Ich spürte, wie die Felle zur Seite gerissen wurden.
»Wußte ich’s doch, daß ich dich hier finden würde!« sagte er.
»Ich hoffe, der Herr ist nicht zornig auf seine Skla vin.«
»Vielleicht sollte ich dich auspeitschen lassen«, sagte er.
»Mein Herr wird tun, was ihm gefällt.«
Er stand neben den Fellen und ließ seine Tunika zu Boden fallen. »Zieh die Ta-Teera aus«, sagte er. Ich richtete mich auf, öffnete das Gewand, hob es mir über den Kopf. Er legte sich zu mir und warf die Felle über uns beide.
Aus der Ferne hörte ich Geschrei. Offenbar hatten die Bauernjungen ihr vergnügliches Treiben mit den Mädchen begonnen.
Im nächsten Augenblick lag ich in den Armen meines Herrn.
»Wirst du mich den Bauernburschen überlassen?« fragte ich besorgt.
Ich wollte nicht brutal in den Kreis der Fackeln gezerrt werden. Sicher waren die Häscher wütend, daß ich ihnen entkommen war. Ich hatte keine Ahnung, was sie mit mir anstellen würden.
»Nein«, sagte er in der Dunkelheit.
Ich atmete auf. »Dann bin ich ihnen entwischt.«
»Nicht aber mir.«
»Nein, Herr«, sagte ich und drängte mich an ihn. »Dir will ich nicht entkommen.«
»Du bist gut gelaufen«, meinte er. »Und du bist kühn. Es erfordert Mut, sich unerlaubt in den Fellen des eigenen Herrn zu verstecken. Solche Kühnheit könnte zu schlimmen Strafen führen.«
»Ja, Herr.«
»Aber ich habe nichts gegen die Kühnheit einer Skla vin«, fuhr er fort. »Ein kühnes Mädchen vermag sich um so schönere Methoden auszudenken, ihren Herrn zu erfreuen, Dinge, auf die ein schüchternes Mädchen gar nicht kommen würde. Außerdem deutete deine Flucht auf Intelligenz hin.«
»Danke, Herr.« Im nächsten Augenblick schrie ich auf, denn er war mit einem harten Ruck tief in mich eingedrungen. Mir stockte der Atem.
»Du zuckst zusammen wie ein Tarsk«, lachte er. »Du mußt noch viel lernen.«
Ich keuchte und konnte nicht antworten. Verzweifelt klammerte ich mich an ihn. Doch er löste sich von mir und schob mich von sich.
»Bitte, Herr!« flehte ich schließlich. »Ich kann dir nicht widerstehen.«
»Lieg still«, sagte er.
»Ja, Herr.«
»Es ist angenehmer, ein intelligentes Mädchen zu besitzen als eine dumme Gans«, sagte er. »Intelligenz ist viel anregender.«
»Ja, Herr!« sagte ich gequält.
»Ein intelligentes Mädchen bringt außerdem besseren Lohn. Ein intelligentes Mädchen kann mehr und besser arbeiten. Sie befolgt Befehle und lernt schnell dazu. Sie weiß, wie sie einen Mann erfreuen muß. Aber das will alles gelernt sein.«
»Bitte Herr!« flehte ich. »Nimm mich!«
»Keine Bewegung!« sagte er. »Du hältst still!«
Ich knirschte mit den Zähnen. »Ja, Herr«, flüsterte ich. Ich hätte am liebsten Arme und Beine um ihn geschlungen, doch ich beherrschte mich. Ich durfte mich nicht bewegen.
»Ein intelligentes Mädchen wie du ist überdies in der Lage, ihre Lage voll zu verstehen. Sie weiß, daß sie eine Sklavin ist, sie weiß, was das bedeutet.«
»Ich bitte dich, Herr!«
»Beweg dich nicht!«
Ich erstarrte. Hätten die jungen Bauernburschen grausamer mit mir umspringen können?
»Es macht Freude, eine schöne Erdenfrau wie dich zu besitzen«, fuhr er fort.
»Ja, Herr.«
»In den letzten Wochen«, sagte er, »hast du mir immer mehr zu schaffen gemacht.«
»Herr?«
»Halt still. Ich verstehe es selber nicht«, fuhr er fort. »Es ist seltsam. Du bist doch völlig unwichtig.«
»Ja, Herr.«
»Du bist eine wertlose Sklavin.«
»Ja, Herr.«
»Man kann dich auf jedem Markt für eine Handvoll Kupfertarsks kaufen oder verkaufen.«
»Ja, Herr.«
»Warum mache ich mir dann überhaupt Gedanken über dich?«
»Das weiß ich nicht, Herr.«
»Du darfst dich bewegen, Sklavin!«
Mit einem wilden Schrei preßte ich mich endlich an ihn.
»Du siehst«, sagte er, »die Erdenfrauen sind geborene Sklavinnen.«
Ich begann ihn zu küssen, ihn an mich zu drücken. Ich weinte und lachte und wand mich.
»Du bist nichts als eine ganz gewöhnliche Sklavin.«
Ich drückte meine tränenfeuchte Wange gegen seine harte Brust. Ich spürte die Haare auf seiner Haut. »Ja, Herr«, flüsterte ich.
»Du hast ja nicht einmal einen Namen.«
»Nein, Herr.«
»Was bedeutet einem Tier der Name?«
»Nichts, Herr.«
»Wie kannst du überhaupt von Interesse für mich sein?« fragte er.
»Ich weiß es nicht, Herr.«
»Und doch bist du ein hübsches kleines Geschöpf. Ich werde dich erobern.«
»Du hast mich längst erobert.«
»Dann tue ich es von neuem.«
»Jedesmal, wenn du mich anblickst oder mich berührst«, sagte ich, »bin ich von neuem dein.« Ich spürte seine Brust unter meiner Wange.
»Vielleicht sollte meine Sklavin einen Namen haben.«
»Wie es dem Herrn gefällt.«
Er umfaßte meine Schultern und drehte mich. Ich spürte den Boden unter dem Rücken und seine Arme, die mich hielten und zog die Knie an. Ich stöhnte, als mein Körper ihn aufnahm und festhielt.
»Beweg dich nicht«, sagte er. »Ich werde dir einen Namen geben.«
Hilflos lag ich in der Dunkelheit.
»Da du nur ein ganz gewöhnliches Sklavenmädchen bist«, sagte er, »muß auch dein Name einfach sein, er muß zu einem wertlosen, unwissenden, gebrandeten Mädchen passen.«
»Ja, Herr.«
»Manche Männer lieben es, eine kleine Barbarin wie dich zu bezwingen.«
»Bezwinge mich, Herr – ich bitte dich!«
»Auch ich liebe Barbarinnen – ich habe schon mehrere besessen.«
»Mädchen vom Planeten Erde?« flüsterte ich.
»Natürlich.«
»Was ist aus diesen Mädchen geworden?«
»Ich habe sie verschenkt oder verkauft.«
»Wirst du mich auch verschenken oder verkaufen?«
»Vielleicht.«
Ich stöhnte auf. Er konnte natürlich mit mir tun, was er wollte.
»Haben sie dich geliebt?«
»Ich weiß es nicht«, sagte er. »Vielleicht, vielleicht auch nicht.«
»Haben sie es dir denn nicht gesagt?«
»Natürlich«, erwiderte er. »Das ist doch bei Sklavinnen üblich.«
»Trotzdem hast du sie fortgegeben oder verkauft?«
»Ja.«
»Wie hast du das nur tun können, Herr?«
»Es waren doch nur Sklavinnen.«
»Das war grausam!«
»Wie kann man zu einer Sklavin grausam sein?«
Wir lagen in der Dunkelheit beisammen. Er machte es ganz langsam, ließ sich Zeit. Er hielt immer wieder inne, wenn er sprach. Ich hörte, daß die Bauernburschen mit den anderen Sklavinnen immer noch beschäftigt waren.
»Wie hast du in der Barbarei geheißen?« fragte er.
»Judy Thornton, Herr.«
»Was für ein komplizierter Name! Wie nannte dich dein Barbarenherr?«
»Ich verstehe nicht, was du meinst, Herr.«
»Der Barbar, dem du auf der Erde gehört hast! Vielleicht können wir seinen Namen benutzen.«
»Aber ich habe auf der Erde niemandem gehört. Ich war eine freie Frau!«
»Frauen wie du dürfen auf der Erde ein freies Leben führen?« fragte er.
»Ja, Herr.«
»Was sind denn das für Männer auf der Erde?«
»Sie sind anders als die Goreaner, Herr.«
»Ich verstehe. Sind die Männer glücklich?«
»Nein.«
»Und die Frauen?«
»Nein.«
»Ich verstehe.«
»Finden die Männer von der Erde dich nicht schön und reizvoll?«
»Sie sind schwach«, sagte ich. »Erst als ich auf diese Welt kam, wußte ich, wie es ist, von einem Mann besessen zu werden. Nur in den Armen echter Männer, wie du einer bist, Herr, konnte ich es lernen, eine Frau zu sein.«
»Du darfst dich bewegen«, sagte er.
Mit einem Aufschrei begann ich auf seine Bewegungen zu reagieren, warf mich mit meinen Hüften jedem seiner Stöße entgegen.
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