Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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Auch ich war damals vehement für die Legalisierung eingetreten. Praktiziert wurde es ohnehin, durch Legalisierung konnten die unwürdigen Zustände auf dem schwarzen Muttermarkt beendet werden. Vor Jahren hatte ich meine Meinung geändert. Als bekannt wurde, wie hoch die Selbstmordrate bei den Mietmüttern war. Ich hatte mit Dutzenden gesprochen, fast alle waren psychisch zerbrochen, selbst die, die jetzt Familie hatten und ein eigenes Kind. Kaum eine hatte es verkraftet, Kinder zu bekommen und wegzugeben, viele waren dem Alkohol oder den Drogen verfallen. Aber Maud war anders. Bestimmt keine Drogenabhängige. Nicht einmal Alkoholikerin.

»Das ist doch nicht alles«, sagte ich.

»Raten Sie, wie oft ich schwanger war.«

Ich zuckte mit den Schultern.

»Sie würden es nie erraten. Über dreißigmal.«

»Das, das verstehe ich nicht«, stotterte ich.

»Das ist auch kaum zu verstehen. Kaum zu glauben.« Sie kippte den Wein in einem Zug hinunter. »Im Dienste der Wissenschaft.«

»Der Wissenschaft?« fragte ich fassungslos.

»Sie glauben mir kein Wort, was? Aber es ist die Wahrheit! Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Ich weiß nicht, wie viele Kinder ich in diese erbärmliche Welt gesetzt habe. Vierzig, fünfzig, sechzig? Es waren viele Mehrlingsgeburten dabei.« Sie stand auf, zog ihren Kittel hoch. Ihr Bauch war voller Narben. Gerade, feine, gut verheilte Operationsnarben, die sich dicht nebeneinander vom Slip zum Nabel zogen.

»Kaiserschnitt«, sagte sie, »siebzehnmal. Die anderen habe ich normal geboren. Normal!« Sie ließ den Kittel fallen, spuckte aus. »Pervers ist es. Widerlich. Unerträglich. Ein Alptraum. Jede Nacht habe ich Alpträume. Ich nehme die stärksten Schlaftabletten, und trotzdem, Herb, spätestens am Morgen erinnere ich mich an meine Träume. An die großen Augen, die traurigen, hilflosen Gesichter, die mich anstarren und ›Mutter‹ schreien. Ich weiß, das sind nur Ausgeburten meiner Phantasie. Man hat dafür gesorgt, daß ich nie eines der Kinder zu Gesicht bekam.« Sie schwieg unvermittelt, ließ sich ins Gras fallen, schüttelte traurig den Kopf. Mit einem Schlag sah sie wie eine alte Frau aus. »Monster«, murmelte sie. »Wahrscheinlich waren es allesamt Monster.«

»Bitte, beruhigen Sie sich, Maud.« Ich legte die Hand auf ihren Arm.

Eine Verrückte? Aber da waren die Narben. Ich wartete, bis sie wieder ruhiger atmete.

»Warum«, fragte ich dann, »warum haben Sie nicht aufgehört?«

»Weil ich nicht konnte.« Sie lachte bitter. »Ich fühlte mich ja wohl, sauwohl. Solange ich schwanger war. Die Pause nach der Geburt war entsetzlich. Ich habe die Ärzte angebettelt – ich war nur glücklich, wenn ich schwanger war, verstehen Sie?«

»Nein.«

»Man hatte mich so konditioniert! Schon als Frank mich zum Arzt brachte, um meine Tauglichkeit untersuchen zu lassen – das weiß ich heute, damals hatte ich keine Ahnung. Ich wunderte mich nicht einmal, daß ich einen Fünfjahresvertrag bekam, ich unterzeichnete ihn, als wäre das schon immer mein sehnlichster Wunsch gewesen. Ich bin Frank sogar um den Hals gefallen vor Glück. Noch am gleichen Tag brachte er mich in das Institut.«

»Ein Institut?«

»Ich dachte zuerst, es sei ein Sanatorium. Oder ein Hotel. Traumhaft, wie im Film: eine riesige Halle mit Palmen, ein erstklassiges Restaurant, Spielzimmer, Sauna, Schwimmhalle und Swimmingpool, eine große Bibliothek und Videothek, ein herrlicher Park, ich bekam ein helles, freundliches Appartement, das ich mir selbst einrichten durfte – wir sollten uns ja wohl fühlen.«

»Es waren noch mehr Frauen dort?«

»Zwanzig bis dreißig, das wechselte. Ich blieb am längsten von allen, ich war besonders geeignet.«

»Durften Sie das Sanatorium verlassen?«

»Ich wollte nicht. Sobald ich das Tor hinter mir ließ, bekam ich panische Angst. Ich mußte schnell wieder zurück.« Sie richtete sich auf, sah mich an. »Fast dreißig Jahre habe ich dort verbracht.«

»Haben Sie in diesem ›Institut‹ gearbeitet?«

»Das durften wir nicht. Wir durften den Komplex nicht einmal betreten. Wir hatten auch kein Bedürfnis danach. Wir blieben in unserem Bereich. Nicht einmal neugierig waren wir, haben nie miteinander darüber gesprochen. Es war, als existierte das andere überhaupt nicht, dabei lag der Komplex nur ein paar hundert Meter entfernt.«

»Was haben Sie denn die ganze Zeit getan?«

»Gefaulenzt, das sagte ich doch. Es gab nur wenige feste Termine – Untersuchungen, Gymnastik, die Essenszeiten –, sonst konnte man tun und lassen, was man wollte. Sie haben es ja gemerkt, ich habe viel ferngesehen. Und gelesen. In den ersten Jahren habe ich mein Abitur nachgemacht im Fernkurs, dann sogar studiert, Germanistik, Romanistik, Geschichte, Elektronik, nichts zu Ende; ich hatte ja Angst, zu den Prüfungen zu fahren.«

»Bekamen Sie Besuch?«

»Wen denn? Frank? Ich habe ihn nie wiedergesehen.«

»Und die anderen Frauen?«

»Auch nicht. Das waren alles Frauen wie ich, ohne Anhang, ohne Familie. Ich weiß auch nicht, ob man Besucher eingelassen hätte.«

Das Gelände war abgeschlossen Rundum zog sich eine hohe Mauer mit einem - фото 15

»Das Gelände war abgeschlossen?«

»Rundum zog sich eine hohe Mauer mit einem Drahtgitter darauf, vermutlich war es elektrisch geladen, vor der Mauer ein breiter, immer frisch geharkter Streifen, den man nicht betreten durfte.«

»Innen oder außen?«

»Auf beiden Seiten.«

»Elektronische Alarmanlagen, Infrarotstrahler?«

»Das weiß ich nicht.«

»Wachen, Patrouillen?«

»Vielleicht draußen. Ich kenne nur die Wachen am Tor.«

»Uniformierte? Was für Uniformen trugen sie? Waren sie bewaffnet?«

»Ich glaube nicht. Es waren freundliche ältere Männer in dunkelgrauen Anzügen – ich merke, Sie wissen längst, was für ein Institut das war, nicht wahr?«

Ich sagte nein, alles wehrte sich in mir gegen meine Vermutungen. Nichts als Ausgeburten einer krankhaften Phantasie, wehrte ich mich, Spinnereien einer Geistesgestörten, die zu viele Horrorfilme gesehen hat und sich nun damit identifiziert. Wie oft schon waren Leute mit verrückten, absurden, entsetzlichen Geschichten an uns herangetreten, die unbedingt in FOKUS entlarvt werden müßten, und fast immer hatten sie sich als Phantasieprodukte herausgestellt. Fast. Und Maud war nicht zu mir gekommen …

»Ja«, sagte sie, »in diesem Institut werden genetische Experimente gemacht. Genmanipulation am Fötus. Wir waren nur dazu da, sie auszutragen. Lebende Gebärmaschinen. Eine künstliche Gebärmutter gibt es ja noch nicht.«

»Wo«, sagte ich, »wo soll das gewesen sein?«

»Irgendwo in Europa.«

»Genmanipulation ist überall in Europa verboten, alle Staaten haben die UN-Konvention unterzeichnet.«

»Wäre es das erste Mal, daß etwas verboten ist und trotzdem heimlich getan wird?« fragte sie zurück. »Wie oft haben Sie in FOKUS …«

»Wo?« unterbrach ich sie hart. »Sagen Sie mir, wo dieses Institut sein soll.«

»Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Frank muß mir ein Schlafmittel gegeben haben, bevor er mich hinbrachte, ich wachte erst auf, als wir schon vor dem Portal standen.«

»Und als Sie das Institut verlassen haben – wie? Wieder unter Betäubung?«

»Nein, aber nachts und im Kofferraum eines Autos.«

Ihre Story wurde immer wilder. Und unglaubwürdiger. »Dann beschreiben Sie mir die Landschaft, das Klima. In welcher Sprache wurde dort gesprochen, welche Fernsehprogramme haben Sie empfangen, welche Zeitungen bekommen? An welchen Universitäten wollen Sie Ihre Fernstudien gemacht haben, wenigstens das werden Sie doch wissen, oder?«

»Sie glauben mir nicht.«

»Nein.«

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