Cay Rademacher - In Nomine Mortis
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- Название:In Nomine Mortis
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Einmal kamen uns einige Landsknechte des Herzogs von Burgund entgegengeritten. Ich bekreuzigte mich und sprach schnell zum HERRN ein Gebet, dass sie uns nicht unserer wenigen Habe berauben, uns gar erschlagen würden. Sie riefen uns ein paar grobe Spottworte zu, doch als ich ihnen, wenn auch stammelnd und gebrochen, auf Französisch antwortete, wurden sie höflicher. Sie ließen uns laufen, am Ende blieb gar einer von ihnen zurück und erbat sich unseren Segen. Ich erteilte ihn - was mir Bruder Anselms missbilligenden Blick eintrug.
Dass wir uns Paris näherten, erkannten wir zuerst an den Windmühlen — das heißt, Bruder Anselm erkannte es und wies mich in einer seiner seltenen Gesten der Erklärung darauf hin. Sie wurden zahlreicher und bald reckten sie ihre hell bespannten Arme auf jedem Hügel in die Luft.
»Mehl für Paris «, brummte Bruder Anselm. »Die Stadt ist immer hungrig.«
Es waren die letzten Tage im April. Nur selten schickte der HERR einen Sonnenstrahl durch die graue Wolkendecke, die ER über SEINE Welt gebreitet hatte. Fast ständig nieselte es und wir froren in unseren Kutten, die schwer wurden vor Nässe. Auf manchen Hängen beschnitten Bauern die Weinreben, auf anderen schlugen sie Pflöcke in den Boden, um neue Zäune auf den Weiden zu setzen. Doch wir sahen auch Felder brachliegen und manchen Hof, von dem nur noch verbrannte Stümpfe kündeten.
»Landsknechte«, murmelte Bruder Anselm jedes Mal düster und wir bekreuzigten uns.
Dann erblickten wir den Galgen von Paris.
*
Nachdem wir den Schindanger von Montfaucon passiert hatten, lag linker Hand von uns ein ummauertes Geviert, aus dessen Mitte sich ein schlanker Kirchturm erhob; daneben rotierten die Flügel dreier Mühlen im Wind. Ich hätte es für ein gewöhnliches Kloster gehalten, wenn nicht von den Zinnen der Mauern Glöckchen erklungen wären und rote Kreuze auf den Ziegeln geleuchtet hätten. »Aussätzige«, murmelte ich erschrocken, bekreuzigte mich und wich auf die rechte Seite des Weges aus.
»Die Brüder von Saint Lazare nehmen sich der Aussätzigen an, bis der HERR die Gezeichneten erlöst«, erklärte Bruder Anselm. Auch er bekreuzigte sich - doch wich er nicht von der linken Seite des Weges ab, sondern schritt im Schatten der Mauer voran.
Et extendens manum tetigit illum dicens volo mundare et confestim lepra discessit ab illo.
Beschämt tat ich es ihm nach und querte wieder den Weg. Die Pforte von Saint Lazare war fest verschlossen, keine Menschenseele war zu sehen. Doch als wir das Kloster schon beinahe hinter uns gelassen hatten, erklang ein schauerlicher, unmenschlicher Schrei irgendwo aus dem Innern. Mir schien es weniger ein Ruf des Leids zu sein, denn ein Triumphgeheul. Ich fröstelte und murmelte ein kurzes Gebet. Es kam mir vor, als wären wir durch eine verbotene Pforte geschritten, als würde der Antichrist uns höhnisch in seinem Reich begrüßen.
Wir schritten rasch voran, noch schneller als zuvor. Langsam wuchs die Zahl der Menschen, die, gleich uns, der Stadt zustrebten: Händler, welche auf rumpelnden Karren und Maultieren duftende Spezereien, Tuch und wohl tausend andere Schätze nach Paris brachten; Bauern in grober, brauner Wolle, die auf Ochsenwagen Heu heranschafften oder an langen Tragstangen gefesselte Hühner transportierten; zwei oder drei Ritter auf mächtigen Streitrossen, gekleidet in roten und blauen Wämsern und begleitet von Knappen, die lästerlich fluchten, wenn wir Wanderer nicht schnell genug beiseite stoben; Vaganten in grün und gelb, weiß und blau gestreiften Beinkleidern, die Lauten und Flöten in Leder gewickelt auf dem Rücken tragend; ein Schausteller, der am Nasenring einen erbärmlich stinkenden Bären mit räudigem Fell hinter sich herzog; liederliche Schönfrauen, deren Gesichter mit Bleiweiß gebleicht waren und deren Lippen dank einer schwarzen Kunst, die ich nicht kannte, unnatürlich rot leuchteten und die mehr von ihren Brüsten und Beinen sehen ließen, als es schicklich war - viel mehr; ein Besessener, die Brust benetzt vom Speichel, der aus seinem Mund troff, während er unablässig etwas rezitierte, das ich zunächst für einen Psalm gehalten hatte, beim Näherkommen aber als sinnloses Gestammel erkannte.
Bruder Anselm ging nun mit energischem Schritt voran. Ich spürte, dass er die Straßen, belebt wie sie waren, mehr scheute als die einsamen Waldwege, auf denen uns Räuber oder Dämonen hätten auflauern können. Er wollte nur noch ins Kloster, verschwinden hinter der Sicherheit seiner Mauern.
Mauern sahen wir auch, doch waren es weder die des Klosters noch die ersehnten von Paris. Wir passierten den Tempel — jene Festung, die sich die Templer einst errichten ließen und die, so munkelt man noch heute, das größte Schatzhaus des Abendlandes gewesen war. Fast auf den Tag vierunddreißig Jahre war es her, dass der König von Frankreich und der Papst Jacques de Molay, den Großmeister des Ritterordens, und Sechsundsechzig seiner Mitbrüder zu Paris lebend auf den Scheiterhaufen schickten, da sie den HERRN gelästert und unaussprechliche Sünden begangen hatten.
»GOTT selbst wird mein Rächer sein!«, hatte de Molay noch gerufen, als die Flammen schon züngelten, und den Papst und den König bis in die dreizehnte Generation verflucht. Außerdem prophezeite er, dass er beide binnen Jahresfrist vor dem Richterstuhl des HERRN wiedersehen werde. Und tatsächlich: Papst Clemens V. war nur einen Monat später gestorben und sieben Monate nach der grausigen Tat war auch König Philipp der Schöne dahingegangen, sechsundvierzig Jahre alt und ohne sichtbaren Anlass. Keiner seiner drei Söhne regierte länger als sechs Jahre, keiner wurde älter als dreiunddreißig Jahre, keiner zeugte einen männlichen Erben. Und nun liegt Frankreich darnieder, verwüstet von den Landsknechten und Bogenschützen der Engländer. Und der Papst sitzt in Avignon, dem neuen Babylon. Den Schatz der Templer, so sagt man, hat man nie gefunden. Unter dem Fluch der Templer jedoch muss ganz Frankreich, muss die ganze Christenheit ohne Zweifel leiden.
In den folgenden Jahren war die Festung, wie es ihrer finsteren Vergangenheit geziemt, in einen Kerker umfunktioniert worden, in dem der König von Frankreich jene schmachten lässt, die sich seinem Willen nicht bedingungslos unterwerfen. Als wir am Tempel vorbeizogen, erblickten wir auf seinem Mauerkranz Wächter in des Königs Tracht, geschmückt mit Lilien, bewaffnet mit Hellebarden, deren grausige Schneiden in der Abendsonne rot glühten, als klebte an ihnen Blut. Ich bekreuzigte mich.
Sed misso speculatore praecepit adferri caput eins in disco et decollavit eum in carcere.
Dennoch wurde mir das Herz weit: Denn nun wanderten wir endlich auf der Grande Rue de la Temple - direkt auf eines der mächtigen Stadttore von Paris zu. Und es war offen — wie Arme, die zum Willkommen ausgebreitet sind, dachte ich an jenem Abend. Wie ein Schlund, der mich verschlang, so denke ich heute.
Ich ließ mich drängen und schieben, als sei ich nichts Besseres als ein Bauernlümmel und, ja ich gestehe es, ich wanderte dahin mit vor Staunen offenem Mund. Wie mächtig war die Mauer, bestimmt so hoch wie fünf Männer, und bekrönt von runden Türmen, so weit das Auge reichte. Über dem Tor steckten die abgeschlagenen Köpfe einiger Verbrecher auf Spießen, eingehüllt von schwarzen Wolken aus Fliegen.
Niemand machte sich allerdings die Mühe, den Strom der Menschen zu kontrollieren, der unablässig in die Stadt brandete, obwohl schon die Wachen aufgezogen waren, die bald nach uns die Tore für die Nacht verschließen würden, damit Feinde und Räuber sich nicht anschleichen konnten und auch keine Wölfe, welche, seit der Krieg das Land heimsuchte, in großen Rudeln bis vor die Mauern der Städte schlichen.
Durch das Tor gelangten wir endlich in die Stadt. Paris besteht eigentlich aus drei Städten, von denen jede einzelne so groß und so berühmt ist, dass sie andernorts jede für sich zur Zierde der Christenheit gerechnet werden würden: Am rechten Ufer der Seine — von wo Bruder Anselm und ich uns der Stadt näherten - liegt, geschützt von einer in weitem Bogen vom Fluss wegführenden Mauer und mächtigen Festungen, der Teil, den die Franzosen Ville zu nennen pflegen. Dies ist das eigentliche Reich der Bürger, auch wenn hier einige Edle ihre Paläste haben und manche Konvente ihre Häuser. Ansonsten sind die Gassen eng und die Häuser stehen gedrängt. Hier leben und arbeiten vor allem die Händler und Handwerker, die Diener, Laufburschen und Arbeiter, die Geldwechsler und Treidler, kurz alle, die tief verstrickt sind in weltliche Geschäfte. Hier residiert der Prévôt royal, der königliche Vogt in seinem Palast und wacht mit eiserner Faust über Ruhe und Ordnung der Bürger. Hier treffen sich die zwei Dutzend Ratsherren im Maison aux Piliers, um über die Angelegenheiten der Stadt zu befinden.
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