Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach einer Weile genoß er alle seine Erinnerungen, selbst die unangenehmen, denn im Remineszenzenkummer entdeckte er echte und reale Empfindungen, die mit ihrer Intensität über alle anderen Gefühle hinausgingen, die er jemals gehabt hatte.

Das Experiment drängte alle anderen Interessen Knox’ in den Hintergrund. Das Zeichenbrett wurde irgendwo verstaut und vergessen. Den größten Teil seiner freien Zeit verbrachte der alte Mann in der Bücherei, in der er seine Erinnerungen mit Hilfe alter Zeitungsberichte wiederauffrischte. Oder er lag im Bett und konzentrierte sich ganz auf seine Vergangenheit, in der Hoffnung, die eidetische Reminiszenz-Reaktion auszulösen und kontrollieren zu können. Das energetische Niveau des Stimulators wurde immer mehr gesenkt – bald genügte nur ein geringer elektrischer Impuls, um das Bewußtsein Knox’ in der Zeit zurückkehren zu lassen. Der ganze Vorgang erschien ihm wie eine zweckbestimmte Wiedergeburt, und er war davon überzeugt, seinem längst grau gewordenen Selbstwertgefühl wieder Farbe geben zu können, wenn es ihm gelang, die letzte Barriere zu überwinden.

Selbst die halbe Arbeitsschicht für die Instandhaltungseinheit erschien ihm erträglicher. Zwar setzte ihm Madeline noch immer zu, aber ihre Verachtung machte ihm nun nichts mehr aus. Er fand sich mit seinem Leben in den Türmen ab – und gleichzeitig ignorierte er es weitgehend.

Aber obgleich ihm die Erinnerungen ein gewisses Glücksgefühl vermittelten, empfand er auch ein dumpfes Unbehagen. Zum erstenmal in seinem Leben wußte Knox nicht mehr so recht, wer er war oder sein sollte. Die Person, die jene Erinnerungen durchlebte, unterschied sich zweifellos von dem tatkräftigen und zufriedenen Mann, der sie geschaffen hatte. Der Erinnerer schenkte jenen Dingen keine Beachtung, die für den jüngeren Knox eine große Rolle gespielt hatten, und statt dessen genoß er Farben und Formen, Launen und Spielereien, Gefühle, auf die sein früheres Ich gar nicht in dem Maße aufmerksam geworden war. Der Erinnerer lief nicht in die Falle, von der aus nur ein Weg in die Zukunft führte – ein Weg, der den jungen Architekten in einen verbitterten alten Hausmeister verwandelt hatte.

Das monotone Summen des Staubsaugers erinnerte Knox an Somatos Requiem für einen Planeten. Er zog einen verchromten Kunststoffstuhl vom Konferenztisch fort, und mit erfahrenem Geschick ließ er die Bürsten des Gerätes viermal über den Boden unter dem Tisch hinweggleiten. Jener finster wirkende kleine Komponist war Bens Musiklehrer gewesen, bis ihnen aufgrund der besonderen Umstände keine andere Wahl blieb, als in die Türme umzuziehen. Knox hatte Somato nie gemocht. Er empfand seinen defätistischen Pessimismus als langweilig und ermüdend.

Die Schnur spannte sich. Doch anstatt den Staubsauger an eine andere Steckdose anzuschließen, bewegte er ihn noch einmal in einem weiten Bogen über den Boden und kehrte dann zurück. Somato war während einer der Massenselbstmord-Wellen des Jahres 1995 gestorben. Ben hatte die Todesanzeige in einer der letzten Ausgaben der Times gelesen. Knox entsann sich auch, angesichts des Todes Somatos tief in seinem Innern so etwas wie schuldbewußte Befriedigung verspürt zu haben. Er sah sich in seiner Einschätzung des Komponisten bestätigt. Seine Sturheit war nichts weiter als geistige Tünche gewesen; letztendlich hatte er den leichtesten Ausweg gewählt.

Der alte Mann überlegte, ob sich in der Bibliothek vielleicht eine Aufzeichnung des Requiem befand. Wenn er sie hörte, mochte er dazu in der Lage sein, seine Erinnerungen nach Belieben auszulösen …

Eine Hand berührte ihn an der Schulter, und überrascht zuckte er zusammen und drehte sich um. Madeline musterte ihn grimmig und bedeutete ihm, den Staubsauger auszuschalten. Die jähe Stille schien ebenso in seinen Ohren zu dröhnen wie die monotone Einleitungssequenz des Requiem.

»Setzen Sie sich«, sagte Madeline ruhig.

Sie nahmen am Konferenztisch Platz, an dem die Mitglieder des Exekutivkomitees der Türme zusammenkamen. In seinem schmutzigen Arbeitskittel fühlte sich Knox ein wenig unsicher an diesem Ort.

»Morris, es gibt keine Möglichkeit, in dieser Hinsicht höflich zu sein, und deshalb sage ich es frei heraus: Sie werden das Experiment aufgeben.«

Der alte Mann strich mit den Fingern über das durchsichtige Plexiglas des Tisches. Der Schweiß hinterließ kleine Flecke, die er mit dem Ärmel fortwischte. Er gab keine Antwort.

Es ist mir ein Rätsel wieso Sie keine Einsicht zeigen ich weiß einfach - фото 14

»Es ist mir ein Rätsel, wieso Sie keine Einsicht zeigen – ich weiß einfach nicht, was mit Ihnen los ist. Wir alle – Ihre Freunde von der Einheit – machen uns Sorgen um Sie. Sie sind nicht mehr bei der Sache. Ihre Arbeit ist schlampig … und unnütz.« Sie begegnete seinem Blick, und in ihren Augen blitzte es vorwurfsvoll. Das verstärkte das Unbehagen des alten Mannes, denn er wußte, daß Madeline, was ihre Perspektive anging, recht hatte. »Kopf hoch, Morris. Wenn Sie wieder zu Vernunft kommen, kann ich Ihnen helfen.« Ihr Gesichtsausdruck wirkte jetzt nicht mehr ganz so hart. Und er erinnerte sich daran, sie schon einmal auf diese Weise gesehen zu haben, damals, als sie befördert worden war und seinen Posten übernommen hatte. Ein deutliches Bild formte sich vor seinem inneren Auge: eine Madeline, die ihm selbst die Mitteilung machte und ihn dabei so anblickte, als wolle sie sich für die Art und Weise entschuldigen, wie das Leben mit ihm umsprang. Meine Freunde, dachte Knox sehnsüchtig. Sie ist die letzte von ihnen.

»Meine Güte, Sie hören mir nicht einmal richtig zu!«

»Was? O doch, bestimmt. Aber ich kann noch nicht aufhören. Zuerst muß mir da etwas gelingen.«

»Es ist Ihnen bereits etwas gelungen – vorzeitig alt zu werden.«

»Sie haben kein Recht, mir so etwas zu sagen. Von allen Bürgern in den Türmen haben gerade Sie kein Recht dazu.«

Das Gesicht Madelines lief rot an, und sie erwiderte mit erzwungener Ruhe: »Ich möchte Ihnen nur helfen. Sie sind zu alt, um die Pflichten zweier Jobs wahrzunehmen. Ich kann dafür sorgen, daß man sich im Heim um Sie kümmert. Für Cheddi Jain haben Sie nur als Versuchskaninchen Bedeutung. Er wird Sie benutzen und einfach im Stich lassen, wenn er Sie nicht mehr braucht.«

»Aber das, womit ich mich beschäftige, ist sehr wichtig. Ich habe soviel versäumt, und jetzt … ja, jetzt bin ich alt. Das ist der Grund. Ich werde die Zeit, die mir noch bleibt, in etwas Bedeutsameres als die Reinigung von Toiletten investieren.«

Madeline ließ ihren Stuhl langsam vom Tisch fortrollen. Sie sprach mit gesenktem Kopf, aber Knox konnte sie problemlos verstehen. Die Kühle in ihrer Stimme bewirkte dumpfen Schmerz in seinem Innern. »Dann bringen Sie sich meinetwegen um. Allerdings nicht als Mitglied meiner Einheit. Packen Sie Ihre Sachen weg und verschwinden Sie! Sie sind gefeuert!«

Madeline stand auf und schritt rasch fort, ohne sich noch einmal umzusehen.

Ziellos schlurfte Knox durch die Korridore von Turm II. Er verspürte nicht das Verlangen, in seine Separatnische zurückzukehren, zumindest jetzt noch nicht. Die Gänge waren voller Menschen. Sie gingen mit weit ausholenden Schritten an ihm vorbei, lasen Folien, blickten auf die Wanduhren und diskutierten ihre Arbeit – und ihr Verhalten offenbarte dabei allgemeine Zweckhaftigkeit. Aber wohin sind sie unterwegs? dachte Knox. Wissen sie das wirklich? Er fühlte sich versucht, einen der vielen Bürger danach zu fragen, fürchtete sich jedoch vor der Antwort.

Nach einer Weile blieb der alte Mann stehen und sah sich um. Er begriff, daß es nicht einen einzigen Menschen auf der ganzen Welt gab, der sich darum scherte, wohin er ging und wann er sein Ziel erreichte. Sogar ihm selbst war das gleichgültig.

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