Lily Braun - Die Liebesbriefe der Marquise
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- Название:Die Liebesbriefe der Marquise
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- ISBN:http://www.gutenberg.org/ebooks/42617
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Die erschütternden Ereignisse, die die Geschicke Frankreichs umgestalten werden, haben die persönlichen Differenzen zwischen Ihnen und mir, wie sie kurz vor meiner beschleunigten Abreise von Froberg in Erscheinung traten, in den Hintergrund gedrängt. Ich denke jetzt ruhiger darüber, da ich annehme, daß Ihr Verhalten nur eine Folge der Beschwerden ist, die Ihr Zustand Ihnen verursacht. Ich will mich bemühen, Sie wie eine Kranke zu behandeln, möchte Sie jedoch nur daran erinnern, daß es bei Frauen von guter Erziehung bisher selbstverständlich war, sich auch in der peinlichsten Lebenslage zu beherrschen. Ich verstehe noch heute nicht, wie die liebenswürdige Einladung der Fürstin Montbéliard, und mein Wunsch, durch Ihre Zusage die freundnachbarlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten, Ihre Aufregung verursachen konnte. Die Fürstin ist Ihnen, nach Ihrer eigenen Versicherung eine zweite Mutter gewesen, sie sprach in ihrem Brief ausdrücklich von einem »stillen Landaufenthalt in Etupes,« der Ihnen geboten würde; Ihr Einwand, daß Sie sich mit Ihrer »deformierten Gestalt« nicht sehen lassen könnten, ist also in diesem Fall nichts als ein leerer Vorwand. Sie würden zu gesellschaftlichen Triumphen gar keine Gelegenheit haben, die Beeinträchtigung Ihrer Schönheit hätte also keinerlei Konsequenzen. Da Ihnen Froberg überdies so unbehaglich ist, würde Ihnen das sonnige Etupes gerade jetzt doppelt wohltätig sein, und die Fürstin würde es in ihrer Güte an hingebendster Pflege nicht fehlen lassen.
Aber die Auseinandersetzung über die Frage der Einladung war ja nur das Vorspiel der Szene, die Sie mit einem unleugbaren Talent für die Rolle einer tragischen Heldin mir dann vorzuführen die Güte hatten. Ich glaubte, Sie damit zu besänftigen, daß ich Sie an die notwendige Rücksicht auf das Kind erinnerte, aber ich warf damit nur neue Nahrung in das Feuer ihres Zorns. »Rücksicht auf das Kind?!« schrieen Sie, ohne bemerken zu wollen, daß Gaillard sich in unverhohlener Neugierde vor Ihren offenen Fenstern zu schaffen machte, »ich will – ich will kein Kind von Ihnen! Ich schäme mich dieses Kindes!«
Ich hoffe, Sie schämen sich jetzt Ihres eigenen Benehmens, das ich in ihre Erinnerung zurückgerufen habe, um es Ihnen wie einen Spiegel vorzuhalten.
Wie gesagt: ich nehme an, Sie waren von Sinnen, wie es bei jungen Frauen in gewissen Zuständen vorkommen soll, und ich verzeihe Ihnen den Affront, den ich durch Sie erleben mußte. Auch auf den Besuch in Etupes will ich nicht bestehen. Soll es doch vorkommen, daß schwangere Frauen gerade ihren Lieblingsspeisen gegenüber einen unüberwindlichen Ekel empfinden.
Ich schreibe Ihnen das Alles, weil ich wünsche, daß nunmehr von der ganzen Sache zwischen uns keine Rede mehr ist.
Angebetete Delphine! Je länger Ihre Antwort ausblieb, desto fieberhafter arbeitete meine Phantasie; Himmel und Hölle sah ich vor mir, und glaubte, alles ertragen zu können. Und doch würde mich die Wirklichkeit vernichtet haben, wenn ich nicht zwischen den Zeilen Ihres Briefes das Klopfen Ihres Herzens gespürt, die Tränen in Ihren Augen gesehen hätte.
Sie lehnen meinen Besuch ab; Sie fürchten sich vor ihm; Sie wünschen, daß ich Delphine Laval nicht vergesse, und darum Delphine Montjoie nicht wiedersehe. Sie lassen mir nur die leise Hoffnung auf eine Zeit, wo irgend eine große Wendung des Schicksals die Jugendfreundin aus dem Starrkrampf erweckt. Sie sind unglücklich, Delphine, unglücklich wie ich, und Sie gestatten mir nicht, Ihnen zu helfen! Ich beneide den Grafen Chevreuse, ja ich will mich sogar bemühen, seine leichtfertigen Reden zu vergessen, weil er imstande gewesen ist, Ihnen Stunden des Frohsinns zu schaffen.
Es gab seit dem Empfang Ihres Briefes Augenblicke, in denen der Wunsch, Ihnen helfen zu können, jedes eigennützige Gefühl erstickte. Ein solcher war es, als ich meine Mutter bat, Sie zu sich zu laden; ich hätte, Ihrem Wunsch unter allen Umständen gehorchend, Etupes helles Schlößchen ebenso wenig betreten, wie Ihre dunkle Burg.
Noch Vieles möchte ich Ihnen sagen, denn mein Herz ist übervoll, aber ich würde kein Ende finden, wie der Strom um so weniger versiegt, je tiefer er aus dem Innern der Erde kommt.
Verehrte Frau Marquise! Die Hoffnung auf Nachricht von Ihnen, hatte ich schon aufgegeben, und ich respektierte Ihre Zurückhaltung, die bei vielen Menschen, wie bei zu Tode getroffenen Tieren, die Folge der tiefsten Schmerzen ist.
Und nun lese ich Ihren Brief wieder und wieder, und versuche mir aus seinen leisen Untertönen, aus den Erzählungen des Herrn Gaillard und aus den Buchstaben Ihrer Schrift, die früher wie lauter kleine Kobolde lustig durcheinander tanzten, und jetzt brav und ernsthaft in gleichmäßiger Reihe vor mir stehen wie ängstliche Kinder vor dem strengen Schulmeister, ein Bild der Frau zu machen, an die ich schreibe.
»Ich bin schon viele Wochen krank«, sagen Sie, »und liege in einem schrecklich großen Bett, das nie ganz warm wird, mitten in einem hohen, dunklen Zimmer, wie eine Tote in der Kirche. Daß es draußen Sommer ist, merke ich nicht. Ich glaube, man hat in diesem Schloß die Fenster absichtlich so gebaut, daß nur die Wintersonne hineinkann.« Und dann erzählen Sie von den Sälen, die immer leer aussehen, auch wenn man noch so viel Möbel, hineinstellt, und von dem Leben, das eben so ist, weil man es auch nur mit totem altem Kram erfüllt; – ist das die kleine Delphine, die ich kannte, oder die Marquise, die ich zu begegnen erwartete?!
Ich soll Ihnen »Lebendiges« bringen, »damit wenigstens ein Echo von all dem Lärm und Lachen bei mir wiederklingt«. Ich werde Sie enttäuschen, Frau Marquise, denn das Paris, das ich kenne, lärmt zwar, aber es lacht nicht. Zu der Stunde, wo die großen Kurtisanen, die Duthé, die Cléophile auf der Promenade von Longchamps ihre sechsspännigen Karossen von Sèvres-Porzellan, ihre Quesacos von Damast, ihre hochgetürmten Locken, und ihr verführerisches Lächeln zur Schau stellen, begafft vom Pöbel, gefolgt von der Jeunesse dorée, versammelt sich eine täglich wachsende Zahl von Männern in den Kaffeehäusern des Palais-Royal, um die neuesten Zeitungsberichte, die neuesten Flugschriften zu lesen, den neuesten politischen oder gesellschaftlichen Skandal zu besprechen, philosophische und literarische Fragen zu diskutieren. Für viele treten diese öffentlichen Zusammenkunftsorte allmählich an Stelle der berühmten Salons, nicht nur, weil diese sich mehr und mehr auf ihre gewohnten Kreise beschränken und die alten Celebritäten den jungen Unbekannten vorziehen, sondern weil man in der Ungezwungenheit der Kleidung und der Konversation einen Reiz entdeckte, der den Salons fehlt. Bei vielen der seßhaftesten Kaffeehausbesucher ist noch ein anderer Umstand für ihre Flucht aus den Salons ausschlaggebend gewesen: ihre Einsicht in die traurige Wirkung, den der Einfluß, den man den Frauen in diesem Jahrhundert in wachsendem Maße einräumte, auf Frankreichs innere und äußere Lage ausgeübt hat.
Von einer männlichen Kultur erwarten viele die Rettung vor dem Abgrund, dem wir zusteuern. Amüsant ist dabei, daß man sich um so mehr mit der Frau beschäftigt, je mehr man sich von ihr emanzipiert; statt der Liebeslieder an sie, schreibt man gelehrte Abhandlungen über sie, in denen ihre Kräfte und Fähigkeiten eingehender Prüfung unterzogen werden. Herr Thomas von der französischen Akademie veröffentlichte zuerst einen Essay über den Charakter, die Sitten und den Geist der Frauen.
Mir fiel bei der Lektüre folgende Anekdote ein: Sophie Arnaud, die wegen ihrer Bonmots berühmter ist als wegen ihres asthmatischen Gesangs, bat einmal Herrn Thomas, der damals Administrator eines Pariser Departements war, um den Umbau des Schornsteins an ihrem Hause. »Ich habe mit dem Minister,« so gab er ihr schließlich Bescheid, »Ihre Angelegenheit als Bürger und als Philosoph besprochen.« »Aber mein Herr,» unterbrach sie ihn, »was nützt mich das! Als Schornsteinfeger hätten Sie davon sprechen müssen!» Ich fürchte, es ging ihm mit den Frauen wie mit den Kaminen: nicht als Bürger und Philosoph hätte er von ihnen sprechen dürfen, sondern als empfindsamer Mensch –, kurz so wie es Denis Diderot in seiner Besprechung der Schrift des Akademikers getan hat. Ich kann mir nicht versagen, Ihnen einige seiner Sätze, auch wenn ich sie aus dem Zusammenhange reißen muß, wiederzugeben. Er erzählt: »Ich sah eine anständige Frau bei der Annäherung ihres Gatten vor Entsetzen zittern; ich sah, wie sie im Bade untertauchte und doch glaubte, sich von der Erfüllung ihrer ehelichen Pflicht nie reinigen zu können. Solch ein Gefühl körperlicher Scham ist uns so gut wie unbekannt. Das höchste Glück flieht die Frauen nur zu oft sogar im Arm des Mannes, den sie lieben; während wir es an der Seite eines gefälligen Weibes finden können, das uns gleichgültig ist…« Und an andrer Stelle, wo er die Gesetze und Gebräuche schildert, die den Frauen auferlegt wurden, heißt es: »In allen Ländern hat sich die Grausamkeit der bürgerlichen Gesetzgebung mit der Grausamkeit der Natur gegen die Frauen verbunden. Wie Kinder und Blödsinnige werden sie behandelt. Es gibt, selbst bei kultivierten Völkern, keine Art von Quälerei, die sich der Mann nicht gegenüber der Frau erlauben dürfte. Wagt sie, sich zu empören, so wird ihre Handlungsweise durch allgemeine Mißachtung gestraft.«
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