Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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Er zuckte jedoch zusammen, als er das leise Läuten aus dem Foyer hörte. Erschrocken warf er einen Blick auf die Uhr und eilte dann der Besucherin entgegen: Madeline, die Instandhaltungs-Aufseherin für diese Einheit. Sie lehnte an der Tür des Lifts, und während sie ihn beobachtete, zeigte sich jene Ungeduld in ihren Zügen, die Mütter zu langsamen Kindern entgegenbringen. Knox kannte diesen Ausdruck bereits und verabscheute ihn. Er war zweiunddreißig Jahre älter als Madeline Bianchi.

»Sie sind noch immer hier?«

»Ich bin fertig«, sagte er.

»Beeilen Sie sich, Knox! Sie beeinträchtigen das Arbeitsergebnis unserer Einheit.«

Er zuckte die Achseln.

»Ich übergebe Mildred die sechsundzwanzig«, meinte Madeline und hatte es offenbar satt. »Kommen Sie in mein Büro, wenn Sie hier fertig sind.« Sie betrat die Aufzugskabine, und hinter ihr schloß sich die Tür.

»Ich bin fertig«, versicherte Knox dem stummen Stahl. Er schüttelte den Kopf und kehrte in den Waschraum zurück.

Morris Knox war ein kleiner und drahtiger Mann, der gerade erst den Wettlauf mit der Zeit verloren hatte. Er bewegte sich noch immer mit einem Rest der alten und nervösen Energie, die ihn einst ausgezeichnet hatte, humpelte jedoch leicht aufgrund der Beinprothese, die nicht perfekt angepaßt worden war. Seine Züge standen im Widerspruch zum oft zitternden Körper: Sie bildeten eine bewegungslose Maske, offenbarten nicht die geringste Regung.

Im Jahre 1985 hatte Knox & Co. von der Umweltschutzbehörde den Auftrag erhalten, die Jahrhunderttürme zu konzipieren. Es handelte sich dabei um den Prototyp einer Forschungsgemeinschaft, und Morris Knox ernannte sich selbst zum Projektarchitekten. Als er zusammen mit seiner Familie während der Krebs-Unruhen acht Jahre später in dem abgeschlossenen und autonomen Komplex Zuflucht suchte, wurde er zum ersten Instandhaltungs-Aufseher. Jetzt wurden seine Fähigkeiten, Entwürfe anzufertigen, nicht mehr gebraucht. In der letzten Zeit bestand sein Beitrag für die Gemeinschaft der Türme darin, Blumen zu begießen und dort Ordnung zu schaffen, wo sich Kinder und Jugendliche ausgetobt hatten.

Er schob den Reinigungswagen in den Lift und ließ sich zur zweiundzwanzigsten Etage hinabtragen. Dort verstaute er sein Arbeitszeug und wechselte die Kleidung.

Madelines Büro war einst seins gewesen, doch jetzt erkannte er es kaum wieder. An den kalkweißen Wänden hingen keine Bilder mehr, und der große Schreibtisch diente nicht mehr als Unterlage für ein Chaos aus Papieren und Dokumenten. Wie viele andere, die in den Türmen aufgewachsen waren, konnte Madeline Schmutz und Unordnung nicht ausstehen. Sie pflegte sich gewissenhaft: Ihr kastanienbraunes Haar war kurzgeschnitten, und sie erweckte ständig den Eindruck, als habe sie sich gerade das Gesicht gewaschen. Nicht einmal ihr Arbeitskombi wies irgendwelche Flecken auf. Das ärgerte Knox. Arbeit war schmutzig, meinte er, und somit gehörte es sich auch, daß Arbeiter schmutzig wurden. Aber Madeline hatte schon immer ausgezeichnete Leistungen vollbracht und gab jetzt auch eine gute Aufseherin ab. Insgeheim war Knox stolz auf ihre Fähigkeiten, denn schließlich hatte er sie ausgebildet.

Er nahm auf einem Stuhl Platz, und Madeline griff nach einem Speicherchip und schob ihn in den Computer. Kurz darauf begann der Drucker zu summen, und eine beschriftete Folie glitt aus dem Ausgabeschlitz. Madeline reichte sie ihm.

Es handelte sich um ein Memo von Roberts aus der Abteilung für Arbeitskraft-Verwaltung. Er lobte Knox wegen seiner langen und aufopferungsvollen Tätigkeit für die Gemeinschaft. Er teilte ihm mit, es sei unfair, daß ein Mann im Alter Knox’ – noch dazu jemand, der sich solche Verdienste erworben hatte – den ganzen Tag mit der Verrichtung primitiver Arbeiten verbringen müsse. Deshalb, so hieß es weiter, freue sich die Arbeitskraft-Verwaltung, seine Quote auf anderthalb Schichten zu reduzieren, auf vier Stunden pro Tag. Natürlich gehe damit eine Neueinstufung seines Status einher, denn immerhin verfüge er dadurch nicht mehr über das Minimum an Arbeitskrediten, das für eine private Kabine erforderlich sei. Aus diesem Grund wurde er höflich darum gebeten, seine Habe in das geriatrische Wohnheim zu bringen, zu einem Zeitpunkt, auf den er sich mit seiner Vorgesetzten einigen müsse.

Knox kannte einen Trick, um emotionalen Schmerz zu vermeiden. Er stellte sich in einer sicheren Zukunft vor, in der Begleitung von guten Freunden. Anschließend betrachtete er schwierige Augenblicke in der Gegenwart aus jener Perspektive, so als seien sie nur Erinnerungen, Anekdoten, die ihm das mitfühlende Lächeln seiner Begleiter einbrachten. Knox schloß die Augen, doch diesmal versuchte er vergeblich, jene Vision zu beschwören.

Er fürchtete sich vor dem geriatrischen Wohnheim. Er kannte viele Leute, die dort untergekommen waren und deren natürlicher Lebensrhythmus sich völlig verändert hatte. Die Betreffenden existierten nur noch für ihre jeweiligen Vergangenheiten, hatten die Zukunft aufgegeben. Morris Knox war noch nicht bereit, an den Tod zu denken. Er folgte noch immer dem Verlauf der Straße des Lebens, hielt weiterhin auf ein fernes Ziel zu – auch wenn er nicht wußte, worin das bestand.

Madeline sprach zu ihm. »…muß ich Ihnen eingestehen, daß ich es war, die um eine Reduzierung Ihrer Quote bat. Aber so etwas lag nicht in meiner Absicht. Man behandelt Sie ziemlich mies.«

»Danke.«

Sie biß sich auf die Lippe und errötete. »Ich mußte an die Einheit denken. In diesem Jahr bekam niemand von uns Bonuszeit. Wegen Ihnen. Sie wissen, daß das stimmt. Sie machen sich nichts vor. Als Sie noch meinen Platz einnahmen, haben Sie die gleiche verdammte Sache mit Jimmy Packer gemacht.«

»Und was wäre, wenn ich Arbeit in einer anderen Einheit bekomme?«

Madeline bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. »Als was denn?«

Knox stand auf und ging steifbeinig zur Tür.

»Es tut mir leid, Morris. Ich möchte Ihnen gern helfen. Ich … ich stehe in Ihrer Schuld. Aber Sie müssen sich mit gewissen Dingen abfinden.« Das war kein Befehl, sondern eine Bitte.

»Bis später.« Knox wandte sich von ihr ab und floh auf den Flur, schloß die Tür des Büros so vorsichtig und behutsam, als bestünde sie aus zerbrechlichem Porzellan.

In der einunddreißigsten Etage, kurz nach dem Beginn der ersten Schicht, begab sich Knox in das Büro Dr. Cheddi Jains. Jain runzelte die Stirn, als Knox an der kleinen Lesenische verharrte. Der dunkelhäutige Mann sprach fast überhastet, und obgleich er ein reines Oxford-Englisch benutzte, waren in seiner Stimme auch Hindi-Einflüsse zu vernehmen.

»Gestern abend wurde das Labor erneut nicht richtig gereinigt.«

»Ich hole es heute abend nach.«

Kurzes Schweigen folgte. Jain musterte den alten Mann gleichgültig.

»Die Verwaltung hat meine Arbeitsquote gekürzt. Ich brauche einen Ersatz für eine halbe Schicht.«

Jain schaltete den Rechner aus und rollte den Sessel zu Knox herum. Sein Oberlippenbart war so silbergrau wie Holzkohlenasche. Nachdenklich zupfte er daran.

»Setzen Sie sich. Warum sagen Sie mir das?«

»Wie ich hörte, suchen Sie Freiwillige. Für experimentelle Arbeit.«

»Sie wollen sich also zur Verfügung stellen. Für den Kredit einer halben Schicht?«

Knox nickte.

»Wie lautet der Zugangscode Ihrer Personaldatei?«

Knox nannte die einzelnen Ziffern, und Jain gab sie in sein Tischterminal ein.

»Verheiratet, Frau und Kind verstorben. Ja. Harvard, gut. Hmmmm …« Jain brummte vor sich hin, als er die Angaben der fünf Folien las, die das Leben Morris Knox’ in einigen wenigen Sätzen zusammenfaßten. »Sie haben … Augenblick, hier steht’s … das rechte Bein aufgrund von Knochenmarkkrebs verloren. Empfinden Sie noch immer Schmerzen?«

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