Ursula Le Guin - Planet der Habenichtse

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Unzufrieden mit dem kapitalistisch-feudalistischen Gesellschaftssystem des Planeten Urras beschlossen die nach ihrer philosophischen Führerin genannten Odonier den unwirtlichen, bisher nur als Ressourcenlieferanten dienenden Mond Anarres zu besiedeln. Dort soll eine neue Form des Zusammenlebens auf der Basis der absoluten Gleichberechtigung in Bezug auf Status und Besitz gegründet werden. Jeder Kontakt mit der Herkunftswelt wird konsequent abgelehnt. Nach 170 Jahren fast vollständiger Isolation macht sich der geniale Temporalphysiker Shevek als erster Odonier auf den Weg nach Urras, um die Grenzen der Kommunikation zwischen den Planeten, sogar zwischen allen von Menschen besiedelten Welten, einzureißen.

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»Das Leiden ist ein Mißverständnis«, erklärte Shevek, mit großen, hellen Augen weit vorgebeugt. Er war immer noch schlaksig, hatte übergroße Hände, abstehende Ohren und eckige Knochen, in der Perfektion seiner Gesundheit und der Kraft frühen Mannestums war er jedoch schön. Sein dunkelbraunes Haar, fein und glatt wie das der anderen, trug er lang und mit einem Band aus der Stirn gehalten. Nur eine trug ihr Haar anders, ein Mädchen mit hohen Wangenknochen und platter Nase; sie hatte sich ihr dunkles Haar zu einer glänzenden, rings um den Kopf anliegenden Kappe geschnitten. Sie beobachtete Shevek mit ruhigem, ernstem Blick. Ihre Lippen glänzten von dem Fettgebackenen, das sie gegessen hatte, und an ihrem Kinn klebte ein Krümel.

»Es existiert«, fuhr Shevek fort, beide Hände ausbreitend. »Es ist real. Ich kann es als Mißverständnis bezeichnen, aber ich kann nicht vorgeben, daß es nicht existiert oder jemals aufhören wird zu existieren. Das Leiden ist die Voraussetzung, unter der wir leben. Und wenn es kommt, erkennen wir es. Erkennen wir es als die Wahrheit. Natürlich ist es richtig, Krankheiten zu heilen, Hunger und Ungerechtigkeit zu verhindern, wie es der gesellschaftliche Organismus ja auch tut. Doch keine Gesellschaft kann das Wesen der Existenz verändern. Das Leiden können wir nicht verhindern.

Diesen und jenen Schmerz, ja — aber nicht den Schmerz. Eine Gesellschaft kann sozialen Schmerz, unnötigen Schmerz nur lindern. Der Rest bleibt. Die Wurzel, die Realität. Wir alle hier werden das Leiden kennenlernen; wenn wir fünfzig Jahre lang leben, werden wir fünfzig Jahre lang Schmerz gekannt haben. Und zum Schluß werden wir sterben. Das ist die Voraussetzung, unter der wir geboren werden. Ich habe Angst vor dem Leben. Es gibt Zeiten, da… da ich große Angst habe. Da mir jedes Glück trivial vorkommt. Und doch überlege ich mir, ob nicht alles ein Mißverständnis ist, diese Jagd nach dem Glück, diese Angst vor dem Schmerz… Ob man nicht, statt ihn zu fürchten und vor ihm davonzulaufen, hindurchgehen, über ihn hinauswachsen könnte. Denn da ist etwas dahinter. Es ist das Ich, das leidet, und es gibt einen Ort, an dem das Ich — aufhört. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Aber ich glaube, daß die Realität, die Wahrheit, die ich im Leiden erkenne und nicht im Glück und Wohlergehen, daß diese Realität des Schmerzes gar nicht Schmerz ist. Wenn man hindurchkommen kann. Wenn man es ganz bis zum Ende durchstehen kann.«

»Die Realität unseres Lebens liegt in der Liebe, in der Solidarität«, entgegnete ein hochgewachsenes Mädchen mit sanften Augen. »Die wahre Voraussetzung allen menschlichen Lebens ist die Liebe.«

Bedap schüttelte den Kopf. »Nein. Shev hat recht«, sagte er. »Die Liebe ist nur einer der Wege, die hindurchführen, und er kann abirren, das Ziel verfehlen. Der Schmerz aber verfehlt nie sein Ziel. Und darum haben wir keine Wahl: Wir müssen ihn ertragen! Und werden es, ob wir es wollen oder nicht.«

Das Mädchen mit dem kurz geschnittenen Haar schüttelte heftig den Kopf. »Aber das können wir nicht! Einer von hundert, einer von tausend kommt bis ans Ende, geht den ganzen Weg. Wir anderen geben weiter vor, glücklich zu sein, oder stumpfen einfach ab. Wir leiden, aber nicht genug. Und darum leiden wir umsonst.«

»Ja, was sollen wir denn tun?« fragte Tirin. »Uns jeden Tag eine Stunde lang mit dem Hammer auf den Kopf schlagen, um ganz sicherzugehen, daß wir auch genug leiden?«

»Ihr macht ja einen Kult aus dem Schmerz«, wandte ein anderer ein. »Das Lebensziel eines Odoniers ist positiv, nicht negativ. Leiden ist dysfunktionell, es sei denn als direkte Warnung vor Gefahr. Psychologisch und soziologisch gesehen ist es nur destruktiv.«

»Wovon wurde Odo denn motiviert, wenn nicht von einer außergewöhnlichen Empfänglichkeit für das Leiden?« sagte Bedap.

»Aber das gesamte Prinzip der gegenseitigen Hilfe ist doch dazu bestimmt, Leiden zu verhindern!«

Shevek saß auf dem Tisch und ließ seine langen Beine baumeln; seine Miene war gespannt und ruhig. »Habt ihr jemals einen Menschen sterben sehen?« wandte er sich an die anderen. Die meisten hatten, in einem Wohnheim oder beim freiwilligen Krankenhausdienst. Alle außer einem hatten dann und wann bei der Beerdigung von Toten geholfen.

»Da war mal ein Mann, als ich in Südost im Lager war — da hab ich zum erstenmal so was gesehen. Der Antrieb des Aircars war irgendwie defekt, das Fahrzeug stürzte beim Start ab und geriet in Brand. Als sie ihn herauszogen, war er am ganzen Körper verbrannt. Er lebte noch ungefähr zwei Stunden. Retten konnte man ihn nicht mehr; es gab keinen Grund dafür, daß er noch so lange lebte, keine Rechtfertigung für diese zwei Stunden. Wir warteten darauf, daß von der Küste Betäubungsmittel herangeflogen wurden. Ich blieb mit zwei Mädchen bei ihm; wir hatten die Maschine beladen. Einen Arzt hatten wir nicht. Man konnte nichts mehr für ihn tun, nur noch bei ihm bleiben. Er war im Schock, aber fast immer bei Bewußtsein. Er mußte entsetzliche Schmerzen leiden, hauptsächlich an den Händen; ich glaube kaum, daß er wußte, wie sehr sein ganzer Körper verbrannt war, er spürte den Schmerz fast nur in den Händen. Man konnte ihn auch nicht berühren, um ihn zu trösten, denn wenn man ihn anfaßte, lösten sich sofort Haut und Fleisch, und er schrie fürchterlich. Man konnte gar nichts für ihn tun, ihm überhaupt keine Hilfe leisten. Vielleicht wußte er, daß wir da waren, ich weiß es nicht. Es half ihm ja auch nichts. Man konnte nichts mehr für ihn tun. Damals, wißt ihr… damals erkannte ich, daß man für niemanden etwas tun kann. Wir können uns nicht gegenseitig retten. Nicht mal uns selber.«

»Ja, aber was bleibt uns dann? Isolation und Verzweiflung! Du leugnest die Brüderlichkeit, Shevek!« protestierte das hochgewachsene Mädchen.

»Nein, das tue ich nicht. Ich versuche zu erklären, was ich mir wirklich unter Brüderlichkeit vorstelle. Sie beginnt bei… Sie beginnt bei dem geteilten Schmerz.«

»Und wo endet sie?«

»Das weiß ich nicht. Das weiß ich noch nicht.«

3. Kapitel

Urras

Als Shevek erwachte nachdem er seinen ersten Vormittag auf Urras verschlafen - фото 5

Als Shevek erwachte, nachdem er seinen ersten Vormittag auf Urras verschlafen hatte, war seine Nase verstopft, sein Hals schmerzte und er mußte sehr heftig husten. Er glaubte sich erkältet zu haben — sogar die Hygiene der Odonier hatte den gewöhnlichen Schnupfen nicht ausrotten können —, aber der Arzt, der darauf wartete, ihn zu untersuchen, ein würdevoller, älterer Mann, sagte, es sei wahrscheinlich ein schwerer Heuschnupfen, eine allergische Reaktion auf die fremden Staub- und Pollenarten auf Urras. Er gab ihm Pillen und eine Spritze, die Shevek geduldig hinnahm, sowie ein Tablett mit Mittagessen, das Shevek hungrig akzeptierte. Der Arzt bat ihn, die Wohnung nicht zu verlassen, und ging. Sobald Shevek gefrühstückt hatte, begann er mit der Erforschung von Urras — Zimmer um Zimmer.

Das Bett, ein massives Bett auf vier Beinen, mit einer viel weicheren Matratze als die in seiner Koje auf der Mindful und mit kompliziertem Bettzeug, einiges seidig, anderes warm und dick, sowie einer Menge Kissen, die Kumuluswolken glichen, hatte ein Zimmer für sich allein. Der Fußboden war mit weichen Teppichen belegt; eine Kommode stand da, aus herrlich geschnitztem und poliertem Holz, und ein Schrank, der groß genug war, um die Kleidungsstücke eines Dormitoriums mit zehn Mann aufzunehmen. Nebenan lag der große Gemeinschaftsraum mit dem Kamin, den er am Abend vorher schon gesehen hatte, sowie ein dritter Raum mit Badewanne, Waschbecken und einem erstaunlich konstruierten Nachtstuhl. Dieser Raum war offenbar nur für ihn gedacht, da er sich an sein Schlafzimmer anschloß und von jeder Einrichtung nur ein Exemplar besaß, obwohl jeder dieser Einrichtungen ein sinnlich betonter Luxus eignete, der über einfache Erotik hinausging und in Sheveks Augen von einer Art Endapotheose des Exkrementellen sprach. Er verbrachte fast eine Stunde in diesem dritten Zimmer, probierte abwechselnd alle Einrichtungen aus und wurde dabei überaus sauber. Die Wasserversorgung war wunderbar! Die Hähne blieben offen, bis man sie zudrehte; die Badewanne faßte bestimmt sechzig Liter, und der Nachtstuhl verbrauchte beim Spülen mindestens fünf Liter. Das war letztlich nicht überraschend. Die Oberfläche von Urras bestand zu fünf Sechsteln aus Wasser. Sogar die Wüsten waren hier, an den Polen, aus Eis. Man brauchte nicht zu sparen; es gab keine Dürreperioden…

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