel aufgesucht — aber was hatte es bewirkt? Hatten sie auch nur ein Leben gerettet? Im Augenblick starben so viele, daß Ta-Kumsaw es sogar auf die weite Entfernung spürte.

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