Cay Rademacher - In Nomine Mortis
Здесь есть возможность читать онлайн «Cay Rademacher - In Nomine Mortis» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2009, Жанр: Исторический детектив, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:In Nomine Mortis
- Автор:
- Жанр:
- Год:2009
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
In Nomine Mortis: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In Nomine Mortis»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
In Nomine Mortis — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In Nomine Mortis», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
*
Am Abend jenes Tages warf ich mich auf meine Pritsche und grübelte, warum GOTT es wohl so eingerichtet hatte, dass manche Menschen SEINE Diener mehr zu fürchten haben als andere. Ob- zwar doch Jacquette und Nicolas d'Orgemont der gleichen Sünde, nämlich der der Wollust, gefrönt hatten, wurde die Schönfrau ohne Federlesens in den Kerker geworfen, der Dekan der Domherren hingegen musste nicht einmal zehn PATER noster aufsagen, zu denen doch selbst Kinder nach harmlosen Streichen verpflichtet sind.
Wog nicht die Sünde des Domherrn sogar schwerer als die der Frau, die ihm dabei zu Diensten war? Denn ihn trieb doch die Wollust, sie hingegen vor allem die Not, sich ein paar Sous zu verdienen. Er war ein Mann der Kirche, von dem die Lämmer GOTTES hoffen durften, in ihm einen Hirten zu sehen, während niemand dieses Vertrauen einer Schönfrau entgegenbringen würde.
Irgendwann wurde mir klar, dass ich in meinem Geiste eine Sünderin wie Jacquette beinahe schon verteidigte, während vor dem Inquisitionsgericht meiner Seele ein Mann der Kirche keine Gnade fand. So verhext das Weib unser Urteilsvermögen!
Um nicht selbst schon wieder sündiger Gedanken schuldig zu werden, erhob ich mich von meiner Pritsche. Es wurde Zeit, dass ich den nächtlichen Geräuschen nachging!
Oh, wie unwissend ich doch war. Ich stellte mir vor, dass ich nur heimlich durchs Kloster schleichen müsste, bis ich verdächtigen Lärm hörte, dann würde ich jenen seltsamen Begebenheiten schon auf die Spur kommen. Doch als ich mich — es musste wohl noch eine Stunde sein bis zu den Nocturnes - vorsichtig aus meiner Zelle wagte, da war das Kloster totenstill.
Lautlos brachte ich den Gang hinter mich, der zum Dormitorium führte. Als ich an dem offenen Bogen lauschte, der zum Schlafsaal der Brüder führte, da vernahm ich die üblichen Geräusche von ein paar Dutzend Menschen in der Nacht: Schnarchen und Grunzen, das Rascheln von Stroh, wenn sich ein unruhiger Schläfer von Seite zu Seite wirft, Husten und Keuchen, unverständliches Gemurmel von jemandem, den ein schwerer Traum heimsucht. Ich tastete mich zum Kreuzgang weiter. Hier, wie überall, brannten nur wenige Talglichter, deren gelblicher Lichtschein kaum ein paar Handbreit weit reichte und den größten Teil des Klosters in Dunkelheit beließ. In den Schatten hätten sich hundert Landsknechte verstecken können, ich hätte sie nicht bemerkt.
Im Kreuzgang erklang das leise Murmeln des Springbrunnens. Ich erschrak, als ich plötzlich ein kaum vernehmbares Sirren mehr spürte als hörte: Schwarze Schatten, noch dunkler als die Nacht, tanzten in der Luft.
»HERR, errette mich«, flüsterte ich und kniete nieder, denn ich glaubte, die Seelen verdammter Toter würden um mich tanzen. Doch es waren nur Fledermäuse, die in nächtlichen Flügen um mein Haupt kreisten.
So wanderte ich durch das Kloster wie durch ein finsteres Tal, doch niemand war mein Hirte. Das Skriptorium lag verlassen, die Bibliothek ebenso. Die Küche war kalt, der Kapitelsaal leer. In der Kirche war niemand. Und selbst, als ich all meinen Mut zusammengenommen hatte und den Gang entlangschlich, welcher zu den Zellen des Priors, Meister Philippes und anderer hochgestellter Brüder führte, war meine Beherztheit umsonst, denn auch hier war es dunkel und still.
So spukte ich denn im Kloster herum, als wäre ich selbst eine verlorene Seele, bis es Zeit wurde für die Nocturnes. Unauffällig reihte ich mich in die Kette der Mönche ein und schritt in die Kirche - mit Augenlidern und Beinen schwer wie Blei vor Müdigkeit, doch um nichts weiser als zuvor.
*
Am nächsten Morgen nahm mich Meister Philippe nach dem Mahl beiseite und lud mich ein, mit ihm im Kreuzgang zu wandeln. Langsam schritten wir um das Geviert. Licht fiel in den Hof, der Brunnen leuchtete, zwischen den Säulen, welche den Kreuzgang trugen, glänzte die Luft wie goldene Schleier. Doch es war noch kühl zu dieser frühen Stunde und fröstelnd verkroch ich mich in meiner Kutte, schlug die Kapuze hoch und schlang meine Arme ineinander. Der Inquisitor lächelte mich nachsichtig an. »Verzeih mir, mein junger Bruder«, hub er an, »du hast den langen, beschwerlichen Weg von den deutschen Landen bis nach Paris unternommen. Und hier bist du nun, statt an der Universität zu studieren, von morgens bis abends auf den Beinen, um einen finsteren Sünder zu jagen. Ich war etwas gedankenlos in meinem Eifer, das Böse zur Strecke zu bringen. Nicolas Garmel hat Heinrich von Lübeck aufgebahrt, heute Abend wollen wir ihn in geweihter Erde bestatten als Märtyrer seines Glaubens. Zuvor jedoch möchte ich vom Bader wissen, ob ihm, der den Toten entkleidet und gewaschen hat, vielleicht noch etwas aufgefallen sein mag.« Er deutete auf mich. »Du jedoch ruhst dich aus. Erstens schickt es sich nicht für einen jungen Mönch, das Fleisch zu betrachten, nicht einmal das eines toten Mitbruders. Und zweitens sollst du einen Tag haben, um zu Kräften zu kommen. Die Jagd nach dem Unhold wird länger dauern, als der Prior und ich zunächst gedacht hatten. Du wirst wohl noch viele Tage mit mir durch Paris streifen, bevor du endlich die Universität betreten darfst. Also nutze diesen Tag, um Seele und Leib zu sammeln.«
Ich hätte ihm gerne widersprochen, denn längst hatte mich die Neugier gepackt. Die Jagd nach dem Sünder schien mir weit spannender und GOTT gefälliger zu sein als das Studium uralter Folianten - auch wenn ich über eine solche Aussage vor ein paar Tagen noch heftig gelacht hätte. Doch am Tonfall des Inquisitors erkannte ich, dass mein Flehen nichts nützen würde. Ich verneigte mich deshalb demütig und murmelte Dankesworte.
Doch wo eine Sünde ist, da sind die anderen nicht weit. Nicht nur hatte ich mich im Geiste längst mit der Sünde der Wollust befleckt, auch Falschheit und Hochmut bemächtigten sich nun meiner. Ich dachte gar nicht daran, der Anweisung von Meister Philippe Folge zu leisten. Warum, so sagte ich mir, sollte ich im Kloster ausharren, wenn irgendwo auf den Straßen von Paris ein Mann herumlief, dessen Seele verdammt war? War nicht auch Faulheit eine der Todsünden? Würde ER es gerne sehen, dass ich untätig herumsäße, während der ältere Inquisitor die beschwerlichen Untersuchungen allein auf sich nahm?
So redete ich mir selbst Mut zu - wie jeder Narr, der bereit ist, sehenden Auges in sein Unglück zu rennen.
Ich wartete, ins Gebet versunken, in der Kirche, bis ich sicher war, dass Philippe de Touloubre das Kloster verlassen hatte. Viele meiner Mitbrüder beugten im Skriptorium oder in der Bibliothek ihre Häupter über heiligen Schriften und hatten keinen Blick für das, was außerhalb der Mauern ihrer Räume geschah. Ein paar ältere Mönche und die Novizen harkten den Kies im Kreuzgang und arbeiteten im Kräutergarten oder in der Küche.
Doch wir Dominikaner beschränken uns ja nicht auf das klösterliche Leben. Brüder, denen GOTT in besonderem Maße die Gabe der Rede geschenkt hat, gehen hinaus in die Welt und predigen SEIN Wort zu den Menschen, wie Jesus es einst getan hat. So gingen auch im Kloster an der Rue Saint-Jacques einige Brüder, manche allein, andere in kleinen Gruppen, auf die Straße und strebten dort verschiedenen Kirchen und Plätzen zu, an denen sie SEIN Wort verkünden wollten.
Ich nahm all meinen Mut zusammen, hüllte mich tief in meine Kapuze — und schritt dann mit der Selbstsicherheit desjenigen, der ein heiliges Ziel vor Augen hat, am Portarius vorbei. Der blickte kaum auf und nickte nur, ohne mich nach meinem Weg zu fragen. So verließ ich das Kloster - und stand zum ersten Mal allein auf den Straßen von Paris.
Doch was sollte ich nun tun? Ich war so erregt und zugleich auch ratlos, dass ich zusammenzuckte, als mich ein herrenloser Hund anbellte. Dann jedoch lächelte ich und nahm es als ein Zeichen, das ER mir gesandt hatte. War ich nicht einer der DOMINI canes ? Verbeißt sich nicht auch ein Hund in eine Spur, schnüffelt, die Nase am Boden, und verfolgt sie über Stunden, bis er sein Ziel gefunden hat? Vergräbt er nicht Dinge in der Erde? Sind nicht die Knochen, die er so verbirgt, seine Schätze? Schätze — das war es, was mir in der Seele hängenblieb: das Geld, das Heinrich von Lübeck bei sich getragen hatte! So wandte ich mich denn nach rechts, die Rue Saint-Jacques hinunter Richtung Seine. Nun hatte ich ein Ziel: den Grand Pont, die Brücke der Geldwechsler.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «In Nomine Mortis»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In Nomine Mortis» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «In Nomine Mortis» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.