Cay Rademacher - In Nomine Mortis

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In Nomine Mortis: краткое содержание, описание и аннотация

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Paris, 1348. Vor Notre-Dame wird die Leiche eines Dominikaners gefunden. Sein junger Mitbruder Ranulf soll bei der Aufklärung des Verbrechens helfen. Doch die Liste der Verdächtigen ist lang. Eine Schönfrau, ein Vagant, ein Reeder ═ alle haben sie etwas zu verbergen. Aber wer ist der Mörder? Plötzlich zieht eine neue Gefahr herauf: Die Pest lauert vor den Toren der Stadt. Für Ranulf beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit ...

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So kniete ich mich vor den großen Altar und verharrte im Gebet, während der Inquisitor einen Domherrn nach dem anderen in abgelegenen Winkeln der Kathedrale zum brüderlichen Gespräch bat. Doch mein Flehen zu GOTT kam nicht aus tiefster Seele. Zwar murmelte ich die Bußformeln, doch noch während ich dies tat, schweifte mein Blick ab vom Altar. Ich betrachtete die reich verzierte Chorschranke - dort sah ich fein gearbeitete Skulpturen: Im Mittelpunkt stand der Engel, der Maria verkündete, dass sie den Heiland empfangen habe. Et ingressus angelus ad eam dixit have gratia plena Dominus tecum benedicta tu in mulieribus.

Die Heilige Mutter GOTTES hatte der Künstler allerliebst dargestellt. Sie war eine junge Prinzessin, ihr schlanker Körper umhüllt von einem wallenden Gewand, ihre langen wunderschönen Haare kunstvoll geflochten, der Blick demutsvoll gesenkt, das anmutige Gesicht fein und makellos.

Doch Frömmigkeit erfüllte mich nicht bei diesem Anblick, im Gegenteil. Oh, ich schaudere selbst jetzt noch, nach so vielen Jahren und so vielen Sünden, dies dem Pergament anzuvertrauen, doch ich muss gestehen, dass mir an jenem Tag in Notre-Dame der Anblick der Heiligen Maria ganz andere Dinge ins Gedächtnis rief. So inbrünstig ich auch meine Gebete murmelte, so hoffnungslos waren diese Exerzitien, denn unaufhaltsam stieg das Bild von Jacquette in meinem Geiste auf. Ich blickte auf das liebevolle Gesicht der Mutter GOTTES - und sah doch nur die Schmutz starrenden, müden, verängstigten Züge der Schönfrau. Ich blickte auf das kostbare Gewand der Himmelskönigin — und sah doch nur die Lumpen der Dirne. Und als ich an diese Lumpen dachte, kam mein Geist wie durch einen unentrinnbaren Zwang gelenkt auf den Leib, den jene Lumpen wohl verdecken mochten. Die Hitze lief durch meinen Körper wie ein Fieber und ich schämte mich, denn ich wusste sehr wohl, dass dies keine Krankheit des Körpers war, sondern eine der Seele. Ich zwang mich zum Aufstehen, verbeugte mich vor dem Abbild des gekreuzigten Heilands und riss meinen Blick los von jener Szene in der Chorschranke. Doch kaum hatte ich mich umgedreht, da erblickte ich zufällig in einer der Bänke eine reich gekleidete Bürgerin, völlig in ihr Gebet versunken. Sie war eine würdige Matrone mit ergrautem Haar und einem machtvollen Körper, doch sie trug einen Schleier über dem Haupt, ganz ähnlich dem, den ich erst vor kurzer Zeit erblickt hatte.

So wurden meine Gedanken plötzlich auf Klara Helmstede und auf ihr Lächeln gelenkt. Und meine Seele entkam auch jetzt nicht der Sünde der Wollust. Oh, wie ich mich schämte! Ich weiß nicht, wie weit meine verderbten Fantasien mich noch getragen hätten, doch an jenem Tag war es der HERR selbst, der mich rettete, indem er mir einen vom heiligen Wahnsinn Geschlagenen schickte.

»Das Ende der Welt ist nah! Bereut, solange ihr noch Reue zeigen könnt!«, rief plötzlich ein Mann, der mir bisher gar nicht aufgefallen war. Er war klein und hager, ziemlich alt, fast zahnlos und von der Gicht gekrümmt. Er hatte sich aufgerichtet und nun rief er mit hoher Stimme, während ihm Speichel aus den Mundwinkeln floss: »Die Menschen werden sterben wie die Ratten! Ohne Trost des HERRN! Denn der HERR zürnt unserem Menschengeschlecht und wird es vertilgen ob unserer Sünden. Furunkel werden die sündige Haut der Menschen überziehen, sie werden aufplatzen und faulige Miasmen werden ihnen entweichen! Und Weiber wie Männer werden Blut spucken und sterben am dritten Tag! Ich kann dies bezeugen, denn ich habe es schon gesehen zu Jerusalem!«

Für ein paar Augenblicke waren alle Menschen im riesigen Hause GOTTES vollkommen erstarrt, als diese Stimme mit ihren schrecklichen Prophezeiungen zwischen den Säulen hallte und zum Himmel hin verklang. Doch dann lachten zwei Buben lauthals und riefen ihm Hohnworte zu. Und als wäre dies ein Zeichen, so wich unser aller Beklemmung.

Die Matrone vertiefte sich wieder ins Gebet, ich wandelte - äußerlich demutsvoll, wie es sich für einen Mönch geziemt — langsam durch das Kirchenschiff. Kurz darauf eilten einige Knechte der Domherren herbei, griffen dem immer lauter und schrecklicher schreienden Alten links und rechts unter den Arm und zerrten ihn zum Portal, wo sie ihn mit Tritten und Hieben hinauswarfen.

Ich dankte GOTT, dass er mir jenen Wahnsinnigen geschickt hatte, denn seine erschreckenden Worte lenkten mich von meinen eigenen Gedanken ab.

Oh, hätte ich mich doch an das Wort erinnert, dass aus dem Munde der Verwirrten oft die Wahrheit am reinsten erklingt! So aber dachte ich nur an mich und meine Sünden - und hatte, kaum dass er fortgeschafft worden war, die düsteren Prophezeiungen des namenlosen Alten schon wieder halb vergessen.

In dem kleinen Tumult hatte ich Meister Philippe kurz aus den Augen verloren. Daher war ich überrascht, ja fast erschrocken, als der Inquisitor plötzlich vor mir stand. »Wir wollen gehen«, sagte er bestimmt.

Wir verließen Notre-Dame durch das Südportal. Zu unserer Linken erhoben sich die Streben des Chores zu einem gewaltigen, sich wölbenden steinernen Wald. Zwischen den Kapellen, Pilastern und Pfeilern stand allerlei Volk: Marketender, die mit lauten Stimmen Esskastanien und Nüsse anpriesen; Krüppel und Bettler, die um Almosen flehten; alte Weiber, die Kirchgängern kleine Kerzen anboten - und einige Frauen, die scheinbar müßig im Schatten der großen Streben standen und manchen Männern, die an ihnen vorüberliefen, Worte zuriefen, die ich nicht verstehen konnte. Ich sah einen Mann, der daraufhin stehen blieb und kurz mit einem der Mädchen flüsterte, bevor sie zusammen tiefer hineingingen ins Dickicht der Streben, wo die Schatten selbst zur Mittagsstunde so dicht sind, dass das Auge sie kaum zu durchdringen vermag.

»Wieder eine Todsünde mehr«, bemerkte Meister Philippe, der meinem Blick gefolgt war, und schlug das Kreuz. »Jetzt, da ich mit den Domherren geredet habe, wundere ich mich allerdings nicht mehr, dass sie diesem wollüstigen Treiben im Schatten von Notre-Dame keinen Einhalt gebieten.«

»Ihr habt den Mann gefunden, der Jacquette …«, fragte ich, doch ließ ich den Satz unvollendet.

Der Inquisitor schüttelte den Kopf. »Selbstverständlich leugnen sie alle. Selbstverständlich sind sie empört, dass ich, nur aufgrund der Aussage einer verderbten Sünderin, überhaupt in Erwägung ziehen kann, dass ein Domherr zu Notre-Dame zu so einer Tat fähig wäre. Und selbstverständlich boten sie mir trotzdem ihre brüderliche Hilfe bei meinen Nachforschungen an.«

Meister Philippe schnaubte verächtlich. »Fürwahr, ich glaube, ich könnte jeden dieser feinen Diener GOTTES der Wollust wegen anklagen und ich würde immer den Richtigen treffen. Doch in Paris wird schon so viel geredet, die guten Bürger der Stadt sind in Angst. Du hast ja selbst gerade gehört, wer alles das Wort zu erheben wagt in diesen Tagen. Da kann ich schlecht alle zwölf Domherren von Notre-Dame offiziell vor ein Inquisitionsgericht laden. Was gäbe das für ein Gerede!«

Meister Philippe lachte und schien sich offensichtlich doch genau jene Szene vorzustellen. Dann schüttelte er den Kopf. »Ein paar Zeichen — ein unbedachtes Wort von ihm, die kleine, gehässige Bemerkung eines anderen Domherrn - lassen mich glauben, dass der Dekan selbst jener Mann war, der in der Nacht des Todes die Sünderin Jacquette schlug, bis ihr die Sinne schwanden.«

»Ihn hatte ich gleich in Verdacht!«, rief ich triumphierend. »Nur nicht so laut, mein junger Bruder«, beschwichtigte mich der Inquisitor und lächelte dünn. »Selbstverständlich hat die Inquisition das Recht, auch einen Domherrn vorzuladen und, wenn es denn sein muss, sogar auf der Streckbank zu befragen.

Doch Nicolas d'Orgemont ist nicht irgendein Bauer. Er entstammt einer der angesehensten Adelsfamilien der Ile de France und ist ein treuer Gefolgsmann des Königs. Könnte ich ihn einer schrecklichen Sünde wegen anklagen, dann würden seine mächtigen Freunde wohl aus Abscheu und auch aus Angst vor der Inquisition ein Verfahren hinnehmen. Doch wenn meine Anklage nur darauf lautet, dass der Domherr eine Dirne verprügelt hat? Dann würden sich Nicolas d'Orgemont und seine Gönner empören und sich in Avignon bei Seiner Heiligkeit beschweren. Selbst wenn ich mich durchsetzte — und dies wäre keineswegs sicher, wenn der Papst sich einmischte —, würde es mich Jahre kosten, bis ich den Dekan verurteilt hätte. Es wäre den Aufwand nicht wert, solange größere Sünder als er ungestraft auf GOTTES Erde wandeln.«

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