Felicia Englmann - Sorry, das haben wir nicht

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Sorry, das haben wir nicht: краткое содержание, описание и аннотация

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Kurzbeschreibung Im Emmental gibt es jede Menge Emmentaler, in Dijon reichlich Senf und in jeder guten New Yorker Bar einen Manhattan. Aber versuchen sie einmal, in Bologna Spaghetti Bolognese zu essen, im omanischen Muskat eine Muskatnuss zu kaufen oder in Shiraz im Iran ein Glas des gleichnamigen Weins zu bekommen. Es wird kaum gelingen, weil es diese Dinge an den Orten, deren Namen sie tragen, gar nicht gibt. Spürt man ihnen jedoch nach, so gibt es viel über unsere Welt und die Menschen zu lernen: Überraschendes, Amüsantes, Spannendes. Es geht um das Reisen an sich, um Erwartungen und Enttäuschungen, Vorurteile und Identität, Neugier und Fremdsein, immer gewürzt mit einer guten Prise Humor und Selbstironie.
Über den Autor Dr. Felicia Englmann liebt ihre Heimat München, verreist aber dennoch, so oft sie kann. 40 Länder hat sie bereits besucht und sieben Fremdsprachen gelernt. Sie fuhr mit einem Scheich im Rennwagen durch Dubai, aß in Japan einen Seeigel und trainierte in den USA, wie man ein Space Shuttle landet. Die promovierte Politologin und diplomierte Journalistin findet den Alltag und seine Geschichten genau so spannend wie Politik, Kultur und Historie. Seit 1992 arbeitet sie für Tageszeitungen und Magazine.

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Ob und was davon stimmen mag - 1598 jedenfalls erhielt der aus den Niederlanden stammende Gastronom Ambrosius Vermöllen das Danziger Bürgerrecht und gründete umgehend eine Likörfabrik. In Danzig ungern gehörte Zungen behaupten, er habe das Rezept für das Goldwasser schon aus den Niederlanden mitgebracht, vielleicht von den Vergoldern in Amsterdam inspiriert. Aber die Firmenchronik vermerkt, dass Vermöllen erst 1606 das Rezept für Danziger Goldwasser niederschrieb, streng geheim natürlich. 1706 zogen Vermöllens Erben, reich geworden, in die repräsentative Breite Gasse um, in das Haus „Zum Lachs“, gekennzeichnet durch ein steinernes Hausschild mit einem Lachs. Der Fisch bedeutete Glück und Wohlstand und wurde zum Markenzeichen der Brennerei. Ein gleichnamiges Gasthaus gehörte ebenfalls dazu. Mit der Gründung der deutschen Freistadt Danzig standen die Tore in den Westen weit offen und die Likörfabrik „Der Lachs“ eröffnete 1922 eine Filiale in Berlin. Sie blieb stehen, als 1945 Danzig kurzfristig vom Erdboden verschwand und mit dem Leben auch der Lachs aus deren Altstadt verschwand. Die Berliner Fabrik bestand weiter, das Goldwasser auch, bis 1971 die „Hardenbergsche Kornbrennerei“ den Betrieb übernahm. Seitdem wird das original Goldwasser nach Vermöllens Rezept im niedersächsischen Nörten-Hardenberg hergestellt und, seit sich der eiserne Vorhang hob, lastwagenweise nach Polen gekarrt. Dort kaufen es deutsche Touristen, um es im Gepäck wieder zurück in den Westen zu schleppen, oder sie bestellen es es im geschliffenen Gläschen. Etwa im Restaurant „Pod Lososiem“ in der Ulitza Szeroka in Danzig, das die Familie Robakowski 1976 eröffnete - im wiederaufgebauten Haus „Zum Lachs“. Mit all dem Stuck, den schweren, dunklen Möbeln, den goldgeränderten Gläsern, den Hummerplatten, ledergepolsterten Stühlen und Vertäfelungen wurde hier die Vorkriegs-Atmosphäre des gediegenen Bürgertums herbeigezaubert, bewusst und mit Stolz, zur Unterhaltung derer, die Goldwasser nicht für ein altmodisches Relikt halten. George Bush Senior war schon da, Margaret Thatcher, Vaclav Havel, Gerhard Schröder und sogar Johannes Paul II. durften die Robakowskis schon bewirten. Doch auch im schicken „Café Ferber“ in der Langen Gasse wird das Likörchen ausgeschenkt, es ist bei den Jüngeren Kult geworden, man trinkt es nach den Bruschetti, während man im Designersessel lümmelt und das Lounge-Jazz-Gedudel von sich abperlen lässt. Für die jüngere Generation ist Goldwasser so etwas wie Jägermeister für deutsche Jugendliche um die Jahrtausendwende war: Ein Gebräu aus alter Zeit, das streng schmeckt und Kopfschmerzen verursacht, das zu trinken aber irgendwie Kult ist. Kult ist letztlich nur ein vergoldetes Wörtchen für gelungenes Marketing.

Echtes, unvergoldetes Gdansk mit unkultigen Ecken gibt es außerhalb der Altstadt. Da stehen sie noch in Reih und Glied, die sozialistischen Plattenbauten, deren neue pastellfarbenen Anstriche den Anblick zwar erträglich machen, aber nicht über die betonstabile Realität hinwegtäuschen. Ebenso we-nig wie die spätsozialistischen Kästen in der Bahnhofsgegend, die sich schon ein wenig an Stahl-Glas-Architektur versuchen. Noch weiter draußen, in den Vororten Zaspe und Oliwa, stehen noch Gässchen aus der Vor-Vor-Kriegszeit, tief nachgedunkelte, backsteinerne Arbeiterunterkünfte in holprigen Kopfsteinpflasterzeilen. Hier sind keine netten Cafés oder Restaurants, hier sind im Wechsel mit alten und neuen Wohnblöcken glänzende Einkaufszentren, Super- und Baumärkte, Sporthallen. Schnaps gibt es nicht an den Kiosken, sondern nur in Schnapsläden oder in Schnapsabteilungen von „Carrefour“ und Co. Man trinkt „Lech“-Bier oder „Warka“, nicht das touristische niedliche „Zywieck“ mit den gezeichneten Volkstänzern auf dem Etikett. Goldwasser kann man auch kaufen, aber nicht das reimportierte Danziger vom „Lachs“, sondern von Wyboro-wa, einer Traditions-Wodkadestille aus Posen im Westen des Landes, 1823 gegründet. Die gehört inzwischen der französischen Großbrennerei „Pernod-Ricard“, da sie mit der Wende fast unters Rad gekommen wäre. Goldwasser ist ein gesamteuropäisches Produkt geworden, das vom Namen Danzigs profitiert, und Danzig wiederum ein wenig vom Goldwasser. Aber „Danziger Goldwasser“ ist so etwas wie das heiße Würstchen bei „Pluto’s Dog House“ in der Anaheimer Disneyland-Sektion „Toontown“. Schlecht schmeckt es nicht, aber es wird von fern herangefahren, um eine selbstgewählte Tradition zu bestätigen.

Jeder bekommt das Danzig, das er sich aussucht. Sozialismus-Spuren oder Freistadt-Charme, modernes junges Polen oder Hanse-Pracht. Ein Besuch in Danzig ist ein bisschen wie einer in Disneyworld, wo man sich ebenfalls entscheiden muss, ob man ins „Adventureland“ oder ins „Frontierland“ geht, oder doch als erstes in das „Sleeping Beauty Castle“. Alles sollte man einmal gesehen haben. Aber im Gegensatz zum Vergnügungspark hat Danzig echtes Gold zu bieten: Seine Bürger. Jene Bürger, die sich weder von Reichsdeutschen, noch von Nazis, noch vom Sozialismus kleinkriegen ließen, ihre Stadt vor allem für sich selbst wieder aufgebaut und zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Die traditionsbewusst sind, soll heißen, sie suchen sich aus ihrer reichen Tradition bewusst das aus, was ihnen am besten gefällt, um es dann in vollen Zügen zu genießen und sogar die Welt daran teilhaben zu lassen. Nur weil dieses Gefühl für die eigene Stadt da ist, weil die Bürger in ihrer Stadt leben, auch mal betrunken durch die Gassen torkeln, Graffiti an die Wand schmieren, schweineschmalzige Piroggen essen, sich auf dem Hauptplatz mit dem Freund streiten und in der Ulitza Szeroka falsch parken, weil die Stadt also immer noch kein Freilichtmuseum, sondern ein Gebrauchsgegenstand ist, ist sie ein lebendiger, echter Ort und kein Vergnügungspark. Sie ist sogar eine schöne Stadt, weil sie von ihren Bürgern geliebt wird. Und ja, auch das Goldwasser gehört zu Danzig. Gerade, weil es einerseits altmodisch ist und andererseits trotzdem nicht seit Jahrhunderten am selben Fleck gebraut wird, sondern wie die Stadt selbst eine Geschichte von Vernichtung und Neuanfang hat. Keine Cola und kein „Adventureland“ können Danzig das Wasser reichen.

PIEMQNT-KIRSCHEN

Füllmaterial für einen Krater in der Seele

Mit einer überraschenden, akuten und schmerzhaften Beziehungsenttäuschung im Bauch zu verreisen, ist eine Erfahrung für sich. Mich hat sie ausgerechnet im Piemont ereilt. Am Lago Maggiore. Genau am Tag des offiziellen Frühlingsanfangs. Ärger kann es kaum kommen. Alles hätte so schön werden sollen - ein gestohlenes Wochenende in einem frisch renovierten Palasthotel am See, Bötchen fahren, spazieren gehen, Blüten bestaunen, fein Essen gehen, Wein trinken. Aber schon beim Losfahren wusste ich: Er wird nicht kommen. Er wird nie wieder kommen. Er hat jemand anderen kennen gelernt. Bei Facebook. Alles nachzulesen auf seiner Wall. Verdammt. Das sitzt.

Mit einem schwarzen Loch im Bauch bin ich dann trotzdem losgefahren, jene Art von schwarzem Loch, das sich implosionskraterartig auftut, wenn einen die Erkenntnis wie ein Vorschlaghammer in den Solarplexus trifft und das alle Lebensenergie in sich einsaugt. Es ist, als würde man innerhalb einer Millisekunde in das eigene Loch im Bauch fallen, in sich selbst verschwinden und sich dann aus dem Krater heraus wieder auffalten als verändertes Selbst, ein Schatten dessen, was man noch kurz vorher gewesen war. Wer es ein paar Mal erlebt hat, weiß, dass sich Widerstand lohnt und der Implosionskrater sich am besten mit neuen Erfahrungen zuschütten lässt. Daher bin ich losgefahren, und genau am Freitag Mittag, als ich ins Auto stieg, begann es auch noch zu stürmen und zu schneien. Der Mensch plant, das Universum lacht.

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