Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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Bei Tagesanbruch erreichten wir den Leuchtturm. Ich weiß nicht, wieso er überlebt hatte. Einer dieser verrückten Zufälle. Sogar das Glas war ganz geblieben. Er sah wie ein riesiger Finger aus, der uns den Vogel zeigte.

Der Tank des Vehikels war beinahe leer, deshalb fand ich, daß wir genauso gut hierbleiben konnten. Wir hatten wenigstens eine Unterkunft, etwas, das wir befestigen konnten. Es wäre unvernünftig gewesen weiterzufahren, bis der Treibstoff verbraucht war. Es gab keine Tankstellen mehr, und es würde vielleicht keine brauchbare zweite Unterkunft mehr geben.

Mary und ich luden (wie immer schweigend) die Vorräte vom Vehikel ab und schafften sie in den Leuchtturm. Wir besaßen Essen, Wasser, Chemikalien für das chemische WC, allerhand Krimskrams und Kleidung für ein Jahr. Wir verfügten auch über einige Waffen. Einen 0,45 Colt-Revolver, zwei Schrotflinten Kaliber 12, eine 0,38 und genügend Munition, um einen kleinen Krieg auszutragen.

Als alles ausgeladen war, fand ich im Erdgeschoß ein paar alte Möbel und verbarrikadierte mit ihnen sowohl die Tür am unteren als auch die am oberen Ende der Treppe. Als ich fertig war, fiel mir ein Satz aus einer Geschichte ein, die ich einmal gelesen hatte, ein Satz, der mich immer beunruhigt hatte. Er lautete ungefähr: »Jetzt sind wir für die Nacht eingeschlossen.«

Tage. Nächte. Einander immer gleich. Miteinander, unseren Erinnerungen und der schönen Tätowierung eingeschlossen.

Einige Tage später entdeckte ich die Rosen. Es war, als hätten sie uns gewittert. Vielleicht stimmte das sogar. Wenn ich sie durch den Feldstecher aus dieser Entfernung sah, erinnerten sie mich an alte Frauen mit hellen Sonnenhüten.

Sie brauchten den ganzen Tag, um den Leuchtturm zu erreichen, und sie kreisten ihn zielstrebig ein. Wenn ich am Geländer erschien, hoben sie die Köpfe und stöhnten.

Und damit sind wir beim heutigen Tag angelangt, Tagebuch.

Ich habe geglaubt, daß ich alles erzählt habe, Tagebuch. Daß ich den einzigen Teil meiner Lebensgeschichte erzählt habe, den ich jemals erzählen wollte, aber jetzt mache ich weiter. Man kann einen guten Weltzerstörer nicht bändigen.

Ich habe vergangene Nacht meine Tochter gesehen, die seit Jahren tot ist. Ich habe sie tatsächlich gesehen. Sie war nackt, lächelte mich an und wollte Huckepack reiten.

Es war so.

Gestern nacht war es kalt. Wahrscheinlich kommt der Winter. Ich war von meiner Pritsche auf den kalten Fußboden gerollt. Vielleicht war ich dadurch aufgewacht. Durch die Kälte. Oder es geschah instinktiv.

Es war in bezug auf die Tätowierung ein besonders wunderbarer Abend gewesen. Das Gesicht war so deutlich herausgearbeitet, daß es aus meinem Rücken hervorzuragen schien. Es war endlich deutlicher als der Atompilz. Die Nadeln bohrten sich hart und tief in meine Haut, aber ich habe sie so oft zu spüren bekommen, daß ich kaum noch Schmerz empfinde. Nachdem ich die Schönheit des Bildes im Spiegel betrachtet hatte, ging ich glücklich zu Bett, oder jedenfalls so glücklich, wie ich sein kann.

Während der Nacht rissen die Augen auf und die Nähte platzten auf, aber ich merkte es erst, als ich versuchte, mich von dem kalten Steinboden zu erheben und mein Rücken an ihm festklebte, weil das Blut getrocknet war.

Ich riß mich los und stand auf. Es war dunkel, aber der Mond schien in dieser Nacht hell, und ich ging zum Spiegel, um mich anzusehen. Es war so hell, daß ich Raes Spiegelung deutlich wahrnahm, die Farbe ihres Gesichtes, die Farbe der Wolke. Die Nähte waren aufgeplatzt, die Wunden waren jetzt weit geöffnet, und in den Wunden sah ich Augen, o Gott, Raes blaue Augen. Ihr Mund lächelte mich an, und ihre Zähne waren sehr weiß.

Ja, natürlich, ich höre dich, Tagebuch. Ich höre, was du sagst. Ich habe auch daran gedacht. Mein erster Eindruck war, daß ich jetzt endgültig den Verstand verloren hatte. Doch das stimmt nicht. Ich habe nämlich eine Kerze angezündet und sie über meine Schulter gehalten, und dank der Kerze und dem Mondlicht konnte ich noch deutlicher sehen. Es war tatsächlich Rae, nicht nur eine Tätowierung.

Ich schaute zu meiner Frau auf der Pritsche hinüber, die mir wie immer den Rücken zudrehte. Sie hatte sich nicht gerührt.

Ich wandte mich wieder dem Spiegelbild zu. Ich konnte meinen Körper kaum erkennen, sondern sah nur Raes Gesicht, das aus der Wolke lächelte.

»Rae«, flüsterte ich, »bist du es?«

»Aber, aber, Daddy«, sagte der Mund im Spiegel, »das ist eine dumme Frage. Natürlich bin ich es.«

»Aber … du bist … du bist …«

»Tot?«

»Ja … hat es … hat es sehr weh getan?«

Sie kicherte so laut, daß der Spiegel zitterte. Meine Nackenhaare sträubten sich. Ich war davon überzeugt, daß Mary aufwachen würde, aber sie schlief weiter.

»Der Tod trat augenblicklich ein, Daddy, und dennoch war es der schlimmste Schmerz, den man sich vorstellen kann. Ich werde dir zeigen, wie weh es getan hat.«

Die Kerze erlosch, und ich ließ sie fallen. Ich brauchte sie ohnehin nicht. Der Spiegel wurde hell, und Raes Lächeln reichte von einem Ohr zum anderen – buchstäblich –, das Fleisch auf ihren Knochen wirkte wie Kreppapier vor einem starken Ventilator, und dieser Ventilator blies die Haare von ihrem Kopf, die Haut von ihrem Schädel und schmolz die schönen, blauen Augen und die leuchtend weißen Zähne zu einer fauligen Masse, die die Farbe und Konsistenz von frischer Vogelscheiße hatte. Dann war nur noch der Schädel da; er brach auseinander und flog nach hinten in die dunkle Welt des Spiegels, und nun gab es kein Spiegelbild mehr, sondern nur noch die davonfliegenden Fragmente eines Lebens, das einmal gewesen und jetzt nur noch wirbelnder, kosmischer Staub war.

Ich schloß die Augen und sah weg.

»Daddy?«

Ich öffnete die Augen und blickte über die Schulter in den Spiegel. Rae war wieder da und lächelte aus meinem Rücken.

»Es tut mir so leid, mein Liebling«, sagte ich.

»Uns auch«, antwortete sie, und im Spiegel schwebten Gesichter an ihr vorbei. Teenager, Kinder, Männer und Frauen, Babies, kleine Embryos, die um ihren Kopf wirbelten wie Planeten um die Sonne. Ich schloß die Augen wieder, aber ich konnte sie nicht geschlossen lassen. Als ich sie neuerlich öffnete, waren die zahllosen Toten und all jene, die nie die Chance gehabt hatten zu leben, fort. Nur Rae war da.

»Komm nahe an den Spiegel heran, Daddy.«

Ich ging rückwärts zum Spiegel. Ich schob mich an ihn heran, bis die heißen Wunden, die Raes Augen waren, das kalte Glas berührten, und die Wunden heißer und heißer wurden. Und Rae rief: »Laß mich Huckepack reiten, Daddy.« Dann spürte ich ihr Gewicht auf meinem Rücken, nicht das Gewicht eines Teenagers oder das Gewicht eines sechsjährigen Mädchens, sondern eine schwere Last, als liege die Welt auf meinen Schultern und drücke mich zu Boden.

Ich sprang vom Spiegel weg und hüpfte jubelnd im Raum herum, genau wie damals im Park. Ich lief im Kreis und warf dabei immer wieder einen Blick in den Spiegel. Rae saß schlank und nackt rittlings auf mir, und ihr rotes Haar flog um ihren Kopf, wenn ich mich drehte. Als ich wieder am Spiegel vorbeikam, sah ich, daß sie sechs Jahre alt war. Eine weitere Runde, und ich erblickte ein Skelett mit rotem Haar, das eine Hand erhoben hatte, dessen Kiefer offen standen und das schrie: »Treib sie weiter, Cowboy!«

»Wie?« stieß ich hervor, während ich weiter sprang und bockte und Rae den schönsten Ritt ihres Lebens schenkte. Sie beugte sich zu meinem Ohr, und ich spürte ihren warmen Atem. »Du willst wissen, wieso ich hier bin, Daddy? Ich bin hier, weil du mich geschaffen hast. Einmal lagst du zwischen Mutters Beinen, und ihr beide habt mich mit all der Liebe, die in euch war, ins Leben gestoßen. Diesmal hast du mich mit deinem Schuldbewußtsein und mit Mutters Haß ins Leben gestoßen. Ihre bohrenden Nadeln, dein gewölbter Rücken. Und jetzt bin ich zu einem letzten Ritt zurückgekommen, Daddy. Reite, du Schwein, reite!«

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