Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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»Ich hatte es längst vergessen«, flüsterte sie. »Nicht einmal mehr geträumt habe ich davon. Und nun bin ich eine alte Frau.«

Ich protestierte. Als ich mich aufsetzte, zog sie den Sari über ihren Bauch. Die Brüste bedeckte sie nicht. Wunderschöne volle Brüste. Dazu eine makellose Haut – welch Gegensatz zu ihrem Gesicht. Ich sagte ihr, daß ich schon lange nicht mehr so schöne Brüste, eine so glatte Haut gestreichelt hätte, und sie lächelte glücklich.

»Vielleicht haben das die vielen Schwangerschaften bewirkt«, meinte sie. »Und dabei habe ich nur einmal mit einem Mann geschlafen. Drei Wochen lang, damals …« Sie weinte wieder.

An diesem Abend, in dieser Nacht, vertraute sie sich mir rückhaltlos an. Nicht weil wir miteinander geschlafen hatten: Weil ich seit Jahren der erste war, mit dem sie sich unterhielt, offen sprechen konnte, der zweite Mensch überhaupt. Ich ließ Traunstein und Weißenbacher sausen; was war radioaktiver Schnee auf der Zugspitze gegen diese unglaubliche, ungeheure Geschichte. Ich ließ Maud sprechen. Und schweigen. Drängte nicht. Stellte nur Fragen, wenn sie den Faden verlor. Ich wußte, jetzt würde ich alles von ihr erfahren. Aber viele Fragen konnte sie nicht beantworten.

Was aus den Kindern wurde, zum Beispiel. Wurden sie bald nach der Geburt umgebracht, fristeten sie noch eine Weile ihr Leben im Institutsbereich? Maud hatte all die Jahre kein Kind zu Gesicht bekommen – sobald die Preßwehen einsetzten, wurden die Geburten unter Narkose fortgesetzt –, hatte sich damals auch nie Gedanken darüber gemacht!

Sie hatte keine Ahnung, was aus den Frauen geworden war, die während ihrer Zeit aus dem ›Sanatorium‹ ausschieden, sie wußte so wenig von ihnen, daß es unmöglich gewesen wäre, auch nur eine wiederzufinden. Lebten sie überhaupt noch? Wenn, dann sicher ohne sich zu erinnern, daß man sie als Gebärmaschinen mißbraucht hatte.

Anfangs vermutete ich, daß man die Frauen unter irgendwelche Pharmadrogen gesetzt hatte, doch Maud sagte, sie hätten nicht einmal Bier oder Wein trinken oder rauchen dürfen, Medikamente habe es nur im äußersten Notfall gegeben, gesund leben sei das oberste Gebot gewesen. Das leuchtete mir ein. Drogen hätten möglicherweise die Forschungsergebnisse beeinträchtigt. Die Plazenta ist durchlässig, das sieht man an den vielen süchtig geborenen Kindern von Drogenabhängigen. Tamara, die Ärztin, die Maud half, hatte ihr erklärt, man habe sie unter einer Art Hypnose gehalten.

Ich habe eine Reihe von Experten befragt, natürlich ohne zu verraten, warum ich mich dafür interessierte; alle erklärten übereinstimmend, es sei möglich, geeignete Menschen auch über lange Zeit hypnotisch zu konditionieren, ihnen einerseits Tabus und Zwänge aufzuerlegen und sie andererseits sogar in die abwegigsten Glücksgefühle zu versetzen, ihnen einen erfundenen Lebenslauf zu suggerieren. Hypnose würde erklären, warum Maud sich nur glücklich fühlte, wenn sie schwanger war, warum ihr naheliegende Gedanken gar nicht erst in den Sinn kamen, warum sie Angst hatte, das Gelände zu verlassen … Und warum diese Leute nicht befürchteten, daß die Frauen den Skandal publik machen könnten, sie sogar entlassen durften, beispielsweise mit der Vita, sie hätten die ganze Zeit in einer Heilanstalt verbracht.

Die Kanzlei, mit der Maud den Vertrag abschloß, hat existiert, aber als ich mich für sie interessierte, war sie schon seit einiger Zeit aufgelöst. Ohne eine Spur zu hinterlassen. Nicht einmal mehr die Putzfrau konnte ich auftreiben. Auch das Konto in der Schweiz hat es gegeben. Einen Tag nach Mauds Verschwinden wurde es eingerichtet, ein disponibles Konto jener Kanzlei. Ich bin sicher, es sollte nur als Falle dienen. Drei Monate später wurde es wieder aufgelöst. Ich denke, daß man sich entschlossen hatte, nicht länger nach Maud zu suchen. Was hätte sie auch verraten können? Wer hätte ihr geglaubt? Ohne Beweise – von Kasper wußte ja niemand.

War ein Fehler unterlaufen, hatte man Maud schon zu lange konditioniert? Während ihrer letzten Schwangerschaft ließ der hypnotische Druck nach, im achten Monat, sie begann, sich für das wachsende Kind zu interessieren, schmiedete Pläne für die Zeit nach der Geburt, stellte der Ärztin Fragen, die sie nicht einmal denken durfte …

Ich kann nur vermuten, warum Tamara – bleiben wir bei diesem Namen – sich so verhielt. Warum sie keine Meldung über das ›abweichende Verhalten‹ ihrer Patientin machte. Tamara wußte zu diesem Zeitpunkt schon, daß sie unheilbar an Krebs erkrankt war. Ich vermute, daß der ständige Gedanke an den unbarmherzig näher rückenden Tod sie dazu brachte, über das nachzudenken, was sie dort tat, jahrelang getan hatte; vielleicht wurde sie schon lange von Gewissensbissen gequält und sah nun, da sie ohnehin aus dem Institut ausschied, eine Chance, wenigstens einmal etwas gutzumachen. Soviel ist sicher: Sie löste Maud völlig aus der Konditionierung, isolierte sie unter einem Vorwand, half ihr, mit der neuen Situation fertig zu werden, tauschte dann das Neugeborene gegen einen anderen Fötus aus, fälschte die Unterlagen, täuschte eine Nullschwangerschaft vor und schmuggelte die beiden aus dem Institutsgelände. Offensichtlich hat niemand Tamara verdächtigt, etwas mit Mauds Verschwinden zu tun zu haben, niemand suchte sie auf; nach ein paar Wochen befreite Tamara die beiden aus ihrem Versteck auf dem Dachboden. Fast drei Jahre haben Maud und Kasper bei ihr gelebt, bis kurz vor Tamaras Freitod.

Tamara war es auch, die die Idee mit dem Kasperletheater hatte. Die beiden mußten ja ohne Hilfe leben können, und Kasper, das war längst klar, würde nie wachsen, ihm fehlten zwei Wachstumsfaktoren der Gruppe IGF, Hormone, die noch nicht synthetisch gewonnen werden konnten.

»Wir haben immer wieder überlegt«, sagte Maud, »die Idee mit dem Kasperle schien uns die einzig mögliche. Und es hat ja auch geklappt. Schon über ein Jahr. Ich bin sicher, niemand sucht mich mehr.«

»Aber jeden Tag kann jemand über das Kasperle stolpern. So wie ich. Zuerst dachte ich nur, du wärst eine besonders begabte Bauchrednerin.«

»Die Nummer ist gut, nicht wahr?«

»Perfekt. Eure witzigen Dialoge, Kasperles schlagfertige Antworten.«

»Alles einstudiert. Er ist nicht sehr intelligent, weißt du. Er kann zwar sprechen, aber er hat Schwierigkeiten, selbständig zu formulieren. Auswendiglernen ist kein Problem für ihn, er kann alle meine Lieblingsgedichte.«

»Aber dann«, sagte ich, »als er jonglierte …«

»Ja, ich hätte es ihm nicht erlauben dürfen. Aber er hat so sehr gebettelt, er ist so stolz darauf, ich konnte einfach nicht mehr widerstehen.« Sie seufzte. »Ich werde ihm beibringen müssen, daß er es nicht mehr darf, dann kann nichts passieren. Ich habe eine Lizenz – Tamara hat sie mir beschafft. Auch unverdächtige Papiere, den Wohnwagen – sie hat uns hierhergebracht.«

»Weil Kasper nur deutsch spricht?«

»Das auch. Vor allem aber ist es weit weg von dort.«

Maud konnte nicht verraten, wo das Institut lag. Sie konnte mir kaum einen Hinweis geben, obwohl ich sie nach allen Regeln meiner Kunst ausfragte. Dem Klima nach irgendwo in der Nähe des Mittelmeeres. Seit nahezu alle Programme via Satellit übertragen werden, ist Fernsehen kein Kriterium mehr, Zeitschriften und Bücher konnte sie nach Belieben bestellen, ihre Fernstudien hatte sie sowohl an französischen wie deutschen Hochschulen betrieben, die Ärzte sprachen deutsch oder französisch mit ihr, ebenso das Personal, aber Maud glaubte, daß sich die Kellner und Hilfskräfte, soweit sie nicht aus Asien stammten, untereinander auf spanisch oder portugiesisch verständigten. Oder sizilianisch?

Wir sprachen bis tief in die Nacht, nur einmal wurden wir unterbrochen, aus dem Wohnwagen rief es: »Mama, Mama!«

Maud holte den Kasper, sie trug ihn die vier Stufen hinunter, dann setzte sie ihn auf die Wiese. Er hatte Beine, wenn sie auch babyhaft kurz waren, er tollte auf eine drollige Weise durch das hohe Gras, spielte mit einem mechanischen Hund, einer Puppe, mit Bällen und Reifen, stellte sich an einen Strauch und pinkelte ungeniert, pflückte Maud einen Blumenstrauß, legte ihn aber ein Stück vor uns ins Gras.

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