Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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»Stimmt«, sagte sie, »das mache ich wirklich noch nicht lange.«

»Und vorher?«

»Nichts, buchstäblich nichts. Gefaulenzt, den ganzen Tag spazierengegangen und geschwommen, ferngesehen und gelesen, meiner Kindheit nachgesonnen – à la recherche du temps perdu.«

Proust kannte sie also auch. Offensichtlich sogar im Original. Aber sie schien eine Deutsche zu sein, der mundsprachlichen Färbung nach, die gelegentlich aufblitzte, aus Schwaben.

»Und wo?« fragte ich.

»Ach, irgendwo.«

»Frankreich«, tippte ich. »Oder Belgien?«

»Warum nicht Italien oder Deutschland?« fragte sie zurück.

»Weil Sie offensichtlich mehr als Schulfranzösisch beherrschen.«

»Warum wollen Sie etwas über mich erfahren?«

»Sie interessieren mich.«

»Wieso? Eine Puppenspielerin, die über die Dörfer tingelt …«

»Gut, sprechen wir davon. Woher haben Sie das Kasperle?«

Ihre Miene versteinerte. »Sie sind nicht zufällig nach Mieshof gekommen, nicht wahr? Wer hat Sie auf meine Spur gesetzt?«

»Niemand«, versicherte ich, »es war reiner Zufall.« Ich erzählte ihr, wie es dazu gekommen war, sie blickte mich mißtrauisch an.

»Ich glaube, das ist nur einer Ihrer Tricks«, sagte sie. »Sie arbeiten mit allen Tricks für Ihre Sendungen, das weiß ich.«

»Stimmt. Aber ich schwöre, daß ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe. Bitte, glauben Sie mir, Maud. Es ist mir wichtig, daß Sie mir glauben.«

»Warum?«

»Weil ich hoffe, daß Sie bei FOKUS mitmachen.« Ich entwickelte ihr meine Idee.

»Ja, das könnte ich mir gut vorstellen«, sagte sie, »aber es geht nicht. Ich habe Berührungsängste, verstehen Sie? Ich bekomme Angst, sobald mehr als zwei Menschen in meiner Nähe sind.«

»In Mieshof waren über hundert um Sie herum. Nur hundert. Viel zu wenige für das, was Sie bieten.«

»Nicht in Tuchfühlung. Vielleicht kennen Sie das nicht, Herb, aber Artisten sind keine Showstars; zwischen Artist und Publikum bleibt so etwas wie eine unsichtbare Schranke, niemand kommt mir zu nahe. Ich könnte in keinem Studio arbeiten.«

»Wir können …«

»Nein«, unterbrach sie, »ein für allemal, nein.«

Was war los mit ihr? Kein Artist der Welt würde ein solches Angebot ausschlagen. »Dann verraten Sie mir, woher Sie das Kasperle haben«, sagte ich. »Haben Sie es selbst konstruiert? Können Sie mir eine zweite Puppe bauen? Ich bin ganz versessen darauf, solch ein Kasperle in meine Sendung einzubauen.«

Sie schwieg.

»Sie haben es gestohlen?«

Maud wandte den Blick ab.

»Deshalb haben Sie Angst vor der Polizei«, sagte ich. »Deshalb wollen Sie nicht bei mir auftreten.«

Sie schien völlig versunken in den Anblick einer Biene auf ihrem Sari.

»Ich könnte das in Ordnung bringen«, sagte ich. »Früher oder später findet der Besitzer des Kasperles Sie doch. Ich nehme an, die Puppe wurde nicht in einer Firma hergestellt, sondern von einem Hobbybastler, sonst wäre sie längst auf dem Markt.« Maud saß vorgebeugt da, die gefalteten Hände verkrampft zwischen den Beinen.

»Lassen Sie sich helfen, Maud! Sie müssen doch in ständiger Angst leben. Ich werde den Konstrukteur auszahlen. Oder beteiligen …«

»Hören Sie doch auf«, schrie sie, »es geht nicht.«

»Warum? Wer ist es? Ich werde Sie nicht verraten, das verspreche ich. Ich kann ja behaupten, ich hätte Sie in den Staaten getroffen oder in Südamerika. Sagen Sie es mir, und ich lasse Sie in Ruhe.«

»Er ist tot«, sagte sie schließlich.

»Ermordet?«

Keine Antwort.

»Von Ihnen?«

»Nein! Ich flehe Sie an, Herb, lassen Sie mich in Ruhe. Warum wollen Sie alles zerstören? Wir sind glücklich so …«

»Wir? – Das Kasperle ist für Sie wie ein Kind, nicht wahr?«

Sie sah mich an, Tränen in den Augen. »Ja, es ist mein ein und alles.«

»Glauben Sie manchmal, daß es lebendig ist, Maud?«

»Ja!« stieß sie hervor. »Jetzt wissen Sie es, ich bin eine Verrückte. Und nun hauen Sie ab. Vergessen Sie mich.«

»Wie könnte ich? Meine Nase wittert ein Geheimnis, und nichts, das werden Sie verstehen, reizt mich mehr als ein Geheimnis. Wer sind Sie, Maud? Doch keine Artistin? So einfach kommen Sie mir nicht davon.«

»Das fürchte ich auch.« Sie seufzte. »Ich habe es befürchtet, seit ich weiß, wer Sie sind. Versprechen Sie mir, daß Sie alles für sich behalten, was ich Ihnen erzähle?«

»Sie verlangen sehr viel von mir.«

»Es ist eine verrückte Geschichte, gewiß, aber keine für FOKUS.«

»Überzeugen Sie mich. Wenn Sie mich überzeugen, werde ich schweigen wie ein Grab.«

»Nun gut. Aber keinerlei Aufzeichnungen, versprechen Sie wenigstens das?«

»Ich habe nichts bei mir, die Geräte liegen alle im Wagen. Sie können sich überzeugen.«

Sie überzeugte sich tatsächlich, sie tastete mich ab wie ein Bulle einen gerade festgenommenen Gangster. Dann legte sie sich wieder ins Gras, verschränkte die Hände unter dem Kopf und sah in den Himmel.

»Sie haben recht«, begann sie, »ich bin eigentlich keine Artistin. Nicht einmal das. Ich stamme aus einer gutbürgerlichen Familie. Vater war Kybernetiker, Mutter Biotechnologin, nichts Bedeutendes, Fußvolk, aber ehrgeizig. Als ich gerade sechzehn war, starben meine Eltern bei einem Unfall. Von einem Tag zum anderen stand ich mittellos da. Arbeiten? Ich hatte nichts gelernt. Und eine Lehrstelle? Sie wissen doch, wie es damit aussieht. Ich hatte keine Beziehungen. Meine Eltern hatten ganz für ihre Arbeit gelebt, da waren nicht mal Freunde, die mir jetzt helfen konnten, keine Verwandten, nur eine Großmutter, die selbst Hilfe brauchte. Unterstützung bekam ich nicht, ich war ja schon erwerbsfähig, nur ein paar Mark Sozialhilfe. Also Wohnung verkaufen, eine billige Bude, hier und da mal ein Tagesjob. Dann kam Frank.« Sie hielt mir ihr Glas hin. »Meine erste Liebe. Die große Liebe, von der jeder Teenager träumt. Er sah blendend aus, fuhr einen Superwagen, hatte eine phantastische Wohnung, es war wie ein Sechser im Lotto. Drei Wochen lang. Dann sagte er, er sei pleite, müsse alles verkaufen, und wir müßten uns trennen. Es sei denn …«

»Sie liebten ihn so sehr, daß Sie ihm helfen würden«, ergänzte ich. »Er wollte Sie auf den Strich schicken?«

»Nicht auf den Strich. Wahrscheinlich hätte ich selbst das damals für ihn getan. Nein, Frank machte mir den Vorschlag, Mietmutter zu werden. Zwei, drei Jahre, sagte er, und wir sind aus allem heraus. Ein Kind zu bekommen, ist doch kein Problem für eine junge gesunde Frau. Leichte Arbeit. Was willst du sonst machen? Gelernt hast du nichts, nicht einmal kochen. Wie recht er hatte. Ich konnte nichts, und ich besaß nichts als meinen Körper. Hab keine Angst, sagte er, du sollst dich nicht von wildfremden Männern schwängern lassen, eine Viertelstunde beim Doktor, dann mußt du nur noch das Kind austragen. Und abkassieren. Er gab mir Prospekte von Anwaltskanzleien, die Mietmütter vermitteln. Eine Monatsgage, von der ich nur träumen konnte, dazu eine mir geradezu fürstlich erscheinende Erfolgsprämie. Warum nicht, dachte ich schließlich. Es ist ein anerkannter Job. Hunderte tun ihn. Wäre ich lieber auf den Strich gegangen.«

Ihr Glas war schon wieder leer. Ich ging zum Wagen, um eine neue Flasche zu holen. Eine Mietmutter also. Ich erinnerte mich noch gut an die heißen Debatten an der Uni. Damals ging es darum, ob Mietmutterschaft als Gewerbe staatlich sanktioniert werden sollte. Mutterschaft als neue Form der Prostitution, sagten die Gegner, pervers sei das, die Gebärmutter wie einen Leihwagen zu vermieten, die Eierstöcke ›abzuernten‹, Frauen zu Gebärmaschinen zu degradieren, wie Zuchtsauen zu behandeln … Na und, sagten die anderen, Männer gehen doch schon lange als Zuchtbullen. Wer hat noch was gegen Samenspender? Wo bleibt die Gleichberechtigung? So wie jeder Mann seinen Samen verkaufen darf, muß jede Frau das Recht haben, über ihre Eizellen und über ihre Gebärmutter zu verfügen. Es ginge doch nur darum, einen längst bestehenden Zustand zu legalisieren. Liefen nicht schon Hunderte von Kindern herum, deren Väter nicht die wahren Väter, deren Mütter nicht die leiblichen Mütter seien? Warum nicht den bedauernswerten Frauen, die keine Kinder bekommen könnten, legal helfen? Warum nicht armen Frauen so eine Chance geben, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Warum nicht Mutterschaft als eine gesellschaftlich nützliche Dienstleistung anerkennen?

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